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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2022

Rezept für eine neue Ausrichtung

Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen
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Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er ...

Stefan Frädrich hinterfragt in diesem Buch das klassische Bild von Zielen, die man sich setzt, verfolgt und irgendwann nach bestimmten KPIs erreicht. Provokant aber gleichzeitig auch humorvoll geht er vor allem im ersten Teil darauf ein, warum die gängige Herangehensweise an Ziele nicht zwingend weiterführt. Er nennt einige Beispiele, die seine Theorie veranschaulicht. In den folgenden Kapiteln bringt er die innere Ausrichtung ins Spiel und verknüpft Sinn, Weg und Ziel. Nach und nach gibt er wie am Anfang beschrieben ein „Rezept“, wie man zu dieser Neufindung kommt.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Frädrich regt zum Nachdenken an und bringt einen neuen Ansatz ins Spiel, der vor allem in der heutigen Zeit getrieben von Ambitionen und KPIs wertvoll ist. Das Kapitel über Drogen und Bewusstseinserweiterung hat mich etwas irritiert, aber der Rest hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil ist locker. Ich konnte ihm von Anfang bis Ende gut folgen und musste an mehreren Stellen schmunzeln. Manchmal ist er ironisch oder hinterfragt Sprichwörter und Glaubenssätze. An anderen Stellen ist die Sprache schon fast poetisch mit Vergleichen und Metaphern.

Abgegrenzte Boxen bieten weitere Exkurse und kurze Sätze neben den normalen Absätzen fügen Nebengedanken oder Zusammenfassungen hinzu. So ist das Lesen nicht einfach gradlinig, sondern man springt zwischen dem Hauptabsatz und den kleinen orangenen Sätzen am Rand hin und her, was es aber interessant gemacht hat und mich persönlich nicht störte.

So hat mir das Buch gute Denkanstöße gegeben und ich kann es sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Angenehmer Krimi

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei ...

Vera Malottke, eine gut besuchte Prostituierte, wird plötzlich tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Obduktion findet heraus, dass sie schwanger war. Trotz mehrerer Verdächtigten, legt sich die Polizei schnell auf den vorbestraften Richard als Mörder fest. Die Protagonistin Martha kann das nicht glauben und macht sich gemeinsam mit ihrem Großneffen und ihrer Enkelin daran, selbst zu ermitteln.

Insgesamt hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die Geschichte geht schnell vorwärts, es passieren einige Dinge und durch die häufigen Perspektivwechsel erlebt man das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So wird es nicht langweilig. Der Krimi ist zwar spannend, aber nicht blutrünstig, sodass ich ihn wirklich als angenehm und leicht zu lesen fand.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Ganz vorweg Martha, die mich an die typische Großtante bzw. Oma erinnert hat. Sie ist humorvoll und nimmt die Ermittlungen schnell in eigene Hand. Kommissar Onnen hingegen war mir von Anfang an etwas suspekt, was die Geschichte jedoch nur noch interessanter gemacht hat.

Ich habe über die Kapitel hinweg mitgerätselt, wie Vera gestorben sein könnte. Das Ende hat mich trotzdem überrascht. Wirklich gelungen!!

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Angenehm aber Potenziale nicht ganz ausgeschöpft

Denn wir werden Schwestern bleiben
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Jule, Marlene und Caroline begegnen auf der Beerdigung ihrer Schwester einem Mann, der ihnen eine zweite Chance verspricht. Im nächsten Moment klingelt das Handy und Vivi ist dran. Die Zeit scheint ein ...

Jule, Marlene und Caroline begegnen auf der Beerdigung ihrer Schwester einem Mann, der ihnen eine zweite Chance verspricht. Im nächsten Moment klingelt das Handy und Vivi ist dran. Die Zeit scheint ein Jahr zurückgedreht worden zu sein und nur die drei Schwestern wissen davon.

Die Geschichte klang von meinem ersten Eindruck sehr interessant, jedoch habe ich etwas mehr Tiefe erwartet. Themen wie Krankheiten, Glück im Leben, sich selbst finden, sich um andere kümmern, werden alle angerissen, aber meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Auch die Schwestern wirken auf den ersten Blick sympathisch, aber ihre Charaktere werden nicht im Detail dargestellt.

