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Veröffentlicht am 13.03.2021

Eine tolle Erklärung, was eine Familie bedeutet

Das alles ist Familie
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Als Lars mit seiner Mutter nach Hause kommt, findet er ein Päckchen vor der Haustür. Nur der Straßenname ist erkennbar, der Absender lässt auf eine Familie schließen, doch welche? So macht sich Lars auf ...

Als Lars mit seiner Mutter nach Hause kommt, findet er ein Päckchen vor der Haustür. Nur der Straßenname ist erkennbar, der Absender lässt auf eine Familie schließen, doch welche? So macht sich Lars auf den Weg, um die entsprechende Familie zu finden. Und lern dabei neue Freunde und Familienformen kennen.

Denn das Familienbild hat sich in den Jahrzehnten stark gewandelt. Ob Regenbogenfamilien, Patchwork, Alleinerziehend, Mehrgenerationen: alles ist möglich. Aber auch Familien, die sich besonders gut, oder eben nicht so gut verstehen, werden in diesem Kinderbuch angesprochen.

Das Buch ist insgesamt wirklich sehr schön aufbereitet. Lars entdeckt spielerisch, was alles möglich ist, ohne zu urteilen, und gewinnt durch seine Neugier nicht nur neue Eindrücke, sondern auch neue Freunde. Diese Geschichte ist ein wichtiger Beitrag nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersstufen, die sich Gedanken darüber machen möchten, was eine Familie wirklich definiert.

Lesenswert!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Symbolik des Oktopoden super

Der neunte Arm des Oktopus
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Ein Thema, das die heutige Gesellschaft sehr beschäftigt, ist der Klimawandel. Leider ist dieser nicht mehr zu leugnen, auch wenn man sämtliche Augen davor verschließen mag. Wetterkatastrophen und Temperaturerhöhungen ...

Ein Thema, das die heutige Gesellschaft sehr beschäftigt, ist der Klimawandel. Leider ist dieser nicht mehr zu leugnen, auch wenn man sämtliche Augen davor verschließen mag. Wetterkatastrophen und Temperaturerhöhungen sind nur eine von vielen Auswirkungen. Der Mensch wirtschaftet die weltlichen Ressourcen zu Grunde. Nicht nur der Mensch alleine trägt dafür Verantwortung, nein auch viele Firmen und Regierungen haben durch viele Fehlentscheidungen dazu beigetragen. Alternativen sind nicht attraktiv genug, viele Angebote werden auf den Kunden geschoben, dass er es ja so will.

Dirk Rossmann geht in seinem Buch „Der neunte Arm des Oktopus“ der Frage nach, was passieren kann, wenn die Weltbevölkerung inklusive Regierungen den Spieß umdreht, und konsequent Maßnahmen umsetzt, um dem Klimawandel entgegen zu wirken und ihn zu bremsen. Russland, die USA und China schließen sich zu den G3 zusammen, und wagen den Wandel. Dieser Wandel birgt einen herben Eingriff in das tägliche Leben: es gibt z. B. Reisebeschränkungen, limitierte Flüge, es gibt Fleischersatz durch Algen, Kleidung ist nur noch nachhaltig. Und doch: gerade ein Oktopus reflektiert das Verhalten und die Pläne: kritisch, und vor allem in einer Schlussszene durchaus konsequent und durchaus deutlich.

„Der neunte Arm des Oktopus“ von Dirk Rossmann hält uns den Spiegel vor. Der Klimawandel ist nur gemeinsam zu schaffen, als Ganzes. So kann – wie bei einem Oktopus – nur das Ganze zielführend sein. Das Gesamtsystem Oktopus ist ausgewogen, dieser kann sich gewissen Situationen anpassen, und mit dem richtigen Werkzeug und Erfahrung sehr weit kommen. Verändert oder vernachlässigt man dieses System, wird es einem die Konsequenzen sträflich mitteilen. Einzelne Arme können ihre Aufgaben erledigen, und doch müssen sie gemeinsam zielführend sein. Im Geheimen agierende Kräfte oder Störfaktoren von Aussen bringen das Gesamtwerk ins Wanken, das Kartenhaus fällt ergebnislos in sich zusammen.

