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Veröffentlicht am 01.01.2025

Gut recherchierter Krimi aus den 70er Jahren in der alten Bundesrepublik

Das Fräulein muss sterben
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In ihrem historischen Krimi "Das Fräulein muss sterben" legen die Autorinnen Grän und Waldenfels ein gut recherchiertes Sittenbild der frühen 70er Jahre in der alten Bundesrepublik vor. Im politischen ...

In ihrem historischen Krimi "Das Fräulein muss sterben" legen die Autorinnen Grän und Waldenfels ein gut recherchiertes Sittenbild der frühen 70er Jahre in der alten Bundesrepublik vor. Im politischen Bonn angesiedelt ereignet sich im Penthouse einer niederländischen Journalistin ein Todesfall, Mord oder Selbstmord? Clara Frings, eine Kommissarin bei der Kriminalpolizei ermittelt, wenn auch nicht an vorderster Front, denn derart aktive Frauen waren zu dieser Zeit alles andere als angesagt und üblich. Die Protagonistin hat mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen, nicht nur an ihrem Arbeitsplatz, sondern auch in der eigenen Familie. Das Autorenduo Grän/Waldenfels hat einen spannenden abwechslungsreichen und hochinteressanten Einblick in die damalige Gesellschaft vorgelegt, es hat mir sehr gut gefallen, dass die politische Situation der damaligen Zeit rund um Kanzler Willy Brandt, Spion Guillaume und alles, was damit zusammenhing, einen großen Teil der Handlung im Hintergrund ausgemacht hat. Ich fühlte mich gut unterhalten, und vieles, was ich aus meiner Kindheit noch im Hinterkopf hatte, lebte wieder auf. Eine unbedingte Leseempfehlung für "Das Fräulein muss sterben"!

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Veröffentlicht am 30.12.2024

Interessantes Gedankenexperiment, das mich jedoch nicht komplett abholen konnte

Für immer
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In ihrem neuen Buch "Für immer" stellt Maja Lunde ein utopisches Gedankenexperiment an: Angesichts einer Handvoll Einzelschicksalen erleben wir als Leser mit, wie plötzlich quasi die Zeit für die Menschen ...

In ihrem neuen Buch "Für immer" stellt Maja Lunde ein utopisches Gedankenexperiment an: Angesichts einer Handvoll Einzelschicksalen erleben wir als Leser mit, wie plötzlich quasi die Zeit für die Menschen stehen bleibt, sie also nicht mehr älter werden; niemand wird geboren, aber auch niemand stirbt. Was wäre, wenn es uns so ginge? Was anfangen mit der "geschenkten Zeit"? Und ist so etwas überhaupt erstrebenswert? Die Autorin widmet sich damit existenziellen Fragen der Menschheit, die schon viele kluge Köpfe vor ihr bewegt haben, Tod und ewiges Leben. Ich hatte aufgrund der Tatsache, dass ich schon mehrere Bücher von Maja Lunde gelesen hatte, recht hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig, kapitelweise wechselnd aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten erfahren wir Stück für Stück immer ein bisschen mehr aus dem (Er)leben und über das Umfeld der Personen. Auch wenn es eigentlich ein interessanter Plot ist, fehlte mir bei den Einzelschicksalen der Tiefgang, so richtig hat es mich zu keiner Zeit gepackt, muss ich gestehen. Keiner der Charaktere war mir in irgendeiner Form wirklich nah, mir fehlten eindeutig Emotionen. Für mich konnte die Autorin mit keinem der nachfolgenden Bücher, auch hier wieder nicht, an "Die Geschichte der Bienen" anschließen.

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Veröffentlicht am 21.12.2024

Zwiegespalten

Okaye Tage
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Bei der Bewertung von "Okaye Tage" von Jenny Mustard bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Die Liebesgeschichte von Sam und Luc, einer schwedischen Studentin, die vorübergehend in London jobt und sich ...

Bei der Bewertung von "Okaye Tage" von Jenny Mustard bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Die Liebesgeschichte von Sam und Luc, einer schwedischen Studentin, die vorübergehend in London jobt und sich dort Hals über Kopf verliebt, obwohl sie weiß, dass die Zukunft der Beziehung aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte in den Sternen steht. Einerseits war ich aufgrund vieler kleiner Details genervt von den Charakteren, ihrer Zerrissenheit, ihrer Unreife, ist man tatsächlich noch so kopflos, wenn man auf die 30 zugeht? Andererseits war ich auch wegen der Spannung produzierenden wechselnden Erzählperspektive nah an den Personen dran, bin eingetaucht in die Handlung und musste immer weiter hören, was nun passiert. Meine Skrupel fingen eigentlich schon beim Titel an. Ist es heutzutage tatsächlich grammatikalisch richtig, "okaye Tage" zu sagen? Unsere Sprache wird immer weiter verunstaltet, da ist die Rede von "Dramas", heißt es nicht Dramen? Oder geht heutzutage wirklich alles, u. keiner stört sich mehr an solchen Fehlern? Auch das Gendern hat meinen Fluss beim Hörbuch deutlich beeinträchtigt! Und nein, ich fühle mich als Frau nicht diskriminiert, wenn ausschließlich von Mitarbeitern oder Ingenieuren die Rede ist, und die weibliche Form unter den Tisch fällt! Oder ist das tatsächlich der Zeitgeist genau wie die Sojamilch und das ausschließlich vegetarische oder vegane Essen, das die Protagonisten konsumieren, man ernährt sich also gesund, lässt sich aber mit Alkohol voll laufen bis zur Besinnungslosigkeit, seltsame Gegensätze. Verhält sich so diese Generation, u. ich bin fast 30 Jahre älter u. somit nicht mehr die Zielgruppe? Kann sein, dann ist es wohl so! Sam und Luc sind zerrissen von Selbstzweifeln und halten es jeweils nicht für möglich, dass der andere sich genauso stark verliebt hat wie sie. Als Sam zurück nach Schweden geht, leiden beide, jeder für sich, werden sie sich wieder sehen? Daran lassen sie uns als Leser teilhaben, und das habe ich trotz zeitweiligem Kopfschütteln recht gern gehört und fühlte mich auch immer wieder gut unterhalten. Eine hundertprozentige Leseempfehlung kann ich aufgrund der vielen Kritikpunkte nicht ohne Weiteres aussprechen und denke, jeder soll sich hier seine eigene Meinung bilden.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Liebesgeschichte mit Tiefgang

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
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neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren ...

neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren Bruder bei ihr einquartiert, eigentlich nur vorübergehend. Mit den beiden treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander: Kaira, die Perfektionistin,die es allen und jedem recht machen will und Cooper, der versucht, jede Art von Stress zu vermeiden. Als die beiden dann eine Challenge eingehen, die jeden an seine charakterlichen Grenzen bringen soll und mit den jeweiligen Schwächen konfrontiert, steuert der Plot auf seinen Höhepunkt zu. Ich fand die Autorin hat hiermit eine gelungene und stellenweise auch recht spannende Geschichte geschrieben, auch wenn es doch gerade am Anfang hin und wieder mal die eine oder andere Länge gegeben hat. Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen, und ich war sofort in der Handlung drin. Da die Protagonisten tatsächlich eine interessante persönliche Entwicklung durchmachen, bei der wir Leser sie begleiten, war es für mich nicht nur die reine Lovestory, sondern weitaus mehr. Schade finde ich es immer, dass so viele Romane mittlerweile englische Titel haben, obwohl die Sprache des Buches deutsch ist. Von mir gibt es an dieser Stelke aber eine Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Gelungene fiktive Geschichte über den Künstler Thomas Mann

Gefährliche Betrachtungen
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Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. ...

Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. Ich habe dazu parallel zur Lektüre recherchiert, da ich über diese Fakten wenig wusste, und es sind tatsächlich dokumentierte Grundlagen, die hier verwendet werden. Daraus macht Tilo Eckardt eine in wunderbarer Sprache verfasste Geschichte mit historischem Hintergrund, die durchaus ansatzweise kriminalistische Elemente aufweist. Nachdem dem Künstler die Abschrift einer wichtigen Rede zur politischen Situation in Deutschland abhanden kommt, ermittelt er in dieser Causa gemeinsam mit einem jungen litauischen Übersetzer, den er scheinbar zufällig kennenlernt. Auch wenn der Roman einige Längen aufweist, fand ich den Plot ungewöhnlich und originell. Man erfährt interessante Details aus der damaligen Zeit, der Autor hat die Stimmung großartig eingefangen. Alle handelnden Personen sind authentisch skizziert, man kann sich sehr gut in die Atmosphäre hineinversetzen. Ein interessantes Stück Leseunterhaltung!

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