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Veröffentlicht am 06.08.2021

Aufleben einer Freundschaft

Die Geschichte von Kat und Easy
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Kat und Easy waren als Jugendliche eng befreundet. Beide sind in den gleichen Jungen verliebt. Doch dann geschieht ein schreckliches Unglück und ihre Freundschaft endet. Sie verlieren sich dann aus den ...

Kat und Easy waren als Jugendliche eng befreundet. Beide sind in den gleichen Jungen verliebt. Doch dann geschieht ein schreckliches Unglück und ihre Freundschaft endet. Sie verlieren sich dann aus den Augen. Doch nach fast fünfzig Jahren erhält Kat eine Nachricht von Easy. Sie treffen sich auf Kreta wieder, feiern und genießen das Leben, aber das wirklich wichtige Thema berühren sie nicht. Es braucht einen Anstoß, bis die beiden offen über die Vergangenheit reden können und was damals wirklich zwischen ihnen gestanden hat.
Der Schreibstil von Susann Pásztor gefällt mir wirklich gut. Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. Doch so ganz hat mich diese Geschichte nicht gepackt und auch die Protagonistinnen kamen mir nicht nah.
Kat und Easy waren als Jugendliche sehr unterschiedlich. Easy sah gut aus und Kat war mutig. Doch was hat das Leben mit ihnen gemacht? Und welchen Einfluss hatte das damals Geschehene? Hat das Leben sie verändert? Das herauszufinden bedarf es des Gespräches, denn erst dann ist Annäherung wieder möglich.
Eine Geschichte um Schuld und Vergebung, die mich nicht erreicht hat.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Erschreckend und nicht unrealistisch

Systemfehler
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Schon mit „42 Grad“ konnte mich der Autor Wolf Harlander packen, daher wollte ich natürlich auch diesen Thriller unbedingt lesen. Das Szenario ist gar nicht so abwegig, wie Meldungen in den Medien zeigen. ...

Schon mit „42 Grad“ konnte mich der Autor Wolf Harlander packen, daher wollte ich natürlich auch diesen Thriller unbedingt lesen. Das Szenario ist gar nicht so abwegig, wie Meldungen in den Medien zeigen. Immer wieder gibt es Hackerangriffe, die auf die Infrastruktur zielen und auch Unwetter sorgen dafür, dass die Menschen nicht mehr mit Wasser, Strom und Internet versorgt sind. Wie abhängig man vom Internet ist, spürt man erst dann, wenn man über längere Zeit davon abgeschnitten ist – kein Surfen, kein Fernsehen und kein Telefon! Wie viel schlimmer ist es, wenn dann auch noch die gesamte Infrastruktur lahmgelegt ist und es weder Strom, Gas noch Wasser gibt, wenn der Verkehr lahmliegt und Behandlungen im Krankenhaus nicht mehr möglich sind. Lebensmittel werden knapp, da kein Nachschub kommt. Und dann stellen wir uns vor, dass europaweit das alles passiert.
Als dieses Szenario passiert, vermutet der BND-Ermittler Nelson Carius, dass das alles durch einen Computervirus ausgelöst wurde. Die Spur führt ihn zu dem Computerspezialisten Daniel Faber, der sich nicht nur um seine Familie kümmern, sondern auch noch seine Unschuld beweisen muss.
Es ist beängstigend diesen Thriller zu lesen, weil man im Hinterkopf hat, dass es durchaus so oder ähnlich passieren könnte. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Handlung spannend und temporeich. Auch die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Und ich konnte mich in die meisten mit ihren Ängsten und ihrer Panik hineinversetzen.
Mir hat es Spaß gemacht, diesen spannenden Thriller zu lesen, obwohl er erschreckend ist und einen zum Nachdenken bringt.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Keine einfache Lektüre

Dein ist das Reich
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Die Erzählerin dieser Geschichte „Ich“ geht beim Sichten des Nachlasses ihrer Großmutter Linette der Familiengeschichte nach. Die Großeltern gingen einst nach Neu Guinea und bauten dort eine deutsche Kolonie ...

Die Erzählerin dieser Geschichte „Ich“ geht beim Sichten des Nachlasses ihrer Großmutter Linette der Familiengeschichte nach. Die Großeltern gingen einst nach Neu Guinea und bauten dort eine deutsche Kolonie auf. Sie wollten die Ungläubigen bekehren, doch niemand fragt die Menschen dort, ob sie bekehrt werden wollten. Es musste zu Konflikten kommen. Die Einheimischen halten nicht viel von den Kolonisten, die viel verlangen und den Menschen die Identität und Kultur rauben. Die Missionare sind deutschtümlerisch, rassistisch, unbeugsam und fromm. Das Leben in der exotischen Welt hat auch seine Schattenseiten, denn das Klima und Krankheiten machen den Deutschen zu schaffen.
Auch wenn dies eine fiktive Geschichte ist, so hat die Autorin Katharina Döbler doch viel Autobiografisches in den Roman einfließen lassen. Dieser Roman hat es mir nicht leicht gemacht.
Es gibt eine ganze Reihe von Personen, und der Stammbaum am Anfang des Buches ist hilfreich, damit man den Überblick behält. Sprachlich hat mir der Roman mir gut gefallen, doch der Schreibstil war mir zu distanziert. Die Geschichte an sich konnte mich nicht wirklich packen. Vielleicht lag es daran, dass mir das Denken und Handeln der Protagonisten nicht gefiel, ja oft kaum auszuhalten war, und für mich niemand sympathische Züge hatte. Neben vielem anderen kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, wie man seine Kinder in Deutschland zurücklassen kann, um wieder nach Neu Guinea zurückzukehren.
Am Ende fehlt mir die kritische Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte durch die Erzählerin.
Ich denke, dass man sich auf diese Geschichte einlassen muss. Interessant ist es, mehr über diese Aspekte der deutschen Geschichte zu erfahren. Trotzdem hat mich das Buch nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Eine perfekte Ehe

