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Veröffentlicht am 08.10.2025

Cozy Montana-Romantik

The Holiday Brothers
1

The Holiday Brothers von Devney Perry hat mich mit jeder der drei Geschichten, auf eine angenehm leichte und gleichzeitig stimmungsvolle Reise in Richtung Winter und Weihnachten entführt:

A Single Dad ...

The Holiday Brothers von Devney Perry hat mich mit jeder der drei Geschichten, auf eine angenehm leichte und gleichzeitig stimmungsvolle Reise in Richtung Winter und Weihnachten entführt:

A Single Dad for Christmas
Natalie springt kurzfristig als Nanny beim alleinerziehenden (und mit dem Temperament seiner Tochter überforderten) Vater Maddox Holiday ein und trifft damit auf ihren ehemaligen Schulschwarm.

A Secret Crush for Christmas
Stella hat schon lange Gefühle für Heath Holiday, doch dieser sieht in ihr nur die kleine Schwester seines besten Freundes. Als sie jedoch einen Job im Familienunternehmen der Holidays annimmt, kommen sich die beiden näher.

A Second Chance for Christmas
Eva und Tobias waren einst ein Paar, doch das Leben trennte sie. Als Eva zurückkehrt, flammen alte Gefühle wieder auf - Second-Chance-Romanze pur.

Die Geschichten selbst sind eher kurz gehalten, was das Lesen sehr schnell und unkompliziert macht – die zweite Geschichte habe ich sogar an einem Abend geschafft.
Besonders gefallen hat mir, dass alle drei Geschichten zeitgleich spielen und sich Szenen immer wieder überschneiden - jeweils aus der Sicht der jeweiligen Protagonist*innen. Das gibt der Reihe einen schönen Wiedererkennungswert und sorgt für kleine Aha-Momente beim Lesen.

Der Schreibstil ist locker, zugänglich und angenehm flüssig, sodass man sofort in die Welt der Holiday-Brüder eintauchen kann. Trotz der Kürze bekommt man ein gutes Bild von den Hauptcharakteren, auch wenn eine tiefergehende Charakterentwicklung eher im Hintergrund bleibt.

Die Atmosphäre ist wunderbar cozy, besonders durch die Kulisse in Montana und dem Zeitpunkt rund um Weihnachten. Dank der Beschreibungen sowohl der Häuser als auch der Landschaft (die man sich durch „Yellowstone“ bildhaft vorstellen kann…) bekommt die Reihe einen authentischen und heimeligen Rahmen verleihen. Weihnachten wird zwar nicht in jeder Szene thematisiert, aber die Stimmung und die winterliche Gemütlichkeit kommen durch und unterstreichen den Charme der Geschichten.

Insgesamt ist The Holiday Brothers eine leichte, unterhaltsame und warmherzige Lektüre, perfekt für gemütliche Lesestunden. Wer kurzweilige, emotionale Liebesgeschichten mit einer Portion Winterzauber mag, wird hier bestens bedient.

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Veröffentlicht am 02.09.2025

Lektüre für zwischendurch

Lucky on the Field
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„Lucky on the Field“ von Maya Paeto ist ein Buch, das sich super schnell weg lesen lässt. Der Schreibstil ist angenehm und leicht, sodass man durch die Seiten fliegt. Allerdings war die Handlung ziemlich ...

„Lucky on the Field“ von Maya Paeto ist ein Buch, das sich super schnell weg lesen lässt. Der Schreibstil ist angenehm und leicht, sodass man durch die Seiten fliegt. Allerdings war die Handlung ziemlich vorhersehbar – aber vielleicht liegt das daran, dass ich einfach schon zu viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe

Das Ende kam für mich ziemlich abrupt und hat sich nicht wirklich rund angefühlt. Vor allem das Hauptproblem mit Rick fand ich schwierig. Sein Verhalten ist für mich eine ziemliche Red Flag, aber am Schluss wird das irgendwie einfach so hingenommen. Es fehlt eine richtige Auseinandersetzung oder Verarbeitung, was ich sehr schade fand – möglicherweise auch, weil es keinen Epilog gab, der da den Bogen hätte nehmen können. So wirkt es ein bisschen so, als würde der Konflikt einfach beiseitegeschoben, ohne dass wirklich etwas geklärt wird.

Insgesamt hätte die Geschichte an manchen Stellen mehr Tiefe vertragen können. Entweder, indem bestimmte Themen wirklich ausgearbeitet werden, oder indem man sie weglässt, statt sie nur kurz anzuschneiden.

Trotzdem: Wenn man Lust auf ein leichtes, schnell lesbares Buch mit Wohlfühlcharakter hat, ist „Lucky on the Field“ auf jeden Fall eine schöne Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 04.03.2025

Emma - Ein gutgeschriebener Roman, der jedoch zu sehr an der Oberfläche schwimmt

Emma
3

"Emma" ist das Debüt des renommierten französischen Schauspielers Jean Reno. Der Roman erzählt die Geschichte der namengebenden Emma, einer Masseurin aus der Bretagne, die die Gelegenheit bekommt, im Oman ...

"Emma" ist das Debüt des renommierten französischen Schauspielers Jean Reno. Der Roman erzählt die Geschichte der namengebenden Emma, einer Masseurin aus der Bretagne, die die Gelegenheit bekommt, im Oman den Spa-Bereich eines neuen Wellness-Resorts mit aufzubauen. Doch schon bald gerät sie in ein Netz aus Spionage, Intrigen und sexueller Anziehung.

Zu Beginn wirkte die Geschichte eher wie eine Romanze als ein Thriller. Zwar entwickelt sich später die Spannung, doch die Handlung bleibt insgesamt sehr sprunghaft und bietet zu wenig Details, um den Leser tiefer einsteigen zu lassen. Viele Themen werden angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt, sodass ich am Ende mit einigen offenen Fragen zurückblieb. Vielleicht waren diese Aspekte als Vorbereitung für einen möglichen Folgeroman gedacht, doch für mich fühlte es sich eher störend bis überflüssig an. Einige dieser Handlungsstränge hätte man weglassen und stattdessen andere Szenen ausführlicher beschreiben können, um der Geschichte mehr Tiefe und Struktur zu verleihen.

Durch die vielen Szenenwechsel, die oft nur oberflächlich erzählt werden, erinnerte mich der Roman mehr an ein Drehbuch als an einen klassischen Thriller. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte als Film besser funktionieren würde – die visuelle Umsetzung könnte die sprunghaften Elemente ausgleichen und durch Bilder besser erklären.

Ein großer Pluspunkt ist jedoch die atmosphärische Beschreibung. Besonders die exotische Kulisse des Omans wurde lebendig und anschaulich geschildert, sodass man sich die Umgebung gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere waren treffend beschrieben und wirkten greifbar.

Letztendlich reicht die interessante Grundidee und die starke Atmosphäre aber leider nicht aus, um die strukturellen Schwächen der Handlung auszugleichen.

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Veröffentlicht am 12.02.2025

Ein Buch über eine spannende Persönlichkeit, jedoch leider ohne Tiefgang

Die Eigensinnige
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"Die Eigensinnige" von Lucca Müller erzählt die Geschichte der Marie von Ebner-Eschenbach, einer Frau, die im 19. Jahrhundert ihren eigenen Weg als Schriftstellerin sucht und sich dabei den gesellschaftlichen ...

"Die Eigensinnige" von Lucca Müller erzählt die Geschichte der Marie von Ebner-Eschenbach, einer Frau, die im 19. Jahrhundert ihren eigenen Weg als Schriftstellerin sucht und sich dabei den gesellschaftlichen Zwängen und Vorstellung entgegensetzt.

Der teils fiktive Roman ist angenehm zu lesen und bietet einen flüssigen Schreibstil, der die historischen Gegebenheiten lebendig werden lässt und die Seiten fliegen lässt. Allerdings bleibt die Erzählung oft an der Oberfläche und dringt nicht tief genug in die inneren Konflikte und Motivationen der Protagonistin ein bzw. werden Themen angeschnitten, dann jedoch nicht weiter thematisiert. Die Handlung plätschert oft dahin, ohne größere Spannungsbögen oder überraschende Wendungen, was dazu führt, dass Ebner-Eschenbachs Karriere am Ende mir mehr wie ein Zufallsprodukt erscheint, anstatt die faszinierende historische Persönlichkeit und Ihren Werdegang widerzuspiegeln.

Für Leserinnen und Leser, die eine leichte Lektüre mit historischem Hintergrund suchen, ist das Buch dennoch geeignet.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

"Was uns zusammenhält" - nicht jede Freundschaft hält ewig

Was uns zusammenhält
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Carola Loverings Roman "Was uns zusammenhält" beschreibt auf sehr vielschichtige aber auch befremdliche Weise wie Liebe, Verrat und auch Vergebung die komplexen Verbindungen des Lebens bestimmen und prägen. ...

Carola Loverings Roman "Was uns zusammenhält" beschreibt auf sehr vielschichtige aber auch befremdliche Weise wie Liebe, Verrat und auch Vergebung die komplexen Verbindungen des Lebens bestimmen und prägen.

Protagonistinnen des Buches sind Cassie und Billie, zwei beste Freundinnen aus Schulzeiten, die in ihrer Jugend alles, auch dunkle Geheimnisse, teilten. Doch im Erwachsenenalter haben sich ihre Wege aufgrund unterschiedlicher Lebensvorstellungen und gesellschaftlicher Rollenbilder auseinanderentwickelt. Erst die vermeintliche Entführung von Cassies Tochter Ella bringt ihre tief verwurzelte aber längst verloren geglaubte Bindung wieder hervor und zwingt sie, sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit, aber auch der Realität zu stellen.

Während Cassie im Laufe der Ereignisse das Interesse an ihrer exzessiven Selbstinszenierung auf Social Media verliert, steht Billie vor einer noch größeren Herausforderung: Sie ringt verzweifelt darum, die obsessive Freundschaft zu Cassie aufrechtzuerhalten, während sie zugleich von der Angst beherrscht wird, dass ihre impulsive Entscheidung, Ella für einige Stunden zu entführen, ans Licht kommen könnte. Für Billie steht letztlich mehr auf dem Spiel als nur die ohnehin fragile Verbindung zu Cassie: sie zieht ungewollt ihr engstes Umfeld mit hinein und riskiert damit, alles zu verlieren.

Durch den Wechsel der Erzählperspektiven zwischen den beiden Protagonistinnen sowie dem regelmäßigen Einsatz von Rückblenden – von ihrer Jugendzeit bis hin zur nahen Vergangenheit – wird eine spannende und zugleich emotionale Geschichte erzählt, die bei mir ein ständiges Wechselspiel der Empfindungen beider Frauen gegenüber hervorrief: von Sympathie und Mitleid bis hin zu ungläubigem Kopfschütteln über getroffene Entscheidungen und Verhaltensweisen kann ich am Ende gar nicht sagen, welche von ihnen ärmer dran ist.

Letztendlich liegt der Fokus des Buches für mich weniger auf der Entführung selbst. Sie ist viel mehr der Opener aufzuzeigen, was zwischenmenschlichen Dynamiken auslösen und wie stark, aber auch einseitig bis toxisch Beziehungen sein können.

Ein wunderbares Buch über Vertrauen und Loyalität, das zugleich daran erinnert, sich davon zu lösen, was zu einem früheren Zeitpunkt im Leben von Bedeutung war, aber nicht mehr in die Gegenwart passt.

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