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Veröffentlicht am 18.08.2019

Familie Koch und ihr Café Engel

Café Engel
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Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. ...

Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. Hilde möchte auch gerne modernisieren, aber ihre Mutter will nicht. Da braucht es Überzeugungsarbeit. Dazu gibt es auch noch Spannung zwischen Hilde und ihrem Mann Jean Luc. August, Hildes Bruder, verliebt sich ausgerechnet in eine Russin und das obwohl er in russischer Kriegsgefangenschaft war. Auch Wilhelm, der andere Bruder, hat die Kriegserfahrungen noch nicht verarbeitet und auch er verliebt sich.

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie um das Café Engel. Wir lernen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven kenne. Die Kapitel sind entsprechend beschriftet und mit der zeit versehen.

Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen.

Die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet. Zu den bekannten Personen kommen neue hinzu. Hilde liebt das Café und setzt sich wirklich dafür ein. Sie möchte aber auch bestimmen, wo es lang geht, und trifft manchmal auf Widerstand. Ich werde immer noch nicht wirklich warm mit ihr. Jean Luc hat eigene Pläne, was Hilde nicht besonders gefällt.

Mir hat die Fortsetzung der Geschichte um das Café Engel gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Ein tolles und empfehlenswertes Buch

Sterne über der Toskana
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1857 Toskana: Gianna di Raimandi ist achtzehn Jahre alt und kann es gar nicht abwarten, den Sohn des nachbarschaftlichen Weingutes Angelo Castiglioni zu heiraten. Doch die politische Lage ist nicht stabil ...

1857 Toskana: Gianna di Raimandi ist achtzehn Jahre alt und kann es gar nicht abwarten, den Sohn des nachbarschaftlichen Weingutes Angelo Castiglioni zu heiraten. Doch die politische Lage ist nicht stabil und die Familien der Verlobten stehen auf unterschiedlichen Seiten. Während Angelos Familie auf Seiten der Habsburger ist, ist Giannas Familie für ein freies Italien. Die Verlobung wird gelöst. Gianna ist enttäuscht und traurig, dass Angelo sich nicht zur Wehr gesetzt hat. Sie reist zu ihrer Tante Emilia Baratti in Genua.
„Sterne über der Toskana“ der dritte Teil der Toskana-Reihe von Karin Seemayer. Schon die Vorgängerbände haben mich begeistert und auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen. Dieses Mal sind nicht Antonella und Marco die Hauptpersonen, sondern ihre Nichte Gianna.
Ich mag den tollen und flüssig zu lesenden Schreibstil der Autorin. Sie schreibt schön bildhaft und so hat man die malerische Landschaft gut vor Augen. Dazu gibt es noch eine Menge historischer Informationen.
Die Charaktere sind detailliert und lebendig ausgearbeitet. Gianna ist noch jung, entsprechend naiv verhält sie sich manchmal. Aber sie ist eine sympathische junge Frau. Natürlich verletzt es sie, dass Angelo sich so schnell dem Diktat der Familie unterworfen hat. Gut gefallen hat mir Maurizio, der schon lange mit Gianna befreundet ist. Er ist eine ehrliche Haut.
Gianna reift mit der Zeit und sie erkennt, was sie wirklich will.
Auch diese tiefgründige Geschichte ist wieder sehr packend. Ich kann den Final-Band aus der Toskana-Reihe nur empfehlen.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Potential verschenkt

Die Frau aus Oslo
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Die Stadt Oslo ist 1942 von Nazis besetzt. Die Jüdin Esther hat sich dem Widerstand angeschlossen, doch sie wird verraten und kann gerade noch nach Schweden fliehen. Ihre Familie wird deportiert. Gerhard ...

Die Stadt Oslo ist 1942 von Nazis besetzt. Die Jüdin Esther hat sich dem Widerstand angeschlossen, doch sie wird verraten und kann gerade noch nach Schweden fliehen. Ihre Familie wird deportiert. Gerhard Falkum, der Mann ihrer Freundin Åse, flieht mit der Hilfe von Sverre ebenfalls nach Schweden. Er wird verdächtigt, seine Frau umgebracht zu haben, doch Gerhard bestreitet die Tat. All das beschäftigt Esther noch viele Jahre. Im Jahr 1967 taucht der totgeglaubte Gerhard wieder in Norwegen auf. Er will seine Tochter Turin ausfindig machen, die damals adoptiert wurde. Aber es ist viel Zeit vergangen und niemand ist begesitert von Gerhards Auftauchen.
Im Jahr 2015 entdeckt Turid in der Zeitung ein Foto von einem Armband, das versteigert werden soll. Es ist das Armband ihrer Mutter, welches ihr 1967 gestohlen wurde und Turid möchte es unbedingt zurückhaben.
Die Buchbeschreibung klang so vielversprechend, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht. Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Eigentlich mag ich so etwas, aber hier habe ich mich etwas schwergetan, vielleicht weil mich die Geschichte nicht so gepackt hat. Nach und nach ergibt sich ein Bild, was damals geschehen ist.
Die Charaktere hatten für mich nicht genügend Tiefe. Nur mit Esther konnte ich mitfühlen, die anderen kamen mir nicht nahe.
Auch wenn die Geschichte Potential hatte, so kam dennoch keine Spannung auf und die Figuren blieben zum größten Teil blass. Auch die Fragen wurden nicht alle beantwortet. Schade!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ermittlungen in Japan

Inspektor Takeda und das doppelte Spiel
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Claudia Harms und Kenjiro Takeda werden zu einem Tatort in einem Gewerbehof in Hamburg-Schnelsen gerufen. Bei dem Toten, der förmlich hingerichtet wurde, handelt es sich um den Profifußballer Ryūtarō Matsumoto, ...

