Kommt nicht ganz an Band 1 heran
Everything I Ever NeededEs gibt Rezensionen, die fallen einem leicht und es gibt solche, bei denen ich wirklich über jedes Wort nachdenke. Bei denen ich versuche, den richtigen Wortlaut zu treffen und konstruktiv zu bleiben, ...
Es gibt Rezensionen, die fallen einem leicht und es gibt solche, bei denen ich wirklich über jedes Wort nachdenke. Bei denen ich versuche, den richtigen Wortlaut zu treffen und konstruktiv zu bleiben, denn nur so lernen wir voneinander.
Lange habe ich auf diese Geschichte gewartet und mich sehr gefreut, als das Buch bei mir ankam. Die Erwartungen waren hoch, da ich Band 1 mit Jamie und Carter total geliebt habe vor zwei Jahren.
In mir ist ein kleines Chaos, weil ich Teile der Geschichte super gern mochte und bei anderen Teilen das Gefühl hatte, dass sich kein roter Faden durch die Geschichte zog.
Ava ist eine ganz normale 19jährige Studentin, mit einer Ausnahme: Sie ist Transplantationspatientin, eine Überlebende ihrer Erkrankung, die durch die Organspende eines anderen Menschen weiterleben darf und ein glückliches Leben führen kann.
Wer mich schon länger verfolgt weiß, dass ich andere Bücher mit dieser Thematik stets kritisch betrachtet habe, weil vieles doch nicht so einfach ist, wie man glaubt. Doch Kim hat es hier gut umgesetzt. Es war fein säuberlich recherchiert (man bedenke, in den USA gibt es andere Regeln zur Organspende) und ist gut an die Geschichte angepasst.
Hier kommt der Schwenk zu Dexter, dem männlichen Part der Geschichte. Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass man nicht nur ihn, sondern auch die Beziehung zu Ava als „toxisch“ bezeichnet wurde, was ich angesichts seiner Lage und emotionalen Gefühlslage absolut nicht bestätigen kann. Gerade bei Charakteren wie ihm muss man zwischen den Zeilen lesen, um zu verstehen, was in ihm vorgeht. Und das ist eine ganze Menge. Hier spare ich die Details aus, da diese Spoilern würden.
Um gerade noch auf das Thema „Toxische Beziehungen“ zurückzukommen: Diese Geschichte ist für mich als Leserin auf keinen Fall toxisch gewesen, sondern war eher eine klassische Enemies to lovers Geschichte. Es machte teils den Anschein, dass Ava und Dex nicht mit, aber auch nicht ohneeinander konnten. Das hat die Spannung angehoben und natürlich auch die ein oder andere Frage aufgeworfen. Meine Vermutung:
Das Verhalten der Beiden könnte man als Überforderung mit den eigenen Gefühlen deuten, wenn man das Buch aufmerksam liest.
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Das war auch genau das, was ich bei „Everything I didn’t say“ damals so geliebt habe.
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Das Buch und ich hatten keinen leichten Start, was allerdings auch an einigen Nebencharakteren gelegen hat. Hier kann ich nur sagen, das war vermutlich so gewollt und hat den Weg für Ava und Dex geebnet, der zum Schluss hin allerdings etwas zu schnell zu Ende war.
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Dennoch hat es mich unterhalten. Kims Schreibstil ist einfach wundervoll und ich spreche hier tatsächlich eine eingeschränkte Leseempfehlung aufgrund der oben genannten Punkte aus.
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Von mir gibt es 4 Sterne.