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Veröffentlicht am 11.11.2021

Liebe bringt dich um, aber sie rettet dich auch

Delirium
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Liebe. Die gefährlichste aller Krankheiten. Sie endet auf jeden Fall tödlich, ob man sie hat oder nicht. Die einzige Rettung ist ein Eingriff, bei dem die Krankheit entfernt wird. Der Eingriff allein ermöglicht ...

Liebe. Die gefährlichste aller Krankheiten. Sie endet auf jeden Fall tödlich, ob man sie hat oder nicht. Die einzige Rettung ist ein Eingriff, bei dem die Krankheit entfernt wird. Der Eingriff allein ermöglicht ein sicheres, zufriedenes Leben.

So steht es geschrieben.

Die gesetzestreue Lena ist beinahe achtzehn und wartet sehnsüchtig auf ihren Eingriff. Danach wird es einfacher, das sagen zumindest alle Geheilten. Doch eines Tages lernt sie Alex kennen und kommt ins Zweifeln. Denn wie kann sich eine Krankheit so gut anfühlen?

"Delirium" ist der erste Teil einer dystopischen Trilogie von Lauren Oliver.

Ich mochte die Protagonisten sehr gerne. Lena ist ein intelligentes Mädchen, das dem eigenen Gewissen verpflichtet ist. Ein schwerer Schicksalsschlag in ihrer Vergangenheit beeinflusst ihr Handeln. Nachdem sie langsam aufwacht und hinter die Fassade ihrer Gesellschaft blickt, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Sie entwickelt sich Stück für Stück weiter und ihre Reaktionen sind stets authentisch und passend zur Situation. Wie jeder Mensch braucht sie Zeit, um sich über die Dinge klar zu werden und diese Zeit wird ihr gegeben, sowohl von der Autorin, als auch von ihren Mitmenschen. Dieser Aspekt wird in vielen Büchern außer Acht gelassen, deshalb hat er mich hier positiv überrascht.

Alex ist wirklich ein toller Freund für Lena. Obwohl er sie erst nach und nach in alles einweiht, ist er ehrlich zu ihr und überlässt ihr immer die Entscheidung, was und wieviel sie wissen möchte. Er ist sehr rücksichtsvoll und drängt Lena nicht.

Ich komme eigentlich sehr schnell hinter Plot Twists, doch in diesem Buch wurde ich oft überrascht. Die Wendungen kommen plötzlich und vor Allem das Ende war dramatisch und lässt mich erschüttert zurück.

Ich finde die Idee hinter dieser Trilogie sehr interessant. Dahinter steckt viel Potential und bis jetzt wurde es voll ausgeschöpft. Die Autorin hat sich stark mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt und das merkt man auch in der Geschichte. Außerdem finde ich die Message hinter „Delirium“ sehr schön: Glück ist ohne Schmerz nichts wert, es kann nur beides oder nichts geben.

Ich mochte diesen ersten Teil der Trilogie und werde auf jeden Fall weiterlesen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es mit den beiden weitergeht und wie dieser Cliffhanger aufgelöst wird…

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Without passion, we´d truly be dead

Angel - Jäger der Finsternis, Band 1: Mensch sein
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Angel, der Vampir mit Seele, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen vor dem Bösen zu beschützen. Nach mehreren Schicksalsschlägen beschließt er, nach Sunnydale zu kommen um seine Rettungsmissionen ...

Angel, der Vampir mit Seele, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen vor dem Bösen zu beschützen. Nach mehreren Schicksalsschlägen beschließt er, nach Sunnydale zu kommen um seine Rettungsmissionen dort nun in selbstgewählter Isolation zu bestreiten. Doch wenn eine unheilvolle Gefahr droht, benötigt manchmal selbst eine Vampir Hilfe, ob er sie will oder nicht…


„Angel - Mensch sein“ ist der erste Band einer Comicreihe von Bryan Edward Hill und Gleb Melnikov. Es handelt sich dabei um Angels Pendant zum neuen Buffy-Reboot, welches in der heutigen Zeit stattfindet.


Die Story ist interessant und aktuell. Direkt im ersten Band werden die heutigen Probleme mit sozialen Medien aufgegriffen. Es wird gezeigt, wie Dämonen die digitalen Möglichkeiten nutzen, um noch grausamer und furchterregender auftreten zu können. Wiederkehrende Flashbacks bringen Bewegung in die Handlung und offenbaren Stück für Stück neue Informationen.


Der Zeichenstil hat mich auf jeden Fall überzeugt, er ist sehr realistisch und detailgetreu. Das Cover ist ein bisschen Retro und ab und zu gibt es ein paar Pop Art-Akzente, was mir persönlich sehr gut gefallen hat und dem Comic einen ganz eigenen Charme verleiht. Auch die durchgängige Kolorierung ist schön.


Man erkennt die bereits bekannten Charaktere sehr gut, für die anderen brauchte ich jedoch etwas Zeit, um sie auseinanderzuhalten. Die alternativen Covers sind echt cool und die Extra-Geschichte am Ende deutet schon das Crossover an, das uns im dritten Teil des Buffy-Reboots erwarten wird.


