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Veröffentlicht am 08.04.2023

Überraschend gut!

Viele Träume führen ans Ziel
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Ein Buch, welches gerade zu Beginn aufzeigt, wie sich jemand fühlt, der die Schule abgeschlossen hat und gar nicht weiß was er nun machen will/ soll?
Denn wenn wir mal ehrlich sind, ging es uns allen nicht ...

Ein Buch, welches gerade zu Beginn aufzeigt, wie sich jemand fühlt, der die Schule abgeschlossen hat und gar nicht weiß was er nun machen will/ soll?
Denn wenn wir mal ehrlich sind, ging es uns allen nicht genauso? Wer wusste schon, was er direkt nach der Schule machen will? Ich nicht wirklich, auch wenn ich mein Leben da bereits ein wenig vorgezeichnet hatte, aber ob die Entscheidung damals die Richtige war, konnte mir auch keiner sagen. Was wenn es mir genauso gegangen wäre wie Leni?
Leni ist das Sinnbild für jeden zweiten Schulabgänger, der zwar schulisch alles erreicht hat, aber nicht wirklich weiß, wohin die Reise nun gehen soll.
Daher mochte ich es sehr zu sehen, wie sie sich und ihren Weg gefunden hat. Wie sie an sich gezweifelt hat, gezweifelt an dem Weg und ihren Entscheidungen. Dass nicht immer alles gerade abläuft, sondern dass es auch immer mal wieder Kurven zu meisten gilt.
Man merkt, wie Leni kämpft, wie sie mit Problemen umgeht und das oftmals Kleinigkeiten unterdrückt und nicht angesprochen werden. Das es dann oftmals in Selbstzweifeln endet oder aber in Situationen, die man nicht meistern kann.
Hier sehr schön aufgegriffen, dass sich von den Eltern lösen. Das Ausziehen, das auf eigenen Beinen stehen, die Erwartungen an einen selbst bzw. die Erwartung der anderen an einen. Was erwarte ich vom Alleinsein und kann ich dies überhaupt? Denn es ist das Eine, sich zu lösen und endlich das Gefühl von Freiheit zu haben, aber will ich das auch wirklich, wenn ich es habe? Aber hier geht es auch darum, seine Familie davon zu überzeugen, dass der vorgezeigte Weg, ebenfalls Anwältin zu werden und die Kanzlei der Familie zu übernehmen, für einen nicht der Richtig ist. Sich anders zu entscheiden und seinen Weg zu gehen, weg von der Erwartungshaltung der Familie.
Jonas hingegen, fühlt sich gefangen in einer Serie, bei der er nicht mehr mitspielen will, kann aber nicht aussteigen, weil sein Vater sein Manager ist. Diesen will er nicht verletzen, da er nur noch ihn hat. Doch was ist wichtiger, der Erfolg oder das eigene Glück?
Das andere…wie geht man mit einer heimlichen Schwärmerei um? Mache ich mich unglücklich, mache ich mich abhängig oder aber genieße ich einfach dieses kribbeln im Bauch, wenn ich ihm begegne.
Tolle Themen, die in diesem Buch hervorragend eingearbeitet wurden und das Ganze sehr authentisch werden lassen. Denn jeder von uns, findet sich in Leni wieder.
Findet sich in Situationen wieder, die Neu sind, die keinen Weg darlegen und man selber seinen Gedanken einen Tritt in den Hintern geben muss, um den Weg zu gehen. Denn gerade in jungen Jahren muss man lernen, dass man nicht alles vorzeichnen kann. Das es dann doch immer anders kommt, als man es sich ausgemalt hat und das ganz oft das Ergebnis herausragend ist und jede im Vorfeld gemachte Sorge unbegründet.
Daher hat es mir besonders gut gefallen, die Story aus zwei Perspektiven zu lesen.
Einmal aus der von Leni und aus der von Jonas. Dadurch hat man zu beiden einen wirklich guten Draht bekommen und ich mochte beide Seiten sehr. Denn beide hadern mit sich, mit ihrer Situation und mit ihrem Leben.
Leni ist eine sympathische junge Frau, die sehr weltoffen, sehr ehrlich, selbstkritisch und nett ist. Mit ihr möchte man Feste feiern, in einer WG leben und bei Sonnenschein die Seele baumeln lassen.
Jonas ist der absolute Sunnyboy, der durch sein Zahnpasta Lächeln Mädchenherzen zum Schmelzen bringt, der auf der Sonnenseite des Lebens steht und zugleich noch schweinenett ist.
Beide zusammen haben wahnsinnig gut harmoniert und waren ein tolles Couple, welches ich gerne gelesen habe.
Was mich überrascht hat, dass es nicht ganz so harmonisch abläuft, sondern dass hier Störenfriede am Werk sind, die dem Buch einen ganz eigenen Dreh verleihen und ihm einen wunderbaren Twist verleihen.
Zudem fand ich den Schreibstil hervorragend, denn er ist gradlinig, einfach, simpel und sehr eingängig, so dass man mit diesem Buch und dieser Story lange auf dem Sofa verweilen kann und möchte. Denn der Stil ist sehr klar, verzichtet komplett auf Verschachtelungen und er passt einfach zu den beiden Protagonisten und ihrer Story.
Hier werden klare Worte gesprochen, keine Beschönigungen, keinen unnötigen Verwirrungen oder Missverständnisse. Hier spricht einfach die Story für sich.
Wie die beiden sich näherkommen, wie sie zarte Band knüpfen, zarte Bindungen eingehen und wie sie einfach zueinander finden. Sie merken schnell, dass sie gemeinsam stark sind und sich stützen.
Denn das Ende ist nicht einfach nur das liebevolle romantische Happy End, sondern es beinhaltet auch, dass sie sich ihren Ängsten stellen. Ihnen ist klar, dass ihre Entscheidungen Konsequenzen haben werden, für ihre weitere berufliche Laufbahn aber auch für sich als Paar.
Wunderbar ausgearbeitet, ganz still, ganz klar und punktgenau formuliert. So dass es ein realistisches und wirklich gutes Ende ist. Nicht immer muss alles im Glanz von rosa Wolken eingenebelt werden, es kann auch anders sein. Denn Liebe ist mehr als nur Schmetterlinge im Bauch…

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches mich wirklich gut überrascht hat. Denn es ist doch bedeutend tiefgründiger, fazettenreicher und transportiert wichtige Themen, die selten so zur Aussprache kommen. Eine bunte Mischung aus Themen, die sich aber alle am Ende zusammenfügen. Für mich eine Story, die rundum gut durchdacht ist, manchmal vorhersehbar aber im Großen und Ganzen ein Buch, mit dem man sich absolut wohlfühlen kann.

Veröffentlicht am 28.03.2023

Erschreckend nüchtern

Deadwater High – Den Tod im Team
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Was dieses Buch besonders macht, ist der sehr ruhige, unaufgeregte Schreibstil. Stellenweise recht nüchtern, aber punktgenau und kein Wort zu viel. Alles ist genau austangiert, jedes Wort sinnvoll gewählt ...

Was dieses Buch besonders macht, ist der sehr ruhige, unaufgeregte Schreibstil. Stellenweise recht nüchtern, aber punktgenau und kein Wort zu viel. Alles ist genau austangiert, jedes Wort sinnvoll gewählt und somit absolut klar. Es wird nichts ausgeschmückt, sondern mit einer extremen Präsens an Worten ausgedrückt.
Dadurch werden stellenweise innere Gefühle besser transportiert, aber die Personen bekommen weniger Sympathie und bleiben recht unantastbar.
Man muss sich absolut an diesen Schreibstil gewöhnen und oftmals war er so unaufgeregt, dass ich nur knapp 40 Seiten geschafft habe und dann eine Pause gebraucht habe.
Dieses Buch wird aus den Sichtweisen von Stella und Ellie erzählt, wodurch wir Einblick in ihr Innerstes erhalten, auch wenn sie laufen. In ihre Gedanken und Gefühle…
Demnach bleiben leider auch manche Protagonisten ein wenig auf der Strecke.
Was nicht schlimm ist, denn dieses Buch lebt von etwas anderem, seiner Message zum Thema Leistungsdruck im Sport. Nicht zwingend von den Protagonisten.
Zum einen haben wir Stella. Sie ist absolut ehrgeizig, eher nüchtern und wenig liebevoll, denn ihre Emotionen hält sie lieber zurück, bis sie sich sicher ist. Sie vertraut wahnsinnig schwer und ist lieber für sich. Im Laufen finde sie ihre absolute Erfüllung und ihre Ruhe. Das Laufen macht sie glücklich und zufrieden, sie ist bereit bis an ihre Grenzen zu gehen und weit darüber hinaus, um ihr Ziel ein Stipendium zu erreichen. Man merkt, wie glücklich und zufrieden sie ist, wenn sie läuft und welche Emotionen dies in ihr hervorruft. Stelle hat eine harte Zeit hinter sich, da sie im letzten Schuljahr beschuldigt wurde, eine andere Schülerin verletzt zu haben. Doch sie steht darüber, ist professionell und hat sich eine harte Schale zugelegt.
Ellie ist dagegen etwas anders. Sie läuft, weil sie es mag, aber sie hat nicht den Ehrgeiz wie Stella. Ihr fehlt der Biss, obwohl sie genauso talentiert und erfolgreich ist. Doch Ellie lässt sich von ihren Gefühlen leiten, vertraut einem Jungen, von dem sie nicht loskommt und baut auf seine Worte. Sie braucht lange um sie begreifen, dass dieser Junge ein vermeintlich falsches Spiel steht. Eines, bei dem sie bloß der Spielball ist und nicht mehr. Das stoppt sie beim laufen und beeinträchtigt ihren Realitätssinn.
Mila hingegen ist ein absoluter Sonnenschein. Sie sieht erst einmal das positive in allem, sieht das es mehr als laufen gibt und hat trotzdem ihre ganz eigene Einstellung dazu sich zu motivieren. Sie ist erfolgreich, weil sie anders an dieses Thema herangeht und sieht das laufen als ein Stück Freiheit an. Nicht als Zwang immer die Erste sein zu wollen und genau deswegen, ist sie so erfolgreich. Doch ihre Vergangenheit ist wenig rosig, da sich ihre Mutter gerade erst von ihrem Dad getrennt hat und sie dadurch ihre Heimat verlassen musste.
Die anderen Protagonisten muss man im Verlauf des Buches kennenlernen. Muss sie selber versuchen zu begreifen und schnell wird man stummer Zuseher in einer Gruppe von Läufern, wo der eine, dem anderen nichts gönnt, vor allem keinen Erfolg.
Ich mochte absolut die Story, denn sie ist recht authentisch und zeigt, was Menschen bereit sind zu Opfern, um in etwas erfolgreich zu sein. Das es nicht immer ohne Konkurrenz geht und dass der Druck oftmals von außen kommt, und nicht von einem selbst. Leistungsdruck im Sport ist etwas, was nicht ungefährlich ist, wo man selbst niedergemacht wird, man sich quält, man bereits ist seine Konkurrenz auszuschalten. Nur wer es schafft, sich selbst zu motivieren, sich aus dem Hamsterrad des Drucks zu befreien, kann erfolgreich sein. Auch dieser Läufer kann es an die Spitze schaffen.
In diesem Buch wird aufgezeigt, was Sportler bereit sind für den Erfolg zu tun, was sie bereit sind, anderen anzutun und was sie auf sich nehmen. Egal, ob man den Sport liebt oder nicht!?
Vieles wird hier aufgezeigt, angesprochen und ausgeführt. Jede Art der Qual, jede Art des Drucks, aber auch die innere Zerrissenheit ob man all dies wirklich will. Ob genau dieses Leben am Ende einen glücklich macht? Ob man nicht selbst daran zweifelt, das richtige zu tun?
Am Ende ist der Sportler bereit seine Konkurrenz auszuschalten, der stetig im Schatten läuft und keinen anderen Ausweg mehr sieht.
Dieser Einzelband ist in sich stimmig, bis auf eine kleine nicht wirklich gut ausgeführte Szene, die am Ende noch ein paar Fragen offen lässt. Ob dies bewusst gewählt wurde oder nicht, ist fraglich…
Es regt zum nachdenken an, über Sportler, die erfolgreich sind und ihren oftmals steinigen Weg dahin. Ihr Leiden, ihre emotionale Belastung um am Ende doch nicht der Erste sein zu können…


