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Veröffentlicht am 16.10.2025

Ein nicht gewolltes Geschenk

Das Geschenk
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Es gibt Geschenke, die man eigentlich nicht will. Auch die Regierung der Bundesrepublik wird mit einem nicht gewollten Geschenk beglückt. Der Präsident von Botswana hat 20.000 Elefanten nach Deutschland ...

Es gibt Geschenke, die man eigentlich nicht will. Auch die Regierung der Bundesrepublik wird mit einem nicht gewollten Geschenk beglückt. Der Präsident von Botswana hat 20.000 Elefanten nach Deutschland geschickt, weil die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen hat. Botswana ist auf diesen Handel, der von anderen Ländern verurteilt wird, aber wirtschaftlich angewiesen.
Dieser Roman, der nur 144 Seiten umfasst, basiert auf einem realen Angebot von Mokgweetsi Masisi, weil von der deutschen Umweltministerin der Umgang mit den Elefanten und Jagdtrophäen kritisiert wurde. Es ist natürlich aus der Sicht europäischer Länder leicht, die zu kritisieren, die arm sind und ihre Lebensgrundlage verteidigen.
Diese Geschichte ist ein satirischer Blick auf das Politgeschehen und die herablassende Sicht derer, denen es wirtschaftlich gut geht und die herablassend auf andere schauen.
Das Geschenk aus Botswana ist nun mitten in der Hauptstadt angekommen und verursacht ein Chaos, da die Tiere nicht erlegt oder weggesperrt werden dürfen. Der Bundeskanzler ist gezwungen, mit diesem Geschenk und den damit verbundenen Problemen zurecht zu kommen, denn er kann den Schenker natürlich nicht brüskieren. Außerdem geht es um seine eigene Position und so holt er sich Rat bei seiner Vorgängerin. Er schafft einen neuen Posten, doch die eigens ernannte Elefantenministerin Hartmann dringt mit ihren konstruktiven Vorschlägen nicht durch, muss aber die Verantwortung tragen. Das Problem lässt sich nicht so leicht lösen, da es auch im großen Zusammenhang betrachtet werden muss, jede Entscheidung hat Folgen. Das nutzen die Rechtspopulistischen erfolgreich um Stimmung zu machen, obwohl sie auch keine Lösung haben. All das ist ein gefundenes Fressen für die Medien.
Natürlich sind die Figuren stereotyp dargestellt, damit die Satire auch deutlich wird.
Während es anfangs noch recht vergnüglich für den Leser ist, wird es zum Ende hin recht deprimierend. Es wird ein bedrückendes Bild der Politik gezeichnet, das ein wenig wie ein Abbild der Politik im wahren Leben wirkt. Statt nachhaltig und zukunftsorientiert zu planen und Politik zu machen, hat man oft nur die eigene Karriere im Blick und den nächsten Wahltermin. Verantwortung wird delegiert, damit man später seine Hände in Unschuld waschen kann.
Eine humorvolle, bitterböse Politik-Satire, die unterhält, aber auch nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 16.10.2025

Ein ernstes Thema, das leider von anderen überlagert wird

Der Sommer am Ende der Welt
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Die Journalistin Hanna will über das schwere Schicksal von Verschickungskindern auf Borkum zu berichten. Auch ihre Mutter hatte dort Schreckliches erlebt. Dazu reist Hanna mit ihrer Tochter Katie auf die ...

Die Journalistin Hanna will über das schwere Schicksal von Verschickungskindern auf Borkum zu berichten. Auch ihre Mutter hatte dort Schreckliches erlebt. Dazu reist Hanna mit ihrer Tochter Katie auf die Insel. Sie wohnen in einem Hotel, das früher als Kinderkurheim betrieben wurde. Mit ihren Recherchen stößt sie aber auf Widerstand. Inselarzt Ole unterstützt sie bei ihren Nachforschungen. Doch dann wird ihr das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt, das Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Außerdem findet sie etwas heraus, das mit Oles Familie zu tun hat.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Thema Verschickungskinder in die Öffentlichkeit kam. Seither hat es schon einige Bücher dazu gegeben. Nun hat auch Eva Völler dieses Thema aufgegriffen. Leider aber gerät das Thema neben einigen Nebenschauplätzen etwas in den Hintergrund.
Der Erzählstil der Autorin lässt sich sehr angenehm lesen. Erzählt wird diese Geschichte auf zwei zeitebenen. Die Inselatmosphäre ist schön eingefangen.
Die Figuren sind gut und authentisch gezeichnet, aber nicht alle sind sympathisch. Hanna ist durch die Geschichte ihrer Mutter persönlich betroffen. Sie will mir ihrem Bericht aufrütteln und zeigen, was die Kinder damals häufig ertragen mussten, denn sie wurden bestraft, schlecht versorgt und missbraucht. Das hat Wunden bei den Kindern hinterlassen, die sie für ihr ganzes Leben beeinträchtigt haben. Als Hanna Ole kennenlernt, der sie unterstützt, verliebt sie sich. Aber wird das Geheimnis von Oles Familie, von dem er selbst nichts wusste, zwischen ihnen stehen? Katie ist 15 Jahre alt und in der Pubertät. Sie hat überhaupt keine Lust auf die Reise, lässt sich aber schnell von der Inselatmosphäre einfangen. Sabine war auch ein Verschickungskind. Sie erzählt Hanna davon, wie es seinerzeit zugegangen ist.
Es ist interessant mitzuerleben, wie sich die alteingesessenen Bewohner von Borkum verhalten, wenn es um das Vertuschen der alten unangenehmen Geschichten der Insel geht.
Es ist eine Geschichte, die an vielen Stellen schwer zu ertragen ist. Doch die Liebesgeschichte und die Urlaubsstimmung auf der Insel lockern das Ganze dann wieder auf. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Focus bei den Verschickungskindern geblieben wäre.
Mich hat dieser Roman einerseits berührt, aber war mir dann aufgrund der vielen Themen etwas zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 13.10.2025

Karoline Kneberwecht wandert aus

Lesen NERVT! – Bücher? Weg damit! (Lesen nervt! 4)
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Spinnendame Karoline Kneberwecht wohnt in der Bibliothek und ist genervt, genervt von den Büchertrampeln, die nur Unordnung machen. Sie würde am liebsten alle Bücher verschwinden lassen, was nicht geht. ...