Ich hatte zwar nicht dieses typische Buffy-Gefühl, aber ich war trotzdem gefesselt und habe den Comic innerhalb von kurzer Zeit verschlungen. Deswegen war das Vergnügen leider viel zu schnell vorbei, aber ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und warte schon gespannt auf den nächsten Band:)

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Eine Warnung an die Menschheit

Girl in a Strange Land
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Sophia lebt im Stillachtal, dem Tal der Erweckten. Dorthin ist ihre Gemeinde vor 34 Jahren Satans Mächten entflohen. Einzig die umliegenden Berge und ihr Glauben schützen die Bewohner davor, wie der Rest ...

Sophia lebt im Stillachtal, dem Tal der Erweckten. Dorthin ist ihre Gemeinde vor 34 Jahren Satans Mächten entflohen. Einzig die umliegenden Berge und ihr Glauben schützen die Bewohner davor, wie der Rest der Menschheit, zu Verlorenen zu werden. Das zumindest wird Sophia in der Schule beigebracht. Doch als sie den jungen Mirko kennenlernt, wird ihre bisherige Weltanschauung auf den Kopf und sie vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Denn eines Nachts flieht Mirko aus dem sicheren Tal in die verlorene Welt. Und Sophia beschließt, ihm zu folgen…

„Girl in a strange land“ ist der zweite Teil einer Trilogie von Karl Olsberg.

Das Dorf, in dem Sophia aufwächst, hat der Technologie abgeschworen und den Kontakt zur Außenwelt abgebrochen. Sie versorgen sich selbst und leben zwischen Feldern, Weiden und Ställen. In dieser Idylle hat die Kirche das Sagen und jeder, der ihr nicht gehorcht, wird bestraft oder verbannt. Die fromme Sophia merkt mit der Zeit, wie absurd die ganzen Vorschriften doch eigentlich sind und macht sich auf den Weg, die Wahrheit herauszufinden.

Obwohl ich ja schon ungefähr wissen konnte, was mich erwartet, war es zu Anfang schwierig, in die neue Welt hineinzufinden, da sie sich so stark vom ersten Setting unterscheidet. Doch nach einiger Zeit merkt man, dass sie die beiden Kulturen zwar nach außen hin das genaue Gegenteil voneinander sind, aber die Strukturen sich stark ähneln.

Auch dieses Buch hat wieder einen philosophischen Ansatz, diesmal geht es jedoch weniger um die Definition der Selbst, sondern um den Glauben an Gott und Religion. Wichtige Themen, die sehr aktuell sind.

Ich finde das Thema sehr gut umgesetzt und Sophias Gedankengänge nachvollziehbar. Sie bleibt zu jeder Zeit sich selbst treu und das macht sie zu einem sehr interessanten Charakter.

Während der erste Teil der Trilogie stark an Matrix und Inception erinnerte, ist der zweite Teil eine Mischung aus Erebos und Ready Player One, beides Bücher die ich sehr schätze.

Mir ist zum ersten Mal aufgefallen, das Karl Olsbergs Bücher, zumindest die beiden, die ich von ihm schon gelesen habe, von ihrer Erzählweise und Komposition wie ein Film aufgebaut sind. Man könnte die Handlung direkt aus dem Buch heraus abdrehen und hätte einen Kinofilm, dem es weder an Spannung noch an Tiefe fehlt.

Diese Geschichte und diese Welt haben noch viel mehr Potenzial, als der Autor ausgeschöpft hat. Doch beinahe stur lässt er den einfachen und vorhersehbaren Handlungsstrang links liegen und verfolgt seine ganz eigene Vorstellung. Olsberg lässt vieles ungesagt und bleibt ganz nah bei seiner Protagonistin. Auch das Happy End ist nicht ganz so happy, wie es vielleicht in einem anderen Buch gewesen wäre. Doch gerade das macht diese Geschichte so unvorhersehbar und authentisch.

Ich verstehe diese Trilogie als Warnung an die Menschen, es bloß nicht so weit kommen zu lassen. Diesen Teil finde ich zwar nicht ganz so eindrucksvoll wie den Ersten, es handelt sich aber trotzdem um ein tolles, lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Schütze deine Träume, dann schützt du dein Herz.

Die Dreizehnte Fee
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Die dreizehnte Fee erwacht nach tausend Jahren Schlaf. Nackt und ihrer Magie beraubt, findet sie sich in einer Welt wieder, in der nichts ist, wie es einmal war. In einer Welt, in der Feen Hexen heißen, ...

Die dreizehnte Fee erwacht nach tausend Jahren Schlaf. Nackt und ihrer Magie beraubt, findet sie sich in einer Welt wieder, in der nichts ist, wie es einmal war. In einer Welt, in der Feen Hexen heißen, von Jägern verfolgt werden und in der sie selbst nur noch ein Schauermärchen ist, macht sie sich auf die Suche nach ihren Schwestern um Rache zu üben.


„Die dreizehnte Fee - Erwachen“ ist der erste Teil einer Trilogie von Julia Adrian.