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches den Leser mitnimmt auf eine Reise in den Leistungssport. Ein Buch mit tollen Sichtweisen und Perspektiven, mit einer absoluten Nüchternheit geschrieben, was den Fokus auf das wesentliche lenkt. Für mich an einer Stelle zu schwach, aber für Andere ausreichend. Oer bewusst gewählt… Wer ein Buch lesen will, was vor allem durch seinen Schreibstil besticht und einen deswegen packt, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Leider zu viel des Guten

The Inheritance Games - Der letzte Schachzug
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Ich habe Band 1 & 2 geliebt und absolut durch gesuchtet. Daher stand außer Frage, dass ich auch zu Band 3 greifen werde, um die Geschichte rund um Avery abzuschließen.
Ahhhhh…. Und ich bin so enttäuscht. ...

Ich habe Band 1 & 2 geliebt und absolut durch gesuchtet. Daher stand außer Frage, dass ich auch zu Band 3 greifen werde, um die Geschichte rund um Avery abzuschließen.
Ahhhhh…. Und ich bin so enttäuscht. Ich muss es einfach vorneweg nehmen, mich konnte dieses dritte und letzte Buch nicht überzeugen. Normalerweise passiert bei einer Trilogie so etwas, beim zweiten Band, der oftmals als Füllung zwischen fulminantem Anfang und explodierendem Ende hinhalten muss. Aber, leider ist es hier bei Band 3 passiert.
Das was mich an den Büchern komplett gekickt hat, waren die Rätsel, die ich auch immer versucht habe mitzulösen, was mir nicht geglückt ist.
Bei diesem Band fing alles wunderbar an. Die Story hat sich aufgebaut, es gab neue Rätsel, es gab neue Protagonisten und langsam ergab alles ein großes Bild. Doch ab dem Moment, als der Rätsel um den Unbekannten gelöst war, hat die Autorin versucht noch einen drauf zu setzen und ab da, war es mir einfach zu viel. Vieles war ein wenig an den Haaren herbeigezogen, oftmals zu kompliziert, plötzlich gab es Hinweise von Angestellten, die Jahrzehntelang geschwiegen haben etc. etc.
Hier hatte ich das Gefühl, die Autorin muss Seiten voll bekommen und versucht daraus eine neue Story zu kreieren. Ich hätte mich damit sogar noch abgefunden, wenn dann nicht dieses völlig unrealistische Ende gekommen wären. Was soll ich sagen…. Meine einzig beiden Kritikpunkte und leider dieses Mal an der Story und dem Ende, nicht wie oftmals der Schreibstil oder die Protagonisten.
Denn über beides kann ich nichts negatives sagen.
Ich mag den Schreibstil sehr, denn er ist furchtbar eingänglich, sehr simpel gehalten, unverschachtelt und wirklich flott lesbar. Etwas, was sich komplett mag und was mich als Leser wirklich nur so durch die Seiten fliegen lässt. Hier werden Rätsel so bildlich verpackt, dass man einfach mit raten will und niemals auf die Lösung kommt. Egal wie man es dreht und wendet, es passiert einfach nichts.
Ebenso die Protagonisten.
Ich bin ein wahnsinnig großer Fan von Avery und die Hawthorn Brüdern. Ich mag das Zusammenspiel der 5 und ich mag auch die Story von jedem einzelnen. In diesem Band, finde ich es besonders gut, dass hier der Vater von Xander noch erwähnt wird, was in den vorherigen Bänden nur am Rande passiert ist. Daher ist hier auch das Gesamtbild, rund abgeschlossen. Man merkt beim Lesen, dass die 5 wirklich zu einer Einheit geworden sind und dass die Jungs, alles für Avery tun würden, vor allem für ihren Schutz.
Ich habe es gefeiert, wenn die typischen Hawthorn Spiele zum Einsatz gekommen sind. Ich kenne niemanden, der sich so skurrile Spiele ausdenkt, diese in einer Story verpackt und so tut, als sei dies alles normal. Ebenso, die Wortfindungen, die die Junge stellenweise untereinander nutzen. Man merkt, dass Avery sich in diese versucht hineinzuleben, was oftmals schwer ist und zugleich mehr als lustig. Denn eigentlich lieben alle 5 das Spiel und natürlich das Gewinnen.
Alles das, macht diese Bücher zu etwas ganz Besonderem.
Doch leider gibt es in der Gesamtbewertung hier einen Punkt Abzug, da es mir einfach viel zu viel Story war und ich mir absolut ein anderes Ende gewünscht hätte. Es passt zwar schon zu Avery, aber im Gesamten betrachtet, ist es auch einfach zu viel. Vor allem dann, wenn man sich ihr Alter vor Augen hält, finde ich dieses Ende, ein wenig zu überzogen.
Leider lässt mich dieses Buch, seitdem ich es zugeklappt habe, mit einem leicht weinenden Auge zurück, weil ich mir so sehr den Spirit aus den ersten Bänden gewünscht habe.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Kennt man die anderen beiden Bände, muss man unbedingt auch zu diesem greifen. Auch wenn es mich nicht überzeugt hat, weil ich mir etwas anders gewünscht und vorgestellt habe, ist es kein schlechtes Buch. Denn oftmals gehen Vorstellung der Autorin und des Lesers auseinander. Aber, dazu sind Bücher da…Mir persönlich war es einfach ein tough zu viel, andere lieben es…aber so sind Geschmäcker. Lesen, sollte man es, weil es wieder tolle Rätsel beinhaltet, die gelöst werden wollen.

