Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2020

Mord in Clärchens Ballhaus

Der Ballhausmörder
0

Während die Gäste in Clärchens Ballhaus tanzen, wird im Hinterhof die Garderobiere Adele Schmidt ermordet. Sie wurde vorher mit Chloroform betäubt. Es wird kein leichter Fall für Leo Wechsler, denn die ...

Während die Gäste in Clärchens Ballhaus tanzen, wird im Hinterhof die Garderobiere Adele Schmidt ermordet. Sie wurde vorher mit Chloroform betäubt. Es wird kein leichter Fall für Leo Wechsler, denn die junge Frau schien allseits beliebt zu sein. Sie war nach Berlin gekommen, um Schauspielerin zu werden. Sie lebte bescheiden, um sich den Schauspielunterricht leisten zu können. Wie aber passt das auffallende Kleid aus dem Modesalon dazu, welches sie bei ihrem Tod trug?
Dies ist bereits der siebte Band um den Berliner Kommissar Leo Wechsler. Die Berliner Atmosphäre ist gut dargestellt, so dass man sich in die Zwanziger Jahre versetzt fühlt. Es ist eine Zeit, in der die Menschen nach langen Entbehrungen das Vergnügen suchen und doch ist auch die Gefahr zu spüren, die auf Deutschland zukommt.
Der Schreibstil der Autorin Susanne Goga ist sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Leo ist ein sympathischer Kommissar, der nicht mit einer vorgefassten Meinung an seine Fälle geht. Auch seine Kollegen fallen mir gut. Allerdings kann sich Leo dieses Mal nicht auf seinen Freund und Kollegen Robert Walther verlassen, denn der ist vollkommen neben der Spur und macht Leo sogar Vorwürfe. Daher muss sich Leo Verstärkung von der Politischen Abteilung holen. Oskar Neufeld ist fähig und passt gut in das Team.
Neben der Polizeiarbeit erfahren wir aber auch wieder einiges Private aus Leos Familie. Nachdem Georg beim letzten Mal so in der Zwickmühle steckte, hatte er eine Entscheidung getroffen, doch das nimmt man ihm übel und Georg bekommt das zu spüren.
Es gibt einige Verdächtige, trotzdem kommen Leo und sein Team nicht so recht von der Stelle. Ausgerechnet bei sich zu Hause bemerkt Leo dann etwas, das die Polizei dann weiterbringt und plötzlich fallen Puzzleteile an die richtige Stelle. Die Auflösung ist schlüssig und das Motiv des Täters erschreckend.
Dieser Krimi hat mir wieder sehr gut gefallen. Er verbindet ein Stück Zeitgeschichte mit einem spannenden Kriminalfall. Lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2020

Nicht meins

Das eiserne Herz des Charlie Berg
0

Charlie Berg ist in eine Künstlerfamilie hineingeboren, was für ihn nicht leicht war, denn die Mutter ist ständig am Theater und der Vater bekifft im Aufnahmestudio. Davon hat Charlie genug. Er will ausziehen ...

Charlie Berg ist in eine Künstlerfamilie hineingeboren, was für ihn nicht leicht war, denn die Mutter ist ständig am Theater und der Vater bekifft im Aufnahmestudio. Davon hat Charlie genug. Er will ausziehen und hat eine Zivi-Stelle in Aussicht. Charlie hat aber auch ein schwaches Herz und eine besonders feine Nase. Er geht noch mal mit seinem Opa auf die Jagd. Dabei wird der Opa getroffen statt des Hirsches. Dann will auch noch Charlies große Liebe, eine Brieffreundin, einen Ganoven heiraten.
Die Leseprobe fand ich ganz unterhaltsam, daher wollte ich das Buch lesen. Doch auf Dauer, das Buch hat über 700 Seiten, konnte mich die Geschichte nicht so recht packen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, aber die Sprache ist mir doch zu direkt und zu drastisch. Aber auch die Erlebnisse des Protagonisten und der anderen Figuren sind unglaublich und sehr skurril.
Die Charaktere haben alle ihre Eigenheiten, die sehr übertrieben dargestellt wurden. Charlie selbst hat es wirklich nicht leicht. Er hält diese seltsame Familie zusammen und möchte dennoch oder gerade deswegen weg. Seine Träume und Pläne rücken in die Ferne, nachdem der Jagdunfall geschieht. Obwohl alles etwas bizarr ist, konnte ich manchmal sogar mit Charlie fühlen.
Es gibt bestimmt Leser, denen diese Geschichte gefällt und die sich beim Lesen bestens amüsieren können. Mir wurde es auf Dauer zu viel. Ich wusste auch nicht so recht, wohin das Ganze führen sollte.
Ein ungewöhnliches skurriles Buch voller Überraschungen. Leider war es nicht meins.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2020

Man darf ängstlich sein

Alfie und der Clownfisch
0

Der kleine Alfie ist ein verzagter, ängstlicher Junge. Sein Seestern-Kostüm liegt bereit und er würde gerne damit zur Schulparty gehen. Aber ihn verlässt wieder einmal der Mut. Stattdessen unternimmt die ...

