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Veröffentlicht am 30.09.2021

Familie ist kompliziert

Der Panzer des Hummers
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Die Geschwister Sidsel, Ea und Niels haben sich nach dem Tod der Eltern auseinandergelebt und führen ihre eigenen Leben. Der Klappentext ließ mich glauben, dass etwas passiert, was die Geschwister sich ...

Die Geschwister Sidsel, Ea und Niels haben sich nach dem Tod der Eltern auseinandergelebt und führen ihre eigenen Leben. Der Klappentext ließ mich glauben, dass etwas passiert, was die Geschwister sich wieder annähern lässt. Doch da wurde ich enttäuscht, denn deren Leben plätschern nebeneinander her.
Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben und wir begleiten die Geschwister nur wenige Tage, in denen wir deren Alltag erleben.
Sidsel ist alleinerziehend und arbeitet als Restauratorin in einem Museum in Kopenhagen. Niels überbrückt sie Zeit als Plakatierer und Ea versucht in San Francisco und durch eine Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Sie alle haben den Verlust der Eltern noch nicht verwunden. Jeder für sich versucht sein Leben zu leben. Mit den Charakteren wurde ich nicht warm.
Eigentlich hatte ich Probleme oder größere Konflikte erwartet, die zu Auseinandersetzungen und damit zur Klärung der Situation führen. Doch dem war nicht so. Daher fehlte mir die Tiefe in der Geschichte.
Schade, mich konnte dieser Roman nicht überzeugen

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Das Chaos der Gefühle

Kein Wort mehr über Liebe
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Paris ist die Stadt der Liebe. Aber in diesem Roman geht es nicht um die junge himmelhochjauchzende Liebe. Es geht um die Frauen Anna und Louise. Sie sind verheiratet und haben Familie. Doch der Alltag ...

Paris ist die Stadt der Liebe. Aber in diesem Roman geht es nicht um die junge himmelhochjauchzende Liebe. Es geht um die Frauen Anna und Louise. Sie sind verheiratet und haben Familie. Doch der Alltag ist in ihre Beziehungen eingekehrt. Sie lernen ihre Liebhaber kennen und genießen die Leichtigkeit des Verliebtseins. Doch diese überschäumenden Gefühle halten nicht lange an. Zweifel kommen auf – wollen sie wirklich das aufgeben, was sie haben? Wie reagieren ihre Ehemänner, die sehr schnell mitbekommen, was da läuft?
Der recht sachliche Schreibstil des Autors Hervé Le Tellier lässt sich gut und flüssig lesen. Trotzdem konnte mich diese Geschichte nicht so packen.
Die Personen sind alle um die vierzig und Intellektuelle. Bahnt sich da eine Midlife-Crisis an? Oder fehlt einfach nach einigen Ehejahren, die eine gewisse Gleichförmigkeit mit sich bringen, das etwas Andere, Prickelnde?
Die Charaktere sind gut dargestellt, man erfährt einiges über ihre Leben und ihre Vergangenheit. Trotzdem konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen, mir fehlten einfach Emotionen und Sinnlichkeit.
Für mich ein Buch, dass man nicht unbedingt lesen muss.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Berlin in den Zwanzigern

Die Damen vom Pariser Platz
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Gretchen hat genug vom Leben in der Kleinstadt. Sie hat ihre Träume und macht sich auf in die große Stadt, nämlich nach Berlin. Im Schönheitssalon der Madame Brose sind die feinen Damen von Berlin Kundinnen, ...

Gretchen hat genug vom Leben in der Kleinstadt. Sie hat ihre Träume und macht sich auf in die große Stadt, nämlich nach Berlin. Im Schönheitssalon der Madame Brose sind die feinen Damen von Berlin Kundinnen, doch Gretchen findet nicht, dass sie dorthin passt. Aber sie wird von der geheimnisvollen Nachtclubsängerin Isis eingestellt und soll deren Biografie tippen. Über Henni bekommt Gretchen Kontakte und stürzt sich in wilde Großstadtleben. Sie verliebt sich ausgerechnet in den Freund von Henni.
Auch wenn man schön in eine andere Zeit eintauchen kann, so konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen. Sie plätschert so vor sich hin.
Die Charaktere sind alle sehr individuell, teils ziemlich exzentrisch beschrieben. Gretchen kommt am Anfang recht naiv daher. Sie ist zwar gebildet, aber auf das Leben in der großen Stadt nicht so recht eingestellt. Henni scheint es sehr gut zu gehen, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt, und ihr Freund und sie passen nicht wirklich zusammen. Isis trägt Narben im Gesicht und ist sehr geheimnisvoll. Das heizt die Gerüchteküche natürlich an.
Am Ende gibt es dann eine Überraschung und fast jeder Topf findet sein Deckelchen.
Die Geschichte hat mich nicht wirklich überzeugt.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Mörderische Kanaren

Dünenzorn
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Obwohl sie eigentlich zu ihrem Vater Mischa schon länger keinen richtigen Kontakt mehr hatte, packt Laura Mars sofort ihre Koffer und fliegt los, als ihr Vater sie um Hilfe bittet. Seine Nochfrau Ramona ...

Obwohl sie eigentlich zu ihrem Vater Mischa schon länger keinen richtigen Kontakt mehr hatte, packt Laura Mars sofort ihre Koffer und fliegt los, als ihr Vater sie um Hilfe bittet. Seine Nochfrau Ramona ist verschwunden und Mischa wurde böse zusammengeschlagen. Was steckt dahinter? Hat jemand Ramona entführt? Doch es gibt noch keine Lösegeldforderung. Oder hat Misch mit seinen Artikeln über den Drogenschmuggel die Drogen-Mafia aufgeschreckt? Da ihr Vater vehement ablehnt, die Polizei einzuschalten, beginnt Laura auf eigene Faust zu ermitteln. Doch dann wird eine Leiche an den Strand gespült.
Dieses Buch lässt mich etwas zwiespältig zurück. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass mir etwas fehlt, da ich den Vorgängerband „Wellengrab“ nicht gelesen habe. Die Geschichte ist zwar spannend, aber manchmal verliert sich diese Spannung durch die sehr detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte. Eigentlich mag ich es, wenn ich die Atmosphäre dieser Orte spüren kann, doch hier wurde es mir manchmal zu viel.
Auch mit den Charakteren wurde ich nicht so recht warm. Laura Mars ist wohl schon häufiger an die falschen Männer geraten und auch in diesem Fall hat sie wohl kein glückliches Händchen. Sie will zwar herausfinden, was mit Ramona geschehen ist, doch eigentlich mag sie Ramona gar nicht. Sie stürzt sich etwas naiv in die Ermittlungen und löst damit etwas aus, dass sie so wohl nicht wollte. Mischa will unter keinen Umständen die Polizei einschalten, da er sie für korrupt hält. Er verwöhnt Laura und sorgt sich um sie. Daher schaltet er einen alten Freund, den Privatdetektiv Alfredo Diaz ein, der ein Auge auf sie haben soll. Doch das ist nicht ganz einfach, zumal die beiden eifrig dem Alkohol zusprechen.
Obwohl der Fall ziemlich undurchsichtig ist, war ich als begeisterter Krimileser recht früh auf der richtigen Spur. Am Ende löst sich alles schlüssig.
Dieser Krimi führt uns über verschiedene kanarische Inseln. Da diese aber sehr ausführlich und atmosphärisch beschrieben wurden, leidet der Spannungsverlauf darunter. Dennoch ganz nett zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ein Neuanfang mit Schwierigkeiten

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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Es ist schwer mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig zu werden, zumal wenn man auch noch Kinder hat, die getröstet werden wollen. So ergeht es auch Felicitas, genannt Fee, mit ihren vier Kindern. ...

Es ist schwer mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig zu werden, zumal wenn man auch noch Kinder hat, die getröstet werden wollen. So ergeht es auch Felicitas, genannt Fee, mit ihren vier Kindern. Sie sind noch nicht über Jans Tod hinweg, als Fee ihren Job verliert und ihnen zu allem Übel auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird. Sie investiert den Betrag der Lebensversicherung in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern von Hannover ins Alte Land. Es wird nicht einfach, aber ihr neuer Nachbar hilft ihr. Aber trotzdem wird es nicht leicht, alles auf Vordermann zu bringen und es gibt Rückschläge. Aber mit der Zeit heilen die Wunden.
Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen. Die Landschaft im Alten Land ist sehr schön dargestellt
Fee hat nicht annähernd den ersten Schicksalsschlag verkraftet, als weitere Schläge auf sie zukommen. Sie lässt alles hinter sich und versucht im Alten Land einen Neuanfang. Doch es gibt eine Menge Herausforderungen. Auch für die Kinder ist die Veränderung nicht leicht, sie sind sehr unterschiedlich und brauchen ihre Mutter. Doch oft hatte ich den Eindruck, als wenn Fee für die Kinder zu wenig Aufmerksamkeit hat. Ihr Nachbar ist sehr hilfsbereit und unterstützt sie und natürlich bahnt sich da etwas an. Fee hat vieles einstecken müssen und ich habe mit ihr gefühlt, aber so ganz nahe kam ich ihr dennoch nicht, denn oft habe ich ihr Tun nicht nachvollziehen können.
Eine richtige Wohlfühlgeschichte ist dieser Roman nicht, es gab einfach zu viele Probleme und manches blieb doch ziemlich oberflächlich.
Es ist ein Roman, der sich nett lesen lässt, aber kein „Muss“.

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