Eine perfekte Ehe
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Als Lizzie Kitsakis einen Anruf von ihrem früheren Studienkollegen Zach aus dem Gefängnis erhält, der ihre Hilfe braucht, kommt das reichlich ungelegen. Zach soll seine Frau Amanda umgebracht haben und ...

Als Lizzie Kitsakis einen Anruf von ihrem früheren Studienkollegen Zach aus dem Gefängnis erhält, der ihre Hilfe braucht, kommt das reichlich ungelegen. Zach soll seine Frau Amanda umgebracht haben und er behauptet, unschuldig zu sein. Lizzie ist Anwältin für Wirtschaftsrecht und nicht für Strafsachen. Außerdem hat sie Eheprobleme und wollte versuchen, das wieder einzurenken. Trotzdem nimmt sie sich der Sache an, denn sie glaubt ihm. Doch dann treten immer mehr Geheimnisse zutage.
Die Autorin Kimberly McCreight schreibt sehr packend. Erzählt wird die Geschichte einerseits aus der Perspektive von Lizzie und andererseits berichtet Amanda von ihren letzten Tagen.
Zach will zwar Lizzies Hilfe, doch er hält sich mit Informationen zurück. Auch die Befragten aus dem Umfeld von Zach und Amanda sind nicht gerade auskunftsfreudig. Lizzie muss feststellen, dass es in der anscheinend so perfekten Ehe von ihrem Freund doch einiges unstimmig ist. Dann deutet auch noch ein Beweismittel auf ihren Mann Sam.
Alles bleibt lange undurchschaubar und immer wieder sorgen Wendungen dafür, dass man sich nicht sicher sein kann, was wirklich geschehen ist. So bleibt die Spannung die ganze Zeit hoch. Das Ende ist schlüssig und enttarnt eine Menge menschlicher Abgründe.
Mich hat dieser sehr spannende Thriller von Anfang an gefesselt. Wirklich lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Das Schicksal zweier Frauen

Das Mädchen im Nordwind
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Die jüdische Kaufmannstochter Luise lernt Jónas, den Mitstudenten ihres Bruders, kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Doch die Nazis machen sich immer breiter und es dauert nicht lange, da wird es ...

Die jüdische Kaufmannstochter Luise lernt Jónas, den Mitstudenten ihres Bruders, kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Doch die Nazis machen sich immer breiter und es dauert nicht lange, da wird es für Luise und ihre Familie sehr gefährlich. Sie wird schwanger und will mit Jónas nach Island flüchten. Ihre Eltern muss sie zurücklassen. Doch wird sie ihre Eltern noch retten können, bevor es zu spät ist?
Sofie zieht sich nach einem Schicksalsschlag nach Island zurück. Sie ist Tischlerin und restauriert dort ein Haus. Dabei findet sie in einem alten Schreibtisch die Aufzeichnungen von Luise. Die Geschichte von damals hat Auswirkungen bis in die Gegenwart. Als sie einen Nachfahren von Luise, den verschlossenen Björgvin, kennenlernt, verliebt sie sich in ihn.
Ich habe auch die vorigen Romane „Das Versprechen der Islandschwestern“ und „Der Sommer der Islandtöchter“ der Autorin Karin Baldvinsson gelesen. Sie beschreibt das Land und die Menschen Islands immer sehr gut und bildhaft. Auch dieses Mal verknüpft sie in ihrem Roman wieder die Vergangenheit mit der Gegenwart.
Die Charaktere sind gut und lebensnah beschrieben. Luise ist behütet in Lüneburg aufgewachsen. Für jüdische Menschen wird das Leben immer schwieriger und man weiß nie, was der nächste Tag bringt. Sie hoffen ständig, dass alles doch nicht so schlimm wird. Eine fatale Hoffnung. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als ihr Heimatland zu verlassen. Sofie Berger ist gepackt von der Geschichte, in die sie durch die alten Aufzeichnungen hineingezogen wird. Sofie versucht die Menschen zu versöhnen, die sich voneinander entfernt haben.
Was die jüdischen Menschen in Deutschland in der Zeit vor und während des Krieges ertragen mussten ist hinlänglich bekannt. Das alles geht auch nicht an Luises Familie vorbei. Es ist immer wieder furchtbar, darüber zu lesen.
Diese Geschichte ist berührend und packend und hat mir gut gefallen.

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