Claudia Harms und Kenjiro Takeda werden zu einem Tatort in einem Gewerbehof in Hamburg-Schnelsen gerufen. Bei dem Toten, der förmlich hingerichtet wurde, handelt es sich um den Profifußballer Ryūtarō Matsumoto, der beim HSV unter Vertrag stand. Der Rechtsmediziner Dr. Ludger Terzian macht Takeda nach der Obduktion auf etwas aufmerksam, das dem japanischen Ermittler zu Denken gibt. Claudia und Ken kommen bei ihren Ermittlungen nicht so recht weiter. Ryū hatte enge Kontakte zu der Glaubensgemeinschaft Tōzaikai und war auch häufig bei dem Hamburger Geschäftsmann Henningsen zu Gast. Doch was hat das alles mit seinem Tod zu tun? Dann klärt sich überraschend dieser Mordfall. Alle sind glücklich über die schnelle Klärung - der Senator, der Polizeipräsident und auch der Gesandte des japanischen Innenministeriums, Regierungsrat Kotaru Yasuda. Dabei sind die Hintergründe immer noch offen. Takeda und Harms aber sind mit dieser politischen Lösung nicht einverstanden und reisen auf eigene Faust nach Japan.
Dies ist inzwischen schon der vierte Fall, bei dem wir Inspektor Takeda zusammen mit Claudia Harms bei ihren Ermittlungen erleben dürfen.
Takeda kommt aus Tokio und hält sich im Rahmen eines Austauschprogramms in Hamburg auf. Claudia Harms war zunächst gar nicht begeistert, aber inzwischen sind sie zusammen ein tolles Team. Aber es fliegen auch schonmal die Fetzen. Sie haben aufgrund ihres unterschiedlichen Hintergrundes oft sehr verschiedene Ermittlungsansätze, ergänzen sich aber sehr gut. Während Ken japanisch höflich vorgeht, ist Claudia sehr direkt. Sie lässt ihre Wut auch gleich raus. Besonders hat es mir dieses Mal gefallen, wie sie Henningsen die Meinung sagte, der sehr seltsame Ansichten von sich gibt. Auch ihr Abgang bei Abschlusskonferenz war wirklich klasse. Dieses Mal muss sich Claudia in der Fremde zurechtfinden, während Ken sich zu Hause fühlen darf, dabei hat er inzwischen doch Einiges von den Deutschen übernommen.
Mir gefällt an diesen Krimis mit Inspektor Takeda, dass man einen guten Einblick in die japanische Mentalität und Kultur bekommt. Dazu gab es dieses Mal gab noch viel Information über den Zen-Buddhismus.
Was die Ermittler dann noch herausfinden, ist echt tragisch. Für mich hätte es manche Action nicht geben müssen, trotzdem hat mir der Krimi sehr gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten „Inspektor Takeda“.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Atmosphärisch und spannend

Schwarze Knochen
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Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der ...

Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der Ex-Cop angeblich Selbstmord begangen hat. Doch Rebecca glaubt nicht an einen Suizid und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist. Ihr Vater wollte kurz vorher eigentlich etwas mit ihr besprechen, doch sie hatte keine Zeit. Nun führen ihre Ermittlungen weit zurück in die Vergangenheit Doch dabei begegnet sie dem Mann wieder, der ihr vor zwanzig Jahren das Herz gebrochen hat.
Ich hatte bisher noch kein Buch von Loreth Anne White gelesen, denke aber, dass ich „Im kalten Nebel“ und „Winterjagd“ auch noch lesen werde.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und spielt auf zwei Zeitebenen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Atmosphäre des winterlichen Kanadas ist sehr gut beschrieben, so dass man die Einsamkeit in dem abgelegenen Ort gut spüren konnte.
Rebecca ist wieder in ihrem Heimatort, der für sie schmerzhafte Erinnerungen birgt. Aber der Fall, den ihr Vater mit ihr besprechen wollte, sowie sein Tod lassen ihr keine Ruhe. Sie macht sie viele Gedanken und verdächtigt eigentlich jeden in dem kleinen Ort. Ich konnte ihre Gedanken und ihre Gefühle nachvollziehen und habe ihr die Liebesbeziehung gegönnt.
Mit Rebecca zusammen habe ich versucht herauszufinden, was geschehen ist. Das Ende ist überraschend, erschreckend und schlüssig.
Obwohl dieser Thriller spannend ist, fehlt ihm ein wenig der Thrill. Er besticht eher durch die Atmosphäre.