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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2019

Da wird der Text zur Nebensache

Die Schneeschwester
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Die Schneeschwester ist vielleicht kein Weihnachtsbuch im eigentlichen Sinne, aber umso wichtiger ist doch ihre Botschaft: sich auf das zu besinnen was einem bleibt, und nicht in der Trauer um vergangene ...

Die Schneeschwester ist vielleicht kein Weihnachtsbuch im eigentlichen Sinne, aber umso wichtiger ist doch ihre Botschaft: sich auf das zu besinnen was einem bleibt, und nicht in der Trauer um vergangene Verluste zu versinken.

Julian hat an Weihnachten Geburtstag. Bisher war dieser Tag also immer der schönste des ganzen Jahres, mit seinen bunten Lichtern und Farben, dem heimeligen Beisammensein und dem weihnachtlichen Geruch. Doch dieses Jahr ist alles anders, nachdem seine Schwester Juni im Sommer gestorben ist. Die ganze Familie ist in Trauer versunken und auch Julian verliert seine Fröhlichkeit. Selbst mit seinem Freund vermag er nicht über seinen Verlust zu sprechen. Dann trifft er einige Tage vor Weihnachten Hedvig, mit der alles plötzlich anders wird...

Die Geschichte behandelt also ein doch eher ernstes Thema und wirkt dadurch doch recht düster (was vielleicht nicht zuletzt auch am nordischen Einfluss Maja Lundes liegt). Trotzdem verschafft sie mir ein weihnachtliches Gefühl, indem letztendlich der Fokus doch auf die Familie gelegt wird und ihre Bedeutung für jeden einzelnen von uns. Ob sie sich jedoch als Kinderbuch eignet, da bin ich mir nicht so sicher. Das Thema Tod gerade zu Weihnachten anzusprechen und für die Kleinen aufzubereiten ist meiner Meinung nach gewagt und doch etwas schwierig. Als Weihnachtsgeschichte für Erwachsene ist sie dagegen perfekt.

Dabei ist das Buch auch noch so wunderschön bebildert. Allein für die wundervollen, lebendigen Illustrationen hat das Buch schon seine 5 Sterne verdient! Sie machen diese Geschichte so außergewöhnlich und zu etwas besonderem. Im Angesicht der Bilder wird die Geschichte beinahe zur Nebensächlichkeit, wärmen sie das Herz doch mehr als die ernste Erzählung.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Vielversprechend, aber anders

Ofirs Küche
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Ofirs Küche präsentiert eine leckere, aber doch andere Art des Kochens. Natürlich bietet die Unterschrift "Israelisch-palästinensische Küche" schon einen ersten Hinweis darauf. Allerdings finde ich sie ...

Ofirs Küche präsentiert eine leckere, aber doch andere Art des Kochens. Natürlich bietet die Unterschrift "Israelisch-palästinensische Küche" schon einen ersten Hinweis darauf. Allerdings finde ich sie für jemanden, der gutbürgerliche deutsche Kochkunst gewöhnt ist (ich nehme hier meinen Freund als Referenz), etwas gewöhnungsbedürftig. Bei uns zuhause kommen meist Gerichte, bestehend aus Gemüse plus Sättigungsbeilage plus (nicht immer, kann durch mehr Gemüse ersetzt werden) Fleischbeilage, auf den Tisch.

Die in diesem Kochbuch präsentierten Gerichte würde man (an dieser Vorlage gemessen) eher als sehr sättigende Beilagen bezeichnen. Annähernd alle Gerichte sind vegan oder zumindest vegetarisch, außerdem wirken sie auf den ersten Blick als "nicht ausreichend um zu sättigen". Allerdings haben uns zumindest die Gerichte, die wir bisher getetstet haben als leckere, gesunde und unheimlich sättigende und trotzdem leichte Alternative zu den doch sehr schweren Gerichten der deutschen Küche von Gegenteil überzeugt.

Die Rezepte überzeugen durch ungewöhnliche Gewürz- und Zutatenkombinationen, die Gerichte schmecken frisch und leicht bekömmlich. Wem die Gerichte zu fleischlos sind, kann sie problemlos ergänzen.

Einziges Manko: für manche Rezepte werden recht unbekannte/ ungewöhnliche Zutaten benötigt (wie zum Beispiel Fekeeh), die nur im Reformhaus oder Spezialitätenladen zu finden sind. Diese haben wir aber auch ohne Probleme durch andere, unserer Meinung nach ähnliche Zutaten ersetzt. Hier wären ein paar entsprechende Hinweise schön gewesen. Auch Tipps zur Kombination mit anderen Gerichten fehlten mir etwas.

Eine nette Zugabe, die für mich aber in der Ausführlichkeit nicht nötig gewesen wäre, sind die vielen Hintergrundgeschichten zur isrealisch-palästiniensischen Küche und den Erfahrungen in der Küche, die Ofir gesammelt hat.

Alles in allem ein interessantes Kochbuch zum Experimentieren, in dem leider ein paar nebensächliche Storys durch wichtige Zubereitungshinweise ersetzt werden könnten, gerade da die präsentierte Küche für viele doch eher unentdecktes Land bedeutet.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Mogelpackung

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Ich habe vor langer Zeit "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär" gelesen und fand Walter Moers Schreibstil grandios. Die Fantasie und Kraft, die in den Bildern steckte, die er mit seinen Worten erschuf, waren ...

Ich habe vor langer Zeit "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär" gelesen und fand Walter Moers Schreibstil grandios. Die Fantasie und Kraft, die in den Bildern steckte, die er mit seinen Worten erschuf, waren ulkig und ungewöhnlich.


"Weihnachten auf der Lindwurmfeste" sollte mein Wiedereinstieg in diese Welt werden.


