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Veröffentlicht am 27.01.2018

Die Geheimnisse der Vergangenheit

Der Letzte von uns
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Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, ...

Der Bombenhagel auf Dresden im Februar 1945 ist fürchterlich. Der Chirurg Victor Klemp hat seit Tagen nicht mehr geschlafen, um mit ein paar Rote-Kreuz-Helfern den Verletzten zu helfen. Doch es ist hoffnungslos, denn Medikamente gibt es nicht mehr. Dann wird eine schwer verletzte, hochschwangere Frau gebracht. Sie verlangt von dem Arzt, das Baby zu holen und gibt Anweisung, was mit dem Kind geschehen soll, denn sie ist sich gewiss, dass sie nicht überleben wird: „Er ist der letzte von uns“. So kommt der kleine Werner zu seiner Tante Martha, die dafür sorgt, dass er überleben kann und sie bringt ihn zu seinem Vater.
Ein Vierteljahrhundert später erleben wir Werner Zilch in New York. Er hat mit einem Freund zusammen ein Unternehmen und eine Schlag bei Frauen. Aufgewachsen ist er bei Adoptiveltern. Da begegnet er Rebecca und um ihn ist es geschehen. Rebecca ist die Tochter einer reichen und angesehenen New Yorker Familie. Werner und Rebecca verbindet eine leidenschaftliche Liebe, doch dann beendet Rebecca die Beziehung ohne eine Erklärung.
Der Schreibstil von Adélaïde de Clermont-Tonnerre ist anschaulich und gut zu lesen. Mit jedem Abschnitt wechseln Zeit und Handlungsort; die Kapitelüberschriften zeigen an, wo man sich gerade befindet. Die Charaktere sind vielschichtig angelegt.
Nachdem ich das Buch begonnen hatte, hätte ich es am liebsten wieder beiseitegelegt, denn diese Liebesgeschichte war nicht so meine Sache. Doch mit dem nächsten Kapitel ging es zurück in die Vergangenheit und ich konnte die dramatischen Vorfälle in Dresden miterleben. Damit fing die Geschichte an interessant zu werden.
Mit Werner wurde ich zunächst nicht richtig warm, denn er erschien mir zu oberflächlich. Die Frauen fuhren auf ihn ab und er ließ wohl nichts anbrennen. Dann begegnete er der lebensfrohen und unkonventionellen Rebecca und schon war es um ihn geschehen. Selbst sein Freund Marcus konnte das erst mal nicht ernstnehmen. Aber es war Wern sehr ernst. Ich bekam dann immer mehr Einblick in sein Gefühlsleben und so konnte er mich dann auch gewinnen.
Packen konnte mich das Buch aber erst viel später, als Werner Geschichte eine Verbindung zu Rebeccas Familiengeschichte bekam. Immer wieder wurde Neues aufgedeckt und die Beziehung zwischen den Liebenden einer großen Belastungsprobe ausgesetzt. Das unerwartete Ende dieser Geschichte hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Wahn oder Wirklichkeit?

Woman in Cabin 10
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Nachdem es in ihrem Privatleben einige Probleme gibt, gibt es beruflich wenigstens etwas Erfreuliches für die Journalistin Laura „Lo“ Blacklock. Sie darf ihre Kollegin Rowan vertreten bei der Jungfernfahrt ...

