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Veröffentlicht am 14.03.2020

Doch keine 0815-Liebesgeschichte…

Das Licht von tausend Sternen
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„Das Licht von tausend Sternen“ ist eine Liebesgeschichte, die Autorin Leonie Lastella im amerikanischen Universitäts-Milieu ansiedelt.
Zum Klappentext:
Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, ...

„Das Licht von tausend Sternen“ ist eine Liebesgeschichte, die Autorin Leonie Lastella im amerikanischen Universitäts-Milieu ansiedelt.
Zum Klappentext:
Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie – und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens …
Als ich diesen Klappentext gelesen hatte, dachte ich, es folgt eine 0815-Uni-Liebesgeschichte. Die Autorin hat mich positiv überrascht!
Beide Protagonisten haben schwierige Zeiten in familiärer Hinsicht erlebt oder stecken noch mitten drin. Beide sind sich ähnlicher, als es zunächst den Anschein hat. Mir haben beide Charaktere gut gefallen: Harper ist eine pflichtbewusste und disziplinierte Studentin, die sich ihrer Rolle und ihrer Verantwortung als große Schwester für ihren autistischen Bruder sehr bewusst ist und in ihrem Privatleben bislang strikt zurückgesteckt hat. Welches Motiv neben ihrem Pflichtbewusstsein noch dahintersteckt, wird erst im Laufe der Geschichte klar, aber sie hat noch ein ordentliches Päckchen mit sich herumzuschleppen.
Ashton kommt anfangs als der klassische Bad Boy daher, dessen Playboy-Verständnis keine Ablehnung durch ein umworbenes Mädchen akzeptiert – aber schon bald wird klar, dass sein Interesse für Harper einen tieferen Grund hat und auch er eine Last mit sich herumträgt, die sich erst nach und nach zeigt.
Mir hat die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden mit all den Konflikten, die sich daraus für Harper und Ash ergeben haben, sehr gut gefallen! Klare Leseempfehlung für alle , die Liebesgeschichten abseits der gängigen Klischees mögen!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Witzig – typisch David Safier!

Aufgetaut
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Zum Klappentext:
Eine Steinzeitfrau sucht das Glück
Über dreiunddreißigtausend Jahre war Urga zusammen mit einem Baby-Mammut in einem Eisblock eingefroren, doch dank der Erderwärmung tauen sie wieder ...

Zum Klappentext:
Eine Steinzeitfrau sucht das Glück
Über dreiunddreißigtausend Jahre war Urga zusammen mit einem Baby-Mammut in einem Eisblock eingefroren, doch dank der Erderwärmung tauen sie wieder auf. Nach einem ersten Blick auf die moderne Menschheit würde die Steinzeitfrau am liebsten gleich wieder zurück ins Eis gehen. Aber Urga ist eine Kämpferin: Bevor sie aufgibt, will sie herausfinden, ob man in dieser höchst seltsamen Welt das Glück finden kann. Ihre Irrfahrt führt sie von der Arktis über Indien bis nach Italien. Wird Urga das Geheimnis des Glücks finden? Für sich? Für das kleine Mammut? Gar für die Leser dieses Buches?
Ich kenne etliche Bücher von David Safier und muss sagen, sein neues kommt meinem bisherigen Favoriten „Mieses Karma“ in meinem persönlichen Ranking sehr nahe.
In seinem aktuellen Roman schickt David Savier gleich zwei Protagonisten auf die Suche nach ihrem persönlichen Glück, Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – Eiszeitdame Urga, die mehr als 33.000 Jahre in einem Eisblock geschlummert hat, und Felix Sommer, ein verträumter Losertyp, der eine Unternehmung nach der anderen in den Sand setzt und unter einem Vaterkomplex leidet.
Aber auch die Nebenfiguren sind witzig und überzeugend gestaltet, von Felix kleiner naseweisen Tochter, die alle Methoden der Erpressung und Social Media bestens beherrscht (vielleicht sollte ihr Vater sie in seine nächste Geschäftsidee mit aufnehmen?) über den griesgrämigen norwegischen Kapitän, für den das Motto „raue Schale, weicher Kern“ gilt, bis hin zur toughen Amanda, Felix Jugendliebe, die mit Urga ihre ganz eigenen, nicht selbstlosen Ziele verfolgt.
Neben dem ganzen Wortwitz und den spaßigen Dialogen unterhalten auch die Rückblenden in die Eiszeit und den Eiszeitalltag von Urga: wohl nicht immer wissenschaftlich völlig korrekt erhalten wir einen Einblick in Urgas Leben, von ihrem Liebesleben bis zur Jagdteilnahme. Urga war wohl schon zu ihrer Zeit eine Vorreiterin der Emanzipation! Die besten Voraussetzungen also im 21. Jahrhundert Fuß zu fassen!

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Berührende Suche nach den eigenen Wurzeln

Geteilt durch zwei
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In ihrem Roman „Geteilt durch zwei“ beschreibt Autorin Barbara Kunrath die verzweifelte und teils fast verbissene Suche von Protagonistin Nadja, die als Kleinkind adoptiert wurde, nach ihren eigenen Wurzeln.
Zu ...

In ihrem Roman „Geteilt durch zwei“ beschreibt Autorin Barbara Kunrath die verzweifelte und teils fast verbissene Suche von Protagonistin Nadja, die als Kleinkind adoptiert wurde, nach ihren eigenen Wurzeln.
Zu Klappentext:
Seit Langem hat Nadja Kleman das Gefühl, dass in ihrem Leben etwas Entscheidendes fehlt. Sie wusste schon immer, dass sie adoptiert ist und hat damit kein Problem, auch wenn ihr die genauen Umstände und die Geschichte ihrer biologischen Eltern nicht bekannt sind. Eigentlich könnte sie also zufrieden sein, sie ist verheiratet, ihre Tochter erwachsen, sie fühlt sich geliebt und gebraucht. Ihr beschauliches Leben ändert sich allerdings schlagartig, als sie durch einen Zufall erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Diese Neuigkeit stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle, einerseits ist da endlich dieses fehlende Puzzleteil in ihrem Leben, andererseits ergeben sich jetzt jede Menge neue Fragen und auch schmerzhafte Erkenntnisse. Gemeinsam mit ihrer neuen Schwester macht sie sich daran, die gemeinsame Vergangenheit aufzuarbeiten. Gelingt es den Frauen, die Wunden der Kindheit zu heilen?
Die Geschichte thematisiert in gewisser Weise ein heikles Thema: das Recht auf die eigene Abstammung - auch wenn es in dem Buch mehr um die stillen Widerstände der Adoptiveltern geht, die zunächst auf selbstsüchtigen Motiven zu beruhen scheinen, im Laufe der Geschichte aber immer verständlicher werden.
Ich kann nicht sagen, dass mir Protagonistin Nadja während des Lesens immer sympathisch war, manchmal hatte ich das Gefühl, sie rolle wie ein Panzer auf der Suche nach ihren Wurzeln über alle Mitmenschen und deren Gefühle hinweg, auch ihre nüchtern bis emotionslose Sichtweise machte es mir schwer, mich mit ihr sowie ihren Gefühlen und Wünschen zu identifizieren, aber letztendlich musste ich sie doch für ihren Mut und ihre Ausdauer bewundern.
Der Verlauf dieser tiefgründigen Familiengeschichte nimmt viele unerwartete und überraschende Wendungen, bleibt aber immer nachvollziehbar und logisch, sie liest sich flüssig, bleibt interessant und berührt den Leser auch im Nachgang. Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Habe anderes erwartet…

Rote Kreuze
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„Rote Kreuze“ ist ein Roman des weißrussischen Schriftstellers Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, der auf Russisch schreibt. Es ist der erste seiner fünf Romane, der auf Deutsch erscheint, und beschreibt ...

„Rote Kreuze“ ist ein Roman des weißrussischen Schriftstellers Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, der auf Russisch schreibt. Es ist der erste seiner fünf Romane, der auf Deutsch erscheint, und beschreibt die düstere Geschichte Russlands zur Zeit Stalins und des zweiten Weltkrieges - im doppelten Sinne ein Mahnmal gegen das Vergessen: zum einen in gesellschaftlicher Hinsicht, zum anderen vor dem Hintergrund der Alzheimererkrankung von Protagonistin Tatjana Alexejewna.
Zum Inhalt: Alexander ist ein junger Mann, dessen Leben brutal entzweigerissen wurde. Tatjana Alexejewna ist über neunzig und immer vergesslicher. Die alte Dame erzählt ihrem neuen Nachbarn ihre Lebensgeschichte, die das ganze russische 20. Jahrhundert mit all seinen Schrecken umspannt. Nach und nach erkennen die beiden ineinander das eigene gebrochene Herz wieder und schließen eine unerwartete Freundschaft, einen Pakt gegen das Vergessen.
Leider konnte ich gerade von der angesprochenen Freundschaft zwischen Tatjana und Alexander wenig erkennen. Ich hatte ein wenig „Harold und Maude“ erwartet oder auch nur eine Art Austausch oder Gespräch zwischen den beiden Protagonisten, aber das ganze gleitet eher in einen Sachbericht Tatjanas ab. Klar, Tatjana erzählt Alexander ihre Lebensgeschichte, dies aber in Form eines seitenlangen Monologes, bei dem keinerlei Emotion, selbst wenn die fürchterlichsten Dinge passierten, bei mir ankam.
Das mag zum Teil auch am Schreibstil liegen: die Erzählperspektive wechselt ständig, sogar innerhalb eines Absatzes und auch teils auch innerhalb der direkten Rede, so dass man als Leser an manchen Stellen erst mal analysieren musste, ob man sich in der Rahmenhandlung der Gegenwart (= der Erzählung Tatjanas Alexander gegenüber) oder in ihrer erzählten Lebensgeschichte in der Vergangenheit bewegt.
Dazu erzählt Tatjana mal in der persönlichen Erzählperspektive („ich“), teils unpersönlich und distanziert in der dritten Person („Tatjana Alexejewna tat dies oder jenes“). Als Unterbrechung des Erzählflusses empfand ich auch die seitenlange wörtliche Wiedergabe von Schriftstücken und Dokumenten, da Ganze mutete wie ein Auszug aus einem Schulgeschichtsbuch mit Textbeispielen an.
Der zweite Handlungsfaden des Romans, Alexanders Lebensgeschichte, hat mich ebensowenig berührt: sie war irgendwie „dazwischengepackt“, wie um zu zeigen, dass es auch schreckliche Dinge in der Gegenwart gibt. Dabei werden Liebes- und Lebensgeschichte aber auch seltsam emotionslos dargestellt: weder ist der Überschwang der großen Liebe nachvollziehbar - das wirkt nur seltsam gekünstelt und überstürzt - noch das menschliche Drama, dass sich anschließt. Einzig an dieser Stelle habe ich in dem Buch eine persönliche Betroffenheit empfunden, weil ich mich fragte, wie ich wohl in der Situation Alexanders oder seiner Frau reagiert hätte.
Fazit: für mich nur eine bedingte Leseempfehlung und wer sich vom Klappentext eine tiefe, emotionale Freundschaft zwischen Tatjana und Alexander erwartet, der wird enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Etwas unrealistische Sports Romance

Secret Crush. Der Star der Mannschaft (Secret-Reihe)
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„Secret Crush. Der Star der Mannschaft“ ist der zweite Band aus der „Secret-Reihe“ von Autorin Mimi Heeger. Studentin trifft auf Fußballstar – endlich geht es weiter! Nach »Secret Kiss. Die Tochter vom ...

„Secret Crush. Der Star der Mannschaft“ ist der zweite Band aus der „Secret-Reihe“ von Autorin Mimi Heeger. Studentin trifft auf Fußballstar – endlich geht es weiter! Nach »Secret Kiss. Die Tochter vom Coach« erzählt Mimi Heeger nun die Geschichte von Maggies Bruder, dem Star der Mannschaft. Im Mittelpunkt der Sports Romance stehen diesmal Fußballstar Scott Peterson und Journalistik-Studentin Lauren Bell.
Zum Klappentext:
Liebe nicht, wen du nicht leiden kannst*
Die schüchterne Journalistik-Studentin Lauren kann sich wirklich Schöneres vorstellen, als zwei Wochen lang einem arroganten Fußballstar an den Fersen zu hängen. Ausgerechnet sie soll über den berüchtigten Frauenheld Scott Peterson berichten und ihn in der Öffentlichkeit als einen repräsentablen und sympathischen jungen Mann darstellen. Und das ist leichter gesagt als getan, denn der verboten gut aussehende Sportler könnte sich nicht weniger um sein Image scheren und setzt alles daran, Lauren ihre Arbeit zur Hölle zu machen. Doch so viel Mühe sich die beiden auch geben einander zu hassen, das Knistern zwischen ihnen können sie nicht verleugnen …
Ich habe mich insgesamt gut unterhalten mit der kurzweilig geschriebenen Liebesgeschichte, gelitten hat das Ganze für mich aber leider an den vielen Klischees, die bemüht wurden , und der etwas unrealistischen Gesamtsituation: welches große Lifestylemagazin schickt denn bitte eine völlig unbedeutende Journalistikstudentin für ein zweiwöchiges Lifeinterview und wer lässt dann bitte die Reporterin auch noch in den eigenen vier Wänden wohnen. Dazu muss das junge Mädel dann auch noch völlig weltfremd aus irgendeinen kleinen Kaff hinter dem Mond kommen und mit Grandpa Georges alten Koffer und Kleidung ihrer Mutter anreisen??? Auch in Kleinstädten ist man bereits im 21. Jahrhundert angekommen! Dazu pflegt Lauren auch noch ganz hinterwäldlerische Ansichten: zwar studiert sie und ist angeblich die Beste ihres Jahrgangs, aber sie will ihren Beruf als Journalistin nur von ihrem Kaff ausüben solange bis die Kinder in der Familie kommen, die sie mit ihrem Sandkastenfreund gründen will…
Bei so viel Naivität kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus! Wer aber eine leicht zu lesende Wochenendlektüre sucht und sich an den zahlreichen Klischees nicht stört, der ist bei „Secret Crush“ wohl ganz gut aufgehoben…

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