Spinnendame Karoline Kneberwecht wohnt in der Bibliothek und ist genervt, genervt von den Büchertrampeln, die nur Unordnung machen. Sie würde am liebsten alle Bücher verschwinden lassen, was nicht geht. Aber sie kann auswandern, am liebsten dorthin, wo keine Menschen sind. Sie erinnert sich an ein Buch. Als sie es gefunden hat, gibt es darin viel zu viel Text. Also muss der Bücherskorpion Zwicko ihr vorlesen. Es hört sich für die Spinnendame so reizvoll an, dass sie beschließt, auf den Mond auszuwandern. Dafür will sie ein Raumfahrzeug aus einer leeren Klopapierrolle, Alufolie, Pappe und einem Tischfeuerwerk basteln. Strickzeug, Fencheltee und ein warmer Pullover müssen auch mit. Ob alles so gelingt, wie sich Karoline Kneberwecht das vorstellt? Irgendwie ist alles ganz anders, als sie sich das auf dem Mond vorgestellt hat.
Bei diesem Buch handelt es sich bereits um den vierten Band der Reihe „Lesen nervt“.
Das Buch ist für Kinder ab 7 Jahren gedacht und eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Die Geschichte ist unterhaltsam und wird von tollen Illustrationen begleitet.
Karoline Kneberwecht hat etwas gegen Bücher und gegen das Lesen. Sie findet immer wieder Ausreden, warum sie nicht lesen kann. Schon der Start ihrer Rakete war anders, als sie gedacht hat und nach der vermeintlichen Ankunft auf dem Mond gibt es eine Menge unangenehmer Überraschungen für die Spinnendame.
Eine schräge und sehr unterhaltsame Geschichte, die den Kindern viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 13.10.2025

Weihnachtszeit in Finnland

OTTO fährt los – Weihnachten in Finnland
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Als die Fähre endlich angekommen ist, staunt Otto, denn der Hafen ist total verschneit. Otto, der magische Bus, wird zum Campingbus, mit dem Anton und seinen Eltern Rike und Jakob unterwegs sind. Doch ...

Als die Fähre endlich angekommen ist, staunt Otto, denn der Hafen ist total verschneit. Otto, der magische Bus, wird zum Campingbus, mit dem Anton und seinen Eltern Rike und Jakob unterwegs sind. Doch es gibt nicht nur Schnee in Finnland, auf dem Weihnachtsmarkt von Helsinki sieht alles ganz weihnachtlich glitzern aus und es duftet ganz toll. Otto freut sich ganz besonders, als es weitergeht, denn er saust so gerne. Zu erleben gibt es ganz viel auf dieser Reise. Man kann saunen und danach im Eisloch des zugefrorenen Sees baden, Ski- und Schlittenfahren, die Nordlichter bewundern und noch viel mehr. Das macht müde und die Familie schläft tief und fest in Otto, so dass sie nicht merken, wie sie eingeschneit werden. Ob das gut geht?
Es ist schön, Anton und seine Familie mit Otto durch das weihnachtliche Finnland zu begleiten. Dabei wird man nicht nur verzaubert, sondern kann auch noch manches Neue erfahren.
Wir kannten Otto und seine Familie noch nicht, aber dieses Buch hat uns gleich gepackt.
Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Die Geschichte wird von tollen bunten Illustrationen untermalt, die zum Entdecken einladen. Zwischendurch gibt es Fragen, die man beantworten oder auch diskutieren kann.
Ein zauberhaftes Kinderbuch, das uns gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 13.10.2025

Warum müssen wir schlafen?

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Warum muss ich schlafen?
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Wer kennt das abendliche Problem nicht, wenn die Kleinen partout nicht schlafen wollen. Schlaf ist notwendig – das wissen wir. Aber warum? Dieses Buch beantwortet kindgerecht all die Fragen ums Schlafen, ...

Wer kennt das abendliche Problem nicht, wenn die Kleinen partout nicht schlafen wollen. Schlaf ist notwendig – das wissen wir. Aber warum? Dieses Buch beantwortet kindgerecht all die Fragen ums Schlafen, die auch BiBiBiber hat.
Auch BiBiBiber will nicht schlafen und meint es gehe auch ohne. Schlafen sei megalangweilig. Aber die anderen Tiere brauchen ihren Schlaf und wollen auch schlafen, darum können sie Bibibiber nicht helfen, den krassen Damm zu bauen. Er überlegt, ob er das ganz alleine schaffen kann, wenn er einfach immer weiter macht. Aber er fragt erst einmal bei Mai und Marie nach, die im ganz viel erklären können, denn sobald eine Frage beantwortet ist, hat der Biber schon eine weitere.
Diese Erklärungen sind aber nicht trocken und langweilig, sondern die Antworten sind locker und leicht verständlich. Sogar Erwachsene können vielleicht noch etwas lernen.
Schön anzusehen sind auch die passenden bunten Illustrationen.
Ob es Bibibiber am Ende schafft, seinen krassen Damm zu bauen? Lasst euch überraschen.
Ein tolles Kinderbuch, das unterhaltsam und verständlich Wissen vermittelt.

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