Veröffentlicht am 14.03.2023

Spannend und vielversprechend

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Master Class ist eine Dilogie, welche zeitgleich erschienen ist. Ist natürlich hervorragend, für alle die, die einfach nicht warten wollen wie es weitergeht.
Ich mag die Bücher von Stefanie Hasse sehr, ...

Master Class ist eine Dilogie, welche zeitgleich erschienen ist. Ist natürlich hervorragend, für alle die, die einfach nicht warten wollen wie es weitergeht.
Ich mag die Bücher von Stefanie Hasse sehr, da diese einen sehr eingängigen Schreibstil haben. Einen, den man wirklich problemlos runterlesen kann. Der simpel, gradlinig, klar und unverschnörkelt ist. Ab dem ersten Satz, kann man sich entspannt zurücklehnen und das Leseerlebnis wirken lassen.
Das Einzige, was dieses Mal etwas komplexer ist, sind die „Masse“ an Figuren. Auch wenn im vorderen Bereich kleine Steckbriefe abgedruckt sind, fand ich es oftmals schwer diese auseinander zu halten.
Jede der Figuren hat eine eigene Persönlichkeit, eigene kleine Ticks und favorisierte Schreibstile und Genres. Jede, von ihnen ist gut ausgearbeitet, auch wenn manche weniger zum Tragen kommen als andere. Ich mochte die Schreibgruppe sehr, gerade weil sie so individuell ist und nicht A-typisch. Hier hätte ich mir von manchen Personen mehr Tiefe gewünscht und mehr Informationen.
Riley als Hauptprotagonistin, aus ihrer Sicht wird auch das Buch erzählt, ist in meinen Augen keine wirkliche Sympathieträgerin. Sie ist oftmals sehr Ich bezogen, handelt in manchen Situationen völlig unüberlegt und ist wahrscheinlich durch ihre Kindheit sehr geprägt, da ihre Mutter alle Ängste dieser Welt auf sie projiziert hat. Damit sie sympathischer wird, hätte ich mir mehr Informationen aus der Vergangenheit gewünscht, mehr Kommunikation mit den anderen oder ihrer Schwester Bree. Einfach mehr Tiefe von Riley.
Man lernt im Verlauf des Buches, noch weitere Protagonisten kennen und stellt ziemlich schnell fest, man kann selbst als Leser nicht unterschieden zwischen, gut oder böse! Und das ist es, was die Bücher von Stefanie Hasse ausmachen.
Ein absolutes Verwirrspiel. Man glaubt zu wissen, wer Riley etwas Böses will, um am Ende festzustellen, man ist definitiv in jede verdammte Falle hineingetappt, die innerhalb des Buches ausgelegt wurde und am Ende ist man genauso schlau wie zu Beginn. Ich liebe es einfach mitzuraten, mitzufiebern, zu überlegen, wer wem etwas Böses will und wer hinter all den Attacken steckt. Doch, hat man das Gefühl einer Linie aus Brotkrumen zu folgen, wird man jäh enttäuscht, weil sie im Nichts verläuft. Dadurch erlebt das Buch eine stetige Berg- und Talfahrt im Spannungsbereich und verschafft einem pures Lesevergnügen.
Miträtseln, war noch nie so spannend und verzwickt.
Ich möchte gar nicht so viel zur Story verraten, außer das Stefanie Hasse uns Einblicke in das Leben eines Autors gibt. Mit welchen Zweifeln er zu kämpfen hat, welche Rückschläge er einstecken muss und dass es oftmals Hilft mit anderen zu sprechen. Das sich ein Buch nicht wirklich leicht schreiben lässt, sondern dass es Wochen brauch, viel Kleinstarbeit, immer wieder das Geschrieben zu überarbeiten um am Ende doch zu zweifeln.
Ein Autor investiert viel Liebe, Zeit und seine ganz persönlichen Gedanken und Fantasien in ein Buch. Er schreibt dies in erster Linie für sich und erst dann für seine Leser. Er offenbart sein Innerstes und Alles was dazugehört und wir, die Leser sind am Ende diejenigen, die über das Ergebnis richten und Punkte verteilen.
Kann uns jedes Buch überzeugen, nein…aber es ist dann unsere Aufgabe, den Autor abzuholen, zu vermitteln, was uns als Leser fehlt und nicht zu degradieren, mit seiner Arbeit. Denn jedes Buch ist eine Wertschätzung, eine Hommage und sollte fair behandelt zu werden. Gute Leser sind am Ende die, die es schaffen auch Kritik positiv zu verpacken, damit diese Wertschätzung erhalten bleibt.
Konnte mich Stefanie Hasse überzeugen, Ja! Lese ich weiter…JA JA JA!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches uns mitnimmt auf eine Reise. Eine in das Leben und Wirken eines Autors, seine Zweifel, seine Ideen, seine Arbeit. Und zugleich ist es ein Spannungsgeladenes Lesevergnügen, denn nichts ist wie es scheint und am Ende ist definitiv alles noch einmal anders. Einen Punkt Abzug gibt es für die Protagonisten, da ich mir diese mit mehr Tiefe gewünscht hätte. Aber vielleicht erwartet mich dies, in Band 2.

Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein Buch, welches Lust auf Band 2 macht

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Dieses Buch habe ich sowohl gelesen wie auch gehört. Es bietet sich ein paralleles Zusammenspiel an, da beim Hörbuch die einzelnen Kapitel genannt werden, so dass man bedenkenlos beim Buch immer wieder ...