Der kleine Alfie ist ein verzagter, ängstlicher Junge. Sein Seestern-Kostüm liegt bereit und er würde gerne damit zur Schulparty gehen. Aber ihn verlässt wieder einmal der Mut. Stattdessen unternimmt die Mutter etwas mit ihm. Sie gehen ins Aquarium, wo Alfie einen Clownfisch beobachtet, der sich zwischen Korallen versteckt. Alfie sieht Ähnlichkeiten zwischen sich und dem Fisch, der sich verstecken muss. Das nächste Mal will er als Clownfisch zur Kostüm-Party gehen.
Es ist ein schönes Kinderbuch, welches den Kleinen zeigt, dass man auch ängstlich sein darf. Man muss sich nicht verbiegen. Die Illustrationen ergänzen die Geschichte gut, aber mich haben sie nicht so angesprochen.
Die Thematik ist gut aufbereitet und ängstliche Kinder können sich mit Alfie identifizieren. Mir hat gut gefallen, dass die Eltern von Alfie nichts Unmögliches verlangen, sondern ihn so sein lassen, wie er nun einmal ist. So fühlt sich Alfie angenommen.
Ein schönes und einfühlsames Kinderbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2020

Das Finale der Trilogie

Die Sünden von Natchez
0

„Die Sünden von Natchez“ ist das Finale der Natzchez-Trilogie. Ich habe die Vorgängerbände „Natchez Burning“ und „Die Toten von Natchez“ leider nicht gelesen, so dass mir doch einiges an Voraussetzungen ...

„Die Sünden von Natchez“ ist das Finale der Natzchez-Trilogie. Ich habe die Vorgängerbände „Natchez Burning“ und „Die Toten von Natchez“ leider nicht gelesen, so dass mir doch einiges an Voraussetzungen fehlte.
Dr. Tom Cage wartet auf seinen Prozess nachdem er sich gestellt hat. Er soll seine einstige Geliebte Viola Turner ermordet haben. Penn Cage, der Bürgermeister von Natchez, versucht Licht in die Angelegenheit zu bringen. Was ist in der Mordnacht wirklich geschehen? Der Doppeladler, eine Gruppe rassistischer Weißer, hat ein Interesse daran, dass Tom Cage das Gefängnis nicht überlebt.
Es ist eine bedrückende Geschichte, die im Süden der USA spielt, wo Diskriminierung und Rassenhass allgegenwärtig sind und der Ku-Klux-Klan vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckt. Dabei ist es seitenmäßig ein gewichtiges Buch.
Ich mag Gerichtsromane sehr gerne und ganz besonders die Prozesse in Amerika sorgen für interessante Wortgefechte, denn die Geschworenen müssen überzeugt werden. Der Prozess ist interessant und spannend, zieht sich aber hin. Am Ende ging es dann ein wenig zu zügig.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Penn kämpft gegen einen mächtigen Gegner, der kein Pardon kennt. Es wird gefährlich für ihn und seine Familie, denn eine Tochter wird sogar bedroht. Das Verhalten seines Vaters und des Anwalts Quentin Avery ist etwas merkwürdig. Unterdessen versucht das FBI Snake Knox zu finden.
Es ist ein interessanter und spannender Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2020

Romanbiografie über Michael Ende

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
0

Wer kennt sie nicht, die fantasievollen Bücher des Autors Michael Ende, der im Jahr 2019 neunzig Jahre alt geworden wäre. Über den Menschen Michael Ende weiß ich selbst eher wenig. Die Autorin Charlotte ...

Wer kennt sie nicht, die fantasievollen Bücher des Autors Michael Ende, der im Jahr 2019 neunzig Jahre alt geworden wäre. Über den Menschen Michael Ende weiß ich selbst eher wenig. Die Autorin Charlotte Roth legt uns mit diesem Buch eine Romanbiografie über Michael Ende vor. Wie gesagt, es ist eine Romanbiografie – sie verbindet Fakten mit Fiktivem. Kuratiert wurde sie von Michael Endes langjährigem Freund und Lektor Roman Hocke.
Ich mag den Schreibstil von Charlotte Roth, der poetisch, emotional und manchmal etwas blumig. Allerdings war es mir hier manchmal etwas zu ausschweifend. Schon der Buchtitel ist recht sperrig.
Michael Endes Leben ist nicht immer einfach gewesen, manches verlief regelrecht tragisch. Wenn man dies weiß, ist man umso erstaunter, wie er solch phantasievolle Geschichten schreiben könnte, Geschichten die sehr viele Menschen begeistert haben. Da es der Autorin darauf ankam, uns das Innenleben von Ende näherzubringen, lernte ich einen Mann kennen, der nicht besonders sympathisch rüberkam. Er fühle sich aber auch oft verkannt. Manchmal hätte ich mir beim Lesen auch gewünscht zu wissen, was denn nun Realität und was Fiktion ist. Andererseits war es interessant, die Hintergründe zu seinen Büchern zu erfahren.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Buch allen Ende-Fans gefallen wird, ich habe mich recht schwer mit diesem Buch getan und es immer wieder beiseitegelegt.
Ich bin dem Autor Michael Ende nicht nähergekommen, aber auf jeden Fall hat mich diese Romanbiografie angeregt, wieder einmal ein Buch von Michael Ende zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere