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Veröffentlicht am 23.06.2021

Lebe jeden Tag

Untermieter im Kopf
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Emma hat eine gutartige Zyste im Kopf und es steht wieder einer dieser unliebsamen Kontrolltermine in der Neurochirurgie in Zürich an. Sie hasst das Stillliegen im MRT und steht jedes Mal kurz vor einer ...

Emma hat eine gutartige Zyste im Kopf und es steht wieder einer dieser unliebsamen Kontrolltermine in der Neurochirurgie in Zürich an. Sie hasst das Stillliegen im MRT und steht jedes Mal kurz vor einer Panikattacke. Am Empfang des Krankenhauses begegnet sie Tim. Nach ihrer Untersuchung wird sie von ihm erwartet und so begleitet er sie auf einen Spaziergang durch die Stadt. Sie mochte seine Nähe und seinen fein-zynischen Humor. Am Ende verabredeten sie sich, sich gegenseitig bei den Kontrollterminen zu begleiten. Als es nach 6 Monaten wieder so weit ist, fällt Emma der Termin nicht ganz so schwer und sie freut sich auf ein Wiedersehen mit Tim. Doch am vereinbarten Treffpunkt sitzt ein ihr unbekannter Mann. Der Schreck und die Enttäuschung sind groß. Es stellt sich heraus, dass der Unbekannte der beste Freund von Tim ist und er beteuert ihr, dass alles vorbereitet sei und sie bitte mit ihm kommen soll.

Wir lernen Emma als eine junge Frau kennen, die versucht mit ihrem Untermieter im Kopf auf ihre ganz eigene Weise umzugehen. Sie hat eine Strategie entwickelt, um den Tag des Kontrolltermins bestmöglich zu überstehen und zu etwas Besonderem zu machen. Einzig die Angst vor einer Panikattacke ist immer allgegenwärtig. Emma ist ein ganz wundervoller Mensch mit ihrem ganz speziellen Humor und Ausdrucksweise. Während des Nachmittages erweist sich Tim als ein sehr empathischer Begleiter und aufmerksamer Zuhörer, wobei man ihn erst am Ende durch seine Briefe besser kennenlernt. Die Charaktere sind äußerst sympathisch und authentisch. Den tragischen Verlauf und das wirklich emotionale Ende fand ich sehr berührend.

Mit seinen 94 Seiten ist es ein sehr bemerkenswertes und lesenswertes Büchlein, welches ich wirklich weiterempfehlen kann - tiefgründig, emotional.

Das Cover gefällt mir gut, es gibt dem Betrachter Raum für Interpretationen. Die Schlösser, die die ewige Liebe symbolisieren, die verschwommene Ansicht mit dem Rucksack, dass jeder sein „Säckl“ zu tragen hat und die Erinnerungen an denjenigen langsam in den Hintergrund rücken und verblassen.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Der Wahrheit auf der Spur

Feuchtes Grab: Ostsee
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Das ist der zweite Fall der Journalistik-Studentin Johanna Arnold. Sie waren einmal beste Freundinnen, Denise, Charlotte und Johanna. Nach dem Abi haben sich ihre Wege getrennt, doch es blieb immer eine ...

Das ist der zweite Fall der Journalistik-Studentin Johanna Arnold. Sie waren einmal beste Freundinnen, Denise, Charlotte und Johanna. Nach dem Abi haben sich ihre Wege getrennt, doch es blieb immer eine tiefe Verbundenheit. Als Ann durch Lotte von dem gewaltsamen Tod ihrer gemeinsamen Freundin Denni erfährt, reist sie sofort in ihre alte Heimatstadt. Lotte kann ihr kaum Einzelheiten zu dem Vorfall nennen, nur dass Denise erschossen und ihr Freund Kevin als Täter verhaftet wurde.

Ann nimmt ihre eigenen Ermittlungen auf und schnell ist ihr klar, dass Kevin nicht als Täter infrage kommen kann. Auf nicht immer konventionelle Art und Weise versucht Ann an Daten und Fakten zu kommen, um Stück für Stück die Wahrheit zu ergründen, die bis zu den letzten Kriegstagen reicht.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Protagonistin Ann ist sehr speziell, aber nicht unsympathisch. Trotz ihrer Panikattacken, die sie bei den Recherchen an körperliche Abgründe bringen, verfolgt sie verbissen ihren Weg. Oft auch zum Leidwesen ihres Umfeldes.

Es ist ein gut konstruierter Kriminalroman mit unerwarteten Wendungen, die den Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende aufrechterhalten. Durch den guten bildhaften Schreibstil lässt sich die Geschichte flüssig lesen und der Leser taucht mit in die Geschehnisse und Handlungsorte ein. Auf jeden Fall zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Die Kunst eines Psychopathen

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Ein psychopathischer Serienmörder foltert und ermordet Frauen auf die grausamste Weise, ehe er ihre Körper wie Kunstobjekte ausstellt. Schnell bekommt er den Beinamen Blutkünstler. Da er keine auf ihn ...

Ein psychopathischer Serienmörder foltert und ermordet Frauen auf die grausamste Weise, ehe er ihre Körper wie Kunstobjekte ausstellt. Schnell bekommt er den Beinamen Blutkünstler. Da er keine auf ihn hindeutenden Spuren an den Tatorten hinterlässt, gestaltet sich die Aufklärung sehr schwierig. Einige Details haben die Opfer gemeinsam, doch um unter anderem das herauszufinden, wird Tom Bachmann, auch der Seelenleser genannt, ins BKA geholt. Er setzt alles daran, um den Blutkünstler zur Strecke zu bringen und muss sich im Laufe der Ermittlungen seiner eigenen verstörenden Vergangenheit stellen.

Mich hatten das Cover und der Titel sofort angesprochen und als ich das Buch in den Händen hielt, dachte ich nur toll. Die Haptik der Adern und die roten Seitenränder einfach gelungen - ein Eyecatcher.
Durch den fließenden und fesselnden Schreibstil konnte ich mich auf den Thriller ab der ersten Seite sehr gut einlassen. Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich hochgehalten. Anfangs waren die Zeiten- und Perspektivwechsel etwas irritierend, schnell erschloss sich dem Leser der wahre Grund dafür und man hat Stück für Stück Einblick in Toms Vergangenheit bekommen. Die Denkweise eines Profilers wurde hier besonders gut und nachvollziehbar herausgestellt.
Die Charaktere, so unterschiedlich sie auch sind, wurden so eindrücklich beschrieben, dass der Leser sich die einzelnen Personen bildlich gut vorstellen konnte.

Auch die Taten und die Vorgehensweise wurden so detailgetreu beschrieben, dass ich als Leser Gänsehaut bekommen habe. Dies zeichnet für mich einen
guten Thriller aus, er ist allerdings nichts für schwache Nerven. Ich kann hier eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Zweisamkeit neu entdecken

Sex ist immer noch schön, aber Weihnachten ist öfter
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Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist, fängt das Leben an ...

So sollte es eigentlich sein, wenn der Nachwuchs aus dem Haus ist und es wieder Zeit für mehr Gemeinsamkeiten gibt. Doch ...

Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist, fängt das Leben an ...

So sollte es eigentlich sein, wenn der Nachwuchs aus dem Haus ist und es wieder Zeit für mehr Gemeinsamkeiten gibt. Doch bei Anna und Morten fliegen eher die Fetzen. Ein Sommer auf einer kleinen Insel im dänischen Limfjord und in einem hyggeligen Strandhaus soll die Liebe retten. Das Strandhaus ist jedoch kleiner als erwartet. Da können die 3 Monate zu einer Herausforderung werden. Kaum auf der Insel angekommen, geht jeder wieder seine eigenen Wege. Morten macht bei einem Spaziergang eine für ihn sensationelle Entdeckung, der er alle Aufmerksamkeit schenkt und Anna freundet sich mit einigen Inselbewohnern an. Kann daraus doch noch ein Neubeginn werden?

Dieser Roman beschreibt auf humorvolle und tragische Weise, wie sich der Familienalltag nach dem Auszug der Kinder ändert und welche Gemeinsamkeiten und Bedürfnisse der Eltern in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben sind. Wo Probleme nicht gemeinsam kommuniziert werden und Missverständnisse zu Kurzschlusshandlungen führen. Diese Geschichte enthält so viel Wahrheit und der Eine oder Andere wird sicherlich Parallelen zu sich selbst entdecken.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht, so dass der Leser im Nu das Buch durchgelesen hat. Die schönen bildhaften Inselbeschreibungen vermitteln sofort ein Urlaubsfeeling - Inselbewohner, die mit ihren Aufsitzrasenmähern durch die Gegend fahren, der Hofladen, der zum Einkaufen einlädt und dazu noch das wunderbare dänische Eis. Herrlich!

Das Cover ist sehr einfach gehalten und wird von dem Titel dominiert. Es ist ein sehr lesenswertes Buch mit einer klaren Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Sehr schönes persönliches Kochbuch

Tina Marcelli
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Ein sehr schönes gestaltetes Kochbuch. Die Farbgebung hat eine Linie. Die dunklen Hintergründe setzen die Speisen sehr schön in den Fokus. Doch manche Gerichte sind aufgrund des Aufwandes nicht immer alltagstauglich, ...

Ein sehr schönes gestaltetes Kochbuch. Die Farbgebung hat eine Linie. Die dunklen Hintergründe setzen die Speisen sehr schön in den Fokus. Doch manche Gerichte sind aufgrund des Aufwandes nicht immer alltagstauglich, aber dafür gibt es ja das Wochenende. Wir haben innerhalb der Familie einige Rezepte bereits ausprobiert. Manche setzen schon eine gewisse Kocherfahrung voraus.

Das Toastbrot ist schnell gemacht und richtig klasse und die Schokocookies sind superlecker. Bei den Gnocchis hätte ich mir persönlich noch anstatt Weißwein, eine nicht alkoholische Alternative erhofft. Aber wie der Titel schon sagt, es sind Tinas Lieblingsrezepte. Sehr schön fanden wir die Idee mit den QR-Codes, jedoch hätten wir uns bei der Anzahl an Rezepten mehr gewünscht. Sehr positiv sind uns die Erklärungen der Mehlsorten und der Mengenangaben aufgefallen. Auch das Glossar mussten wir hier und da zurate ziehen, da uns einige Begriffe nicht geläufig waren. In diesem Kochbuch findet bestimmt jeder seine ganz eigenen Lieblingsrezepte. Wir freuen uns schon darauf, weitere Rezepte auszuprobieren.

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