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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Bedrohlich, aber mäßig spannend

White Zero
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Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die Kälte ist furchtbar und die Versorgung der Menschen funktioniert nicht mehr richtig, da die Infrastruktur zerstört ist. Dazu kommen Energiepreise, ...

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die Kälte ist furchtbar und die Versorgung der Menschen funktioniert nicht mehr richtig, da die Infrastruktur zerstört ist. Dazu kommen Energiepreise, die unbezahlbar sind. Forscher versuchen der Ursache auf die Spur zu kommen. Dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, ihr Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine spektakuläre Entdeckung.
Das Buch hatte mich aufgrund der Beschreibung angesprochen, doch so wirklich überzeugen konnte es mich dann doch nicht. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, ist allerdings recht nüchtern. Die Fakten wurden gut dargestellt. Obwohl die Atmosphäre bedrohlich wirkt, hält sich die Spannung meiner Meinung nach in Grenzen. Bei den vielen Personen, Nebenschauplätzen und Handlungsorten muss man ein wenig aufpassen, dass man den Überblick behält.
Diese fiktive Geschichte ist aber gar nicht so abwegig, denn unser Klima verändert sich, was wohl keiner abstreiten kann. Die Auswirkungen sind immer mehr zu spüren. Auch die Reaktionen der Politik wirken zwar ein weinig überzogen, aber durchaus glaubhaft.
Dr. Jana Hollmer ist eine sympathische Person, die unbedingt herausfinden will, wieso es zu dieser Kälte kommen konnte. Die anderen Personen haben bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Für einen Thriller fehlte mir dann doch der Thrill.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Was ist wichtig im Leben?

Dein perfektes Jahr
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Als Hannah von ihrem Freund Simon erfährt, dass dieser nicht mehr lange zu leben hat, möchte sie ihm ein perfektes Jahr bescheren. Sie schenkt ihm ein Filofax mit Einträgen, die ihm Lebensmut und Freude ...

Als Hannah von ihrem Freund Simon erfährt, dass dieser nicht mehr lange zu leben hat, möchte sie ihm ein perfektes Jahr bescheren. Sie schenkt ihm ein Filofax mit Einträgen, die ihm Lebensmut und Freude bringen soll. Aber Simon will nicht leiden und hat sein Ende anders geplant. So hängt er eine Tasche mit dem Tagebuch und Geld an den Lenker eines Fahrrads.
So kommt die Tasche zu Jonathan, der seinen täglichen Lauf auch am Neujahrsmorgen nicht ausfallen lässt. Da das Fundbüro an diesem Tag geschlossen hat, behält Jonathan seinen Fund. Das hat ungeahnte Auswirkungen auf ihn.
Wir erfahren die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Jonathan. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und wir erleben, wie die beiden in diesem Jahr durch ein Wechselbad der Gefühle müssen. Aber auch beim Lesen des Buches erleben wir dieses Wechselbad, es ist zum Heulen traurig und es ist manchmal witzig.
Hannah ist ein sehr positiv eingestellter Mensch. Kleine Nackenschläge sind für sie nur der Antrieb nach Besserem. Mit ihrer Freundin Lisa hat sie gerade erst die „Rasselbande“ gegründet, in der Kinder beaufsichtigt werden und viel Spaß haben sollen. Allerdings ging mir ihr naiver Optimismus anfangs auch manchmal auf die Nerven. Diesen Optimismus legt sie auch nicht ab, als sie von Simons Krankheit erfährt. Doch im Laufe der Geschichte muss auch sie erkennen, dass das Leben auch negative Seiten hat.
Jonathan lebt ein privilegiertes, aber einsames Leben, welches auch sehr eingefahren ist. Er macht seine Sache schon immer so und würde sie wahrscheinlich auch immer weiter so machen, wenn ihm nicht dieses Filofax in die Finger gefallen wäre. Mir kam er vor wie ein alter Mann und auch mit seiner besserwisserischen Art konnte ich nicht viel anfangen.
Aber das Schicksal hat bei beiden das Leben durcheinandergewirbelt und so gibt es eine Entwicklung, mit der sie selbst wohl nicht gerechnet haben. Da ist es schön, dass Hannah nicht nur von ihren Eltern unterstütz wird, sondern dass Lisa eine wirklich gute Freundin ist. Aber auch Jonathan findet Menschen, die es gut mit ihm meinen und ihm die Meinung sagen und er entdeckt, dass er die Vergangenheit auch mal hinterfragen muss.
Und Simon? Ich kann sein Handeln verstehen und doch mochte ich ihn nicht besonders, denn mir war er zu ichbezogen.
Wohin die Geschichte führen wird, war schon vorauszusehen, aber das Ende ist dann so, dass es glaubhaft und nicht kitschig ist. Auch war mir der Zufall zu oft im Spiel. Dennoch hat es Spaß gemacht, diese berührende Geschichte zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Wer war es?

Der Puppenkünstler
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Stefanie Teufel und Jan Graf waren überzeugt, dass sie vor einem Jahr einen Täter hinter Gitter gebracht haben, auch wenn der seine Unschuld beteuert hat. Doch nun gibt es eine Tote, die nach fast gleichem ...

