Profilbild von juniverse

juniverse

Lesejury Profi
offline

juniverse ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit juniverse über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2021

Travel with wonder!

Wonderscape
0

Als Arthur sich morgens auf den Weg zur Schule macht, kann er seinen Augen nicht trauen. Die Gartenzwerge vor Hausnummer 27 explodieren in grellen Farben. Arthur fällt hin und beinahe wird er von einer ...

Als Arthur sich morgens auf den Weg zur Schule macht, kann er seinen Augen nicht trauen. Die Gartenzwerge vor Hausnummer 27 explodieren in grellen Farben. Arthur fällt hin und beinahe wird er von einer der fliegenden Figuren getroffen, doch seine Mitschülerinnen Ren und Cecily helfen ihm auf. Das verlassene Haus ist stark in Mitleidenschaft gezogen und scheint jeden Moment einzustürzen. Doch was ist das? Arthur hört ein leises Jaulen. Ist dort etwa ein Hund gefangen? Die Drei beschließen, ihn zu retten und betreten Nummer 27. Plötzlich verändert sich die Umgebung und Arthur, Ren und Cecily finden sich in einem Computerspiel der Zukunft wieder…

„Wonderscape – Wettlauf gegen die Zeit“ ist ein Kinderbuch von Jennifer Bell.

Es geht ohne Umschweife los und der Leser findet sich sofort mitten in der Geschichte wieder.

Zu Beginn waren die Charaktere wenig greifbar, doch sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, vor Allem, wenn wir etwas mehr über ihre Vergangenheit erfahren.

Ich finde Ren und Cecily sind sich charakterlich sehr ähnlich, Arthur wirkte im Gegensatz zu ihnen sehr ruhig und in sich gekehrt. Durch die ruppige Art der Mädchen lässt er sich schnell einschüchtern, aber zwischen den Dreien entwickelt sich eine tolle Freundschaft.

Die Zeitreise, das Computerspiel und dessen komplexen Zusammenhänge, inklusive Nanotechnologie wurden verständlich erklärt, sodass junge Leser sich leicht in die Geschichte einfinden können. Die Autorin hat die gesamte Welt bis ins kleinste Detail durchdacht. Vor Allem die Idee der Wondercapes gefällt mir, ich habe mich mehrmals gefragt, was wohl auf meinem zu sehen wäre. Innerhalb des Computerspiels gibt es verschiedene Quests, die erfüllt werden müssen, dabei kann man auch selbst ein bisschen miträtseln. Durch die geschickte Einbindung von bekannten Persönlichkeiten der Vergangenheit lernt man eine Menge, egal ob man sie schon kennt oder nicht.

Jennifer Bell schafft es, die Charakterentwicklung, die Haupthandlung und das Worldbuilding gleichmäßig aufzubauen. Vor Allem die verschiedenen Settings sind sehr realistisch beschrieben. Die Geschichte wird sehr linear erzählt und ist auf den Hauptplot reduziert. Leider gibt es keine überraschenden Wendungen, wie ich gehofft hatte, also ist alles ziemlich vorhersehbar.

Es ähnelt von der Grundidee „Ready Player One“, ist jedoch für ein jüngeres Publikum gedacht. Mir hat es Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen und der lebendige Schreibstil gab mir das Gefühl, als würde ich direkt neben den drei Helden stehen, während sie Wonderscape erkunden.

Und wenn du jetzt wissen willst, was es mit Wonderscape auf sich hat und was Mimen sind, dann les doch dieses Buch:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Arroganz ist die Karikatur des Stolzes

Stolz und Vorurteil
0

Das Ehepaar Bennet wurde mit fünf Töchtern gesegnet. Doch leider überzeugt weder die Größe des Vermögens noch das Ansehen der Familie, sodass bislang keine der Töchter verheiratet wurde. Als der wohlhabende ...

