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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Skurrile Rahmenhandlung, interessante Charaktere…

Ein unvergänglicher Sommer
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In ihrem Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ lässt Autorin Isabel Allende zunächst drei ungewöhnliche Figuren aufeinanderprallen: den verknöcherten Richard, ein etwas unbeholfener und weltfremder 60jähriger ...

In ihrem Roman „Ein unvergänglicher Sommer“ lässt Autorin Isabel Allende zunächst drei ungewöhnliche Figuren aufeinanderprallen: den verknöcherten Richard, ein etwas unbeholfener und weltfremder 60jähriger Uniprofessor, seine temperamentvolle, aus Chile stammende, zwei Jahre ältere Untermieterin Lucia, ebenfalls als Gastdozentin an Richards Uni tätig und einer Affäre mit ihm nicht abgeneigt sowie die schüchterne junge Evelyn, die aus Guatemala geflohen ist und schwarz als Kindermädchen bei einer wohlhabenden Familie in Brooklyn arbeitet.
Die skurrile Rahmenhandlung besteht darin, dass Evelyn sich hilfesuchend ausgerechnet an Richard wendet, der mit seinem Pkw auf den ihrer Arbeitgeber aufgefahren ist, und ihn um Hilfe bittet, die im Kofferraum ihres Pkws befindliche Frauenleiche verschwinden zu lassen.
Das alles findet während eines Schneesturms in Brooklyn statt, durch den die drei auch noch auf engstem Raum zusammengepfercht werden.
Innerhalb dieser etwas schrägen Rahmenhandlung entwickelt Isabell Allende dann jedoch die Schicksale der drei Hauptprotogonisten, insbesondere beleuchtet sie durch zahlreiche Rückblenden Evelyns Kindheit in Guatemala, die dortigen Missstände und ihre Flucht vor der hiesigen Mafia ins gelobte Land Amerika. Auch Lucias Vergangenheit in Chile wird näher beleuchtet, wenn auch nicht so ausführlich wie Evelyns, und Richards Persönlichkeit, seine an Pedantismus grenzende Korrektheit wird auch näher ausgestaltet.
Nach allerlei turbulenten Szenen – u.a. Polizeikontrolle mit Leiche im Kofferraum – wird auch noch der Aufklärung des Mordfalles Rechnung getragen: das Trio stürzt sich auf Ermittlungen in Evelyns Gastfamilie, in der ebenfalls nicht alles Gold ist, was glänzt. Vom schwerbehinderten Kind bis zur frustrierten Ehefrau im goldenen Käfig, das Bild der sogenannten besseren Gesellschaft wird gehörig angekratzt…
Insgesamt eine spannende und zugleich sehr emotionale Geschichte, die gleichzeitig Krimielemente, komödiantische Züge aber auch sehr viel Gesellschaftskritik vereint!

Veröffentlicht am 10.11.2018

Würdiger Abschluss der Dilogie!

Schattenthron II
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„Schattenthron II - Der Prinz mit dem flammenden Herz“ ist der Abschlussband der Schattenthron-Dilogie von Autorin Angelika Diem.
Erneut werden wir in die Märchenwelt der Gestaltwandler, Zwerge und Daimonen ...

„Schattenthron II - Der Prinz mit dem flammenden Herz“ ist der Abschlussband der Schattenthron-Dilogie von Autorin Angelika Diem.
Erneut werden wir in die Märchenwelt der Gestaltwandler, Zwerge und Daimonen entführt. Rahel ist als Leonards Braut am Hofe und versucht den an sie gestellten Erwartungen gerecht zu werden.
Gerade in der Anfangsphase des Buches habe ich Rahel fast nicht mehr erkannt: anstelle des selbstbewussten, gutherzigen Mädchens, das auf alle zugeht, wird sie von Selbstzweifeln geplagt, lässt sich vom neidvollen Gerede des Gesindes beirren . Die Erwartungen der Regentin und des Volkes engen sie ein und lassen sie sehr unglücklich wirken. Auch Leonards Verhalten ihr gegenüber kam mir etwas lieblos vor. Im lebhaften Gegensatz hierzu sein enges und vertrautes Verhältnis zu Rieke, das ließ mich das Schlimmste erwarten…
Aber kaum tauchen die ersten Schwierigkeiten auf, halten alle Gottseidank wieder zusammen.
Das eingespielte Team aus dem ersten Band wird durch einen weiteren Gestaltwandler verstärkt. Gemeinsam versuchen sie einer rätselhaften Prophezeihung auf den Grund zu gehen und Ivalds Intrigen zu benden.
Ein spannendes und zugleich märchenhaftes Buch, das gut unterhält. Insgesamt hatte mir der Vorgängerband etwas besser gefallen, doch das Ende vermag wieder voll zu überzeugen!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Ungewöhnlich und emotional!

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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"The Ivy Years – Solange wir schweigen " ist der dritte Band „Ivy Years“-Reihe der Autorin Sarina Bowen rund um die Spieler der Eishockey-Mannschaft des Harkness College. Die Bände sind jeweils in sich ...

