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Veröffentlicht am 10.09.2023

Schönes, gut zu lesendes Buch

Die Butterbrotbriefe
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Kati, fast 40, möchte an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen. Zu sehr lasten in ihrem Heimatort Familiengeschichte und alte Erlebnisse auf ihr. Zu diesem Zweck verfasst sie 37 Briefe auf Butterbrotpapier, ...

Kati, fast 40, möchte an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen. Zu sehr lasten in ihrem Heimatort Familiengeschichte und alte Erlebnisse auf ihr. Zu diesem Zweck verfasst sie 37 Briefe auf Butterbrotpapier, das ihr Vater für sie sammelte. Die Briefe werden von ihr persönlich zugestellt und vorgelesen, die Empfänger, Menschen, die ihr Leben auf gute oder schlechte Weise beeinflussten. Dies ist Katis Art, Abschied zu nehmen, um danach neu beginnen zu können.

Nach den ersten Worten nahm mich die Geschichte schon voll mit. Mit leisem Humor schildert Carsten Henn die Ereignisse rund um die "Butterbrot-Briefe". Manchmal sind die Situationen zum Schreien komisch, auch wenn sie eigentlich tief-traurig sind, Nie jedoch empfand ich Schilderungen als "zu viel" oder "zu wenig", immer auf den Punkt.

Die Charaktere, zu denen nicht nur Kati sondern auch ihr liebenswert-schrulliger Onkel, Madame Catherine, der Landstreicher Severin und natürlich ein Rentier und ein Elch, gehören sind liebevoll gezeichnet. Jede/r mit einer kleinen Macke, die sie nur menschlich macht.

Katis Weg, ihre Familiengeschichte zu entdecken und zu entschlüsseln, ihren eigenen Weg zu finden - angenehm, in einem flüssigen, ruhigen Schreibstil, nie jedoch langweilig von dem Autor geschrieben.

Für mich ein schöner Wohlfühlroman, den ich nach Beenden zufrieden und glücklich zur Seite legte.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Bezaubernde, charmante Geschichte um eine junge Frau, die ihren Weg findet

Eine Lady hat die Wahl
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Eliza wird, noch recht jung, nach einer lieblosen Ehe zur Witwe. Bisher wurde ihr Leben ausschließlich erst durch ihre Eltern und dann durch ihren - nun verstorbenen - Ehemann bestimmt. Durch eine unerwartet ...

Eliza wird, noch recht jung, nach einer lieblosen Ehe zur Witwe. Bisher wurde ihr Leben ausschließlich erst durch ihre Eltern und dann durch ihren - nun verstorbenen - Ehemann bestimmt. Durch eine unerwartet groß ausfallende Erbschaft ist Eliza nun erstmals in der Lage, sich einen eigenen Weg zu suchen. Dieser Weg wird rasch von zwei attraktiven Männern gekreuzt...

Die Geschichte von Eliza hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Locker leicht und zum Teil sehr amüsant gelingt es der Autorin den Weg von Elise zu schildern.

Elizas Erwachsenwerden zu beobachten, ihre zunehmende Selbstbestimmung und Entwicklung zu einer reifen Frau mit eigenen Zielen, mit allen Pannen und Widrigkeiten machte mir richtig Spaß! So anschaulich und lustig, aber auch zum Teil mit versteckter Tiefe - wunderbar!

Die Charaktere sind alle gut geschildert, jede Persönlichkeit hat eigene Eigenheiten, die auch immer klar wieder zu erkennen sind. Manches ist schon sehr schräg, aber auch wieder sehr liebenswert geschildert.


Alles in allem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, fühlte mich gut unterhalten, musste oft lachen und legte es zum Schluss mit einem zufriedenen Lächeln zur Seite.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Sommerlektüre, leicht wie ein Macaron

Sommertage im Quartier Latin
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Sommertage im Quartier Latin - der Titel und auch das Cover mit den Macarons und Croissants -- haben mich sofort angesprochen.

Lola kehrt nach längerer Abwesenheit zurück nach Paris, der Stadt ihrer Kindheit ...

Sommertage im Quartier Latin - der Titel und auch das Cover mit den Macarons und Croissants -- haben mich sofort angesprochen.

Lola kehrt nach längerer Abwesenheit zurück nach Paris, der Stadt ihrer Kindheit und Jugend. Ihre Großmutter ist verschwunden und Lola möchte herausfinden, warum und wohin. Sie zieht vorübergehend in die winzig kleine Wohnung ihrer Großmutter, die im Quartier Latin liegt.

