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Veröffentlicht am 16.12.2023

temporeich erzählt

Die wirklich wahren Abenteuer (und außerordentlichen Lehrjahre) des Teufelskerls Daniel Bones
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Daniel Bones wächst mit seinem jüngeren Bruder Willi bei seinem gewalttätigen und alkohlabhängigen Vater an der englischen Südküste auf; wir schreiben ungefähr das Jahr 188-.

Als der „furchtlose Froschmann“ ...

Daniel Bones wächst mit seinem jüngeren Bruder Willi bei seinem gewalttätigen und alkohlabhängigen Vater an der englischen Südküste auf; wir schreiben ungefähr das Jahr 188-.

Als der „furchtlose Froschmann“ Captain Clark B. aus dem Meer steigt, im Dorf nach einem „tollkühnen Gehilfen“ sucht, der ihn ein Jahr lang begleitet, fällt seine Wahl auf Daniel, Dan genannt. Dieser ziert sich erst, weil er Willi nicht alleine in den Händen und Ausbrüchen ihres Vaters zurücklassen will, stimmt aber zu, als er in der Dorfkneipe von allen Anwesenden angefeuert und gefeiert wird. Auf der gemeinsamen Reise geht es darum, den lebensrettenden Anzug, den Captain, genannt Cap, erfunden hat, vorzuführen. Nebenbei werden Waren und Geschäfte angepriesen, Jobs angenommen, reiche Frauen gegen Geld beglückt und auf Veranstaltungen, ob nun auf dem Marktplatz oder im Hause Reicher, Abenteuer und Geschichten erzählt. Dans Aufgabe bleibt zunächst die Vorführung des wasserdichten Rettungsanzug, was manchmal recht gefährlich wird. So reisen die Beiden, mal mit Kanu und Faltboot, mal mit einer Kutsche oder was sich gerade so bietet durch Europa, sind Abenteurer und Entertainer gleichermaßen und Dan lernt immer mehr von Cap, wird ihm auch immer ähnlicher und es kommt auch noch ein zweiter Gerhilfe namens Andrea hinzu… Nach politischen Aktionen wird es brenzlig für die Drei… Aber auch schon vorher hat Dan festgestellt, dass nicht alles so war, wie es schien und er an Cap Seiten entdeckte, die er erst anders eingeschätzt hat.

Das Buch wird in drei Teile eingeteilt, lässt sich zügig lesen, was nicht zuletzt auch an den langen, ausgeschmückten Sätzen liegt, was ordentlich Tempo vorgibt. Über die Husarenstücke der Beteiligten zu lesen fand ich sehr interessant, auch den historischen Hintergrund, der immer wieder aufblitzt und einiges gut ergänzt. Von den Beschreibungen der Feiern, Orgien sowie Beschlaf gegen Bezahlung bei auszunehmenden Reichen und vor allem das mehrmalige Aufzeigen des Kindsmissbrauchs als Geflogenheit in jener Zeit, auch wenn Dan versucht hat, das zu unterbinden, war mir etwas zu breitgetreten. Das dritte Buch, also das sich anbahnende Ende fand ich wieder sehr gut gesponnen und spannend. Vor Lesen des Buches hatte ich es für einen Jugendroman gehalten; das ist es für mich eindeutig nicht.

Veröffentlicht am 13.12.2023

kurzweilig und interessant

Fake History – Hartnäckige Mythen aus der Geschichte
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Die niederländische Historikeri Jo Hedwig Teeuwisse lehrt und forscht seit über 20 Jahren im Bereich Geschichte. Unter anderem hat sie sich als „The Fake History Hunter“ einen Namen gemacht, denn sie enttarnt ...

Die niederländische Historikeri Jo Hedwig Teeuwisse lehrt und forscht seit über 20 Jahren im Bereich Geschichte. Unter anderem hat sie sich als „The Fake History Hunter“ einen Namen gemacht, denn sie enttarnt falsche historische „Fakten“ in den sozialen Medien; 101 davon stellt sie in diesem Buch vor, meistens mit einem dazugehörigen Foto, dass die Mythen belegen sollten.

Ich muss gestehen, dass ich in den sozialen Medien kaum unterwegs bin und mir von den vorgestellten Mythen vielleicht 10 wirklich alte, hartnäckige Mythen bekannt waren, deren Widerlegung mir in mehreren Fällen bekannt war, beispielsweise Wikingerhelme mit Hörnern. Die anderen waren mir neu und manchesmal war ich überrascht, dass überhaupt jemand einzelne der vorgestellten Mythen glauben konnte; mir kamen immer wieder Geschichten zu Verschwörungstheorien in den Sinn… Die Ausführungen fallen kurz und kanpp, aber durchaus ausreichend und sehr fundiert aus. Sie lesen sich sehr spannend, bleiben dabei kurzweilig, informativ und unterhaltsam. Sehr spannend fand ich das beschriebene Vorgehen der Autorin zum jeweiligen Fall.

Veröffentlicht am 12.12.2023

super beschriebene Projekte, gut umsetzbar

Mein Garten - mehr Arten
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Sigrid Tinz, unter anderem Geoökologin, stellt in diesem Buch 12 Projekte für kleine klimafeste Naturerlebnisträume vor. Jede dieser Ideen wird ausführlich vorgestellt und in drei verschiedenen Abstufungen ...

Sigrid Tinz, unter anderem Geoökologin, stellt in diesem Buch 12 Projekte für kleine klimafeste Naturerlebnisträume vor. Jede dieser Ideen wird ausführlich vorgestellt und in drei verschiedenen Abstufungen von klein ( im Topf), mittel und groß vorgestellt. Angefangen mit dem Zwiebelsetzen bis zum Schaffen von Blühträumen, Hecken oder Erblühen der Fugen, werden auch immer Listen mit Pflanzenvorschlägen gegeben oder Bauanleitungen, beispielsweise für einen Bilchkasten gegeben. Sehr gut werden auch Ecken mit Altholz, das Tapeln von Schnitt, Dachbegrünung, Erstellung eines Moorbeetes und mehr erklärt.. Ausgesprochen hilfreich fand ich zudem die Ausführlichkeit der beschriebenen Projekte, samt der Gedanken und Vorbereitungen, weiterführenden Hinweisen wie beispielsweise Dokumentarfilme, Bücher, Organisationen, die sich gerade diesem Thema widmen. Gerade der Unterpunkt „Planung und Vorbereitung“ sowie „So gehen Sie Schritt für Schritt vor“ macht das Nacharbeiten ganz leicht. Viele Tipps und Tricks vom Profi sowie Fotos und Bilder begleiten den Leser bei der Umsetzung seines oder seiner Projekte. Ich habe mir, nicht zuletzt, weil sie so gut und einfach nacharbeitbar und sinnvoll sind, mehrere Projekte für das nächste Jahr ausgesucht und denke, dass jeder in diesem Buch etwas findet, was er nun ganz neu oder schon länger umsetzen wollte und dies mit den guten Anleitungen in Angriff nehmen kann.

Veröffentlicht am 07.12.2023

erklärt perfekt, enthält viele Tipps, Anregungen, Rezepte und eine Bauanleitung

Dörren & Trocknen
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Wolfgang Zemanek erklärt in diesem Buch kurz verschiedene Arten, Lebensmittel zu konservieren und weitaus ausführlicher Grundlegendes zum Vorbereiten und Dörren von Obst, Gemüse, Früchten, Samen und Kräutern. ...

Wolfgang Zemanek erklärt in diesem Buch kurz verschiedene Arten, Lebensmittel zu konservieren und weitaus ausführlicher Grundlegendes zum Vorbereiten und Dörren von Obst, Gemüse, Früchten, Samen und Kräutern. Viele unterschiedliche Rezepte für Zubereitungen, beispielsweise zum Knabbern, runden die Ausführungen ab. Jedes von ihnen enthält so viele Aspekte, Unterpunkte sowie Tipps, dass ein Nacharbeiten sehr leicht fällt. Wolfgang Zemanek beschreibt auch in diesen die Vorbereitung, das Dörren in verschiedenen Geräten, den Ertrag sowie die Verwendung samt der Rehydrierung, falls nötig.Sehr gut gefällt mir, dass auf die verschiedenen Geräte eingegangen wird, wie Dörrgerät, Solartrockner, Kondensationsentfeuchter und auch einige Modelle an Dörrgeräten genauer vorgestellt werden. Am Ende des Buches erhält man eine ausführliche und gut bebilderte Anleitung für den Bau eines eigenen Dörrgerätes bzw. Entfeuchtungsschrankes.

Diese Anleitungen für das Dörren fallen sehr ausführlich und ansprechend aus und lassen sich gut nacharbeiten. Schon alleine der Gedanke, dass für diese Zubereitungen sehr viel weniger Stauraum und für die Lagerung keine weitere Energie benötigt wird, macht sie hochgradig attraktiv. Ich trockne regelmäßig kleingeschnittene Gemüsereste, die ich in einem Glas als Suppengemüse sammele und bin völlig begeistert, wie klein der getrocknete Rest ausfällt und wie einfach man so schon alleine nur die Reste, die sonst verworfen würden, nutzen kann. Die guten, tipp- und bildreiche Anleitungen machen schon beim Lesen kreativ, auch auf Grund der vielen Verwendungsvorschläge. Die im Buch angestellten Berechnungen zum Stromverbrauch einer Trocknung haben meine Einschätzung bestätigt; für mich ist die elektrische Trocknung in einem Dörrgerät nicht der richtige Weg. Ich habe bislang im Schatten getrocknet oder die sowieso erwärmten Heizkörper zum Dörren genutzt.

Veröffentlicht am 03.12.2023

Augen- und Gaumenschmaus mit Spaziergang durch Beirut

Beirut - Das Kochbuch
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Hisham Assaad gibt Rezepte Beiruts weiter, mal absolut authentisch und wenige Male auch verändert, dann hauptsächlich wegen schlecht zu erhaltender Zutaten, wie beispielsweise Salep, ein Pulver aus einer ...

Hisham Assaad gibt Rezepte Beiruts weiter, mal absolut authentisch und wenige Male auch verändert, dann hauptsächlich wegen schlecht zu erhaltender Zutaten, wie beispielsweise Salep, ein Pulver aus einer Orchideenwurzel. Die Rezepte wurden unterteilt in die Kapitel Frühstück & Brunch; Street Food; Salate & Beilagen; Hauptgerichte; Festmahl am Sonntag; Desserts; Getränke sowie Grundrezepte. Zu jedem Rezept schreibt er als Einstieg Persönliches, wie Zubereitungen in seiner Familie oder nimmt den Leser mit auf einen Spaziergang durch Beirut, stellt dabei Personen vor, die bestimmte Gerichte zubereiten, beschreibt die Zutaten und Gewürze und einiges mehr. Eingebettet wurden die Rezepte zudem in Beschreibungen Beiruts, geschichtliche Information, auch zu Aspekten der Fusionsküche im Schmelztiegel Beirut, in dem das gleiche Gericht verschiedene Zutaten oder Würzung beinhalten kann, je nachdem, welcher lokale Einfluss sich gerade wiederspiegelt. Sehr gut haben mir genau diese Spaziergänge durch Beirut und auch ein wenig darüber hinaus, an der Corniche entlang, gefallen, genauso wie Kindheitserzählungen des Autors. Die Rezepte fallen vielfältig aus; fast alle Zutaten kann man problenlos kaufen, was aber auch daran liegt, dass sie in einzelnen Fällen ausgetauscht wurden, dem traditionellen Geschmack aber möglichst nahe kommen. Zu vielen Rezepten finden sich Fotos, leider nicht zu allen. Ich schätze es sehr, schon beim Durchblättern die zuzubereitenden Speisen auch sehen zu können und hätte mich über Fotos zu allen Gerichten sehr gefreut. Das Buch ist so oppulent bebildert, zu Gerichten aber besonders auch zum Leben und Speisen zubereiten und verkaufen, dass die fehlenden Fotos dies perfekt ergänzt hätten. Aber auch so ist dieses Koch- und Spaziergangbegleitende Buch ein Augen-, die Gerichte ein Gaumenschmaus zu sein. Ich habe vor etlichen Jahren einen mehrwöchigen Kochkurs zur libanesischen Küche besucht, kannte einige Gerichte, die bei uns auch regelmäßig gekocht werden und habe zudem viele neue, spannende Rezepte entdeckt, die danach schreien, nachgekocht zu werden. Alles wurde sehr gut erklärt, so dass auch nicht Geübte diese Rezepte leicht nachkochen werden können.