Das Ehepaar Bennet wurde mit fünf Töchtern gesegnet. Doch leider überzeugt weder die Größe des Vermögens noch das Ansehen der Familie, sodass bislang keine der Töchter verheiratet wurde. Als der wohlhabende Mr Bingley in die Gegend zieht, scheint das bald ein Ende zu nehmen, denn er zeigt Interesse an der ältesten Tochter Jane. Mr Bingley wird von seinem besten Freund, dem unfreundlichen Mr Darcy begleitet, der keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber den Bennets macht. Als Mr Bingley bald darauf abreist, wird er angeblich niemals wieder nach Hertfordshire zurückkommen. Doch das will die eigensinnige Elizabeth Bennet nicht auf sich sitzen lassen, es recht nicht, wenn das Glück ihrer Schwester auf dem Spiel steht…

„Stolz und Vorurteil“ ist ein Roman von Jane Austen.

Dieser Roman erinnert, vor allem zu Beginn, eher an eine Charakterstudie als an eine Liebeskomödie. Es wird sehr viel auf die Auswirkungen von Bildung, Wohlstand und Erziehung auf das Verhalten eingegangen. Der Titel passt gut zum Buchinhalt, denn Stolz und Vorurteile wurden oft thematisiert.

Die Protagonistin Elizabeth ist humorvoll und impulsiv. Ihre ehrliche und direkte Art wirkt oft rechthaberisch. Doch weil sie sehr selbstreflektiert ist, entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte stark weiter.

Zu Beginn konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, was so viele Leute an Mr Darcy finden. Aber obwohl ich nicht gerade mit Herzklopfen an ihn denken muss, hat er doch eine positive Entwicklung durchgemacht. Vor Allem die Verliebtheit der Protagonisten sind sehr authentisch dargestellt.

Meine Lieblingsfigur ist Mr Bennet, er ist sehr geistreich und ironisch, ich glaube ich würde mich gut mit ihm verstehen.

Ich habe zuvor noch nie ein Buch von Jane Austen gelesen und hatte etwas Sorge, das der Schreibstil zu antiquiert sein würde. Aber ich habe mich mit der Übersetzung von Helga Schulz ziemlich gut zurechtgefunden. Ab und zu gab es Lücken im Text und nach einiger Recherche fand ich heraus, dass es sich dabei um ein Stilmittel handelt, das die Spannung erhöhen soll. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich dadurch besser im Lesefluss geblieben bin.

Am Anfang habe ich mir mit den Namen schwergetan, zum Beispiel weil nicht immer klar war, welche der Schwestern Miss Bennet ist. Außerdem wurden nicht alle Figuren ausreichend vorgestellt.

Die Autorin hat sich beim Erzählen der Geschichte Zeit gelassen. Ich würde den Schreibstil als sehr passiv beschreiben, da er durchgehend in der dritten Person geschrieben ist. Trotzdem ist das Buch an einigen Stellen durchaus lustig, wenn man die Ironie versteht.

Ich denke, dass Jane Austen für ihre Zeit schon sehr weit war, was Feminismus und Emanzipation angeht, trotzdem musste ich an manchen Stellen mit den Augen rollen.

Es hat ein bisschen Überwindung gekostet, mit dem Lesen anzufangen, aber als ich einmal drin war, hat mochte ich die Geschichte und die Charaktere gerne. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, weitere Bücher von Jane Austen zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

KLONK

Grimmskrams - Ein Klonk um Mitternacht
0

Was war das?

Tom wohnt in der obersten Etage des Grimmtowers und nimmt gerade ein Bad, als eine Drohne am Fenster vorbeifliegt. Kurz darauf ertönt ein lautes Klonk. Zusammen mit seiner Nachbarin Milli ...

Was war das?

Tom wohnt in der obersten Etage des Grimmtowers und nimmt gerade ein Bad, als eine Drohne am Fenster vorbeifliegt. Kurz darauf ertönt ein lautes Klonk. Zusammen mit seiner Nachbarin Milli macht er sich auf die Suche nach der Ursache des Geräusches. Das führt die beiden auf das Dach des Gebäudes, wo sie eine geheimnisvolle Kiste vorfinden, in der sich lebendige Märchengegenstände befinden. Doch kurzerhand entwischen diese Grimmskramse und verstecken sich überall im Turm.

