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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein letzter Tropfen Spannung fehlt

Dry
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Wie geht man mit einer nationalen Krise um, die durch eine Wasserknappheit ausgelöst wird? Diese Frage haben sich die Brüder Neal & Jarrod Shusterman gestellt.

In Kalifornien gibt es kein Wasser mehr. ...

Wie geht man mit einer nationalen Krise um, die durch eine Wasserknappheit ausgelöst wird? Diese Frage haben sich die Brüder Neal & Jarrod Shusterman gestellt.

In Kalifornien gibt es kein Wasser mehr. Die Wasserhähne geben keinen Tropfen mehr ab. Das führt dazu, dass in den Supermärkten sämtliche Getränke und Eis innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sind. Denn niemand weiß, wann und ob das Wasser zurück kommt, und wieviel da kommt. Die Katastrophenhilfe lässt auf sich warten. Und so sind selbst die ergatterten Wasservorräte knapp, und schnell aufgebraucht. Wohl dem, der sich an die Notfallregelungen gehalten hat, und Vorräte gebunkert hat. So hat auch Keltons Familie sich vorbereitet, und Lebensmittel und Getränke zuhause. Das zieht natürlich erstmal den Neid der Nachbarn auf sich. Keltons Vater verteidigt die Vorräte gewaltsam, und ist nicht bereit zu teilen. Kelton selber sieht das aber anders, und spielt der Nachbarstochter Alyssa Wasser zu.

Alyssa Eltern machen sich auf den Weg, um am Strand bei den Versorgungsmaschinen Wasser zu ergattern, und lassen Alyssa mit ihrem Bruder allein. Als die Eltern jedoch nicht zurück kommen, machen sich Alyssa und ihr Bruder mit Kelton auf den Weg, um die Eltern zu finden. Unterwegs treffen sie auf eine neue Gefährtin. Jedoch gestaltet sich die Suche nach den Eltern sehr schwierig, und die Jugendlichen flüchten in die Berge, um in Keltons Notfallbunker unterzukommen. Wird das gelingen?

Dry ist eins der Endzeitszenarien, die einen besonders gruseln. Wasser ist ein Grundbedürfnis, ohne Wasser geht nichts. Kein Kochen, keine Wäsche, und da der Körper aus ca. 70% Wasser besteht, kann der Mensch eher ohne Essen klar kommen als ohne Wasser. So ist die Panik groß der Menschen in Kalifornien. Die Moral der Menschen sinkt innerhalb kürzester Zeit drastisch, Überfälle sind an der Tagesordnung. Jeder ist sich selbst dem nächsten, nur wenige halten zusammen.

Das Szenario, das die Brüder Shusterman aufgegriffen haben, gefällt mir. Hier geht es ums nackte Überleben. Es wird mit harten Bandagen verhandelt. Viele Situationen sind sehr beängstigend, und halten der Gesellschaft den Spiegel vor. Gerade in Zeiten der Corona-Krise mag man sich gar nicht ausdenken, was aus menschlichem Verhalten wird, wenn die Krise sich weiter zuspitzt.

Dennoch konnte mich Dry nicht ganz überzeugen. Es ist sehr detailliert beschrieben, und doch konnte mich die Stimmung nicht ganz einfangen. Ein letzter Hauch Spannung fehlte mir. Deswegen gibt es einen Punkt Abzug.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Tolle Grundidee, coole Protagonisten, leider etwas langatmig

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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In den letzten Wochen habe ich in den sozialen Medien ganz oft das Buch „Strange the Dreamer“ gesehen, und war allein von der Aufmachung sehr fasziniert. Der Einband von Strange the Dreamer (Buch 1) ist ...

In den letzten Wochen habe ich in den sozialen Medien ganz oft das Buch „Strange the Dreamer“ gesehen, und war allein von der Aufmachung sehr fasziniert. Der Einband von Strange the Dreamer (Buch 1) ist in einem so schönen Blau gehalten, und mit einem goldenen Schriftprint versehen. Das Lesebändchen ist ebenso in einem Goldton gehalten. Auch der Inneneinband ist gold gehalten, und die Illustrationen sind gigantisch. Eine wirklich äußerst geniale Aufmachung eines Buches. Und so schlich ich wie eine Elster um das Buch herum, bis ich es mir gegönnt habe.

Lazlo ist ein Träumer. Und da ist der Job als Bibliothekar das Optimale für ihn. Denn Lazlo interessiert sich genauso wenig für seine Umwelt, wie diese für ihn. Wenn er nicht gerade Bücher für den Hof bereit stellt, liest er und sammelt die Geschichten um die Stadt Weep, die seit 200 Jahren keiner mehr betreten hat. Als eines Tages Thyon in die Bibliothek kommt, um Lazlos Aufzeichnungen zu beschlagnahmen, wendet sich das Blatt für den jungen Bibliothekar. In Weep wurde zwar die Götterbrut vermeintlich ausgelöscht, doch deren Heimstätte ist immer noch vorhanden, und diese soll ein für allemal ausgelöscht werden. Dafür benötigt Eril-Fane Hilfe von diversen Forschern, die Thyon zusammen trommelt. Noch ist nicht klar, welche Rolle Lazlo hier genau übernehmen soll, doch er weiß: wenn er es schafft, der Reisetruppe anzugehören, wird er das Abenteuer seines Lebens entgegen treten.

