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Veröffentlicht am 24.03.2023

Unglaublich romantisch und herzergreifend

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Tatsächlich ist „Denn ohne Musik werden wir ertrinken“ mein erstes Buch von Brittainy C. Cherry gewesen, aber umso dankbarer bin ich, nun endlich ein Buch von ihr gelesen zu haben und mich selbst von ihr ...

Tatsächlich ist „Denn ohne Musik werden wir ertrinken“ mein erstes Buch von Brittainy C. Cherry gewesen, aber umso dankbarer bin ich, nun endlich ein Buch von ihr gelesen zu haben und mich selbst von ihr zu überzeugen.

Bereits die Leseprobe hatte mich von diesem Buch überzeugt. Von dem Schreibstil, der sich leicht lesen lässt und trotz dessen tiefgründig und gefühlvoll, als auch von den komplexen Charakteren und ihren Fassaden, aber auch dem unglaublich ästhetischem Setting in der Kleinstadt Eres.

Als ich dann aber das Buch in den Händen halten durfte und weiterlesen konnte, verstärkte sich all dies. Mit jeder Seite, die ich gelesen habe, konnte ich mehr mit Hazel mitfühlen. Sie muss bereits mit ihren jungen Jahren viel Verantwortung tragen und das in einer sehr zerbrochenen Familie. Ihr “Stiefvater” Charlie arbeitet als Drogendealer und hält Hazels Mutter dank dieser Drogen seit Jahren schon bei sich. Nun erwartet Hazel auch noch eine Schwester und sie wird hinausgeworfen, obwohl sie nur möchte, dass es ihrer Mutter und auch ihrem ungeborenen Geschwisterchen gut geht. Sie nimmt einen Job auf der Farm von Big Paw, Ians Grandpa, an und steht schon bald unter der Aufsicht von Ian.

„Du kannst die Wahrheit nicht schreiben, wenn du dich selbst belügst.“

(Brittainy C. Cherry: Denn ohne Musik werden wir ertrinken; Seite 93)

Im Gegensatz zu Hazel ist Ian ein Charakter, dessen tiefe Verletztheit wir erst im Laufe des Buches erfahren. Denn zu Beginn ist er alles andere als sympathisch, eher im Gegenteil. Er brummt Hazel mehr Aufgaben auf als allen anderen und bewertet ihre erledigte Arbeit nie gut.

Aber im Laufe der Geschichte entwickeln die zwei eine unfassbar tief gehende Beziehung. Sie sind füreinander da und nichts erschüttert ihre Gefühle füreinander. Gerade auch der große Knall, der typischerweise immer in einem New Adult Roman zu finden ist, beinhaltete kein überspitztes Drama, sondern war eine zum Thema passende Situation, die das Handeln von Hazel und Ian absolut rechtfertigte. Ich hätte wahrscheinlich auch so gehandelt.

Im Laufe der sich aufbauenden Beziehung entwickeln sich Hazel und Ian weiter. Hazels zerbrochenes Herz wird geheilt und endlich hat sie ein Leben, das sie ausfüllt und glücklich macht. Ian auf der anderen Seite lässt seine Schutzmauern sinken und öffnet sich samt seiner Vergangenheit. Das lässt sich gerade auch relativ am Ende erkennen, da man sieht, wie die beiden für ihre Beziehung kämpfen.

„Wie viel genau bedeutet ein Versprechen, das ein Junge wie du einem Mädchen wie mir gibt, Ian Parker?“
„Alles. […] Es bedeutet alles.“

(Brittainy C. Cherry, Denn ohne Musik werden wir ertrinken; Seite 155)

Insgesamt kann ich sagen, dass die Liebesgeschichte und ihre Charakterentwicklungen mir wahnsinnig gut gefallen haben und abwechselnd herzzerreißend und herzerwärmend wirkten.

Die Liebesgeschichte ist allerdings auch nicht alles. Denn daneben gibt es natürlich auch noch Ians Band, die ihrem Erfolg entgegenstrebt. Gerade diese Dynamik innerhalb der Bandmitglieder hat oft für witzige Szenen gesorgt, aber auch den Wert der Freundschaft verdeutlicht.

Daneben fand zudem noch der Wert der Familie eine ganz große Stellung, die sich gerade durch Ians Großeltern, Big Paw und Holly, auszeichnete. Diese beiden sind wie komplette Gegensätze, aber die Liebe in ihren Herzen vereint sie. Beide sind unglaublich tolle Menschen, die Hazel eine neue Familie schenken und auch immer für Ian dagewesen sind.

