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Safe Space„Safe Space – Der sicherste Ort“ ist bereits der 2. Thriller aus der Feder von Sarah Bestgen.
Die forensische Psychologin Anna Salomon tritt ihre neue Arbeitsstelle in der JVA Weyer an. Dort ist sie für ...
„Safe Space – Der sicherste Ort“ ist bereits der 2. Thriller aus der Feder von Sarah Bestgen.
Die forensische Psychologin Anna Salomon tritt ihre neue Arbeitsstelle in der JVA Weyer an. Dort ist sie für ein psychologisches Programm für Intensivstraftäter zuständig. Sie ist eine begabte junge Psychologin, doch ihre Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz hat sie nicht ohne Grund in die JVA Weyer geführt. Hinter Gittern versucht Anna ihre Vergangenheit aufzuarbeiten – nichts ahnend, dass die Suche nach der Wahrheit sie in ein gefährliches Spiel hineinzieht und ihr eigenes Leben in Gefahr bringt.
Das Cover des Thrillers ist relativ schlicht gehalten. Mit dem Stacheldraht, der sich quer über den Titel zieht, wird sehr deutlich, in welchem Rahmen die Leser sich wiederfinden werden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar und schafft eine deutliche oft bedrückende Atmosphäre. Gerade die Gefängnismauern und der dortige Umgang miteinander war spürbar.
Die Geschichte wird aus 3 verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst verfolgt man Anna als Ich-Erzählerin im Rahmen ihrer neuen Tätigkeit, ihren Empfindungen und Beobachtungen. Durch die Ich-Perspektive wirkt Anna sehr authentisch. Jedoch hatte ich bei ihr immer wieder Zweifel an der Objektivität und ihren tatsächlichen Handlungen. Man merkt der Protagonistin deutlich an, dass sie in einem moralischen Zwiespalt steckt und ein Trauma der Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet ist.
Aus der Vergangenheit erfährt man viel über Leon, der eine traumatische Kindheit erlebt hat.
Zuletzt gibt es noch Tagebucheinträge aus der Sicht von Sina, die in einer toxischen Beziehung zu stecken scheint.
Wie die 3 Personen miteinander zusammenhängen, wird erst im Laufe der Lektüre offenbart, sodass man von Beginn an rätseln kann, was hinter der jeweiligen Perspektive steckt und wie alles miteinander verknüpft ist.
Innerhalb des Thrillers kommt es zu einigen überraschenden Wendepunkten, sodass die Spannung aufrecht erhalten bleibt.
Zwischenzeitlich fand ich die Erzählung etwas zu langgezogen – gerade bei den Sitzungen und Beschreibungen aus der JVA. Da fehlte mir etwas der Lesefluss.
Weiterhin sind mir nach dem Lesen einige Situationen nicht ganz schlüssig und glaubhaft erzählt.
Nichtsdestotrotz ist Sarah Bestgen hier wieder ein sehr spannender, überraschender Thriller gelungen, den ich gern gelesen habe und ihn somit auch weiterempfehlen kann!