Nun, für Strange the Dreamer sollte man wissen, dass das englische Original als ein Buch veröffentlicht wurde, und die deutsche Ausgabe in zwei Teile gesplittet wurde.

Und so kam, was ich fast befürchtet hatte: Der erste Teil führt den Leser in die Welt von Lazlo und der Götterbrut ein, nimmt aber kaum Fahrt auf. Die Autorin beschreibt die wichtigsten Protagonisten sowie die Stadt Weep, und löst die ersten Geheimnisse der Vergangenheit auf, aber sonst passiert hier meines Erachtens nicht viel. Die Reisegruppe erreicht Weep ohne Vorfälle. Gleichzeitig bleibt die Götterbrut in der Zitadelle unentdeckt, doch nur bis Lazlo die Stadt erreicht hat, denn dort wird er schließlich von Sarai entdeckt, die Nachts in Form von einem Mottenschwarm die Träume der Bewohner beeinflusst.

Laini Tayler schreibt wirklich schön, und für meine Begriffe hätte nichts aus dem ersten Teil gestrichen werden sollen, und doch fehlt hier eindeutig der Spannungsbogen, der einen nach dem zweiten Teil lechzen lässt. Schade eigentlich, weil die Geschichte doch sehr viel Potential hat. Da aber der zweite Teil bereits bei mir auf dem Lesestapel ganz oben liegt. werde ich mich an den zweiten Teil wagen.

3,5 Sternchen für die Aufmachung, die Protagonisten und die Idee!

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Veröffentlicht am 16.08.2019

Ein famoser Sprecher

Red Rising 2
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Mit Red Rising hat Pierce Brown ein Universum geschaffen, das unvergleichlich ist. Eine Welt, in der verschiedene Häuser um die Herrschaft kämpfen, in der die unterschiedlichsten Kasten ihre Aufgaben erfüllen. ...

Mit Red Rising hat Pierce Brown ein Universum geschaffen, das unvergleichlich ist. Eine Welt, in der verschiedene Häuser um die Herrschaft kämpfen, in der die unterschiedlichsten Kasten ihre Aufgaben erfüllen. Die einzelnen Kasten sind nach Farben unterteilt, so sind die Pinken für die körperlichen Freuden verantwortlich, die Blauen sind Piloten und Astronavigatoren. Die Goldenen stehen an der Spitze und Macht. Ein Wechsel zwischen diesen Farben ist schier unmöglich. Doch Darrow, ein roter Höllentaucher, wird im ersten Teil von Red Rising zu einem Goldenen transformiert, um die Rebellion seiner Frau Eo weiter zu führen. So lebt Darrow im zweiten Teil unter seinen Feinden, und versucht diese zu infiltrieren. Doch dies gelingt ihm nicht immer erfolgreich. Während ein kriegerischer Angriff, der vermeintlich einfach zu gewinnen schien, sich als Falle entpuppt, und Darrow den Kampf verliert, fällt er bei seinem Herrn Augustus in Ungnade. Nun muss er neue Pakte eingehen mit Menschen, denen er nicht recht vertraut. Und sein Bauchgefühl soll ihn nicht täuschen.

Ich muss zugeben, ich bin ein großer Fan von Marco Sven Reinbold. Seine Art und Weise, den Protagonisten im RedRising Universum Leben einzuhauchen, sucht seinesgleichen. Die Welt in Red Rising ist düster, die Hierarchien sollen durchbrochen werden. Überall tobt der Aufstand. Diese Stimmung kann Marco Sven Reinbold mit seiner tiefen und rauen Stimme hervorragend umsetzen.

Leider habe ich mir zwischen Teil 1 und 2 zuviel Zeit gelassen, so dass ich mich erst einmal wieder in die Welt von Red Rising einfuchsen musste. Die Anzahl der Protagonisten, die Häuser und die Farben haben mich zwischendurch verwirrt, so dass ich mir auch die Bücher geholt habe, in denen alles Wichtige erklärt wird, ebenso im FanWiki. Stellenweise konnte mich der Erzählstrang von Pierce Brown hier im zweiten Teil nicht so fesseln. Es wirkte stellenweise etwas langatmig. Durchhalten lohnt sich jedenfalls, da die Wendung am Ende des zweiten Teils die Spannung auf den dritten Teil unglaublich erhöht. Und da ich bereits Teil 3 höre, kann ich bereits verraten, dass Teil 3 mega spannend weiter geht!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Interessante Sichtweisen zwischenmenschlicher Beziehungen

Cat Person
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In Cat Person hat Kristen Roupenian verschiedene Geschichten von Menschen in ihrem Alltag zusammen gefasst. Hauptthema sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. So wird von einem Pärchen erzählt, das ...

In Cat Person hat Kristen Roupenian verschiedene Geschichten von Menschen in ihrem Alltag zusammen gefasst. Hauptthema sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. So wird von einem Pärchen erzählt, das einen Freund aufnimmt, der sich – mal wieder – von seiner Freundin getrennt hat. Dieser Freund führt eine On/Off-Beziehung, und so bleibt der Freund für einige nächte, geht wieder zurück zu seiner Freundin und kommt doch wieder zurück zum Pärchen. Dieses Pärchen überlegt nun, wie es mit dieser Situation umgehen soll. Einerseits wünscht sich das Pärchen nur das Beste für ihren Freund, sie sind sich aber nicht sicher, was sie ihm konkret helfen können. So müssen sie lernen, wie sie ihr Leben nun als Dreier-WG organisatorisch lösen müssen. Zudem treten auch zwischenmenschliche Fragen auf. In wie weit darf und soll sich das Pärchen in das Leben des Freundes einmischen? Und wieviel Privatsphäre steht einem in einer solchen Situation zu?

Viele Geschichten beschreiben von den Problemen, wenn mehr als 2 Person aufeinander treffen. Das kann wie eben beschrieben ein neuer Mitbewohner sein, oder auch die Situation, wie Eltern damit umgehen, wenn sich die Kinder streiten, und die Situation eskaliert.

Das Buch lies sich flüssig lesen, die Geschichten waren interessant, und vor allem das Cover hatte mich sehr angesprochen. Es war durchaus ein interessanter Denkanstoß, wie man sich in gewissen Situationen selber verhalten hätte, und die Geschichtensammlung hat einen zum Nachdenken angeregt und neue Blickwinkel eröffnet.

Sehr schön.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Eine Geschichte, die deutlich mehr Potential gehabt hätte

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Nun, nachdem ich Blackout von Marc Elsberg verschlungen habe, und ich Zero von Elsberg auch nicht schlecht fand, musste Helix her, sein aktuelles Werk.

Als der US-amerikanische Außenminister in München ...

Nun, nachdem ich Blackout von Marc Elsberg verschlungen habe, und ich Zero von Elsberg auch nicht schlecht fand, musste Helix her, sein aktuelles Werk.

Als der US-amerikanische Außenminister in München einem seltsamen Attentat ums Leben kommt, werden in Südamerika und in Afrika Pflanzen entdeckt, die jeder Krankheit trotzden. Gleichzeitig sind Helen und Greg überrascht, denn sie können sich in einer Kinderwunschklinik ihr Kind nach gewissen Kriterien aussuchen. Was erstmal absurd klingt, scheint dort Realität zu sein. Wie hängen diese drei Geschichten zusammen? Und welche Rolle kommt Jill und Eugene zu? Denn die zwei haben im Geheimen geforscht und gewerkelt, denn bei den zwei – wohlgemerkt – Kindern werden Petrischalen und andre Forschungsmittel sowie ein Laptop mit hochbrisanten Forschungsergebnissen. Und so beginnt die Jagd auf die zwei Kinder, die alles andere als normale Kinder zu sein scheinen.

Ich gebe zu, ich hatte etwas Schwierigkeiten, in dieses Buch hineinzufinden. Blackout und Zero klangen auch irgendwie zu abgefahren, um real zu sein, und doch konnte ich mich mit beiden Geschichten doch sehr schnell anfreunden. Auch wenn ich weiß, dass medizinisch sehr viel schon geleistet wird, was die Veränderung von Zellen angeht, war für mich persönlich dieses Thema nicht ganz greifbar am Anfang. Doch hat dieses Thema was erschreckend reales an sich: denn wer kennt die Aussage nicht im Zusammenhang mit Lebensmitteln: „Ohne Gentechnik“. Und da fing es bei mir an, dass ich mich gruselte. Bereits jetzt hat die Genmanipulation bei uns im Alltag seinen Platz gefunden, und wer mag schon wissen, was hinter verschlossenen Türen passiert. Ebenso das Klonen von Tieren: Was am Anfang noch als Zukunftshorror abgestempelt wurde, ist nun erschreckende Realität.

Die Medizin in diesem Jahrhundert kann Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits haben wir durch Forschung und Entwicklung einen sehr hohen medizinischen Standart (meine Gallen-OP hätte ich vor 100 oder 200 Jahren noch nicht haben wollen). Aber die Medizin kann – was die Zellmanipulation anbelangt – einen doch sehr erschrecken. Werden wir in Zukunft nur noch Kinder aus dem Katalog haben?

Das Buch war recht gut umgesetzt, jedoch konnte ich mich mit keinem der Charaktere wirklich anfreunden. Mir persönlich fehlte etwas die Emphathie und Bindung zu den Charakteren, mit denen man sonst mitfiebert und wissen möchte, wie es für die Protagonisten ausgeht. Ich denke, andere Bücher wie Utopia von Sabina Schneider hatten hier deutlich mehr Potential.