Auweia - Hoffentlich merkt der finstere Vermieter Mister Grimm nichts davon…

„Grimmskrams – Ein Klonk um Mitternacht“ ist ein Kinderbuch von Marikka Pfeiffer und Miriam Mann.

Ich mag alle Arten von Märchenadaptionen, aber bis jetzt habe ich noch nie ein Kinderbuch gelesen, bei dem Märchen im Vordergrund standen. Das haben die Autorinnen gut hinbekommen - es gab immer mal wieder Anspielungen, jedoch nicht übertrieben viele. Leider wurden nur die bekanntesten Märchen in die Geschichte eingebracht, beispielsweise der Froschkönig und Aladdin. Das kann ich zwar nachvollziehen, da das Lesen mehr Spaß macht, wenn man alle Märchenreferenzen erkennt. Trotzdem würde ich mir wünschen, das im nächsten Band andere, vielleicht unbekanntere Märchen vorkommen.

Die Geschichte ist verknüpft mit einer tollen Message, die ich so nicht erwartet hätte. Meiner Meinung nach hätte jedoch etwas mehr darauf eingegangen werden können. Doch vielleicht kommt das ja im zweiten Teil der Reihe.

Ich finde den Neologismus „Grimmskrams“ echt cool, er beschreibt die Geschichte super. Der Schreibstil ist angenehm und einfach zu verstehen, also passend für ein Kinderbuch. Die beiden Protagonisten sind die richtige Mischung aus mutig, schlau und ein bisschen frech. Milli und Tom tun, was sie für richtig halten und damit sind sie gute Vorbilder.

Das Buch ist wunderschön aufgemacht, sowohl von innen als auch von außen. Die verspielten Illustrationen unterstützen die Geschichte und machen sie greifbar. Besonders gefallen hat mir, dass der innere Einband jeweils vorne und hinten unterschiedlich gestaltet war. Aber nicht lünkern, sonst spoilerst du dich noch:)

Außerdem fand ich toll, dass der Magellan Verlag Wert auf Nachhaltigkeit in der Produktion legt und dieses Buch dementsprechend natürlich und gleichzeitig sehr hochwertig verarbeitet ist.

Ich kann dieses märchenhafte Buch an alle Prinzen, Flaschengeister und Zauberinnen im Alter von 8 bis 13 Jahren empfehlen.

Ein unsterblicher Lebkuchen, ein widerspenstiger Teppich und eine zickige Goldkugel.

Erkennt du jeden Märchengegenstand?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...

Dinge, die so nicht bleiben können
0

Sebastian und sein bester Freund Tolly besuchen den Tag der offenen Tür an der Uni. Dort treffen sie auf die selbstbewusste Frida. Sebastian ist fasziniert von ihr und möchte sie richtig kennenlernen. ...

Sebastian und sein bester Freund Tolly besuchen den Tag der offenen Tür an der Uni. Dort treffen sie auf die selbstbewusste Frida. Sebastian ist fasziniert von ihr und möchte sie richtig kennenlernen. Doch Frida weicht seinen Fragen aus und erfindet am laufenden Band widersprüchliche Geschichten. Was kann er Frida glauben? Und wieviel muss Sebastian von sich preisgeben, um ihr Vertrauen zu gewinnen?

„Dinge, die so nicht bleiben können“ ist ein Jugendbuch von Michael Gerard Bauer.

Schon der Anfang hat mich von der Geschichte überzeugt, denn direkt in der ersten Situation konnte ich mich wiederfinden. Das Buch spielt komplett an einem Tag und wird dadurch nie langweilig. Ich war immer mitten im Geschehen und gespannt auf neue Enthüllungen. Der Autor kennt seine Zielgruppe gut, denn beinahe alle Referenzen sind aktuell und die Sprache wirkt natürlich. Wenn man möchte, kann man das Buch innerhalb von kurzer Zeit durchlesen und wird dabei gut unterhalten. Dabei spielen vor Allem der angenehme, lockere Schreibstil und die sympathischen Charaktere eine große Rolle, deren Eigenarten häufig zu lustigen Gesprächen und Schlagabtäuschen geführt und mich damit oft zum Lachen gebracht haben.

