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Veröffentlicht am 20.03.2024

Fünf Tage in Florenz – ich wäre schon nach einem Tag wieder abgereist

Fünf Tage in Florenz
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Lorraine Browns Buch „Fünf Tage in Florenz“ ist ein wunderbarer Urlaubsroman, der einen direkt in die italienische Metropole befördert und gleichzeitig mit der Hauptprotagonistin Maddie verbindet.

Maddie ...

Lorraine Browns Buch „Fünf Tage in Florenz“ ist ein wunderbarer Urlaubsroman, der einen direkt in die italienische Metropole befördert und gleichzeitig mit der Hauptprotagonistin Maddie verbindet.

Maddie soll nach zwei Jahren Beziehung, und mittlerweile mit Verlobungsring am Finger, ihre Schwiegerfamilie bei Feierlichkeiten, zu denen nach Florenz eingeladen wird, endlich kennenlernen. Jedoch ist dieses Kennenlernen eine kompliziertere Angelegenheit als von ihr erhofft, da sich die Familie – inklusive der Exfrau ihres Verlobten, die auch dort ist! – als arrogante und herablassende Gruppe von Moment eins an zeigt. Maddie versucht sich, wie es ihre Art ist, anzupassen, doch als auch ihr Verlobter Nick immer mehr in das Familiengehabe abdriftet, kommen ihr Zweifel, ob sie den Mann, den sie heiraten möchte, wirklich kennt.

Als sie dann auch noch ihren Ex Aidan im gleichen Hotel trifft, ist das Gefühlschaos perfekt: Beide hatten eine kurze aber intensive Beziehung, deren Entstehen und Intensität durch Rückblicke innerhalb der Erzählung aus Florenz immer wieder einfließt. Doch Aidan verschwindet mit einem Mal und ohne ein Wort aus ihrem Leben, woran Maddie lange nagen musste und es insgeheim noch immer tut.

Im Verlauf der fünf Tage erlebt man mit, wie Maddie anfängt, ihre alten und eingefahrenen Muster zu verlassen und für sich und ihre Gefühle einzustehen, was sie jahrelang unterdrückt hat um zu gefallen. Es ist schön als Leser:in diese Entwicklung miterleben zu dürfen und zu sehen, wie sie sich von den selbst auferlegten Ketten befreit.

Ein wirklich toll geschriebenes Buch mit sehr schönen bildsprachliches Eindrücken, die man von Florenz erhält. Da das gesamte Buch aus Maddies Perspektive geschrieben ist, fühlt man sehr mit ihr und versteht ihr Verhalten gegenüber der wirklich schrecklichen Familie ihres Verlobten besser – denn ehrlich gesagt: ich wäre schon nach einem Tag wieder abgereist.

Aber auch wenn die Verwandtschaft ein sehr feindseliges und oberflächliches Umfeld darstellt ist Lorraine Brown eine wirklich tolle und überspitze Darstellung dieser Charaktere gelungen, dass man als Leser:in fast drüber lachen musste, wäre das Verhalten nicht so respektlos.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.02.2024

Vier Frauen verwirklichen sich selbst

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Sarah Larks neuestes Buch „Himmelsstürmerinnen – Wir greifen nach den Sternen“ lässt die Leser*innen an den Leben vier starker Frauen teilhaben, die Ende des 19. Jahrhunderts selbstbestimmt und für sich ...

Sarah Larks neuestes Buch „Himmelsstürmerinnen – Wir greifen nach den Sternen“ lässt die Leser*innen an den Leben vier starker Frauen teilhaben, die Ende des 19. Jahrhunderts selbstbestimmt und für sich einstehend ihrem jeweiligen Schicksal trotzen und ihr Leben in die Hand nehmen, um sich ihre Träume zu verwirklichen.

Die drei Cousinen eines schottischen Clans bekommen die Möglichkeit einer Privatschulbildung, welche den Grundstein für ihr weiteres Leben stellen soll, da sie als weibliche Nachkommen keinerlei Ansprüche auf ein Erbe haben und die Eltern der drei sich von der Leiterin der Mädchenschule überzeugen lassen, dass eine höhere Bildung der Schlüssel zu einem besserem (Ehe-)Leben ist. Komplettiert wird die Gruppe durch eine Freundin einer der Cousinen, wobei diese von ihr eher wie eine Angestellte behandelt und rumkommandiert wird.

