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Veröffentlicht am 11.06.2020

Hulda ermittelt hartnäckig

DUNKEL
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Geschafft! Die Zeit der Berufstätigkeit ist vorbei und ein neuer Zeitabschnitt beginnt. Die Freude ist groß…. Nein, das ist nicht immer so. Und die Kriminalkommissarin Hulda Hermannsdóttir sieht das ganz ...

Geschafft! Die Zeit der Berufstätigkeit ist vorbei und ein neuer Zeitabschnitt beginnt. Die Freude ist groß…. Nein, das ist nicht immer so. Und die Kriminalkommissarin Hulda Hermannsdóttir sieht das ganz anders. Sie arbeitete Jahrzehnt bei der Polizei in Islands Hauptstadt.

Hulda ist entsetzt. Ihr Chef eröffnet ihr eines Morgens, dass sie Platz für einen jungen Nachfolger machen soll. Und das, obwohl sie noch einige Monate Zeit hat, bis sie pensioniert wird. Sie kämpft um ihren Platz und der Chef lässt sich darauf ein, dass sie noch in einem Fall ermitteln darf. Diesen soll sie sich aussuchen und es muss ein Cold Case sein. Sie entscheidet sich rasch. Eine junge Frau verschwand und ihrer Meinung nach wurden die Ermittlungen nur unzureichend geführt. Bei ihrer Recherche trifft sie auf neue Erkenntnisse und es sieht so aus als träte sie dabei einigen Kollegen auf die Füße.

„Dunkel“ wurde mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht und das ist für mich nie gut. Es ist das erste Buch einer Trilogie deren Hauptperson stets die Kommissarin Hulda ist. Sie lebt alleine und daher fürchtet sie auch die Zeit welche nach dem Job kommt. Der Autor beschreibt sie als eigenwillig und ihre Vergangenheit ist fast noch spannender als die Gegenwart. Die Story wird in mehreren Strängen erzählt und für mich war es anfangs schwierig, hier zu folgen. Je länger ich las, desto klarer wurden die Gedankengänge des Autors. Er spannte gekonnt den Bogen und hielt die Spannung mehr oder weniger aufrecht.

Nein, herausragend war das Buch für mich nicht. Es ist ein solider Krimi, der von etlichen Wendungen und immer wieder neuen Verdächtigen lebt. Der Schluss war so nicht vorauszusehen und wie häufig üblich, ballte sich das Geschehen am Ende gewaltig. Ich gebe vier Sterne und eine Empfehlung zum Lesen eines ordentlichen Krimis.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Fanatismus tötet

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Leon Ritter ist Pathologe und lebt in Le Lavandou. Seine Lebensgefährtin Isabelle arbeitet bei der Kripo und beide haben im Kriminalroman Dunkles Lavandou einen äußerst brutalen Fall zu lösen. Junge Frauen ...

Leon Ritter ist Pathologe und lebt in Le Lavandou. Seine Lebensgefährtin Isabelle arbeitet bei der Kripo und beide haben im Kriminalroman Dunkles Lavandou einen äußerst brutalen Fall zu lösen. Junge Frauen werden ermordet und ihre Leichen nur zufällig gefunden. Während die Ermittler über die Gedankengänge Leons nur den Kopf schütteln, kommt plötzlich Leben in die Recherche. Eine der vermissten Frauen ist die Tochter des Kultusministers von Frankreich. Das bringt nicht nur die Polizei in den Focus der Öffentlichkeit. Auch die Journalisten klinken sich ein und das Team um Isabelle steht plötzlich im Rampenlicht.

Dunkles Lavandou ist der sechste Fall des Pathologen Leon Ritter. Für mich war es der erste und ich hatte kein Problem, sofort in die Story einzusteigen. Das gefiel mir schon mal sehr gut. Es gab einige Verdächtige und der Autor versteht es für meine Begriffe sehr gut, die Spannung auf einem hohen Level zu halten. Er beschreibt sehr anschaulich, warum es viele Touristen immer wieder in die Provence zieht und auch ein jährlich stattfindendes Fest spielt hier eine Rolle. Allerdings gab es für mich einige Längen, die nicht zwingend erforderlich wären. Dazu gehören auch die privaten Probleme von Isabelle und Leon.

Von dem Kriminalroman Dunkles Lavandou fühlte ich mich gut unterhalten. Der Autor konnte die Spannung aufrecht halten und die wiederkehrenden Wendungen fesselten mich. Ansprechend fand ich auch seine Beschreibung der Landschaft und deren Bewohner. Die vier Sterne sind meiner Meinung nach verdient und meine Leseempfehlung ebenfalls.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Bella Italia lässt grüßen

Belmonte
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„Belmonte“ beginnt im Jahr 1944. Die Deutschen halten Italien in Atem und die Widerstandsgruppen leben gefährlich. Zwei junge Frauen gehören dazu. Sie bringen den Männern der Gruppe ihres Heimatortes regelmäßig ...

„Belmonte“ beginnt im Jahr 1944. Die Deutschen halten Italien in Atem und die Widerstandsgruppen leben gefährlich. Zwei junge Frauen gehören dazu. Sie bringen den Männern der Gruppe ihres Heimatortes regelmäßig Lebensmittel und ihnen ist es egal, dass sie sich in Lebensgefahr begeben. Marta und Teresa, so heißen sie und Teresa ist eine der Hauptpersonen des Buches.

Weiter geht es im Heute. Simona hat Garten- und Landschaftsbau studiert und lebt im Allgäu. Sie hat italienische Wurzeln und immer wieder geht ihr heißes Temperament mit ihr durch. Das gefällt ihrem Chef absolut nicht und die beiden trennen sich. Sie steht plötzlich ohne Job also ohne Einkommen da. Aber nicht nur das ist ein Tiefschlag, der sie berührt. Auch ihre Großmutter stirbt ganz plötzlich und Teresa fällt in ein tiefes Loch. Sie wuchs bei ihren Großeltern auf und hing sehr an ihrer „nonna“. Nach der Testamentseröffnung erfährt sie, dass diese ein Haus in Italien besitzt und sie als Erbin des Gebäudes genannt wurde. Teresa reist in das Land und dort erfährt sie, welche Persönlichkeit ihre Oma war. Und nicht nur das. Sie reist im wahrsten Sinne des Wortes zu ihren eigenen Wurzeln.

Ein wirklich sehr mitreißendes Buch, das Belmonte. Es beschreibt die italienische Landschaft Marken so eindrücklich, dass ich sie geradezu vor Augen hatte. Aber auch die Familiengeschichte der jungen Simona ist spannend zu lesen. Zwei Stränge, die das Damals und das Heute erzählen, fügen sich am Schluss zu einem stimmigen Ganzen. Das hat die Autorin für meinen Geschmack perfekt zustande gebracht. Hier geht es auch um die Situation der „Gastarbeiter“, die nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten. Sie wurden heiß umworben und sollten im „Wirtschaftswunderland“ angeblich ihr Glück ohne großen Aufwand machen können. Dass es anders war, beschreibt die Autorin Antonia Riepp ebenfalls sehr authentisch. Ich gebe fünf Sterne plusplus und eine ausdrückliche Leseempfehlung für dieses schöne Buch.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Im Einklang mit den inneren Organen

Ich hör' auf mein Bauchgefühl
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Es gibt Bücher, die ich immer wieder zur Hand nehme und „Ich hör´ auf mein Bauchgefühl“ zählt dazu. Hier wird so viel spannendes über meinen Körper erzählt, dass ich nicht genug davon bekommen kann. Nein, ...

Es gibt Bücher, die ich immer wieder zur Hand nehme und „Ich hör´ auf mein Bauchgefühl“ zählt dazu. Hier wird so viel spannendes über meinen Körper erzählt, dass ich nicht genug davon bekommen kann. Nein, merken kann sich das wohl niemand. Auch wenn der Stil klar verständlich und jederzeit nachvolziehbar gestaltet ist. Doch, worum geht es in dem Buch?

In „Ich hör´ auf mein Bauchgefühl“ beschreibt die Autorin zum Beispiel, dass der Darm keineswegs nur ein lästiges Anhängsel und lediglich zur Verdauung zuständig ist. Oder die Leber keine Aufgaben außer dem entschärfen eines erhöhten Alkoholkonsums hat. Gerade die inneren Organe reagieren empfindlich auf sämtliche Ereignisse in unserem Leben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie angenehm oder traumatisch daher kommen. Es ist auch nicht immer so, dass Durchfall nur dann eintritt, wenn wir etwas Verdorbenes gegessen haben und der Magen dann schmerzt, wenn wir aufgeregt sind. Wer seinen Körper kennt und immer mal wieder in sich hineinhört weiß, wie sensibel unsere Organe auf jede Veränderung reagieren.

Eigentlich ist „Ich hör´ auf mein Baugefühl“ ein Übungsbuch. Es beschreibt, wie wir Magen, Darm und Leber aktivieren und zur Höchstform anregen können. Das kann durch Übungen aus dem Bereich von Yoga und/oder der progressiven Muskelentspannung geschehen. Aber auch schon alleine das Besinnen auf unser Inneres bringt viel positive Energie. Immer mal wieder ein wenig üben und sich das Buch nochmals vor Augen führen, sorgt meiner Meinung nach für eine ausgewogene Tätigkeit der inneren Organe. Das Ergebnis ist nicht, dass ein bösartiger Tumor über Nacht verschwindet. Allerdings kann schon ein ausgewogener Pfortaderkreislauf mit dazu betragen, morbide Erkrankungen aufzuhalten oder sogar ganz zu verhindern.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Von "Chelsea-Traktoren" und Pandemien

Unsere Zukunft
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Dieses Buch „Unsere Zukunft“ forderte mich heraus. Ich konnte und wollte es nicht „mal eben so“ weg lesen sondern jeden Abschnitt verinnerlichen. Zu kostbar waren mir die Gedanken des Autors. Und ja, es ...

Dieses Buch „Unsere Zukunft“ forderte mich heraus. Ich konnte und wollte es nicht „mal eben so“ weg lesen sondern jeden Abschnitt verinnerlichen. Zu kostbar waren mir die Gedanken des Autors. Und ja, es verlangte mir einiges an Konzentration ab, da Herr Rees Wissenschaftler ist und sein Stil dem entspricht.

Der Autor Martin Rees ist Kosmologe und seine Gedanken fortschrittlich. Nicht ohne Grund favorisiert er unter anderem die Künstliche Intelligenz oder die Biotechnologie als Fortschritte, die uns am Leben erhalten können. Sprich, die Schäden des Klimawandels aufhalten oder zumindest abschwächen. Nie war der Mensch mit so viel Wissen ausgestattet wie jetzt. Aber auch niemals so angreifbar in all seinem Fortschritt. Leider ist es aber doch so, dass die Erkenntnisse der Wissenschaftler und viele Erfindungen, nie dem Allgemeinwohl zugänglich gemacht werden. Es sind oft nur einige Wenige, die auf diese Weise noch mehr Geld sammeln können.

Unsere Zukunft wurde weit vor der Korona-Pandemie geschrieben und veröffentlicht. Umso erstaunlicher war es für mich, wie klar Herr Rees bereits hier auf die Gefahr einer Pandemie einging. Für mich sah es so aus, als hätte er die Katastrophe vorausgesehen. Ja, er wies eindeutig auf das drohende Unheil hin. Das hat mich wirklich beeindruckt. Aber nicht nur das war für mich schlüssig. Es gibt einige Beispiele, wie die Politik auf ihre Wähler zugehen könnte und wie sich das Berufsleben zum Schutz der Menschen dauerhaft ändern sollte. Selbst die Möglichkeit, dass ein Leben außerhalb der Erde in Betracht gezogen wird, beschreibt Herr Rees nachvollziehbar.

Kein Buch für den Strandkorb oder das Schwimmbad. Dafür ist es auch zu schade, denn es ist gebunden und das Cover gefällig. Es regt zum Um- und Nachdenken an und bringt viel Stoff für Diskussionen mit. Ein Buch, welches immer mal wieder gelesen werden kann und auch als Nachschlagewerk brauchbar ist.

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