Stefanie Teufel und Jan Graf waren überzeugt, dass sie vor einem Jahr einen Täter hinter Gitter gebracht haben, auch wenn der seine Unschuld beteuert hat. Doch nun gibt es eine Tote, die nach fast gleichem Muster getötet und auf einer Friedhofsbank aufgefunden wird. Dann erfahren sie vom Recherchespezialisten Peeke, dass sich der vermeintliche Täter im Gefängnis selbst getötet hat. Haben sich die Ermittler damals geirrt? Oder gibt es einen Trittbrettfahrer?
Dies ist bereits der dritte Band und das Ermittlerduo Stefanie Teufel und Jan Graf, doch für mich war es das erste Buch aus der Reihe, was aber nicht gestört hat. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings nerven die Wiederholungen, wie die Rechts-Links- oder Namensschwäche von Steffi, etwas. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, die zurück in die Vergangenheit führen und solche, die uns die Sicht des Täters zeigt.
Steffi und Jan sind sympathische Ermittler, die sich mögen. Ihre Kollegen Kettel und Vogt, genannt die Twins, sind etwas sehr von sich überzeugt, was sich am Ende rächt. Dagegen ist der Sylter Kollege Vogel ein hilfsbereiter Mensch.
Die Ermittler müssen immer wieder neuen Spuren nachgehen und haben auch so ihre Zweifel über die Identität des Täters. Der Täter ist sehr selbstsicher und es macht ihm Spaß, wenn er der Polizei einen Schritt voraus ist. Am Ende aber ist er auch nicht fehlerfrei.
Ein spannender Krimi.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Ost-westdeutsche Polizeiarbeit nach der Wende

Das Schweigen des Wassers
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Hauptkommissar Groth wird in seine alte Heimatstadt geschickt, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Schon bald gibt es einen Toten und es war kein Unfall. Bei den Ermittlungen ...

Hauptkommissar Groth wird in seine alte Heimatstadt geschickt, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Schon bald gibt es einen Toten und es war kein Unfall. Bei den Ermittlungen stoßen die Polizisten auf einen ungeklärten Fall, der schon viele Jahre zurückliegt.

Dieser Krimi verläuft eher ruhig und unaufgeregt, nichtsdestotrotz ist es eine spannende Geschichte, die uns auch in die schwierige Zeit nach dem Mauerfall führt. Das Misstrauen in dieser Zeit ist spürbar. Groth soll den Kollegen zeigen, was westdeutsche Polizeiarbeit ist. Das kommt nicht gut an, denn die Mecklenburger Kollegen wissen, dass sie ihren Job können. Doch dieser Fall, zu dem sich dann noch ein Cold Case gesellt, bringt sie zusammen, denn alle haben das Interesse, die Fälle zu lösen. Sie lassen sich auch nicht durch Anordnungen von oben aufhalten.

Groth war viele Jahre im Westen und muss nun in seine alte Heimatstadt zurück. Dabei hat er genug mit sich selbst zu tun, denn er trauert um seine Tochter. Doch er ist ein guter Polizist, der auch seinem Baugefühl folgt und der seine Fälle unbedingt lösen möchte. Aber es gibt auch andere, die ein Verlust zu beklagen haben und trauern.

Die Autorin Susanne Tägder erzählt authentisch und eindringlich und auch die Personen sind glaubhaft dargestellt. Die Geschichte basiert auf einem wahren Fall.

Ein interessanter und spannender Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Eine wundervolle Fortsetzung

Töchter des Nordmeeres – Lucias Entscheidung
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In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, ...

In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, aber um das zu erreichen, musste sie gegen viele Widerstände ankämpfen. Lucia hat sich immer eine Familie gewünscht, doch sie wurde enttäuscht und hat es als Geschiedene nun schwer. Obwohl beide liebevoll aufgenommen und umsorgt wurden und inzwischen junge Frauen sind, fühlen sie sich nicht richtig komplett. Daher macht sich Liv mit ihrem Mann Sverre auf den Weg nach Norden, um herauszufinden, woher sie stammen.
Schon der erste Band aus der Reihe „Töchter des Nordmeeres“ hat mich begeistert. Aber auch dieser Roman hat mich gleich wieder gepackt. Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Im ersten Band ging es im Wesentlichen um Liv, die sich dank der Unterstützung von ihren Freunden auf der Insel einen Traum erfüllen und ein Studium bei Fridtjof Nansen aufnehmen kann. Lucia hatte keine solchen Pläne. Sie sehnte sich einfach nach einer Familie, die sie umsorgen konnte. Doch sie wurde enttäuscht und sehr verletzt. Auf Smøla erfährt sie Unterstützung, auch wenn sie als Geschiedene schräg angesehen wird. Sie ist der kleinen Marie eine liebevolle Mutter und kann auch immer auf Livs Unterstützung bauen. Als die Fischfabrik, in der Lucia arbeitet, in Schwierigkeiten gerät, kann Lucia beweisen, was in ihr steckt. Doch damit rückt ihr persönliches Glück in weite Ferne.
Der Same, der für Liv immer wieder wie ein Vater war, verlässt die Insel und begleitet Liv und Sverre ein Stück weit nach Norden. Er verändert sich und Liv erkennt ihn kaum wieder. Dann muss sie sich mit ihrem Mann alleine durchschlagen auf der lebensgefährlichen Suche nach ihrer Herkunft. Sie lernt Menschen kennen, die selbstlos helfen und erfährt viel Neues. Aber wird sie auch herausfinden, woher sie und Lucia stammen?
Auch von diesem interessanten und spannenden historischen Roman bin ich wieder total begeistert und kann ihn nur empfehlen.

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