Aus der kurzen Episode des Internatsaufenthalts als Vorgeschichte entwickelt sich die Erzählung der jeweiligen Leben der vier Frauen, die seit Klein auf ihre ganz eigenen Träume von der Zukunft haben und denen sie im Verlauf des jungen Erwachsenenlebens nachstreben. Vor allem das seinerzeit geltende Frauen- und Weltbild spielt eine tragende Rolle in allen Lebensgeschichten. So stehen die Protagonistinnen den Herausforderungen und Konflikten der damaligen Zeit, wie Bildungs- und Studienzugang, Erwerbstätigkeit sowie gleichberechtigte Ehen und sozialer Akzeptanz, gegenüber, die heutzutage als eine Selbstverständlichkeit erscheinen.

Durch ihre Schreib- und Erzählweise ist es Sarah Lark auch in diesem Buch wieder gelungen, die mich regelrecht in die Geschichte einzusaugen, die mich an vielen Stellen sprachlos werden ließ. Die Übergänge und Zusammenführung der vier Erzählstränge waren sehr fließend und stimmig. Leider jedoch nicht am Ende, das sich unrund las, da sich einiges gegenüber der vorherigen Kapitel sehr, fast zu schnell und teilweise auch nicht nachvollziehbar entwickelte und allem mit einem Paukenschlag noch eins drauf gesetzt wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass eine Fortsetzung vorgesehen ist, wäre ein weniger spektakulärer Abschluss mit einer Fortführung der Lebensgeschichten in diesem weiteren Teil vielleicht die bessere Wahl gewesen. So habe ich ein tolles und sehr authentisch geschriebenes Buch leider am Ende etwas enttäuscht geschlossen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.01.2024

Zurück nach Emerald Bay

The waves we catch - Emerald Bay, Band 2
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Lorena Schäfers „The waves we catch“ ist der zweite Teil ihrer Emerald Bay-Reihe, die im namengebenden Küstenort in Australien spielt. Zuvor erschienen ist bereits „The stars we reach“, deren beiden Hauptprotagonisten ...

Lorena Schäfers „The waves we catch“ ist der zweite Teil ihrer Emerald Bay-Reihe, die im namengebenden Küstenort in Australien spielt. Zuvor erschienen ist bereits „The stars we reach“, deren beiden Hauptprotagonisten als Nebencharaktere in der Handlung wieder auftauchen. Da beide Bücher in sich abgeschlossen sind können sie aber unabhängig voneinander gelesen werden.

Die Second-Chance-Story dreht sich um Nathan, der aus Emerald Bay stammt und dort verwurzelt ist, sowie Billie, nach dem Tod Ihrer Eltern verweist, die als Kind in besagtem Ort ein Zuhause bei Phoebe findet. Beide freunden sich in jungen Jahren miteinander an und werden aus der engen Freundschaft heraus zu einem glücklichen Paar, bis Billie Hals über Kopf Emerald Bay verlässt, alle Zelte hinter sich abbricht und einen zunächst verletzten und dann wütenden Nathan zurücklässt. Einzig den Kontakt zu Ihrer „Großmutter“ Phoebe hält sie, was auch der Grund ist, warum sie nun doch wieder zurückkehrt und sich sowohl Nathan aber auch ihren Gefühlen rund um ihn und die Stadt stellen muss.

Es ist eine runde Storyline, die sich nicht in zu vielen Wiederholungen oder Erzählsträngen verliert und in kurzen Kapiteln die Erlebnisse und Gefühlswelt des jeweiligen Protagonisten schön erzählt. Hin und wieder kommt es auch zu Zeitsprüngen, die die Vorgeschichte der beiden und auch später die Hintergründe von Billie’s Flucht erklären. Diese waren an manchen Stellen nicht direkt als „aus der Vergangenheit“ zu erkennen, was den sonst sehr guten Lesefluss etwas gestört hat.

Nichtsdestotrotz hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn regelrecht inhaliert – was möglicherweise auch daran lag, dass ich kurz zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen hatte und mich vom Kopf her noch an der australischen Küste befand.

Auch wenn absehbar war, wie die Geschichte ausgehen wird, fieberte ich den ganzen Weg mit und stellte während des Lesens unterschiedliche Überlegungen an, unter welchen Umständen die beiden wieder zu einander finden. Keine hat sich letztendlich bewahrheitet, aber das tat der Story keinen Abriss.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

A Rebel's Kiss - Ein netter Roman für nebenbei

A Rebel's Kiss
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Lisa Martens „A Rebel’s Kiss“ ist der dritte Teil der Roman-Reihe, die sich um die Stuntcrew der „Rebels“ aus Berlin dreht. Zuvor erschienen sind bereits „A Rebel’s Heart“ und „A Rebels’s Soul“, deren ...

Lisa Martens „A Rebel’s Kiss“ ist der dritte Teil der Roman-Reihe, die sich um die Stuntcrew der „Rebels“ aus Berlin dreht. Zuvor erschienen sind bereits „A Rebel’s Heart“ und „A Rebels’s Soul“, deren Hauptprotagonisten ebenfalls als Nebencharaktere in der Handlung auftauchen.

Die Second-Chance-Story dreht sich um das Wiedersehen von Sam, dem Gründer der Rebels, sowie Kassy, seiner Ex-Freundin, die ihn einige Jahre zuvor ohne Erklärung von einem auf den anderen Tag verlassen hat und in Ihre Wahlheimat Los Angeles geflüchtet ist, um dort ihr Ziel, eine Hollywood-Schauspielerin zu werden, zu erreichen. Nun kommt Kassy, die sich jetzt als gefeierter Filmstar jedoch Luna nennt, zu Dreharbeiten nach Berlin und trifft auf Sam, wodurch alle seitdem angestauten Gefühle, Enttäuschungen sowie der Schmerz der Trennung und deren Umstände bei beiden wieder aufkommen. Und als wäre das nicht schon aufreibend genug, erlebt Kassy auch noch eine Bedrohung durch einen Stalker, der ihren Aufenthalt in Berlin zu einer absolut emotionalen Achterbahn werden lässt.


Eigentlich hatte ich nicht vor, das Buch zu lesen, da mich die Art an Covern mit einem Schönling in sexy Pose leider überhaupt nicht anspricht, sondern eher abschreckt.
Vollmond sei schuld, ich hatte eine schlaflose Nacht und habe mich entschieden doch mal reinzulesen und war sehr schnell bei der Hälfte des Buches, da es sich durch den klaren und gutverständlichen Erzählstil zügig lesen lässt und der stetige Wechsel der Perspektive (Sam oder Kassy) sowie der Zeit (Vergangenheit und Gegenwart) den Lesefluss kurzweilig gestaltet.

Während man sich direkt gut in Sams Gedanken und Gefühlswelt reinversetzen kann, empfand ich zu Kassy beim Lesen eine gewisse Distanz und hätte sie an der einen oder anderen Stelle gerne wach rütteln wollen, weil sie so in sich gefangen wirkt.

Nachdem die Hintergründe der überstürzten Trennung sowie ihre Gedanken dazu peu à peu dem Leser eröffnet werden, baut sich ein Verständnis ihrem Charakter und ihrer Reaktion gegenüber auf. Nichtsdestotrotz bin ich Ihrer Person gegenüber weiterhin nicht warm geworden.

Der neben der Geschichte des Ex-Paares enthaltene, zweite Erzählstrang, in dem Kassy bedroht wird, erscheint für den Spannungsbogen als notwendiges Mittel, doch leider wirkt er beim Lesen trotz mehrerer gefüllten Seiten nebensächlich bis erzwungen. Zwar überrascht der Plot-Twist am Ende, doch irgendwie harmoniert es nicht. Einzeln für sich genommen, hätte dieser Teil des Buches möglicherweise besser zur Geltung gebracht werden können.


Insgesamt hat mir der Roman zwar gefallen und ich hatte zu keiner Zeit den Wunsch das Buch zur Seite legen zu wollen. Dennoch hat er mich leider nicht gecatcht und dadurch auch nicht emotional mitfiebern lassen.

Ich würde ihn daher eher empfehlen wollen, wenn man bspw. beim Pendeln zur Arbeit in der Bahn lesen möchte, da vor allem die einzelnen Kapitel kurz und in sich recht abgeschlossen sind, so dass eine Unterbrechung leicht möglich ist, wenn man aussteigen muss.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass in der Story Themen angesprochen werden, die anhand des Klappentextes für die Leserinnen nicht klar sind. Auch wenn sich diese Themen, durch eine sensible Erzählweise und Umgang damit, gut in die Handlung einfügen, sollte darauf hingewiesen werden, um Leserinnen nicht zu triggern.

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