Ein Buch, das mich noch lange beschäftigt hat. Die Symbolik des Oktopoden lies mich nicht so schnell los. Über den Zeitpunkt, manchen Erzählstrang zusammen zu führen, kann man diskutieren, muss man aber nicht. Ein Buch, deren Protagonisten ihren Zweck erfüllen, wenn auch keiner mir – abgesehen vom Oktopus – bleibend in Erinnerung geblieben ist. Vielleicht lag es an der fehlenden Tiefe der Charaktere, vielleicht hat der Oktopode auch nur seinen Job in der Tiefe besonders gut gemacht.

Dennoch lesenswerte Unterhaltung zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Leider Potential nicht voll ausgenützt

Fürchte die Schatten
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Michael Robotham hat mit der Cyrus Haven Reihe ein neues Kapitel eines Psychologen, der bei den Polizeiarbeiten unterstützt, aufgeschlagen. Als Cyrus Haven auf Evie Cormac trifft, versucht er herauszufinden, ...

Michael Robotham hat mit der Cyrus Haven Reihe ein neues Kapitel eines Psychologen, der bei den Polizeiarbeiten unterstützt, aufgeschlagen. Als Cyrus Haven auf Evie Cormac trifft, versucht er herauszufinden, was dieser jungen Frau passiert ist. Im ersten Teil blieb Evie stur und bockig. Sozialarbeiter, Polizei und Psychologen versuchten alles machbare, um Evie zu helfen.

Im zweiten Teil wird ein Polizist ermordet aufgefunden. Cyrus hilft erneut Lenny, um den Fall zu lösen. Nach und nach erkennt er: er ist hier einem großen Netzwerk von Pädophilen auf der Spur. Nicht nur sein Mentor, der sich um Cyrus gekümmert hat, als seine Familie ausgelöscht wurde, scheint darin verwickelt zu sein. Selbst Evie reagiert auf gezeigte Bilder. Und Evie flüchtet, als die Vergangenheit ihr auf der Spur ist und im Jugendheim ein junges Mädchen ermordet wird.

Zugegeben, nachdem der erste Teil ziemlich spannend war, habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut. Aber die Enttäuschung lässt sich nicht ganz verbergen. Zu viele Protagonisten, bei deren Namen und Verhältnisse man durchaus aus dem Konzept gerät. Sachas und Cyrus‘ Verhältnis war für mich auch etwas fragwürdig (aus dem Nichts in das Nichts). Leider vermiesten mir einige Ereignisse zudem den Schluss. Es gab einen Hollywoodreifen Showdown, bei dem ich sagen muss: völlig überzogen. Der Schluss wirkte, als müsste man jetzt alle Register ziehen, um das Buch noch zu retten. Auch wenn Evie sich größtenteils öffnen konnte, hinterlässt das Buch bei mir das Gefühl, man hätte es anders und vor allem besser machen können.

Leider nur 3 Sterne für ein Buch mit wesentlich mehr Potential.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Reelle Zukunftsvision

Ghostwalker: | Spannender Sci-Fi-Roman in einer Virtual-Reality-Welt
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Hamburg Ende des 21. Jahrhunders: Datentransfere zwischen Konzerne finden in der Zwischenzeit durch Kuriere statt. Sogenannte Ghostwalker loggen sich durch spezielle Anzüge in eine virtuelle Welt ein, ...

Hamburg Ende des 21. Jahrhunders: Datentransfere zwischen Konzerne finden in der Zwischenzeit durch Kuriere statt. Sogenannte Ghostwalker loggen sich durch spezielle Anzüge in eine virtuelle Welt ein, um ihre Aufträge auszuführen. Jonas ist einer dieser Ghostwalker. Sein Vater ist tot, angeblich hat er sich selbst umgebracht. Seine Mutter hat die Situation nicht verwunden und ist nach zu häufigen Alkoholkonsum geflohen. So muss nun Jonas den Alltag selbst bestreiten. Schnell winkt ein Grossauftrag, der alles von Jonas fordert. So soll er als Moondancer, so der Name seines Avatars, den Auftrag Blues zu Ende bringen.

Als Blue ein Schwert mit sensiblen Daten ausliefern soll, gibt es bei der Übergabe Probleme. Der Datentransfer geht schief, und Blue wird aus der virtuellen Welt geworfen. Da Blue kein vollständiges Gedächtnis mehr hat, ist sie auf Hilfe angewiesen, um den Auftrag abzuschliessen.

Rainer Wekwerth hat hier eine sehr tolle Welt geschaffen. Er erklärt durchweg durch die Geschichte seine Welt, welche Rolle ein Ghostwalker hat und welche Konsequenzen dieser Job mit sich bringt. Nach und nach erfahren wir, was es mit Jonas und seiner Familie auf sich hat. Aber auch Blues Geschichte steht nicht hinten an.

Die Reise zum Machtzentrum in Golem City gleicht einer Schnitzeljagd. Schritt für Schritt hangelt sich Jonas weiter, löst ein Rätsel nach dem anderen und kann so das Rätsel nicht nur um das Schwert lösen.

Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch, und gerade von Dreifinger konnte ich irgendwie nicht genug bekommen. Besonders das Setting war wirklich toll zu entdecken. Datenströme, die wie der Fluss Styx wirkten. Welten, in denen die Landschaft wie in Game of Thrones programmiert wurden. Oder Figuren, die aus Animes entschlüpft sind. Das Fantasyherz lässt hier keinen Wunsch offen.

Da ich das Hörbuch gehört habe, war ich sehr begeistert von Mark Bremers Stimme. Er hat die Charaktere stimmlich auseinander halten können, und mich tief in die Geschichte hinein gezogen. Wirklich toll umgesetzt.

Kleiner Wermutstropfen am Ende: für Jonas verschollene Mutter hätte ich mir gerne ein anderes Ende/Setting gewünscht. Der Handlungsstrang erschien mir etwas unlogisch.

4,5 Sterne von 5!

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Spannender Start der Cyrus Haven Reihe

Schweige still
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In „Schweige still“ treffen Cyrus Haven und Evie Cormac aufeinander. Beide Hauptprotagonisten verfolgt ein schwerer Schicksalsschlag. Cyrus’ Familie wurde bei einem Attentat ausgelöscht, Evie wurde in ...

In „Schweige still“ treffen Cyrus Haven und Evie Cormac aufeinander. Beide Hauptprotagonisten verfolgt ein schwerer Schicksalsschlag. Cyrus’ Familie wurde bei einem Attentat ausgelöscht, Evie wurde in einem Haus gefunden, dessen Besitzer zu Tode gefoltert wurde. Während Evie darum kämpft, frei von Psychologen und Sozialarbeitern ein eigenständiges Leben aufzubauen, ermittelt Cyrus in einem Mordfall. Eine junge Eiskunstläuferin wird an einem See ermordet aufgefunden. Schnell fällt der Verdacht auf einen Spaziergänger, dessen Spuren nachgewiesen konnten. Es ist eine Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Die Familie des Opfers ist mit einer anderen enger verwoben, als gedacht, und es gilt sehr genau hinter die Fassade zu schauen. Denn auch das Opfer hatte seine Geheimnisse. Besonders die Protagonisten Cyrus und Evie haben mir sehr gut gefallen. Beide haben ihre Schwächen und Stärken, sind in ihrem Verhalten sehr speziell und stark geprägt durch ihre Vergangenheit. Aber auch die Hauptermittlerin Lenny Parvel scheint ihre eigene Geschichte zu haben.

Michael Robotham hat mit Cyrus Haven eine Reihe mit neuem Hauptprotagonisten angefangen, die sehr vielversprechend ist. Durch eine Onlinelesung über litlounge konnte ich erfahren, dass Cyrus bereits in einem andren Buch eine Rolle spielt, und so bleibt „Schweige still“ sicherlich nicht das letzte Buch, was ich von Robotham gelesen habe. Zum Schreibstil und Spannungsbogen mag ich nur sagen, dass ich das Buch in 5h gelesen habe. Oder sollte ich sagen: weggeatmet?

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