Die Geschichte hat mir sofort gefallen! Lola, ein etwas spröder Charakter, hat mich in ihren Bann gezogen. Die Nebencharaktere erschienen zu erst etwas unübersichtlich, das legte sich beim Lesen jedoch schnell. Ist doch jede Person ganz eigen und warm gezeichnet. Selbst die kleinen Macken von manchen Protagonisten werden von der Autorin gekonnt so dargestellt, dass sie alle auf mich sehr liebenswert wirkten.

Die Atmosphäre in Paris ist auch wunderbar getroffen, ich konnte die Plätze und Straßen vor mir sehen, in denen die Geschichte spielt.

Die Geschichte selbst - luftig und leicht, wie ein gut gelungenes Macaron!

Ein Roman, den ich in zwei Tagen hintereinander durchlas - wunderbar auch als Urlaubslektüre geeignet. Von mir daher 5 Lesesterne!

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Elise, ihre Geige und Dresden

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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"Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" - der neue Roman von Anne Stern, ich habe mir viel davon erhofft. Leider hat mich dieses Buch nur mäßig angesprochen.

Man lernt Elise kennen, ein junges Mädchen ...

"Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" - der neue Roman von Anne Stern, ich habe mir viel davon erhofft. Leider hat mich dieses Buch nur mäßig angesprochen.

Man lernt Elise kennen, ein junges Mädchen aus gutem Hause. Ihren Traum Geigerin zu werden, kann sie im Jahr 1841 in Dresden erst einmal nicht verwirklichen, da Geige spielen für eine junge Frau in dieser Zeit noch nicht gesellschaftlich akzeptiert ist.

Elise als Hauptfigur gefällt mir gut. Sie hat einen eigenen Kopf und eigene Träume. Der Autorin gelingt es durch ihre Protagonistin gut darzustellen, wie eng und klein die Welt der Frauen war. Auch der Schreibstil und die anschaulichen Schilderungen des Lebens in Dresden gefallen mir.

Jedoch stört mich beim Lesen zunehmend, dass die in dem Klappentext angekündigten Figuren kaum am Geschehen teilnehmen. Ich erhoffte mir, dass sich die Wege der Primaballerina, der Kostümschneiderin, der Requisiteurin und von Elise kreuzen, sich verstricken, Unterschiede daran deutlich gemacht werden. Aber sie spielen nur am Rande mit. Auch die revolutionäre Stimmung wird zwar angesprochen, existiert aber irgendwie auch nur am Rande. So dreht sich letztlich fast alles nur um Elise.

Insgesamt ein nett zu lesender Roman, der für mich einige Länge hatte und in meinen Augen deutlich mehr Potential gehabt hätte. Andere Bücher der Autorin packen mich wesentlich mehr. Ob ich hier den angekündigten 2. Band lese werde, weiß ich noch nicht. Daher auch nur 3 von 5 Lesesternen von mir.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Der 2. Fall für Fräulein Alma

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Der 2. Fall für das Fräulein Alma vom Amt - und er hat mir genauso gut gefallen wie der erste!

Fräulein Alma, ledig, jung und beschäftigt als das "Fräulein vom Amt" in der "Telephonzentrale" der Kurstadt ...

Der 2. Fall für das Fräulein Alma vom Amt - und er hat mir genauso gut gefallen wie der erste!

Fräulein Alma, ledig, jung und beschäftigt als das "Fräulein vom Amt" in der "Telephonzentrale" der Kurstadt Baden Baden in den 20ern. Durch ihre beste Freundin "Wölkchen" stolpert sie hier in ihren 2. Kriminalfall.

Wieder gefiel mir, wie es dem Autorinnenduo gelingt, die teils plüschig-behäbige, teils sehr mondäne Welt der 20er Jahre in Baden Baden auferstehen zu lassen. An so vielen Kleinigkeiten wird so genau das Leben der damaligen Zeit geschildert. An Almas Beispiel auch das Leben der Frauen in dieser Zeit, die doch gern selbständig leben - doch als berufstätige Frau zum Beispiel nicht verheiratet sein dürfen. Viele vertraute Charaktere tauchen wieder auf in dem Roman, neue kommen hinzu.

Der Kriminalfall entwickelt sich anfangs etwas langsam, jedoch nimmt er zunehmend an Fahrt auf, so dass der Spannungsbogen steigt und zum Ende zu einem für mich zufríedenstellenden Abschluss gebracht wird.

Alles in allem von mir ein Lesetipp, für alle, die gerne cosy crime mit einer großen Portion Zeitgeschichte lesen - 5 Lesesterne!

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