Nachdem es in ihrem Privatleben einige Probleme gibt, gibt es beruflich wenigstens etwas Erfreuliches für die Journalistin Laura „Lo“ Blacklock. Sie darf ihre Kollegin Rowan vertreten bei der Jungfernfahrt der Aurora Borealis. An Bord begegnet sie der Frau aus der Nachbarkabine. Als sie in der der darauffolgenden Nacht von einem Schrei wach wird und dann hört, wie etwas Schweres ins Wasser fällt, nimmt sie an, dass etwas Schlimmes passiert ist und informiert den Sicherheitsoffizier. Doch dann erfährt sie, dass die Kabine gar nicht belegt war. Was ist mit der Frau geschehen, mit der Lo am Abend gesprochen hat?
Das Cover des Buches hat mich so angesprochen, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Doch es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingefunden habe.
Das Schiff ist luxuriös und mit 10 Kabinen nicht allzu groß, daher hält sich die Anzahl der Beteiligten in Grenzen. Zunächst einmal lernt man Lo mit ihren Nöten kennen. Sie ist eine Frau, wie von Selbstzweifeln geplagt wird. Gegen ihre Panikattacken benötigt sie Tabletten und dem Alkohol spricht sie auch gut zu, um ihre Problemchen zu vergessen. Vielleicht ist das der Grund, dass ich ihre Handlungen nicht immer so recht nachvollziehen kann. Kein Wunder auch, dass die anderen sie für eigenartig halten. Auch mir war sie nicht sonderlich sympathisch. Aber auch ihre Mitreisenden und die Crewmitglieder sind , na ja, nennen wir es einmal gewöhnungsbedürftig. Alle wirken so, als hätten sie etwas zu verbergen, daher schienen alle auch irgendwie verdächtig. Es war niemand da, der meine Sympathien gewinnen konnte.
Ich wusste die ganze Zeit nicht so recht, was ich von Lo halten sollte. Was es Realität oder war es Einbildung, was sie da mitbekommen haben will? Aber sie will herausfinden, was passiert ist und da sie nicht aufgibt, bringt sie sich selbst in Gefahr.
Zwischendurch gibt es immer wieder auch Einschübe von Mails, Forenbeiträge und ähnlichem, die einen Ausblick auf die Zukunft geben. Doch auch die sorgten nicht dafür, dass ich Klarheit darüber bekam, was auf dem Schiff läuft. Die Auflösung konnte mich dann doch überraschen. Die Geschichte war interessant und spannend, hatte aber auch einige Längen. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine machthungrige Familie

Die letzte Borgia
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Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ...

Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ein Opfer oder ist sie die Frau, die sich rücksichtslos alles nimmt, was sie will?
Dieses Buch ist nach dem Roman „Der Palast der Borgia“ der zweite Band, der sich mit der Familie Borgia befasst. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und stellt Örtlichkeiten und Personen sehr bildhaft dar. Die Charaktere sind gut authentisch ausgearbeitet.
Rodrigo Borgia ist ein Mann, der keine Skrupel kennt, nach Macht giert und auch keine Rücksicht auf seine Familie nimmt. Er sorgt sich zwar um seine Kinder, aber das Sichern seiner Macht steht im Vordergrund. Auch Lucretia muss sich seinen Forderungen unterordnen.
Es gibt ein ganze Reihe von Gerüchten über sie. Da ist von der Affäre mit ihrem Bruder Cesare die Rede und auch von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater. Wo sie erscheint, betört sie alle mit ihrer Schönheit. Schon früh hat sie gelernt, nach außen eine Gesicht zu zeigen, welches ihre wirklichen Gefühle verbirgt. So zeigt sie auch nicht wie sehr sie um den Mann trauert, den ihr Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet hat. Schon bald muss sie wieder heiraten.
Auch wenn es aussieht, als hätte Lucretia ein Leben in Glanz und Gloria, so gibt es auch für sie dunkle Momente. Der Mann, den sie liebte wird ermordet, Krankheiten müssen überstanden werden und Intrigen und Ränke überstanden werden. Ihre Wünsche sind unwichtig, wenn ihr Vater der Papst seine Macht sichern und ausbauen will, dann muss sie folgen.
Der Herzog Alfonso d’Este sieht auf Lucretia herab, doch die Ehe muss aus politischen Gründen geschlossen werden. Wird Lucretia dennoch glücklich werden?
Die Geschichte der Borgias ist interessant und in letzter Zeit häufiger in verschiedenen Verfilmungen behandelt wurde. Vielleicht konnte mich das Buch daher nicht so packen wie ich es erwartet habe. Es kam einfach nicht die nötige Spannung auf und immer wieder gab es auch Länge.
Die Geschichte einer interessanten Familie.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Die Vergangenheit ist nicht tot

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Der Journalist Jan Römer beschäftigt sich mit ungelösten Kriminalfällen. Unterstützt wird er dabei von seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt „Mütze“. Er rollt den Fall der im Herbst 1997 ermordeten ...