Namen haben einen besonderen Stellenwert in dieser Geschichte. Deshalb werde ich im Folgenden keine Namen nenne, um euch nichts vorwegzunehmen.


Die Fee ist eine starke Frau und Protagonistin. Alles was sie tut, tut sie mir unbändiger Leidenschaft und Lebensfreude. Sie steht hinter ihrem Handeln und trennt Vergangenes von der Gegenwart. Obwohl sie kein Mensch ist, ist sie menschlicher als viele andere, die sie auf ihrem Weg trifft. Sie ist eine gute Beobachterin, dadurch hilft sie dem Leser, tief in die Geschichte einzutauchen.


Ich konnte den Hexenjäger nicht leiden. Er verdient ihre Liebe nicht, denn er behandelt sie schlecht und verurteilt sie. Er hat sich selbst zum Richter ernannt, der zwischen Gut und Böse, Leben und Tod entscheidet. Ich hoffe, dass sein Verhalten mit der Zeit verständlicher wird.


Der Schreibstil ist wunderschön und irgendwie poetisch, er klingt beim Lesen wie eine Melodie. Jede Emotion ist bewegend, ob Wut, Liebe oder Trauer.


Die Feen sind der Ursprung aller Märchen und Mythen. Dementsprechend wurden viele, auf den ersten Blick unzusammenhängende, Geschichten vermischt. Normalerweise mag ich so etwas nicht sehr gerne. Aber, warum auch immer, hat es mich bei dieser Geschichte fasziniert. Bei jeder neuen Offenbarung und jedem neuem Namen war ich begeistert, wie die Autorin alles miteinander verwoben hat, bis sie ein Bild erschafft, dass ich bis jetzt noch nicht klar erkennen kann.


Mir wurde am Ende der Trilogie ein großartiges Finale versprochen, das ich entweder lieben oder hassen werde. Deswegen muss ich jetzt schnell aufhören zu schreiben, denn der zweite Teil ruft schon nach mir, so verlockend, wie der Gesang der Nixen, der Ahnungslose in ihren Bann zieht…

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Große Bäume werfen große Schatten

Trees 1
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Vor zehn Jahren landeten sie überall auf der Welt, gigantische metallene Bäume, von den Menschen „Trees“ genannt. Eine intelligente, außerirdische Lebensform, die sich nicht die Mühe macht, die Menschen ...

Vor zehn Jahren landeten sie überall auf der Welt, gigantische metallene Bäume, von den Menschen „Trees“ genannt. Eine intelligente, außerirdische Lebensform, die sich nicht die Mühe macht, die Menschen überhaupt zu beachten. Sie üben einen starken Einfluss auf die Natur in ihrer Umgebung aus, von der Absonderung schädlicher Abfallstoffe bis hin zu Klimaveränderungen. Doch die Trees scheinen nicht nur Schlimmes anzurichten und verbessern sogar die Lebensbedingungen mancher Länder. Was bezwecken die Außerirdischen damit?

„Trees – Ein Feind“ ist ein Sammelband, der die ersten acht Hefte der gleichnamigen Science-Fiction Comicserie von Warren Ellis und Jason Howard enthält.

Zuerst werden alle Charaktere vorgestellt und man wechselt ziemlich abrupt zwischen den verschiedenen Geschehen hin und her. Die Schauplätze sind auf der ganzen Welt verteilt und informieren den Leser darüber, wie unterschiedlich die Menschen mit der Situation umgehen. Wir begegnen einem jungen Künstler auf der Suche nach sich selbst, einer Frau, die sich Unabhängigkeit wünscht und einem Forscher auf der Spur eines dunklen Geheimnisses, um nur ein paar der vielen Handlungsstränge zu nennen.

Der Zeichenstil gefällt mir sehr gut, die Zeichnungen sind detailliert und wirklichkeitsgetreu. Ich mag auch die Kolorierung, alle Farben sind an die jeweilige Stimmung angepasst und wirken ein bisschen stumpf. Das spiegelt die bedrückende Atmosphäre dieser Zukunftsversion wider. Alle Panels sind unterschiedlich angeordnet und fügen sich perfekt in die Seite ein, man merkt, dass viel Arbeit hinter dem Comic steckt.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bin ich ungefähr bei einem Viertel in die Geschichte hineingekommen. Danach ging das Lesen ziemlich schnell. Bei jedem Wechsel der Handlung wollte ich wissen, wie es weiter geht. Doch obwohl das spannungsreiche Finale viele Fragen aufwirft, ist die Geschichte, meiner Meinung nach, in sich abgeschlossen. Die darin versteckte Aussage über die Natur des Menschen enthält leider sehr viel Wahrheit und regt zum Nachdenken an.

Leider spielen die Außerirdischen eher eine zweitrangige Rolle und treten in diesen ersten acht Heften nicht mit den Menschen in Kontakt.

„Trees“ ist ein guter Comic, der ein interessantes Zukunftsszenario erschafft, jedoch bin ich nicht so begeistert, dass ich unbedingt weiterlesen möchte.

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