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Veröffentlicht am 24.03.2024

Ein Zauber liegt über der Insel Strand

Leute von früher
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Marlene ist fertig mit ihrem Studium und fängt an, auf einer Insel im nordfriesischen Wattenmeer als Verkäuferin zu arbeiten. Der Ort ist eine Art Erlebnisort, alles ist auf alt gemacht und die Leute, ...


Marlene ist fertig mit ihrem Studium und fängt an, auf einer Insel im nordfriesischen Wattenmeer als Verkäuferin zu arbeiten. Der Ort ist eine Art Erlebnisort, alles ist auf alt gemacht und die Leute, die dort arbeiten, tragen Anziehsachen von früher. Marlene lernt dort andere Leute kennen, beschreibt für den Leser, was es heißt, auf der Insel zu leben und was die Leute für Rhythmen entwickeln.
Kristin Höller führt haargenau aus, welche Emotionen und Gedanken sich in Marlene abspielen, der Roman ist dadurch sehr in sich gekehrt.
Man merkt, dass Marlene, obwohl sie schon fast Dreißig ist, noch nicht recht erwachsen geworden ist, sie hat mit einigen Personen schwierige Beziehungen und dadurch war es nicht immer angenehm ihr zu folgen, aber immer interessant.
Auf der besagten Insel lernt sie Janne kennen, die von dort herkommt und das Leben dort versteht. Man liest wie sie sich annähern und freut sich mit, aber einfach ist es auch zwischen den beiden nicht immer. Manchmal hat Marlene auf der Insel ein sehr seltsames Gefühl, das sie bis zum Schluss begleitet. Diese mystische und teils unheimliche Atmosphäre zieht sich leise durch die ganze Geschichte.
Dieser Ausschnitt aus dem Buch zeigt meiner Meinung nach gut diese spannende Atmosphäre, die man beim lesen erlebt:

"Sie sah an sich herunter, auf ihre Lederschuhe, den groben Stoff ihrer Schürze, und unter alldem kam sie sich wahnsinnig echt for, als wäre sie in einen Brunnen oder ein Erdloch gefallen und liefe nun durch eine Traumwelt, in der nur sie selbst real war."

Mir hat Leute von Früher sehr gut gefallen, es ist eine interessante Abwechslung und etwas, das ich so in dieser Form noch nie gelesen habe.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Kosakenberg und die Eier

Kosakenberg
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Kosakenberg ist die Geschichte von Kathleen, die von diesem Dorf im Osten in der Nähe von Berlin weggezogen und nach London gegangen ist.
Die Kapitel sind betitelt als "die erste Heimfahrt" und so weiter ...

Kosakenberg ist die Geschichte von Kathleen, die von diesem Dorf im Osten in der Nähe von Berlin weggezogen und nach London gegangen ist.
Die Kapitel sind betitelt als "die erste Heimfahrt" und so weiter bis zur zehnten Heimfahrt.

Wenn Kathleen wieder nach Hause zurückkommt und vor allem die Mutter besucht, realisiert man mit ihr, dass sie nicht ganz mit Kosakenberg abschließen kann, obwohl sie das will, oder?
Gänzlich funktioniert es nun nicht, und gleichzeitig merkt sie, dass sie nicht richtig in London ankommt, obwohl sie dort ihr eigenes Leben aufgebaut, Freunde, und einen guten Job hat.

Diese Diskrepanz, in zwei Welten und doch in keine zu gehören beschreibt Sabine Rennefanz mit so einer emotionalen Tiefe, dass es nicht schwer fällt, sich da selbst hineinzuversetzen, selbst wenn die eigene Situation eine ganz andere ist. Und trotzdem merkt man, dass das eigene Leben auch oft von dem Gefühl überzogen ist, nicht richtig dazuzugehören.

Für mich war es faszinierend mitzubekommen, wie unterschiedlich das Leben im Osten sein kann, und welch eine große Rolle Eier spielen können. Dabei spricht die Autorin versöhnlich über die Unterschiede zwischen Ost und West.

Dieses Buch hallt nach und regt mit Witz und viel Trauer zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Möchtest du das Geheimnis erfahren?

Ein kleines Geheimnis – Spiel mit mir und ich verrat es dir!
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Das Büchlein für Kleinkinder ist sehr liebevoll illustriert worden. Die Bilder des Eichhörnchens gefallen mir wirklich gut. Von Anfang an geht man einen kleinen Weg mit dem Eichhörnchen und der Ball wird ...

Das Büchlein für Kleinkinder ist sehr liebevoll illustriert worden. Die Bilder des Eichhörnchens gefallen mir wirklich gut. Von Anfang an geht man einen kleinen Weg mit dem Eichhörnchen und der Ball wird hin und her geworfen, weil es interaktiv den Leser mit einbezieht.