Der Journalist Jan Römer beschäftigt sich mit ungelösten Kriminalfällen. Unterstützt wird er dabei von seiner Kollegin Stefanie Schneider, genannt „Mütze“. Er rollt den Fall der im Herbst 1997 ermordeten 19-jährigen Sonja Risse wieder auf, die auf dem Wilzenberg im Sauerland gefunden wurde. Sie wurde mit einem Stich ins Herz getötet und als einzigen Hinweis auf den Täter gab es am Fundort eine Spieluhr, die »Hush little baby« spielte. Römer versucht in dem Heimatort von Sonja Risse mehr herauszufinden, denn es gibt einige Ungereimtheiten. Als Jan und Mütze glauben, der Lösung näher zu kommen, gibt es eine weitere Tote und am Fundort wieder eine Spieluhr. Haben die Recherchen den Täter nach der langen Zeit aufgeschreckt?
Dies ist nach „Die Lichtung“ und „Und am Morgen waren sie tot„ das dritte Buch aus der Reihe um den Journalisten Jan Römer. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich kein Problem mich in dieses Buch hineinzufinden.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.
Jan Römer und Stefanie Schneider sind ein gutes Team, sie ergänzen sich perfekt. Römer hat private Probleme und in einer depressiven Phase. Daher braucht es ein wenig, bis er sich auf die Sache einlassen kann, aber dann ist seine journalistische Spürnase voll da. Stefanie Schneider ist sympathisch und clever.
Die Tote Sonja schien bei allen beliebt zu sein, ihre Mutter hatte allerdings ihre Schwierigkeiten mit der Tochter. Sonja war klug und hatte auch Pläne für die Zeit nach dem Abitur. Sie kellnerte in einem Haus im Wald, welches kurz nach ihrem Tod abgerissen wurde. Was für ein Geheimnis umgab diese junge Frau?
Es ist nicht einfach einen Fall aufzurollen, der schon so lange her ist. Außerdem rückt keiner so recht mit der Sprache heraus. Daher sind es keine einfachen Recherchen für die ermittelnden Journalisten und doch klärt sich am Ende alles schlüssig auf.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Mike und Damian

Mike
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Michaela, genannt Mike, hat kein Glück mit Männern. Sie versteckt sich am liebsten in zu weiten Overalls und schraubt an Motorrädern in der Werkstatt ihres Vaters herum. Dann taucht Damian Lancaster auf ...

Michaela, genannt Mike, hat kein Glück mit Männern. Sie versteckt sich am liebsten in zu weiten Overalls und schraubt an Motorrädern in der Werkstatt ihres Vaters herum. Dann taucht Damian Lancaster auf und nimmt einen Job bei ihrem Vater an. Das passt Mike überhaupt nicht. Damian hat sie für einen Mann gehalten und ist schon bald verblüfft: „Du bist ja eine Frau!“ Dann passiert ein Unglück und Mike stellt fest, dass es ein Geheimnis in ihrer Familie gibt. Sie will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich auf die Suche. Damian weicht nicht von ihrer Seite, damit ihr nichts passiert.
Dieser Roman lässt sich sehr angenehm lesen. Das Familiengeheimnis bringt Spannung in die ganze Geschichte, was aber durch die vielen Liebesszenen wird etwas genommen wird. Außerdem geht mir das mit der Beziehung zwischen Mike und Damian zu schnell, nachdem sie so einen Aufstand gemacht hat, als ihr Vater Damian eingestellt hat.
Mike ist eine sympathische und mutige junge Frau, die schon einige hinter sich hat. Sie liebt die Schrauberei an Harleys, auch wenn das nicht gerade der typische Frauenberuf ist. Aber auch Damian hat eine Vergangenheit, die erst mal verarbeitet werden muss.
Mikes Brüder sorgen dafür, dass es manchmal sehr lustig zugeht. Sie haben ihren Spaß daran, wenn Damian ins Fettnäpfchen tritt. Aber natürlich gibt es da auch Personen, die einem nicht gefallen. Aber dazu will ich nicht zu viel verraten.
Eine unterhaltsame Liebesgeschichte.