Der Schreibstil hingegen gefällt mir gut. Die Kapitel sind kurz und es wird aus den verschiedenen Perspektiven der Schwestern erzählt. Es war interessant, die unterschiedlichen Lebensweisen kennenzulernen und jede der Schwestern hatte ein Thema, das sie beschäftigte.

Insgesamt ein leichter Roman für zwischendurch, von dem ich zwar mehr Tiefe erwartet hatte, der jedoch trotzdem angenehm zu lesen ist.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Frauenrechte, Krimi und Spannung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Wie auch der erste Teil hat mich dieser Band der „Hafenärztin“ gepackt. Die Handlung ist geprägt durch Angst vor einem weiteren Ausbruch von Cholera unter den Auswanderern, von denen einige Kinder auf ...

Wie auch der erste Teil hat mich dieser Band der „Hafenärztin“ gepackt. Die Handlung ist geprägt durch Angst vor einem weiteren Ausbruch von Cholera unter den Auswanderern, von denen einige Kinder auf einmal Magen-Darm bekommen haben. Helene und Anne kümmern sich darum. Gleichzeitig entdeckt Berthold Gift, welches ihn in die nächsten Ermittlungen bringt, jedoch auch in Gefahr.

Die Mischung aus dem Kampf für Frauenrechten, dem geschichtlichen Hintergrund in Hamburg Anfang des 20. Jahrhunderts und den Ermittlungen zum Kriminalfall gefällt mir sehr gut. Abwechselnd wird zwischen der Ärztin Anne, der angehenden Lehrerin Helene und dem Kommissar Berthold gesprungen, was diese Mischung lebendig macht. Trotz der über 400 Seiten ist mir an keiner Stelle langweilig geworden. Die Handlung wird schnell voran getrieben und es scheint ständig etwas zu passieren. Die Beschreibungen des Alltags in Hamburg zu der Zeit gehen jedoch auch nicht unter.

Anne, Helene und Berthold sind als Charaktere sehr natürlich gestaltet und man bekommt tiefe Einblicke in ihre Gedanken. Etwas gefehlt hat mir Helenes Hintergrund, der im ersten Teil deutlicher heraus kam und sie meiner Meinung nach noch einmal mehr abgerundet hat. Anne und Berthold denken mehrfach an ihre Vergangenheit zurück, was weitere Erkenntnisse bringt.

Insgesamt ein toller Roman, auf den hoffentlich bald ein weiterer Teil folgt.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Auf den Spuren der Vergangenheit

Fischers Frau
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Als Mia Sund einen mysteriösen Teppich bekommt, ist sie direkt Feuer und Flamme, dessen Herkunft herauszufinden. Ihre Recherchen bringen sie zu einem Mann in Zagreb, auf die Spuren von Nina, sowie in die ...

Als Mia Sund einen mysteriösen Teppich bekommt, ist sie direkt Feuer und Flamme, dessen Herkunft herauszufinden. Ihre Recherchen bringen sie zu einem Mann in Zagreb, auf die Spuren von Nina, sowie in die Tiefen ihrer eigenen Geschichte.

Mia hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ihre Perspektive nimmt den Hauptteil des Buches ein. Besonders interessant fand ich auch den Zusatz ihrer eigenen Geschichte; ihre Herkunft, die Namensänderung, Vergangenheit und Freundschaft zu Katja. Das bringt etwas mysteriöses in die Geschichte hinein.

Auch die Hintergründe der Fischer und Teppichkunst zu entdecken, fand ich spannend. Der Autorin gelingt es, Informationen zu diesem Thema in das Buch einfließen zu lassen, ohne zu wissen überladen. So war auch der Schreibstil sehr angenehm und ich konnte der Geschichte gut folgen. Lediglich an manchen Stellen fehlte mir die Spannung, was dem Buch im Ganzen jedoch keinen Abbruch tut.

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