"The Ivy Years – Solange wir schweigen " ist der dritte Band „Ivy Years“-Reihe der Autorin Sarina Bowen rund um die Spieler der Eishockey-Mannschaft des Harkness College. Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und können voneinander unabhängig gelesen werden.
Dieser Teil schildert die Geschichte von Michael Graham und dem Neuzugang im Eishockeyteam, John Rikker.
Das Cover passt genau zu den Vorgängerbänden der Reihe und hat hohen Wiedererkennwert, genauso wie der Titel. Auch dieses Mal bewegt sich Autorin Sarina Bowen mit Thematik und Protagonisten abseits des Mainstream. Wie man bereits aus dem Klappentext herauslesen kann, geht es um die Beziehung zwischen 2 Jungen. Gay Romance steht bei mir sonst eigentlich nicht auf dem Programm, aber diese Geschichte hat mir gut gefallen.
John Rikker ist wegen seiner Homosexualität aus seinem früheren Eishockeyteam geworfen worden und durfte zu dem des Harkness College wechseln. Aufgrund dessen ist er jedoch gezwungen, sich dem neuen und wildfremden Team gegenüber gleich zu outen. Und hier wird es interessant: auch wenn Toleranz am Harkness College groß geschrieben wird, können alle Mitglieder des Eishockeyteams wirklich vorurteilsfrei damit leben, einen homosexuellen Teamkollegen zu haben? Ich hatte noch nie vorher darüber nachgedacht, aber generell ist das Thema Homosexualität und männliche Mannschaftssportarten sicher nicht unproblematisch…
Mit Michael Graham kommt ein weiterer Protagonist hinzu, der sich sehr schwer damit tut, zu seine wahren sexuellen Neigungen zu stehen. Seine Entwicklung und Ängste wurden für mich sehr gut beschrieben.
Im Mittelteil hatte die Geschichte aus meiner Sicht ein paar leichte Längen, Grahams innere Zerrissenheit und Unsicherheit zogen sich ein wenig sehr hin. Erst relativ spät und in einer absoluten Ausnahmesituation entscheidet er sich richtig.
Insgesamt aber wieder eine sehr interessante und emotionale Geschichte.
Da ich gerade gesehen habe, dass ein vierter Teil kommen soll, bin ich auf die Fortsetzung der Reihe sehr gespannt!

Veröffentlicht am 29.10.2018

Überraschend anders!

Das Herz der Kämpferin
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Das Cover war sehr düster und auch nach dem Klappentext war ich mir nicht so sicher, was mich erwartet. Die ersten Seiten schließlich haben mich fast abgeschreckt durch die Brutalität der geschilderten ...

Das Cover war sehr düster und auch nach dem Klappentext war ich mir nicht so sicher, was mich erwartet. Die ersten Seiten schließlich haben mich fast abgeschreckt durch die Brutalität der geschilderten Kriegshandlungen. Ein wildes gegenseitiges Abschlachten wird da beschrieben, mitten drin ein siebzehnjähriges Mädchen, Protagonistin Eelyn, aber nicht als zartes schutzsuchendes Opfer, nein vielmehr als todbringende Amazone! Sie ist auch nicht die Häuptlingstochter, sondern nur eine einfache Stammesangehörige des nordischen Volkes der Aska, das sich in regelmäßigen Abständen mit einem anderen Stamm, dem der Riki, misst, vermeintlich zu Ehren der beiden verfeindeten Götter.
Autorin Adrienne Young entführt ihre Leser mit dem Buch „Das Herz der Kämpferin“ in eine völlig andere Welt, eine andere Zeit, eine andere Landschaft. Das Volk erinnert ein wenig an die Wikinger, wobei hier zwei verfeindete Clans gegeneinander kämpfen.
Die Geschichte wird aus der Sicht Eelyns erzählt und der Leser muss sich mit Eelyns durch Hass und Vorurteile geprägte Sichtweise auseinandersetzen.
Mir gefällt gut, wie Eelyn im Laufe der Geschichte alles zu hinterfragen beginnt. Sie ist ein kluger Kopf und hat zugleich das Herz auf dem rechten Fleck. Die Handlung geht so zügig voran, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, zugleich nimmt sich die Autorin aber Zeit, den Sinneswandel und die Entwicklung von Eelyn ausführlich zu beschreiben. Ein wirklich lesenswertes Buch, nicht nur für junge Leser!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Überraschend anders!

Mitten im Sturm
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In ihrem Roman "Mitten im Sturm" schildert Autorin Jessica Winter sehr einfühlsam das Schicksal der jungen Grace Souza. Was sich nach der Leseprobe nach unterhaltsamen, vielleicht etwas seichtem und vorhersehbaren ...

In ihrem Roman "Mitten im Sturm" schildert Autorin Jessica Winter sehr einfühlsam das Schicksal der jungen Grace Souza. Was sich nach der Leseprobe nach unterhaltsamen, vielleicht etwas seichtem und vorhersehbaren Liebesroman mit peppigen Dialogen anfühlte, entpuppte sich im Laufe der Geschichte als viel tiefgehender als zunächst erwartet. 
KLar, der Satz "Laut Urteil bin ich unschuldig. Aber war es wirklich ein Unfall? " lässt schon vermuten, dass es irgendein dunkles Geheimnis in Grace Vergangenheit gibt, ebenso ihr Misstrauen gegenüber Cops. Aber es dauert eine ganze Weile bis sich für den Leser Grace komplettes tragisches Schicksal erschließt. 
Mit Eric Delany trifft Grace auf einen sehr symphatischen männlichen Protagonisten, der es ebenfalls im Leben nicht ganz einfach hat. 
Manchmal war es mir fast ein bisschen viel Drama und Emotion, insgesamt hat sich die Geschichte aber sehr flüssig und kurzweilig gelesen und wurde nie langweilig. Grace Emotionen und Probleme hat die Autorin aus meiner Sicht sehr einfühlsam und realitätsnah geschildert.