Die aufschlussreiche Einführung in die Welt von Hildegunst von Lügenmetz und dessen Erzählstil, ebenso wie das Thema haben mich förmlich in dieses Buch hinein gezogen.


Allerdings umfasst die Geschichte (bzw der Brief) nur circa die Hälfte des eh schon nur dünnen Büchleins. Der Rest wird vereinnahmt von für meinen Geschmack eher unnötigen "taxonomischen Tafeln": Seiten mit scheinbar lustlos illustrierten Zeichnungen, die für mich keinerlei Mehrwert bilden. Für mich bezeichnet der Begriff Taxonomie beschriftete Zeichnungen zu Studienzwecken und nicht einfach nur unkommentierte einfache Bilder.


Auf die darauf folgende Leseprobe zu Moers neuestem Buch hatte ich dann zum Schluss keine Lust mehr.


Fazit:
Ich hätte das Buch wahrscheinlich mehr genossen, wenn ich mich nicht über die unverschämte Aufteilung und den für meinen Geschmack vollkommen übertriebenen Preis geärgert hätte. Der Schriftteil an sich war wirklich toll geschrieben und hat mir mal eine andere Sichtweise auf Weihnachten beschert.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Zu viel gewollt

Er wird dich finden
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Zuerst einmal: ich bin eigentlich ein großer Fan von Alexandra Ivy, ihre Fantasyromane habe ich förmlich verschlungen. Umso gespannter war ich darauf, mit ihr ein neues Genre zu entdecken.

Krimis und ...

Zuerst einmal: ich bin eigentlich ein großer Fan von Alexandra Ivy, ihre Fantasyromane habe ich förmlich verschlungen. Umso gespannter war ich darauf, mit ihr ein neues Genre zu entdecken.

Krimis und Thriller müssen sich normalerweise ordentlich ins Zeug legen um mich zu überraschen und von sich zu überzeugen; bei Liebesgeschichten drücke ich dagegen gerne mal ein Auge angesichts eines Logikloches zu.

Dass es bei diesem Buch so anders laufen würde, hätte ich nicht gedacht.

Die Geschichte um Jaci, die seit ihrer Jugend von einem Serienmörder mit blutigen Geschenken bedacht wird, liest sich spannend, flott und fesselnd. Niemand in ihrem Heimatort glaubt ihr, von allen wird sie nur müde belächelt, bis ein Sturm eine Frauenleiche freilegt.

Dieser Plott mit einem fanatischen Serienkiller, der unerkannt in einer Kleinstadt in unmittelbarer Nähe zu seiner Angebeteten lebt, hätte für einen guten, mich überzeugenden Thriller vollkommen ausgereicht. Es gibt genug Plot-Twists und Wendungen, die mich überraschen können und mich bei der Stange halten.

Diese zusätzliche Liebesgeschichte zwischen Jaci und dem aus ihrer Jugend bekannten Nachbarsjungen Rylan (mittlerweile erfolgreicher, entfernt lebender Mann auf Heimaturlaub) hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen. Sie wirkt zu konstruiert und offensichtlich. Der Funke, der angeblich zwischen den beiden hin und her springt, ist für mcih einfach nicht ersichtlich, die Leidenschaft oder Liebe nicht spürbar.

Für mich fühlt es sich so an, als ob Alexandra Ivy mal was neues ausprobieren wollte ohne die Sicherheit des Vertrauten ganz loszulassen. Das neue Genre hat sie gut hinbekommen, versaut es aber durch das Festhalten am Altbekannten.

Ob eine Fortsetzung in der bestehenden Form nötig oder wünschenswert ist? Thriller von ihr gerne wieder, aber bitte ohne den Love-Interest. Das ist für knapp 300 Seiten einfach zu viel gewollt.

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Veröffentlicht am 05.01.2019

Endlich Gilly

Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht
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Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als ...

Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als Kind missbraucht hat sie irgendwann bei den Herren auf ihrer Burg Zuflucht gesucht und dabei William kennengelernt. Bändelang konnte der Leser sie bei ihrer Schwärmerei für William begleiten und ewig habe ich gehofft, dass die beiden ihr gemeinsames Glück endlich finden mögen. Und dann bringt Frau Showalter plötzlich Puck ins Spiel...

Prophezeiungen spielen in diesen Büchern ja immer eine ziemlich große Rolle und scheinen die Protagonisten regelmäßig ins scheinbare Unglück zu stoßen oder ihr unsterliches Leben zu bedrohen. Diesmal also trifft es Puck und seinen Bruder Sin, die im Kampf um die Herrschaft über ihr Königreich zu jedem noch so schmutzigen Mittel greifen. Eine der vielen Prophezeiungen sieht in Gillian das Mittel zum Sieg für Puck, dafür muss er nur den Bund (das unlösbare Ehe-Pendant in der Welt der Unsterblichen) mit ihr eingehen und sie damit William ausspannen. Gesagt, getan und damit beginnt das große Abenteuer...

Das Buch zeigt den schon gewohnten humorvollen, spitzzüngigen Erzählstil Gena Showalters, der es auch schafft, einen auf über 500 Seiten am Ball zu halten. Natürlich hätten es auch ein paar Seiten weniger sein dürfen, das hätte der Geschichte nichts an Spannung oder Inhalt geraubt. Allerdings macht es so unheimlich viel Spaß, die Streithähne (Puck und Willy, Gilly und Willy, Gilly und Puck, Puck und Sin,...-so viele Kombinationsmöglichkeiten) zu begleiten, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Obowhl es nun mittlerweile schon der 14. Band der Reihe ist, hat sie noch nichts an ihrem Schwung und Sinn verloren. Ich könnte ewig weiterlesen und freue mich schon unbändig auf den nächsten Teil der Herren der Unterwelt!