„Aber wenn ich zum Mond hinaufschaue, fühle ich mich ein wenig besser. Denn ich weiß, dass du zu Hause in Eres auch dort hinaufschaust.“

(Brittainy C. Cherry: Denn ohne Musik werden wir ertrinken; Seite 332)

Was mir leider nicht ganz so gefallen hat, war der Aspekt, wie schnell das zentrale Problem zwischen Ian und Hazel gelöst wurde. Das hätte, meiner Meinung nach, etwas mehr ausgebaut werden können, zumal es so viel Schaden angerichtet hatte. Das änderte allerdings auch nichts a den tiefen Emotionen, die ich während des Lesens empfunden habe und die man zwischen Hazel und Ian wahrnimmt.

Fazit:

„Denn ohne Musik werden wir ertrinken“ ist ein unglaublich schönes Buch, das von tiefen Gefühlen geprägt ist. Es war vielleicht mein erstes Buch von Brittainy C. Cherry, aber es wird definitiv nicht mein letztes sein.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.03.2023

Unglaublich atmosphärisch

Der Schwur des Drachen (Die sechs Kraniche 2)
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Wer Elizabeth Lim kennt, weiß, was man bei ihr erwarten kann: ein unfassbar atmosphärisches Worldbuilding. Und das ist auch hier wieder völlig gelungen.

Zu Beginn befinden wir uns im Land der Drachen, ...

Wer Elizabeth Lim kennt, weiß, was man bei ihr erwarten kann: ein unfassbar atmosphärisches Worldbuilding. Und das ist auch hier wieder völlig gelungen.

Zu Beginn befinden wir uns im Land der Drachen, ein völlig neuer Ort, an dem sogar die Zeit anders vergeht. Ein Ort, an dem überall Gefahr für Shiori lauert und Elizabeth Lim schafft es einfach mal wieder, dieses angespannte Gefühl die ganze Zeit über aufrechtzuerhalten. Zusätzlich dazu kommt auch noch, dass durch die vielen Beschreibungen des Drachenreiches ein Bild im Kopf des Lesers entsteht, das mich völlig in das Buch hineinversetzt hat.

Aber auch in Kiata war dieses asiatische Feeling, das ihre Bücher ausmacht, wieder da und hat sich vollkommen entfaltet. Ich liebe es einfach, wie märchenhaft ihre Welten aufgebaut und geschrieben sind. Das schafft nicht jeder.

„Euer Herz ist Eure Heimat. Bis Ihr das verstanden habt, gehört Ihr nirgendwo hin.“
(Elizabeth Lim: Der Schwur des Drachen, Seite 149)

Hinzu kommen die Charaktere, denn Shiori nimmt einfach kein Blatt vor den Mund und sagt immer, was sie gerade denkt. Ihr Charakter ist mal ein ganz anderer und ich liebe ihre freche Art, die zeitgleich aber einen totalen Familienmenschen beinhaltet. Shiori würde alles für ihre Brüder tun, wie sie bereits bewiesen hat, und auch ihr Vater ist ihr unglaublich wichtig, was dieser Teil noch einmal verdeutlicht. Dann ist da auch noch der ruhige Takkan, der den Gegenpol zu Shioris aufbrausender Art darstellt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden schreitet zwar nur sehr langsam voran, aber zeitgleich sind die Gefühle zwischen den beiden so tief und gehen einem so unter die Haut, dass ich nicht anders kann, als auch dies einfach nur bewundernswert an Elizabeths Schreibstil zu finden.

„Finde das Licht, das deine Laterne leuchten lässt.“
(Elizabeth Lim: Der Schwur des Drachen; Seite 476)

Diese kleinen Momente zwischen Shiori und Takkan haben die Geschwindigkeit der Handlung immer wieder etwas runtergeschraubt. Denn hier passiert einfach so viel auf einmal und in rasender Geschwindigkeit, gerade die letzten 200 Seiten hatten es völlig in sich. Es wird gekämpft, erforscht und Geheimnisse werden gelüftet. Auch über Raikama wird noch das ein oder andere entdeckt.

„Ein gehaltenes Versprechen ist tausend Geheimnisse wert.“
(Elizabeth Lim: Der Schwur des Drachen, Seite 175)

Gerade auch das Ende war mal etwas ganz anderes. Mich persönlich hat es nicht ganz glücklich gemacht, aber die Idee dahinter ist durchaus ausgefallen und mal etwas anderes, als man sonst immer liest. Gerechnet habe ich damit zumindest nicht.