Sebastian ist sarkastisch und auf eine trockene Art humorvoll. Ich mochte ihn als Hauptcharakter sehr gerne, denn er ist sehr selbstreflektiert und reagiert immer authentisch.

Frida ist sehr intelligent und selbstbewusst. Ihre Kreativität sorgt oft für Überraschungen, sowohl für die beiden Jungs, als auch für den Leser.

Tolly hat mich beeindruckt und mit seiner offenen Art motiviert. Er ist ein richtig guter Freund und ich finde, jeder Mensch sollte einen Tolly in seinem Leben haben. Tollys Vater ist ein begeisterter Cineast, weshalb Filmklassiker wie „Casablanca“ und „The Big Lebowski“ erwähnt und in die Handlung eingebunden werden, was mit persönlich sehr gut gefallen hat.

Die Hintergrundgeschichten der Protagonisten sind schrecklich und bewegend zugleich, aber das Buch hinterlässt keinen bitteren Nachgeschmack. Denn trotz dieser traurigen Sequenzen ist das Ende hoffnungsvoll und spendet Mut. Die Geschichte hat mich sehr inspiriert und sogar meine Wahrnehmung etwas verändert. Ich würde es an Personen jeden Alters empfehlen.

Du hast dieses Buch also noch nicht gelesen?

Das kann ich so nicht hinnehmen:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Zwischen Abbruch und durchgequält

Zwischen Ewig und Jetzt
0

Nach dem Tod von Julias Vater zieht sie mit ihrer Mutter in eine andere Stadt und besucht eine neue Schule. Dort verliebt sie sich Hals über Kopf in den Einzelgänger Nikolaos, doch ihn umgibt ein dunkles ...

Nach dem Tod von Julias Vater zieht sie mit ihrer Mutter in eine andere Stadt und besucht eine neue Schule. Dort verliebt sie sich Hals über Kopf in den Einzelgänger Nikolaos, doch ihn umgibt ein dunkles Geheimnis. Als Julias Großvater unerwartet stirbt, steht plötzlich Nikolaos vor ihrer Tür und behauptet, Julias Opa hätte ihr etwas Wichtiges zu sagen. Ein nicht ganz so fesselndes Abenteuer beginnt und Julia wird schlagartig mit ihrer Vergangenheit konfrontiert…

„Zwischen ewig und jetzt“ ist ein Jugendbuch von Marie Lucas.

Die Geschichte kommt nicht so richtig in Fahrt, eine wirkliche Handlung entwickelt sich erst im letzten Viertel des Buches. Der Klappentext hat eigentlich nichts mit der Geschichte zu tun.

Julia ist ziemlich oberflächlich und nicht besonders intelligent. Häufig waren ihre Beweggründe und Prioritäten für mich nicht nachvollziehbar. Ihre Vergangenheit wird Stück für Stück beleuchtet, allerdings sind die Auflösungen alle ziemlich offensichtlich. Die Rückblicke haben mich beim Lesen oft verwirrt, weil die Autorin abrupt zwischen den Zeiten wechselt.

Die Protagonistin kann sich nicht zwischen zwei Jungen entscheiden. Zwischendurch gibt die Geschichte zwar eine klare Richtung vor, doch dann rudert die Autorin wieder zurück und das Ganze geht erneut los. Julias schlussendliche Entscheidung ist nicht wirklich befriedigend und fühlt sich so an, als hätte Marie Lucas die Geschichte nicht richtig zu Ende gedacht.

Es werden insgesamt viel zu viele Charaktere vorgestellt, vor Allem in Julias neuer Klasse. Häufig wurden Namen genannt, die ich nicht einordnen konnte und die letztendlich absolut irrelevant für die Handlung waren. Das Buch wimmelt nur so von hinterhältigen und unsympathischen Charakteren, was nicht zuletzt dafür verantwortlich war, dass diese Geschichte von einem unguten Gefühl im Bauch begleitet wurde.

Natürlich ist meine Meinung subjektiv und jeder sollte seine eigene Erfahrung machen. Trotzdem kann ich diesem Buch nur einen Stern geben…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere