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Veröffentlicht am 25.07.2018

Überraschendes Finale!

The Banker (San Francisco Hearts 3)
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"The Banker" ist der dritte Teil der San Francisco Hearts-Reihe des Autorinnenduos Piper Rayne, der aber in sich abgeschlossen ist und so auch unabhängig von den beiden anderen Teilen gelesen werden kann. ...

"The Banker" ist der dritte Teil der San Francisco Hearts-Reihe des Autorinnenduos Piper Rayne, der aber in sich abgeschlossen ist und so auch unabhängig von den beiden anderen Teilen gelesen werden kann. Da die Liebespaare aus Teil 1, Whitney und Cole, und Teil 2, Thalia und Luke, wieder auftauchen, hat man natürlich mehr Spaß an der Geschichte, wenn man die Vorgängerbände schon gelesen hat.

Hauptfigur dieses Bandes ist Lennon, die dritte Freundin, die sich bisher leicht schräg gezeigt hat, etwas unstet mit wechselnden Liebschaften und (scheinbar) nicht an einer ernsthaften Beziehung interessiert.
Schon mit den ersten Zeilen ist man wieder mitten drin im Geschehen um die drei Freundinnen. Lennon erscheint so cool und überdreht wie in den ersten Bänden und ihre Firma für Sexspielzeug ist natürlich auch etwas Besonderes, aber diesmal lassen uns die Autorinnen von Beginn an hinter die coole Fassade Lennons blicken: so klingt gleich in den ersten Kapiteln an, dass sich Lennon insgeheim auch eine echte Beziehung wie ihre Freundinnen wünscht, wobei sie sich das wohl selbst nicht so ganz eingesteht. Dass sie sich von ihrer Familie schon von Kindheit an nicht ernst genommen fühlt und darunter leidet, dies aber erst recht mit Coolness zu verbergen versucht. Auch ihre Brüder haben alle glückliche Familien, so dass Lennon auch hier aus dem Rahmen fällt.
Diese Entwicklung der Geschichte kam für mich etwas überraschend, da ich Lennon bislang ganz anders und wesentlich oberflächlicher eingeschätzt hätte.
Unverhofft kreuzen sich ihre Wege mit denen Jasper Banks. Während sie ihn zunächst nur als Investor gewinnen will, verschieben sich ihre Absichten zunehmend.
Auch Jasper Banks ist anders als erwartet.
Ich will nicht verraten, wie die Geschichte ausgeht, aber sie endet so, wie ich mir es definitiv nicht für Lennon erwartet hätte. Das Finale ist vielleicht ein wenig kitschig, aber durchaus passend und überzeugend!

Veröffentlicht am 25.07.2018

Schöne Geschichte mit interessanten Charakteren!

Worte, die leuchten wie Sterne
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"Worte, die leuchten wie Sterne" ist der zweite deutschsprachige Roman von Autorin Brigid Kemmerer, der im HarperCollins Verlag erschienen ist.
Er ist keine wirkliche Fortsetzung ihres ersten Buches "Der ...

"Worte, die leuchten wie Sterne" ist der zweite deutschsprachige Roman von Autorin Brigid Kemmerer, der im HarperCollins Verlag erschienen ist.
Er ist keine wirkliche Fortsetzung ihres ersten Buches "Der Himmel in deinen Worten", aber Protagonist Rev Fletcher tauchte bereits dort als Nebenfigur auf und umgekehrt treten Emma und Declon aus dem ersten Band hier am Rande auf. Man muss diesen Band aber nicht gelesen haben, da die Autorin geschickt in die Handlung und die Personen einführt.
Wie auch im ersten Band greift Brigid Kemmerer anspruchsvolle Themen auf: während Protagonist Rev immer noch mit den Schatten seiner Kindheit in Gestalt seines gewalttätigen Vaters kämpft, ist die weibliche Protagonistin Emma eher virtuell unterwegs. Mit ihrer Begeisterung für Computerspiele und das Programmieren gerät sie vor allem mit ihrer Mutter und deren Vorstellungen von sinnvoller Freizeitgestaltung oft aneinander. Neben diesem und anderen familiären Konflikten hat Emma aber auch immer mit virtuellen Attacken zu kämpfen.
Durch Zufall kreuzen sich die Wege von Rev und Emma und irgendwie erkennen sie ihre Seelenverwandtschaft - können sie sich gegenseitig Halt geben?
Brigid Kemmerer hat ihre Hauptfiguren sehr authentisch gestaltet, gerade bei Emma und den Reibereien mit ihrer Mutter gibt es sicher einen hohen Wiedererkenneffekt. Revs Problemkreis ist schon etwas komplizierter.
Mir gefällt sehr gut, wie sich die Geschichte langsam entwickelt. Insbesondere die Themenkreise "Spielsucht" und "Bedrohungen in der virtuellen Welt" sind ja sehr aktuell. Der Schreibstil ist sehr flüssig und liest sich gut.
Erneut muss ich sagen, dass der englische Titel "More Than We Can Tell", mir besser gefällt und treffender ist als der deutsche " Worte, die leuchten wie Sterne". Insgesamt wird die emotionale Dichte des Vorgängerbands diesmal nicht ganz erreicht. Während "Der Himmel in deinen Worten" teils schon fast philosophische Überlegungen zum Sinn des Lebens und der Frage des Schicksals anstellte - hier war ja Julies Mutter gestorben und auch Declan litt immer noch unter dem Verlust von seiner kleinen Schwester, bewegen sich die Probleme in "Worte, die leuchten wie Sterne" in weniger existentiellen und damit etwas ruhigeren Bahnen. Auch konnte ich - anders als in Band 1 - die Annäherung von Rev und Emma und die Geschwindigkeit hiervon nicht so ganz nachvollziehen. Dass Rev sich einer quasi Unbekannten mit seinen intimsten Problemen öffnet, während er gegenüber seinen Pflegeeltern und seinem Freund dicht macht, erschien mit nicht so ganz plausibel. Dass Emma etwas zurückhaltender ist, hat mich mehr überzeugt, auch wenn sie sich dadurch in große Gefahr gebracht hat. Ich mochte Emma und Rev sehr gerne und finde, sie passen ganz gut zusammen. Erneut ein lesenswertes Jungendbuch von Brigid Kemmerer.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Definitiv kein Buch um jeden Preis!

Ein Vampir um jeden Preis
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Ich habe mich von dem tollen Cover blenden lassen: ein leckeres Schokoladenstileis vor zartrosa Hintergrund mit definitiv herausgebissenem Vampirzahnabdruck, dazu der witzige Titel und der amüsante Klappentext ...

Ich habe mich von dem tollen Cover blenden lassen: ein leckeres Schokoladenstileis vor zartrosa Hintergrund mit definitiv herausgebissenem Vampirzahnabdruck, dazu der witzige Titel und der amüsante Klappentext - da kann nicht viel schiefgehen dachte ich...
Doch weit gefehlt!
Über den Prolog, der etwas wirr und vom Hauptgeschehen abgehackt war, habe ich noch hinweg gesehen, doch dann trat in Kapitel 1 Protagonistin Tempest auf den Plan. Selten hat mich eine Hauptfigur bereits von Beginn einer Geschichte an so genervt!
Das missglückte Intimwaxing war ja noch ganz witzig, nicht aber ihre Ausdrucksweise, die zwischen kindlich naiv und obzön schwankte. Die Begriffe für das weiblichen Geschlechtsorgan pendelten von Kindersprache ("Mumu") bis geschmacklos ("Muschi-Puschi") zu antiquiert-obszön ("Lustgrotte"). Und wer hat sich um Himmels willen die Flüche ausgedacht, die Tempest von sich gibt: von "Traubensaft" über "Käse und Cracker" hin zu "pinke Grapefruit" - Hilfe!
Selbst wenn man Tempest mit ihrer fiktionale Biographie zugute hält, dass sie in irgendeiner religiösen Sekte aufgewachsen ist (welches Klischee!!!), ist ihr Auftreten nicht mehr nachvollziehbar.
Dazu zitiert die Protagonistin gefühlt auf jeder zweiten Seite die tollen Vampirbücher von C.J. Dante (meint die Autorin damit vielleicht ihre eigenen "Dark One"-Reihe?), was einem zunehmend auf die Nerven geht, genauso wie ihr trotteliges Auftreten, durch das sie in jede noch so offensichtliche Falle mit wenig Hirn und großer Klappe hineintappt.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich absolut vorhersehbar, dafür wirft die Autorin irgendwelche Nebenstränge auf, ohne sie näher zu erklären: das Ehepaar Allie und Christian scheint teils Vampirkinder zu haben und Geister zu beherrbergen - verständlich sind diese Einschübe aber überhaupt nicht und werden dann einfach so im Raum stehen gelassen.
Der männliche Protagonist Merrick schwankt auch nur ständig zwischen Wut und Lust und wirkt auf mich wenig verlockend.
Sollte Tempest jedoch wirklich Merricks auserwählte Gefährtin für die nächsten Jahrhunderte sein, wünsche ich ihm aber herzliches Beileid und einen Holzpflock!
Ebensowenig verspüre ich Lust, andere Bände dieser Reihe kennenzulernen!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Besser als Teil 1...

Rich
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"RICH: In seinem Bann" ist der zweite Band der dreiteiligen Reihe "Dirty, Rich & Thug" der Autorin Srah Saxx um die drei Freunde "Dirty" Benendict, "Rich" Richard Scull und David, genannt Thug.
"Rich", ...

"RICH: In seinem Bann" ist der zweite Band der dreiteiligen Reihe "Dirty, Rich & Thug" der Autorin Srah Saxx um die drei Freunde "Dirty" Benendict, "Rich" Richard Scull und David, genannt Thug.
"Rich", der männliche Protagonist der Geschichte, trägt seinen Spitznamen nicht zu Unrecht, denn zumindest zu Beginn der Geschichte ist er einfach nur ein verwöhntes reiches Muttersöhnchen, der sein Playboyleben ohne sinnvolle Beschäftigung in den Tag hineinlebt. So hat er sich auch in Band eins der Reihe gezeigt und durch sein pubertäres Verhalten sich und seine Freunde in ganz schöne Schwierigkeiten gebracht. Als Strafe dafür, dass er den teuren Lamborghini seines Vaters geschrottet hat, lässt ihn dieser als Mitarbeiter ohne größere Privilegien in seiner Firma anfangen. Dort kreuzen sich seine Wege mit Jazmine, der weiblichen Protagonistin, die seine Assistentin werden soll.
Nicht weiter verwunderlich funkt es natürlich zwischen den beiden vom ersten Augenblick an sehr heftig....
Die etwas vorhersehbare Liebesgeschichte wird durch firmeninterne Regeln, Jazemines betrügerischen Freund und eine eingebaute Kriminalgeschichte erschwert. Mit letzterer hatte ich ein wenig Probleme, denn zum einen kam mir Jazemine diesbezüglich etwas naiv vor, zum anderen kann ich mir fast nicht vorstellen, dass in der Realität niemand stutzig geworden wäre bei bestimmten Parallelen...
Jazemine selbst ist für mich eine etwas schwierige Protagonistin, da ich kaum nachvollziehen kann, wie sehr sie sich von ihrem Freund manipulieren und in kriminelle Machenschaften verwickeln lässt - das ist nicht mehr nur naiv... Neben der sprichwörtlichen rosa Brille der Liebe und Hörigkeit gehört für mich auch ein leichter Minderwertigkeitskomplex dazu, da an verschiedenen Stellen im Buch klar wird, dass Jazemine unter der fehlenden Akzeptanz und Liebe ihrer Eltern stark leidet.
Nett finde ich, wie die Geschichte aufgebaut ist: einzelne Kapitel jeweils mit "He" und "She" überschrieben und aus Sicht von Rich bzw. Jazemine geschrieben. Sie liest sich flüssig, die eingebaute Kriminalgeschichte sorgt für Spannung.
Erneut schockiert hat mich die Autorin mit ihrem Umgang mit Gewalt gegen Frauen. Bereits im ersten Band geht es um BDSM-Praktiken und Vergewaltigung, auch in dieser Geschichte wird einer Frau massiv Gewalt angetan, worüber diese aber einfach hinweggeht und munter ihrem Liebsten in die Arme fällt. Das ist mehr als unrealistisch!
Davon abgesehen gefiel mir dieser Teil besser als der erste und ich bin auf Thugs Geschichte in Teil 3 gespannt!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Warmherzige Geschichte mit unterhaltsamen bis skurilen Zwischentönen!

Miss Gladys und ihr Astronaut
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David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon ...

David M. Barnett entwickelt in seinem Roman "MIss Gladys und ihr Astronaut" eine verrückte Geschichte, teils schon skuril um den britischen Astronauten Thomas Major, der auf Marsmission geht, und per Telefon die ganz irdischen Probleme von Miss Gladys, einer demenzkranken älteren Dame, und ihrer Familie löst.
Ich muss gestehen, mir hat der englische Titel "Calling Major Tom" besser gefallen, denn auch ich habe aus dem Titel und dem Klappentext einen intensiven Kontakt zwischen Thomas und Miss Gladys geschlossen. In Wahrheit kommunizieren eigentlich Miss Gladys Enkel mit dem Astronauten. Dafür finde ich das deutsche Cover besser - ähnlich schräg wie der Inhalt des Buches.
Wer Sinn für britischen Humor hat, der ist bei dem Buch gut aufgehoben - angefangen von seltsamen Abkürzungen für die Britische Weltraumbehörde über die ungewöhnlichen Lebensumstände von Miss Gladys Familie (Sohn und Familienvater im Gefängnis) bis zu den Dialogen von Tom mit seiner Ground Controll.
Thomas Major selbst ist auch eine interessante, teils amüsante, teils tragische Figur: vom Leben und den Menschen enttäuscht hat er sich zum Eigenbrötler entwickelt, dem die Marsmission gerade recht kommt, um sich endlich von der Menschheit in ungestörte Ruhe zu verabschieden. Wobei ich denke, dass seine Einstellung sich zum Ende des Buches hin tatsächlich geändert und er mit vielen Erlebnissen und MIssständen, die ihm widerfahren sind, seinen Frieden gemacht hat.
Mehr noch als die tüttelige Miss Gladys, die nur Ärger verursacht, stehen ihre Enkel im Vordergrund: die 15jährige Elli, die den Laden schmeißt und mit 3 Jobs neben der Schule für das Einkommen sorgt, und der 10jährige James, ein preisverdächtiger Nachwuchswissenschaftler.
Mit Hilfe von Thomas versuchen die beiden die Probleme zu lösen, die Miss Gladys in ihrer Naivität (und Demenz) verursacht hat.
Letztlich auch eine Geschichte über Familienzusammenhalt und Freundschaft.
Dazu finden sich auch liebevoll beschriebene Nebenfiguren, wie Schulfreund Delil oder Agenturdirektor Baumann oder PR-Assistentin Claudia.
Kurzum eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch!