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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ein packend erzählter Liebesroman mit Mental Health Komponenten

Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)
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Wenn ich uns verliere ist die Geschichte von Maggie und Leo. Die Situation ist eher ungewöhnlich, in der sich die beiden kennenlernen und die Emotionen der beiden sind spürbar. Beide sind mir auf Anhieb ...

Wenn ich uns verliere ist die Geschichte von Maggie und Leo. Die Situation ist eher ungewöhnlich, in der sich die beiden kennenlernen und die Emotionen der beiden sind spürbar. Beide sind mir auf Anhieb sympathisch, wie sie so um ein Taxi streiten. Das Gefühl zwischen Maggie und Leo scheint nicht nur zu stimmen, sondern auch auf tiefe Verbundenheit zu beruhen. Der Umgang ist sehr vertrauensvoll und wertschätzend - wenn auch Maggie manches Mal herrlich und widerlich zugleich - ziemlich kratzbürstig ist. Und genau das mag ich an ihr: ich habe nicht den Eindruck, dass sie sich verstellt um jemanden zu gefallen.







"Dein Ernst? Ich konnte ja nicht wissen, dass man bei einer Taxibestellung in Köln ein Gesundheitszeugnis vorlegen muss." Ihre Schlagfertigkeit und ihr Selbstbewusstsein sind verdammt sexy, auch wenn sie gerade mit Sicherheit nicht auf diese Art von mir wahrgenommen werden will. - Seite 23



Leo hingegen ist der charmante Ruhepol von den beiden. Sein Vorrat an Geduld, Verständnis und Liebe zu Maggie scheint unerschöpflich. Doch, wie heißt es so schön? Steter Tropfen hölt den Stein. Und irgendwann muss auch Leos Geduld mal erschöpft sein.



Antonia Wesseling schreibt die Geschichte der beiden Protagonisten so spannend und eindrücklich, dass ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen will. Besonders gefällt mir, dass Antonia Wesseling sich Gedanken um ihre Leserinnen und Leser macht und zu Beginn des Romans einen Hinweis über möglicherweise sensible Themen anspricht. Um nicht zu spoilern, befindet sich die Auflistung der sensiblen Themen am Ende des Buches.

Genauso fürsorglich ist auch ihr Schreibstil. Sie nimmt mich als Leserin mit auf die Reise in das Seelenleben ihrer Protagonisten. Die Geschichte wird im Wechsel von Maggie und Leo erzählt, so dass ich stets ihre Gedanken und Empfindungen hautnah erlebe. So schaue ich den Charakteren nicht nur - wie deren Gegenüber - vor den Kopf, sondern mitten ins Herz. Ich kenne die Wünsche, die Barrieren, die Hemmschuhe der Vergangenheit und stemme die Kraftanstrengungen bei Veränderungen mit. Das alles hilft mir, die Herausforderungen von Maggie und Leo nachzufühlen und mit Verständnis zu begleiten.

Und manche Situationen kennen wir selbst nur zu gut, wenn es beispielsweise um Abgrenzung geht.



"Wie war dein Tag?" "Sonntagig." Ihre Antwort lässt kaum zehn Sekunden auf sich warten. "Sind bei dir alle Sonntage gleich?, tippe ich. "Vermutlich nicht. Aber sie verbreiten alle so ein gewisses Sonntagsgefühl." ... "Probier´s aus. Wie war dein Sonntag?", fragte Maggie. "Elternig", antwortete ich und nicke Melina zu, die mich gebannt beobachtet. Sie klatscht sich vergnügt in die Hände, und ich verdrehe grinsend die Augen. - Seite 200



Dabei ist der Schreibstil locker und leicht und ich erfahre ganz nebenbei mehr über typische Verhaltensweisen von Menschen, die mit Erkrankungen und einschneidenden Lebensereignissen befasst sind. Dabei ist der Grat zwischen empfundenem Wissen und Wahrheit der Charaktere manches Mal nicht nur spürbar sondern nimmt geradezu unüberwindbare Entfernungen an.



"Eine Therapie zu machen, war für mich völlig abstrakt. Ich konnte die Probleme nicht bei mir sehen, sondern war felsenfest davon überzeugt, die anderen Menschen seien nur zu blöd." - Seite 293



"Und das macht es manchmal sogar noch schlimmer, oder?", frage ich und senke den Blick auf die Wiese. "Irgendwann fängt man an, nicht nur unter seinen eigenen Gefühlen zu leiden, sondern auch darunter, dass man glaubt, sie nicht haben zu dürfen." - Seite 316



Mir gefällt die Art und Weise, wie Antonia Wesseling ihre Protagonisten zu Wort kommen lässt. Diese natürliche Art in der wörtlichen Rede, ihre Verhaltensweisen, die unangepasst aber immer authentisch zur Person sind. Ein Leseerlebnis, dass mich wunderbar in die Welt von Maggie und Leo und ihre Herausforderungen katapultiert hat. Ich freue mich jetzt schon auf die beiden Folgebände der Light in the Dark Reihe.



Fazit
Wenn ich uns verliere ist für alle, die packend erzählte Liebesromane mit Mental Health Komponenten mögen.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Brandenburg - zehn Jahre nach der Wende mit sehr eigenen Charakteren

Weltfrieden
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Weltfrieden ist die Geschichte der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VEB Fermentationsbetriebe in einem kleinen Ort in Brandenburg. Zehn Jahre nach der Wende leben sie immer noch als Nachbarn ...

Weltfrieden ist die Geschichte der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VEB Fermentationsbetriebe in einem kleinen Ort in Brandenburg. Zehn Jahre nach der Wende leben sie immer noch als Nachbarn nahe dem Betrieb und dem langsam vor sich hin zuwildernden Weltfrieden - der Kindertagesstätte des ehemaligen Werks.







Zunächst wirkt das Zusammenleben sehr beschaulich. Die Mitfünfziger leben nachbarschaftlich zusammen, statt einer Zukunft bekommen sie Frührente, die Kinder sind weggezogen. Als jedoch der Weltfrieden verkauft und zuvor von ihnen entrümpelt werden soll, kommt der innere Unfrieden zutage. Trotz eines damals misslungenen Tests, bei dem die früheren Mitarbeiter und Probanden für immer ihre Haare verloren hatten, haben sie gern in dem Werk gearbeitet. Sie wollten etwas bewegen. Und nun: Abstellgleis. Und dann soll ihnen auch noch der Weltfrieden genommen werden. Bei den Aufräumarbeiten kochen die Gefühle und die miesen Gedanken hoch. Als dann auch noch unliebsame Dokumente auftauchen, ist die Spannung auf dem Höhepunkt.

Lucia Jay von Seldeneck nimmt mich als Leserin mit nach Brandenburg in einen fiktiven kleinen Ort. Die Charaktere dort präsentieren sich als eigenständige und vor allem sehr eigenwillige Figuren, die dasselbe Schicksal teilen: den Verlust des geliebten Arbeitsplatzes zu Zeiten der Wende mit all seinen Herausforderungen: Frühverrentung, Chancenlosigkeit, Verlust der Jugend durch den Weggang der Kinder und dann noch die Stigmatisierung. Die Emotionen sind spürbar und ich bin ganz froh, dass ich nicht unmittelbar in der Auseinandersetzung stecke. Die Charaktere haben durch ihre Besonderheiten einen hohen Wiedererkennungswert. Es macht mir Spaß, ihnen zu folgen und sie durch die bevorstehende unliebsame Lebensepisode zu begleiten.

Die Geschichte wird von Anna Thalbach gelesen. Anna Thalbach verleiht mit ihrer einzigartigen Stimme und dem Wechsel in der Geschwindigkeit bei der Erzählung, der Geschichte einen Schwung und damit den Figuren sozusagen den letzten Schliff. Mit Begeisterung lausche ich, wie die Hitzköpfe aneinandergeraten und sich wieder zusammenraufen. Es ist so ein typisch, lebendiges Zusammenleben unterschiedlicher Charaktere, das mich immer wieder Schmunzeln lässt. Auch, wenn es bei dieser Geschichte um nichts geringeres als den Weltfrieden geht.



Fazit
Weltfrieden ist für alle, die einen Ausflug nach Brandenburg zehn Jahre nach der Wende wagen wollen, um den ganz normalen Alltag und die Verletzungen der ihrer Hoffnungen und ihrer Arbeit beraubten Menschen zu erleben. Charaktere, die sich selbst nicht zu ernst nehmen, denen aber ihre Ziele - auch die beraubten - überaus wichtig sind.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Eine Lektüre, auf die wir in dieser Zeit als Gesellschaft nicht verzichten können

Pick me Girls
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Pick me Girls erzählt die Geschichte eines Frauenlebens und gleichermaßen Episoden aus dem Leben von Sophie Passmann als Heranwachsende. Pick me Girls schildert, wie es sich anfühlt oder anfühlen kann, ...

Pick me Girls erzählt die Geschichte eines Frauenlebens und gleichermaßen Episoden aus dem Leben von Sophie Passmann als Heranwachsende. Pick me Girls schildert, wie es sich anfühlt oder anfühlen kann, wenn das Leben einer Frau davon abhängig gemacht wird von dem Gedanken, einem Mann zu gefallen und ihm gefällig zu sein.









Dass Mädchen und junge Frauen, die in solch einem Glauben aufwachsen, sich anders entwickeln, als Mädchen und junge Frauen, die diesem Patriarchat nicht ausgesetzt sind, liegt auf der Hand.

Doch zu welchem Menschen, zu welcher Frau, hätte sich das Mädchen, hätte sich die junge Frau entwickeln können, wenn sie nicht diesen Glaubenssätzen ausgeliefert gewesen wäre?

Für mich war es erschreckend anhand von Pick me Girls festzustellen, dass Mädchen und junge Frauen auch heute noch in unserem Land mit derartigen Vorbildern aufwachsen. Ich mag diese Menschen nicht, die immer noch Kinder nach diesen Vorgaben erziehen und ihnen somit unnütze Barrieren aufbürden. Barrieren, die bewirken, dass weder Mädchen und junge Frauen sich frei entfalten können. Barrieren, die bewirken, dass auch Jungen und junge Männer sich nicht frei entwickeln können.

Sophie Passmann erzählt ungeschönt Episoden aus ihrem Leben. Sie schildert Begegnungen mit Männern ohne eine Blatt vor den Mund zu nehmen, aber auch ohne eine einzelne Person aus ihrem Leben zu brüskieren.

Am meisten beeindruckt bin ich von ihrem Vorhaben, anhand dieser Begebenheiten bildhaft darzustellen, was für Gefahren dieser Aufbau von Druck und vorgegebenen Lebenszielen der Entwicklung der Frau entgegenstehen.

Im Interview mit Bärbel Schäfer, anlässlich ihrer Buchvorstellung auf der Frankfurter Buchmesse, sagte Sophie Passmann



"Scham ist ein gefährliches Gefühl, weil man viel aushält aus Scham. Nicht nur negative Gefühle, sondern auch schlechte Behandlung. Man hält aus, schlecht behandelt zu werden, wenn man glaubt, jene Gegenleistung für die eigene Existenz anbieten zu müssen." - Sophie Passmann



Liebe Sophie, auch ich mag diese jungen Mädchen, die rebellisch sind, die denken, sie wären so ganz anders als die anderen Frauen. Bitte lass diese jungen Mädchen und Frauen wissen, dass sie auf sich aufbauen können, dass sie auf sich vertrauen sollten und dass sie ein schöneres und vor allen Dingen ihr eigenes Leben leben dürfen. Ich würde mir wünschen, dass Pick me Girls jedes Mädchen, jede Frau lesen wird. Vielleicht ein bisschen weniger bildungssprachlich und vielleicht auch eines heruntergebrochen auf ein jüngeres Alter.

Pick me Girls ist für mich in dieser Zeit eine Lektüre, auf die wir, als Gesellschaft, nicht verzichten können.



Fazit
Pick me Girls ist für alle, die wissen, dass es das Patriarchat noch gibt und für jene, die wissen, dass es abgeschafft gehört.

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Ein magisches, bildhaft geschriebenes Abenteuer

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Die Farbe der Rache ist Band 4 der Tintentrilogie. - Klingt ein bisschen merkwürdig, ich weiß. Eine Trilogie umfasst drei Bände. Die Farbe der Rache beschäftigt sich in der Hauptsache mit zwei Nebencharakteren, ...

Die Farbe der Rache ist Band 4 der Tintentrilogie. - Klingt ein bisschen merkwürdig, ich weiß. Eine Trilogie umfasst drei Bände. Die Farbe der Rache beschäftigt sich in der Hauptsache mit zwei Nebencharakteren, nämlich mit Staubfinger und Orpheus. Auch hat Die Farbe der Rache nichts mit der Macht der Tinte und dem Heraus- oder Hineinlesen in die Geschichten zu tun, weshalb im Titel statt Tinte die Farbe der Rache zu Tragen kommt. In diesem Buch ist die Farbe der Rache Grau.



Diejenigen unter euch, die die Tintentrilogie kennen, sind nach all den Jahren sicher noch vertraut mit Meggie, ihrem Vater Mo, Roxane und eben auch mit Staubfinger. Staubfinger, der das Feuer tanzen lassen kann. Alle die Leser, die das Vergnügen noch nicht hatten, lege ich die Tintentrilogie bestehend aus Tintenherz, Tintenblut und Tintentod ans Herz. Ein wahrlich berauschendes, magisches Abenteuer.

Umso mehr freue ich mich, dass das Abenteuer von Cornelia Funke weitererzählt wird.

Getreu dem Motto "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." (Wilhelm Tell) hat es Orpheus in Die Farbe der Rache auf Staubfinger und seine Lieben abgesehen. Seine Tat ist abscheulich und Staubfinger muss um all seine Lieben bangen. Glücklicherweise ist auf Orpheus Helfer nicht allzuviel Verlass, so dass eine klitzekleine Chance besteht Orpheus nicht nur zur Rede zu stellen, sondern die Greueltaten im besten Falle umzukehren. Eine Sicherheit gibt es jedoch nicht, nur die Hoffnung auf wirksame gute Magie.

Cornelia Funke schreibt in einem sehr bildhaften, beinahe malerischen Erzählstil. Es ist, als würde sie die Geschichte schreiben und ich könnte mich in sie hineinlesen. Ich nehme die Dunkelheit wahr, spüre die Kälte der Nacht und die Hitze des tanzenden Feuers. Die Gefühle der Charaktere sind für mich beinahe greifbar. Die befürchtete Hoffnungslosigkeit, der Ärger von Staubfinger über sich selbst und sein Schweigen, die Machtlosigkeit der Verschwundenen, aber auch der Ärger von Orpheus und die Angst von Eisenglanz.

Mein Herz jedoch hat eine junge Frau gewonnen: Lilia. Lilia hat ein sehr freundliches, einnehmendes Wesen und scheint im Einklang mit der Natur zu leben. Sie ist sanft, zurückhaltend und klug und sie handelt mit Weitblick. Wie gern würde ich ihr im wirklichen Leben begegnen.

Liebe Cornelia Funke, wenn du Lilia jemals in unsere Welt lesen lässt, dann bitte so, dass ich sie kennenlerne.

Die Farbe der Rache hat mich sehr gut unterhalten und mich wieder einmal in meine geliebte Tintenwelt reisen lassen. Wer auf ein Wiedersehen mit Meggie und Mo und Elenor gehofft hat, wird nicht umhin kommen, sich an diese Charaktere mit Wehmut zu erinnern.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels. Wie beispielsweise das Kapitel "Ein neues Haus, ein alter Feind".



"Wenn schlechte Menschen deine Feinde sein wollen, beginnen sie immer mit dem Versuch, dein Freund zu sein." - William Blake - Seite 156



Hand aufs Herz: Wer hat das schon erlebt?



Fazit
Die Farbe der Rache ist für alle, die in die Tintenwelt einkehren wollen um dem Feuertänzer zu begegnen. Ein magisches, bildhaft geschriebenes Abenteuer.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Tiefgründig erzählt und auf den Punkt gebracht

Es wird so unbemerkt zu spät
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Es wird so unbemerkt zu spät ist die Geschichte über den Psychotherapeuten Rafael Lenz. Rafael Lenz wächst selbst in einem für ihn ungesunden Elternhaus auf. Immer wieder ist der Konflikt zwischen Vater ...

Es wird so unbemerkt zu spät ist die Geschichte über den Psychotherapeuten Rafael Lenz. Rafael Lenz wächst selbst in einem für ihn ungesunden Elternhaus auf. Immer wieder ist der Konflikt zwischen Vater und Sohn in seinem Lebensverlauf spürbar und dominiert Rafaels Handeln.



Rafael Lenz, der durch Empathie, Forschungsdrang und dem unbedingten Willen seinen Patienten zu helfen, selbst immer tiefer in die Erschöpfung, die "neue Krankheit" gleitet. Mir gefällt seine den Patienten zugewandte Art. Die gestörte Beziehung zu seinem Vater ist spürbar. Ebenso die langsame Phase der Entfremdung zu seiner Frau Lisbeth und seinen beiden Söhnen, während Rafael nur noch eines kann: für seine Patienten die helfende Hand sein.

Ulla Coulin-Riegger schreibt die Geschichte um den Psychotherapeuten, Sohn, Ehemann, Vater und Freund sehr eindrucksvoll. Die Bande der Freundschaft und das Unvermögen, aufgrund äußerer Beweggründe eine Bindung nicht anschaulich zu machen. Die Liebe und das Unvermögen, dieser offen zu begegnen und sie zu fördern. Die Hingabe zu Beruf und vermeintlicher Berufung und das Unvermögen, dieser Hingabe Einhalt zu gebieten.

Es wird so unbemerkt zu spät lässt mich nachdenklich zurück. Was, stelle ich mir die Frage, ist denn für den Menschen gut? Darf jeder Mensch seine Bedürfnisse haben und hat ein jeder Mensch das Recht, ihnen nachzugeben? Was ist mit dem Recht des anderen, nicht nach der Fasson der anderen zu leben, zu reagieren, zu handeln?

Es wird so unbemerkt zu spät ist eine Geschichte, die Ruhe, die Konzentration und Stärke benötigt. Genauso, wie Rafael Lenz Verständnis benötigt. Verständnis der anderen, Verständnis aber vor allem von ihm für sich selbst.



Fazit
Es wird so unbemerkt zu spät ist für alle, die sich mit "der neuen Krankheit" beschäftigen und auseinandersetzen wollen ohne ein Sachbuch zu lesen.

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