Dieses Buch habe ich sowohl gelesen wie auch gehört. Es bietet sich ein paralleles Zusammenspiel an, da beim Hörbuch die einzelnen Kapitel genannt werden, so dass man bedenkenlos beim Buch immer wieder an der richtigen Stelle einsteigen kann. Daher kann ich das Hörbuch ebenfalls sehr empfehlen.
Dieses Buch lebt vor allem von seiner blumigen Sprache und die wunderbareren Umschreibungen. Es lässt sich wirklich gut lesen, auch wenn es nicht immer ganz einfach geschrieben ist, ist es wirklich flott lesbar. Man muss sich ein wenig an den Schreibstil gewöhnen, da er doch Recht umfassend ist und oftmals leicht verschachtelt. Er ist aber leise, fast schon flüsternd und beim lesen hatte ich Asien vor Augen. Die Lautlosigkeit der Bewegungen, die Geschmeidigkeit und Anmut der Personen, die Ruhe und Besonnenheit beim Tee brauen. Bilder die einen nicht mehr loslassen und durch das Buch tragen. Auf eine ruhige und besinnliche Art.
Wie das Cover schon vermuten lässt, hat das Buch einen asiatischen Einschlag. Daher passt wunderbar die Tee-Magie zu diesem Feeling. Den rund um den Tee gibt es viele Geheimnisse, unterschiedliche Wirkungen und je nach Land und Anbaugebiet auch unterschiedliche Sorten.
Daher werden wir innerhalb des Buches immer mal wieder mitgenommen auf eine kleine Tee Reise, nämlich dann, wenn Ning einen Tee zusammenbraut, oder sich Gedanken über die Zusammensetzung eines bestimmten Tees macht, der eine gewisse Wirkung hervorrufen soll. Ich mochte sehr, das Zusammenspiel aus Zutat und Wirkung. Auch die Zubereitung des jeweiligen Tees wurde sehr anschaulich dargestellt. Allerdings gibt es hier einen kleinen Abzug in der Gesamtnote…ich hätte gerne mehr davon gehabt. Im Großen und Ganzen war es mir zu wenig Tee.
Bei diesem Buch, brauch man ein wenig Leseantrieb, denn zu Beginn ist es recht langsam und das Geschehen tröpfelt nur so dahin. Lange konnte ich nicht wirklich erkennen worauf das Ganze hinaus läuft und welche Fäden innerhalb des Buches zusammenlaufen. Denn man tapt relativ lange als Leser im Dunkeln. Was nicht schlimm ist, aber zu Beginn hat einfach der Drive gefehlt. Es läuft in meinen Augen zu glatt ab. Egal ob die Zusammentreffen mit Feinden, kleine Auseinandersetzungen, die Tee Prüfungen alles ist zu einfach gestaltet.
Doch…irgendwann wendet sich das Blatt und das Buch nimmt an Fahrt auf. Denn, alles ist anders als es ursprünglich scheint und das was man zu sehen glaubt, führt einen hinters Licht. Dieses Buch endet ganz klar mit einem Cliffhanger und vielen offenen Fragen…
Wenn ich nun so zurückdenke, dann muss ich sagen, dass ich diesen Ausgang nicht erwartet habe und das Buch hat eine 180 Grad Drehung gemacht um am Ende da zu stehen. Zu Beginn hat nichts auf diese Wendung hingedeutet. Vielleicht ist es deswegen zu Beginn, recht einfach gehalten, recht simpel und unaufgeregt, denn das wirkliche Finale erfolgt schlagartig und das mit einem großen Knall und absoluten Spannungshighlights.
Doch was wäre das Buch ohne seine Protagonisten.
Ning mochte ich von Anfang an. Sie ist ein wenig unsicher, kann sich selbst nicht wirklich einschätzen und hadert das eine oder andere Mal an ihren Fähigkeiten. Doch was sie antreibt ist ihr Glaube und Liebe an ihre Familie. Ich hoffe, dass sie in Band 2 mutiger wird und anfängt über sich hinauszuwachsen, da sie sich nicht verstecken muss, sondern wirklich auf sich vertrauen kann.
Lian, ist ein absoluter Sonnenschein. Ab Minute eins, war ich von ihre verzaubert und habe mir nichts mehr gewünscht, als das beide Mädchen zu einem Bündnis werden und Zusammenarbeiten. Den Lian hat all das, was Ning fehlt. Sie ergänzen sich hervorragend.
Dann lernen wir noch Kang und die Prinzessin kennen. Zwei Protagonisten, die immer mal wieder an der Oberfläche erscheinen, aber noch nicht wirklich greifbar sind. Man erfährt zwar das eine oder andere von ihnen, aber sie sind noch nicht so stark ausgearbeitet, dass man sie als Figuren greifen könnte und ihre Beweggründe hinter manchen Handlungen versteht.
Das Ende des Buches ist leider so, dass man nicht anders kann, als weiterzulesen, weil man wissen will was passiert noch. Ob wir dann wieder diese Magie des Tees spüren werden, weiß ich nicht…denn das würde ich aktuell anders deuten! Abwarten…Aber, ich werde weiterlesen!


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, mit einem asiatischen Touch und einem Gefüge aus Tee- Magie und der Kunst des Teebrauens. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird in eine neue Welt entführt. In eine, in der der Tee große Macht besitzt. Wer Lust auf ein Abenteuer hat, der eintauchen will in diese Welt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Man benötigt zu Beginn ein wenig Durchhaltevermögen, doch am Ende wird man belohnt. Denn nichts ist so wie es scheint.