Wer bereits „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ und „Bestickt mit den Tränen des Mondes“ gelesen hat, der wird hier nun deutlich mehr Hinweise auf diese Bücher finden, als es noch in Band 1 der Fall war. Wir treffen auf einen Charakter (nicht Bandur), in den ich mich damals verliebt hatte, und bereisen Gegenden, in denen wir bereits mit Maia und Edan gewesen sind. Gerade diese Bezüge haben mich unglaublich begeistern können.

Zwar sind alle bisherigen Aspekte einfach nur unglaublich überzeugend gewesen, aber trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, aber es hat nicht diese sonstige Sogwirkung auf mich ausgeübt, bei der ich das Buch normalerweise gar nicht aus der Hand legen kann. Aus diesem Grund muss ich hier leider einen kleinen Punkt abziehen.

Fazit:

Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, was sowohl Schreibstil und Charaktere, als auch den Plot angeht. Allerdings hat der letzte Funke gefehlt, deswegen vergebe ich 4,5 Sterne.

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  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2023

Mal eine etwas andere NA-Romanze

Never Be My Date (Never Be 1)
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Diese New Adult war mal etwas ganz anderes. Wir haben Cameron, der sich als Jasper an einem Elite College für die High Society ausgibt. Und Aspen, in deren Familie gerade auch nicht alles rund läuft, und ...

Diese New Adult war mal etwas ganz anderes. Wir haben Cameron, der sich als Jasper an einem Elite College für die High Society ausgibt. Und Aspen, in deren Familie gerade auch nicht alles rund läuft, und die merkt, dass mit Jasper/Cameron etwas nicht stimmt.

Am Anfang gibt es noch keine wirkliche Anziehung zwischen den beiden, doch während Aspen ihre Nachforschungen anstellt und immer mal wieder mit Jasper/Cameron zu tun hat, desto kräftiger wird das Knistern. Der Übergang hierbei hat mir ausgesprochen gut gefallen.

„Wenn ich schon ertrinke, dann gemeinsam mit ihr.“
(Kate Corell: Never be my Date, Seite 317)

Cameron gefällt das allerdings weniger, da Aspen die Möglichkeit, aufzufliegen, nur steigert und er das Geld, das der eigentliche Jasper ihm bietet, benötigt. Durch Camerons widersprüchlichen Gefühlen kommt es, gerade in der ersten Hälfte des Buches, zu einigem Hin und Her zwischen den beiden. Da dies sich einige Male sogar wiederholt hat, war ich zu diesem Zeitpunkt etwas genervt von Cameron, aber das beruhigte sich recht schnell wieder. Das ist übrigens auch mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.

Dadurch, dass Cameron nicht aus der High Society stammt, aber trotzdem das College dieser besucht, bekommen wir einen guten Einblick in den Überfluss, der Aspen gar nicht groß auffällt. Da die Perspektiven auch regelmäßig zwischen Cameron und Aspen wechseln, gibt es zwei unterschiedliche Perspektiven, die uns dargeboten werden und die sich voneinander stark unterscheiden.
Denn Cameron ist sehr bodenständig und pflichtbewusst.

Für ihn sind Dinge wie Familie am allerwichtigsten und er braucht das Geld auch nur, um für diese zu sorgen. Aspen hingegen ist wie ein Wirbelwind von Gefühlen. Ihr Humor und ihr Sarkasmus machen sie einfach sympathisch, zumal sie sich gerade in einer nicht allzu leichten Situation befindet, was ihre Familie angeht. Doch Cameron hilft ihr, damit umzugehen und während des Buches kommen sie sich immer wieder näher.

„Heute Abend möchte ich das Mädchen sein, das du ansiehst, als wäre es der Mond zwischen all den funkelnden Sternen und es wert, von dir geküsst zu werden.“
(Kate Corell: Never be my Date; Seite 326)

Als dann auch noch eine Dating-App des Abschlussjahrgangs rumgeht und Cameron daran (laut Jasper) teilnehmen soll, wird alles nur noch skurriler. Es wird emotional, verwirrend und Wahrheiten werden gelüftet.

Gerade auch Jasper ist für mich mit seinen eiskalten Ehrlichkeit und seiner rationalen Art und Weise unglaublich ans Herz gewachsen und ich kann es kaum erwarten, im zweiten Band mehr über ihn zu erfahren.

Zwar bleiben am Ende immer noch einige Dinge offen, aber meine Hoffnung, im zweiten Teil den Rest aufgeklärt zu bekommen, bleibt bestehen.

Ganz abgesehen mal von der Handlung und den Charakteren, konnte Kate Corell für mich ein richtiges College Feeling schaffen. Sie hat mich mit ihrem Schreibstil verzaubert und wer noch solche atmosphärischen Romane liebt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen!

Fazit:

Für mich war es mal ein etwas anderer New Adult-Roman, der mich aber vollkommen begeistern konnte. Tiefgründige Charaktere, ein Wechselspiel der Gefühle und ein tolles Setting – all das verbindet Kate Corell in ihrem Roman. Mal ganz abgesehen, von dem wunderschönen Cover und dem hinreißenden Farbschnitt.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Eine neue und schaurige Version von Peter Pan!

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Wir alle kennen und lieben ihn – Peter Pan. Das auf ewig junge Kind, das Spaß hat und auch andere Kinder mit diesem Spaß verzaubert. Aber Christina Henry zeigt uns eine neue Seite von Peter Pan. Eine, ...

Wir alle kennen und lieben ihn – Peter Pan. Das auf ewig junge Kind, das Spaß hat und auch andere Kinder mit diesem Spaß verzaubert. Aber Christina Henry zeigt uns eine neue Seite von Peter Pan. Eine, die weniger spaßig, dafür aber umso schockierender ist.

Schon immer war Captain Hook der Bösewicht. Doch dieses Buch kehrt alles über den Haufen, was man bisher dachte.

Das Buch wird aus Jamies (von James Hook) Sicht erzählt. Er ist der erste Junge, den Peter auf seine Insel holte. Er liebt Peter, wie auch alle anderen es tun und hat seine Handlungen nie hinterfragt. Er kümmert sich um die anderen Kinder, denn Peter sind sie mehr oder weniger egal. Für ihn sind sie austauschbar.

Durch dieses völlig neue Bild, war es am Anfang etwas schwierig für mich, in die Handlung einzutauchen. Aber mit der Zeit wurde es besser, denn auch Jamie folgte Peter nicht mehr blind. Er fing an, sich Gedanken zu machen und Dinge festzustellen, die er die ganzen Jahre zuvor nie bemerkte.

„Ich hielt seine Spielkameraden am Leben – selbst wenn er sie nicht mehr haben wollte.“

(Christina Henry, Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland, Seite 80)

Das machte Jamie zu einem sehr sympathischen Charakter. Er war verantwortungsbewusst und ein guter Streitschlichter, was einer großen Gruppe aus wilden Jungs zugute kam. Dementsprechend folgte man gerne seiner Geschichte, die immer gefährlicher wurde.

Mit der Zeit sprach Jamie nämlich seine Gedanken und Zweifel aus und Nimmerland wurde wahrlich zu einem Albtraum. Ich habe oft mitgefiebert, wenn Jamie alles daran setzte, die anderen vor Peter zu beschützen. Jedes einzelne Mal, wenn er gerade nicht bei der Gruppe war, betete ich einfach, dass sie noch am Leben seien.

Es war emotional ein ziemliches Auf und Ab. Die Spannung zerfraß mich, dann durchflutete mich wieder Erleichterung, nur um anschließend wieder vor Spannung zu zittern. Der Plot war einfach genial und hat mich gefesselt, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen!

„Das machte mich doch besser als ihn, oder?“

(Christina Henry, Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland, Seite 237)

Um nochmal zurück auf Jamie zu kommen: Er ist mir sehr ans Herz gewachsen. Denn man kann seinen Hass auf Peter am Ende nachvollziehen. Es war eine schleichende Charakterentwicklung, die nicht von jetzt auf gleich da war, sondern sich Schritt für Schritt anbahnte. Manchmal ging es sogar einen Schritt zurück, was das Ganze für mich nur noch realistischer machte. Denn wenn wir jemanden lieben, verzeihen wir ihm meistens auch. Und genau das tat Jamie. Oft. Bis er es irgendwann nicht mehr konnte. Und ab diesem Moment wurde er von Zweifeln und Ängsten geplagt. Er stand in einem Selbstkonflikt, ob er nicht doch so ist wie Peter. Doch gerade diese Ängste haben mir gezeigt, dass er nicht so ist und ein gutes Herz hat.

Fazit:

Die Chroniken von Peter Pan sind aufregend und voller Spannung. Die neue Sichtweise machte den Anfang etwas schwer, aber Peter Pan als der Bösewicht ist eine gelungene Darstellung geworden!

Ich vergebe 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Cozy Fantasy

Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
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Wenn ich die „Ravenhall Academy“ vor ein paar Jahren gelesen hätte, dann würde die Reihe wahrscheinlich zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehören. Sie hatte alles, was man sich als junger Fantasyleser ...

Wenn ich die „Ravenhall Academy“ vor ein paar Jahren gelesen hätte, dann würde die Reihe wahrscheinlich zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehören. Sie hatte alles, was man sich als junger Fantasyleser wünscht: eine magische Schule, die Harry Potter-Vibes versprüht, Gefährten in Form von Tieren, die immer für einen da sind, Verschwörungen und Geheimnisse, die langsam aufgedeckt werden und eine liebevolle und leicht tollpatschige Protagonistin. Nicht zu vergessen die hauchzarte Liebesgeschichte, die am Rande entlanggeführt wurde.

Vor ein paar Jahren hätte ich es absolut geliebt, aber wieso jetzt nicht mehr? Ich möchte gar nicht sagen, dass mir die Reihe überhaupt nicht mehr gefallen hat, denn so ist es überhaupt nicht. Die Sache ist einfach die, dass hier eine jüngere Zielgruppe angesprochen wird und das beim Lesen und deutlich heraustritt. Ich wusste das, ich habe mich darauf eingestellt und mir hat das Lesen dennoch Spaß gemacht. Aber es ist einfach kein Highlight.

Das liegt beispielsweise an Formulierungen wie „meine Hundelady“ für Mrs. Blueberry. Es wurde kein einzelnes Mal Hündin oder irgendetwas normales geschrieben. Auch wurden zahlreiche Klischees bedient. So trifft Lily zu Beginn auf Jason, weiß natürlich nicht, wer er ist, und sobald sie an der Ravenhall Academy ankommt, kreischen alle Mädchen los „O mein Gott, da ist Jason!“. Oft hat das einfach nur etwas übertrieben und zu klischeehaft gewirkt.

Ein weiterer Punkt sind die angeblichen Verschwörungen. Diese werden ganz einfach und typisch dadurch mitbekommen, dass Lily ab und zu zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Sie entdeckt sie also eher zufällig, und nicht durch irgendwelche Fähigkeiten, die sich bei ihr besonders hervorgetan haben.

Ich weiß, dass ich diese Punkte vor ein paar Jahren nicht so eng gesehen hatte und ich muss auch heute sagen, dass mir das Lesen dennoch Spaß gemacht hat. Das liegt einerseits daran, dass Julia Kuhn einfach unglaublich gut schreiben kann und die Atmosphäre des Buches wahnsinnig gut zur Geltung gebracht hat.

Auch Lily war sehr sympathisch. Zwar ist sie ebenfalls sehr stereotypisch, weil sie als einzige nie etwas von der Hexengemeinschaft gewusst hat und dazu nun noch stärkere Mächte als alle anderen besitzen soll, aber dennoch hat sie die Situationen gut gemeistert, ist über sich hinausgewachsen und hat ihr Herz am rechten Fleck.

Jason fand ich am Anfang etwas schwer einzuschätzen und auch, wenn man ihm so manches Mal den Hals umdrehen möchte, schließt man ihn doch in sein Herz, weil er mit Lily zusammen so unglaublich süß ist.

Das ist auch das Wort, mit dem ich die Reihe am ehesten beschreiben würde: „süß“ und „cozy“. Der Plot und die Schwierigkeiten, die auf sie zurollen, sind gut durchdacht, aber hier wurde das Rad eben nicht neu erfunden.

Was ich noch anmerken muss, ist, dass sich in Band zwei ein leichtes Love Triangle aufgebaut hat, welches sich für mich allerdings recht gut wieder gegen Ende auflöste. Viele mögen so etwas nicht, aber für mich hat es dennoch zu Lilys Situation gepasst. Und dass ich Band 2 an einem Samstag durchgelesen habe, spricht schon für sich, oder?

Fazit: Alles in allem eine schöne, cozy Reihe, die jedoch eher jüngere Leser anspricht. Darauf sollte man achten. Atmosphärisch konnte es komplett überzeugen und ich habe mich sehr wohlgefühlt, auch wenn vieles recht klischeehaft zuging.

4 Sterne

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