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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2018

Tolle Grundidee, die leider enttäuschend umgesetzt wurde.

Unter dem Messer
1

Als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen habe, war ich begeistert.
Schon vor dem Lesen hatte ich unzählige Fragen im Kopf, die sich um das Implantat und die Handlung insgesamt drehten.
Auch ...

Als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen habe, war ich begeistert.
Schon vor dem Lesen hatte ich unzählige Fragen im Kopf, die sich um das Implantat und die Handlung insgesamt drehten.
Auch das Cover hat mich neugierig gemacht.
Es passt super zu der Geschichte, die in einem Krankenhaus spielt, und ist dennoch düster genug, um auf einen Thriller hinzuweisen.

Die Grundidee des Buches ist genial. Eine Chirurgin, welche zum ersten Mal mit einem Auto-Chirurgen vor Presse und Publikum operieren soll, bekommt einen Nanochip implantiert und erfährt, dass ihre Handlungen gesteuert werden können.
Diese Idee hat bereits eine solide Grundspannung und regt zum Lesen an.
Leider ging die Umsetzung nach hinten los.

Der Anfang des Buches ist noch sehr spannend.
Viele Fragen kommen auf und man kann noch nicht ganz nachvollziehen, wie und warum alles passiert.
Durch kurze Kapitel, die in der Sicht von vier Personen geschrieben sind, ist auch ein gewisses Tempo da.
Zu Beginn musste ich mich etwas an die Sichtwechsel gewöhnen, da ich persönlich nicht der Fan von schnellen Wechseln zwischen den Personen bin.
Doch nach der "Gewöhnungsphase" bin ich damit gut zurechtgekommen.
Leider nahm das Tempo, sowie die Spannung, nach und nach ab.
Viele Situationen wirken gestellt oder sind vorhersehbar.
Die Handlung zieht sich (besonders im Mittelteil) in die Länge.
Das liegt unter anderem daran, dass einige der medizinischen Begriffe zu weit erklärt und ausgeschmückt werden, obwohl ein/zwei Sätze vollkommen ausgereicht hätten.
Im Gegensatz zu den zu langen Passagen über diverse Geräte, kommen auch einige Stellen vor, bei denen man sich als Leser eine knappe Erklärung, die man schlussendlich nicht findet, wünscht.
Die Operation mit dem Auto-Chirurgen wird beinahe krampfhaft aufgeschoben und es mach auch den Eindruck, als ob der Autor genau dies erzielen wollte. Die Operation aufzuschieben.


Zu den Charakteren kann ich sagen, dass mir keiner von ihnen besonders gefallen hat.
Da wäre Rita, die den Chip implantiert bekommt und nackt im Operationssaal aufwacht. Sie ist mir total unsympathisch, obwohl sie das "Opfer" darstellt.
Ihre übermäßig gewollte Perfektion ging mir schon nach kurzer Zeit auf den Zeiger.
Hinzu kommt ihre Schwester, um die sich Rita zwar sorgt, aber ständig vernachlässigt und abwimmelt. Für mich ist dies definitiv kein Zeichen von Sorge.
Was mich ebenfalls gestört hat ist die Tatsache, dass Rita sich gegen den Chip wehren kann und solche Stromstöße aushält, bei denen alle Versuchspersonen bereits gestorben sind.
Ebenfalls in ihrem Handeln gibt es einige unverständliche Dinge, bei denen man deutlich merkt, dass sie nur dazu gedacht sind, um unnötiges Drama zu verursachen.

Finney hat mir von allen Charakteren am Besten gefallen. Und das, obwohl er als das "perfekte Böse" dargestellt wird und seine Handlungen vollkommen überzogen sind.
Natürlich möchte er sich rächen, aber es auf diese Weise zu tun ist doch etwas sinnfrei.
Wer entwickelt denn einen Chip, testet diesen an mehreren Personen, um sich an einem einzigen Menschen zu rächen?

Dann wäre da noch Sebastian.
Seine Handlungen waren von Anfang an vorhersehbar und überhaupt keine Überraschung.

Genau wie die von Spencer.
Er hat die Trennung von Rita nicht sonderlich überwunden, fährt regelmäßig an ihrem Haus vorbei und man weiß schon, dass er natürlich dann zur Stelle ist, wenn Rita in Schwierigkeiten steckt.
Danke, aber nein.

Das Ende des Buches ähnelt einer wirren Aufzählung von allen 08/15 Actionszenen.
Dieses ständige "Nein! Doch! Nein! Doch!" macht die weiterführende Handlung vollkommen vorhersehbar.
Da ist nichts, was man nicht schon erwartet hätte. Keine große Überraschung. Keine Wendung. Nichts.
Es scheint, als ob der Autor versucht hätte, jede erdenkliche Spannung, egal auf welche Art und Weise, in das letzte Drittel zu stecken, weshalb es dementsprechend wirkt.
Dazu kommt, dass die letzten Kapitel so wirken, als ob der Autor das Buch schnell zu Ende bringen möchte, ganz gleich wie es wird.


Insgesamt war ich eher enttäuscht. Vor allem von der Umsetzung dieser grandiosen Idee, aus welcher man so viel machen könnte.
Zu viele Längen, die unsympathischen Charaktere, die Vorhersehbarkeit und die gestellten Situationen hätten wirklich nicht sein müssen.

Ich bedanke mich für die Möglichkeit, an der Leserunde teilgenommen haben zu dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 08.11.2018

Mischung aus allem

Stern des Nordens
0

Dieses Buch hat wirklich einen sehr informativen Einblick (auch politisch) in das Land gewährt. Man merkt deutlich, dass der Autor sich mit allen Situationen auskennt.

Meiner Meinung nach geht es zu ...

Dieses Buch hat wirklich einen sehr informativen Einblick (auch politisch) in das Land gewährt. Man merkt deutlich, dass der Autor sich mit allen Situationen auskennt.

Meiner Meinung nach geht es zu schleppend los. Die Beschreibungen der Charaktere dauern mir viel zu lange, weshalb ich mich wirklich durchquälen musste.

Erst nach ungefähr einem Drittel nimmt das Buch Fahrt auf und lässt mich einigermaßen mitdenken.

Gegen Ende hin wird es zu überspitzt und überzogen. Da merkt man deutlich, dass der Autor die Geschehnisse steigern wollte und es zu gut gemeint hat. Es wird einfach unrealistisch. Dennoch hat mir der actionüberladene Schluss mit am besten gefallen, da es dabei erst richtug losgeht. Da konnte ich auch einigermaßen über die verwirrenden beziehungsweise überzogenen Stellen hinwegsehen.

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und man konnte eine deitliche Entwicklung feststellen. Trotzdem konnte ich nicht wirklich mit ihnen warm werden und mit ihnen mitfiebern, obwohl es viele Situationen gab, bei denen es von Vorteil wäre.

Der Schreibstil war im Großen und Ganzen flüssig, obwohl ich es an einigen Stellen zu verwirrend fand (kann aber auch an der Übersetzung liegen).



Insgesamt fand ich das Buch eher mittelmäßig. Es ist eine Mischung aus allem: Politik, Langatmigkeit, Spanung, Action, Überspitzung.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch (besonders durch die gewaltsamen Szenen) den Leser eine ganze Schippe zum Verarbeiten mitgibt. Dennoch ist es schön, einen ausführlichen Einblick in ein weit entferntes Land, mit einem anderen System und Lebenssandard zu bekommen. Dabei sollte man nichts beschönigen, was dem Autor hier gut gelungen ist.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Definitiv eine Empfehlung

Töte, was du liebst
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Schon das erste Kapitel hat mich vollkommen gepackt, sodass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen.

Der Schreibstil ließt sich sehr flüssig und durch die recht kurzen Kapitel ziemlich zügig. Dabei ...

Schon das erste Kapitel hat mich vollkommen gepackt, sodass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen.

Der Schreibstil ließt sich sehr flüssig und durch die recht kurzen Kapitel ziemlich zügig. Dabei gefallen mir die Beschreibungen der Geschehnisse besonders gut. Obwohl das Buch etwas Zeit braucht, um zu einem „richtigen“ Psychothriller zu werden, lohnt es sich dennoch durchzuhalten.

Ich persönlich wurde trotz der wenigen Längen die aufkamen und dem anfangs stark ausgeprägten Krimifeeling, dennoch nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Alles fügt sich gut zusammen und passt hervorragend.

Das einzige, das ich kritisieren würde ist die Tatsache, dass es sich mir persönlich zwischen Alexander und Luise zu schnell zu einer Beziehung entwickelt hat. Aber darüber konnte ich gut hinwegsehen.

Zu den Charakteren kann ich ganz klar sagen: Rafael ist der beste. Diese Person ist diejenige, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat und wegen welcher ich das Buch nie vergessen werde.

Der „Psychfaktor“, den vermutlich viele kritisieren könnten/werden tritt besonders in den Rückblicken auf. Mir persönlich war es nicht zu viel des Guten, da ich solche Bücher liebe, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch für Menschen mit schwachen Nerven zu viel werden würde.

Fazit:
Obwohl ich zwischenzeitlich geahnt habe, worauf die Handlung hinausläuft, hat mich das Buch dennoch gefesselt und mich definitiv nicht enttäuscht. Meiner Meinung nach ist es einer der besten Psychothriller, die ich jemals gelesen habe. Vor allem Rafael und der letzte Satz des Buches (bei dem ich gehofft habe, dass er der letzte ist) werden mir über eine sehr lange Zeit im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Klare Empfehlung für Thrillerfans

Hasenjagd
1

Zum äußeren Erscheinungsbild des Buches kann ich sagen, dass das Cover mir sehr gut gefällt. Es passt farblich zu den restlichen Bänden und das Orange springt einem sofort ins Auge.
Das Einzige, das ich ...

Zum äußeren Erscheinungsbild des Buches kann ich sagen, dass das Cover mir sehr gut gefällt. Es passt farblich zu den restlichen Bänden und das Orange springt einem sofort ins Auge.
Das Einzige, das ich kritisiere wäre der Titel, der wahrscheinlich durch einen Übersetzungsfehler oder durch die unterschiedliche Länge der Wörter zu Stande kam. "Hasenjagd" ist schließlich wesentlich kürzer als "Kaninchenjagd".

Der Schreibstil ist sehr flüssig. Durch die recht kurzen Kapitel kommt das Buch sehr in Fahrt und lässt sich schnell lesen. Besonders die Morde sind sehr detailreich beschrieben, was mir persönlich sehr gut gefällt und eine Art Highlight beim Lesen war.

Obwohl es sich bei diesem Buch um das erste Buch von Lars Kepler handelt, welches ich gelesen habe (ja, ich habe ein weiteres im Regal stehen, hatte aber noch keine Motivation, es zu lesen...hat sich mittlerweile geändert), konnte ich dennoch gut einsteigen und war zu keinem Zeitpunkt verwirrt. Das zeigt deutlich, dass man das Buch auch unabhängig von den vorherigen Bänden lesen kann.

Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet. Besonders Joona Linnas Fähigkeit, sich in den Täter hinein zu versetzen hat mir sehr gefallen und war sehr gut durchdacht.
Saga fand ich anfangs etwas klischeehaft (vor allem als ihre Schönheit beschrieben wurde), konnte mich im Verlauf des Buches aber mit ihr anfreunden.

Es gab recht viele Handlungsstränge, die meiner Meinung nach sehr gut zum Stil des Buches gepasst haben. Auch wenn ich an einigen Stellen da Gefühl hatte, dass das Buch künstlich in die Länge gezogen wird. Aber nachdem ich mich durch die etwas "unnötigen" Stellen durchgebissen habe, kam das geniale Ende, bei welchem sich alle Fragen zu diesem Fall geklärt haben und einige dennoch offen sind und somit auf das nächste Buch gespannt machen.

Zum Täter kann ich sagen, dass ich nach und nach eine Idee bekommen habe, um wen es sich handeln könnte.
Dennoch hat mich das nicht sonderlich aufgehalten, das Buch mit weiteren Theorien und Gedanken zu Ende zu Lesen.

Hat sich definitiv gelohnt.

Insgesamt kann ich sagen, dass dieses Buch eines der besten Thriller war, die ich bis jetzt gelesen habe.
Besonders wer auf der Suche nach detailreichen und recht brutalen Beschreibungen ist, wird von diesem Buch begeistert sein.

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