Ein kleiner Nachteil für mich ist, dass es teilweise zu dunkel ist und auch das Cover schwarz ist. Ich denke, dass man zumindest an manschen Stellen mehr Helligkeit mit einbringen hätte können.

Die Interaktivität ist an den meisten stellen sehr natürlich, aber an anderen ein wenig erzwungen (z.B. dass man dem Eichhörnchen einen Eiszapfen zuwerfen soll. Wie verstehe ich nicht, hat man den parat?), alles in allem aber sehe interessant gehalten, es gibt immer eine neue Aufgabe.

Vor allem aber die Illustrationen sind es, die mich überzeugt haben. Sie sind wunderschön geworden.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Dieser schöne Tod – und dieses schöne Leben

Dieses schöne Leben
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"Aber das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen."

"Man muss sein Herz weit öffnen. Es sich brechen lassen. Chancen ergreifen. Fehler machen."

Die Geschichte ist nicht voraussehbar ...

"Aber das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen."

"Man muss sein Herz weit öffnen. Es sich brechen lassen. Chancen ergreifen. Fehler machen."

Die Geschichte ist nicht voraussehbar und entwickelt sich auf eine interessante Art und Weise. Man weiß nicht was als nächstes passiert und gleichzeitig erfährt man erst mit der Geschichte mehr über die Vergangenheit der Protagonistin. Auch der Schreibstil überzeugt. Es ist nicht immer leicht zu lesen, aber faszinierend. Mikki Brammers Sprache lässt glauben, dass es nicht erst ihr Debütroman ist, weil sie weiß, mit Sprache umzugehen.

Clover ist Sterbebegleiterin und hat eine besondere Beziehung zum Tod. Ihre Eltern sind beide früh verunglückt und sie wurde von ihrem Opa großgezogen. Unter anderem dadurch ist sie etwas anders als andere Menschen. Sie lernt mit der Geschichte mehr über sich und macht eine spannende Entwicklung durch. Die Clover am Anfang des Buches ist nicht die Clover am Ende des Buches.

Und nun der einzige Nachteil zuletzt: Der Anfang war etwas langatmig und man muss sich für ungefähr die ersten 100 Seiten durchbeißen, bis man richtig in der Geschichte ist. Danach möchte man nicht mehr aufhören.

Es handelt vom Leben und vom Tod und von der Liebe, auf eine Art und Weise, die man bisher noch nicht so gehört hat. Ein Buch das deutlich macht, wie wichtig alte Menschen sind und wieviel man von ihnen noch lernen kann.

Es berührt, ist mit Tiefgang und vor allem wenn man etwas neues sucht, das nicht nach Schema F läuft, kann ich „dieses schöne Leben“ nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

I was not a lover of that book * ba dum*

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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In diesem Buch lernen wir die frustrierte, große, strikte Nora kennen. Sie ist Agentin für Autoren und ist der Auffassung, dass ihre Exfreunde sie verlassen haben, um mit einer süßen, kleinen Kleinstadtmausi ...

In diesem Buch lernen wir die frustrierte, große, strikte Nora kennen. Sie ist Agentin für Autoren und ist der Auffassung, dass ihre Exfreunde sie verlassen haben, um mit einer süßen, kleinen Kleinstadtmausi glücklich zu werden.
Das mag ja passiert sein, aber vielleicht war es dann besser so, vielleicht lag es auch nicht an ihrer Größe?
Charlie hingegen ist Lektor, die beiden verstehen sich gar nicht gut, treffen aber immer wieder aufeinander. Und irgendwie mögen sich die beiden doch nicht so wenig, wie sie zunächst dachten. (WOW!)

Der Roman lässt sich leicht lesen, Emily Henry macht es einem nicht schwer.
Mein Problem liegt bei dem Zwischenspiel mit Charakteren und Handlung. Beides ist noch nicht durchgegart. Nora ist eher eine Karikatur einer Person und Charlie nicht mal das, er hat keinen Charakter, keine Kanten. Für mich war er absolut kein Mann, den man sich für sich selbst wünschen könnte, und wenn man mal ehrlich ist, ist das doch der Charme eines Liebesromans, er lebt von dem Love interest, nur leider bleibt man hier hungrig.

Die Gegend, in der der größte Teil des Romans spielt, fühlte sich eher unangenehm und verlassen an, als dass es mir Gilmore Girls-Stars Hollow Vibes gegeben hätte, was ich mir eigentlich gewünscht hätte.

Trotz dessen gab es einige witzige, und auch schöne Momente, die man den Protagonisten gerne gegönnt hat, die einen auch selbst erfreut haben.
Es kommt hier stark darauf an, ob man mit den Charakteren sympathisiert oder nicht.
Dass man das Buch gar nicht mag, kann ich mir nicht vorstellen, weil Emily Henrys Schreibstil die Leseerfahrung angenehm macht und die Handlung vielleicht nicht besonders, aber trotzdem schön ist.

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