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Veröffentlicht am 29.12.2019

Ganz viel Luft nach oben ist noch vorhanden

The Mister
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Ich gebe es zu, dieses Buch hatte es bei mir von Anfang an sehr schwer. Ich habe Fifty Shades of Grey natürlich gelesen und verbinde den Namen E.L. James auch komplett mit dieser Trilogie und den Protagonisten. ...

Ich gebe es zu, dieses Buch hatte es bei mir von Anfang an sehr schwer. Ich habe Fifty Shades of Grey natürlich gelesen und verbinde den Namen E.L. James auch komplett mit dieser Trilogie und den Protagonisten. Mir ist nie in den Sinn gekommen, sie könnte jemals etwas anderes schreiben.
Doch, natürlich hat dieses Buch eine Chance verdient, auch wenn nicht Christian und Anastasia darin vorkommen!
Ich hatte leider ein wenig Schwierigkeiten in dieses Buch hineinzufinden. Das lag vor allem an dem Schreibstil. Maxim wird aus der ICH- Perspektive erzählt, während Alessia in der dritten Person aufgetreten ist. Dadurch hatte ich immer das Gefühl Maxim näher zu sein, während Alessia nie wirklich greifbar war. Sie war stetig auf Distanz und ich konnte keine Verbindung zu ihr aufbauen. Der Wechsel zwischen den beiden Stillen ist fließend, so dass es mich stellenweise verwirrt hat und mein Lesefluss nicht zum Tragen gekommen ist. Lässt man dies außen vor, war es trotzdem leichtfüßig, simpel und gradlinig geschrieben. Es hatte keine verschachtelten Sätze und hat auf ausschweifende Umschreibungen verzichtet.
Manche Szenen, die ich mir tiefgründiger gewünscht hätte wurden zu schnell abgehandelt, andere hingegen die ich für nicht wichtig gehalten habe, waren unendlich lang. Hier hat mir ein Wechselspiel gefehlt, welches das Buch aufgelockert und spannender gemacht hätte.
Eine Story lebt bekanntlich von ihren Protagonisten, so auch hier.
Maxim, ist kein wirklicher Sympathieträger, da auf den ersten Seiten nur von seinem Schw… die Rede ist und wir als Leser mitgenommen werden in seine sexuellen Gelüste. Man hat das Gefühl, als sei dies der Punkt um den sich in seinem Leben alles dreht. Für mich bleiben viele Fragen komplett unbeantwortet, die das Bild um Maxim hätten abrunden können.
Alessia ist zurückhaltend und leicht naiv. Sie ist verschüchtert und macht einen leicht ängstlichen Eindruck. Doch je mehr sie auftaut und von sich Preis gibt, umso mehr will man über sie erfahren. Eine Protagonisten mit Potenzial, welches nicht gänzlich ausgeschöpft wurde.
Die anderen Protagonisten die uns begegnen, sind eher blass, unscheinbar und nicht unbedingt sympathisch. Mit ihnen hatte ich so meine Schwierigkeiten.
Was mir wiederum gut gefallen hat, waren die Dialoge zwischen Maxim und Alessia. Sie waren holperig, authentisch und lustig. Sie gingen mir ans Herz, denn gerade die Sprachbarriere und das unterschiedliche Gefüge von Arm und Reich haben hier Reibungspunkte verursacht, die die beiden in ihren Gesprächen mehr als gut umgesetzt haben um den Leser mitzunehmen.
Die Story, die diesem Buch zu Grunde liegt hat Potenzial. Es geht um nicht zu viel zu verraten um Flüchtlinge, Menschenhandel und die traditionellen Werte an die man noch in Albanien glaubt. Leider ist alles nicht Ideal umgesetzt. Mir wird zu wenig in die Tiefe gegangen, viele wichtigen Informationen nur angekratzt, obwohl diese Themen extrem viel Inhalt bieten. Da ich durch das Treffen weiß, dass E.L. James zur Recherche in Albanien war, hätte ich einfach mehr erhofft. Vor allem das Thema Tradition hätte viel Potenzial geboten.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, einem mit dem ich nicht gerechnet hätte und der auch zu keiner Zeit absehbar war. Ja, das Buch hat definitiv Potenzial für einen zweiten Teil, da kaum Fragen beantwortet wurden und man natürlich wissen will wie es weitergeht.


Meine Bewertung: 3 Sterne
Leider leider leider hat es meinen Geschmack nicht getroffen. Was nicht heißen soll, dass es schlecht ist, sondern dass mir persönlich viele Dinge fehlen. Den einen oder anderen von euch, wird dies nicht stören, so dass er es anders bewertet. Ein Buch, mit einer Story die Potenzial hat, die aktuelle Themen behandelt, mit Protagonisten die noch Potenzial nach oben haben. Dieses Buch ist trotzdem typisch E.L. James und man merkt ihren ganz eigenen Stil.

Ich habe in das Hörbuch reingehört und fand es sehr angenehm. Denn hier werden Maxim und Alessia von einem Mann und einer Frau gesprochen. Hier fällt die untypische Schreibweise nicht auf und es hat das Ganze vereinfacht.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein Buch mit ganz viel Luft nach oben

Hotel der Magier (Hotel der Magier 1)
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Zu Anfang sei gesagt, dass ich das Buch gelesen habe, da ich es für meinen Sohn noch zu komplex fand.
Was ihn aber trotzdem mehr als neugierig gemacht hat, war das Cover des Buches, welches im Dunkeln ...

Zu Anfang sei gesagt, dass ich das Buch gelesen habe, da ich es für meinen Sohn noch zu komplex fand.
Was ihn aber trotzdem mehr als neugierig gemacht hat, war das Cover des Buches, welches im Dunkeln leuchtet. Das ist ein absolut optisches Highlight.
Leider auch das Einzige. Ich habe mich ein wenig in den Klappentext verliebt und war super happy das ich dieses Buch lesen darf und ziemlich schnell trat eine Ernüchterung bei mir ein. Irgendwie hatte ich mir mehr von diesem versprochen.
Meine Erwartungshaltung war eine Detektivgeschichte, gepaart mit einem Haufen Magier und einem Touch Miss Marple in Form von Seth. Doch die Umsetzung war nicht so, wie ich es mir erhofft habe.
Der Plot der Story an sich ist genial, da es sich um die Aufklärung eines Locked- Room Geheimnisses handelt. (Wort habe ich mir ausgeliehen, weil es genau den Punkt trifft). Ein Mord ist in einem Raum passiert, der abgeschlossen war, zu dem keiner Zutritt hatte, nur die Gäste selbst. Wie kann es sein, dass dann nicht Seth der Mörder ist, sondern jemand anderes.
Problem an sich ist, dass es stetig verwirrend ist.
Die Protagonisten sind relativ komplex in ihrer Zahl, aber kaum ausgearbeitet. Nur angekratzt und unvollständig zurückgelassen. Gerne hätte ich mehr über die Einzelnen erfahren und mir ein eigenes Bild dieser gemacht, was aber stellenweise aufgrund der wenigen Informationen nicht möglich war. Was zusätzlich erschwerend hinzugekommen ist, sind die Fantasie Namen, die keinen wirklichen Zusammenhang haben und das lesen dadurch nicht vereinfachen. Namen, die ich stellenweise nicht widererkannt habe und somit der Faden beim Lesen verloren ging.
Selbst Protagonisten die mehrfach auftreten wie der Inspektor Zinnkrug und die Katze Nachtschatten, werden nicht ausführlich behandelt. Es ist extrem schade, denn ein Buch steigt und fällt mit seinen Protagonisten. Da kann dann auch schon einmal eine schwache Story verziehen werden, wenn die Protagonisten mitten ins Herz treffen. Hier wurde für mich vorbeigeschossen.
Das Opfer:
• Dr. Torpor Thallomius – Der geheimnisvolle VIP-Gast.
Die Verdächtigen:
• Professorin Penelope Papperspuk – Konnte Dr. Thallomius nicht ausstehen.
• Gloria Trottelbohne – Die Trottelbohnes sind seit Jahrzehnten mit Dr. Thallomius verfeindet.
• Darinder Dunster-Dunstable – Ein Meister der Illusionen.
• Angelique Squerr – Bildhübsch, hat aber definitiv etwas zu verbergen.
• Gregor Fischadler – War für die Sicherheit der Gäste zuständig.
• Graf Ruino – War der beste Freund von Dr. Thallomius.

Also habe ich hier auf die Story gesetzt und versucht die Problematik mit den Protagonisten auszublenden. Was für mich wie ein Störgefühl war, ist die Tatsache das ich bis heute nicht alles nachvollziehen kann. Mir fehlen stellenweise die Zusammenhänge von Protagonisten zu Story und dem Motiv welches dieser verfolgt.
Der Titel des Buches, gibt schon ein wenig die Richtung vor, um was für Art von Gästen es sich handelt. Magier! Hier habe ich als Leser eine ganz klare Erwartungshaltung. Ich denke an Siegfried und Roy, an die Ehrlich Brothers und an Magie. An wahre Zauberkünstler, die ihre Begabung zur Schau stellen und den Leser in eine wirklich magische Welt entführen… Mmh, leider nicht wirklich passiert.
Als Seth die Magie kennenlernt, hat mich das Buch als Leser verloren. Ich konnte den magischen Vorgang nicht nachvollziehen, war irritiert und hatte von Magie eine andere Vorstellung. Entweder ist Seth blind durch das Hotel gelaufen, aber wie kann er in all den Jahren die Magie die dort herrscht nicht gespürt haben. Der Leser entdeckt zusammen mit Seth diese. Doch selbst jetzt habe ich keine wirkliche Vorstellung davon. Ich kann mit Worten nicht beschreiben und auch nicht zusammenfassen, was die Magie ausmacht und was die Magier wirklich treiben. Ich finde es sehr skurril.
Im Nachhinein betrachtet ist das einzig Gute, was mich wirklich besänftigt hat das Setting. Es erinnert mich an einen britischen Krimi. Am besten noch wie früher in schwarz- weiß, mit leicht knisternden Geräuschen im Hintergrund, wenn der Film ganz leise knackt.
Zusammenfassend gesagt, ist die Idee hinter diesem Buch nicht schlecht. Doch die Umsetzung nicht ideal. Die Story hat Potenzial, weil sie anders ist, als man sich einen typischen Krimi vorstellt. Auch die Idee mit den Magiern ist gut, da in die Story ein wenig Fantasy mit einfließt. Doch die Protagonisten gehen komplett unter. Hier fehlt ganz viel…
Was dennoch überzeugen konnte, ist der Schreibstil. Denn das Buch lässt sich gut lesen, ist unverschnörkelt, sehr gradlinig, manchmal sogar nüchtern in seinen Ausführungen, was aber gut passt. Spannend ist es, wobei die Spannung nicht komplett gehalten wird. Eher spannend, weil es komplett offen ist. Das Buch ist keine abgeschlossene Geschichte, sondern lässt genug Spielraum für den zweiten Band. Es geht also weiter… vielleicht werden dort alle Fragen beantwortet und die Protagonisten kommen mehr zur Geltung und erhalten einen höheren Stellenwert.
Ich habe mir mehr von diesem Buch versprochen und finde es schade, dass die Autorin das Potenzial der Geschichte und ihrer Ideen nicht ausgeschöpft hat. Es bleibt blass!

Meine Bewertung: 3 Sterne
Ein Buch, welches mich an einen Fluss erinnert. Es plätschert dahin, obwohl es so viel Potenzial hat. Jemand der weniger Wert auf Protagonisten und Setting legt ist hier genau richtig. Vor allem dann, wenn er am Mordfall mit Rätzeln will. Jemand dem diese Faktoren wichtig sind, wird etwas vermissen und die gleichen Probleme haben wie ich. Leider konnte dieses Buch nicht komplett überzeugen, bekommt aber dennoch 3 Sterne, da Potenzial vorhanden ist, mit ganz viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein Buch welches auf ein fulminantes Ende hinarbeitet

Zwischen Licht und Schatten (Der Welten-Express 2)
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Ich habe dem Erscheinen von Band 2 wirklich entgegengefiebert, da ich einfach wissen wollte wie es weitergeht und ich wurde überhaupt nicht enttäuscht.
Es handelt sich bei diesem Band um den Mittelteil ...

Ich habe dem Erscheinen von Band 2 wirklich entgegengefiebert, da ich einfach wissen wollte wie es weitergeht und ich wurde überhaupt nicht enttäuscht.
Es handelt sich bei diesem Band um den Mittelteil einer Trilogie. In meinen Augen hat es der Autor hier immer etwas schwerer, denn er muss es schaffen den Leser weiterhin zu begeistern, zu fesseln und bei Laune zu halten, dass dieser auf jeden Fall zu Band 3 greift. Ich werde definitiv am Ball bleiben, so viel sei verraten.
Die Handlung knüpft nahtlos an Band 1 an. Ich hätte mir hier einen klitzekleinen Rückblick erhofft, damit ich besser in den Band hineinfinde. Ich musste, gerade am Anfang ein wenig mehr grübeln, wie die Handlung war, wie es geendet hat und mit welchem Cliffhanger. Das ist in meinen Augen die einzige Schwachstelle, denn das Setting alleine hat mich wieder einmal komplett gefangen genommen.
Der Weltenexpress ist eine Kulisse, die einfach zum Träumen einlädt. Eine alte Dampflok, angetrieben mit Magietechnologie reist durch die Welt. Die Landschaften werden wunderbar bildlich, lebendig und authentisch geschildert, so dass man das Gefühl hat, man sei auch an Bord dieses einzigartigen Zuges. Anca Sturm schafft es mit ihrem Schreibstil, Welten entstehen zu lassen im Kopf des Lesers und begeistert damit. Eine Welt voller Fantasie, atemberaubenden Eindrücken und einer Schule, an der jeder gerne Schüler wäre.
Anca Sturm schreibt wunderbar flüssig, spannend, leicht lesbar und verzichtet auf lange verschnörkelte Sätze und Passagen. Dadurch wird das Lesevergnügen komplett ausgelebt und zieht den Leser hinein in eine neue Welt, die sie durch die punktierte Nutzung von Adjektiven mehr als realistisch wiedergibt.
Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Flinn, in der dritten Person. Flinn und ich haben uns im ersten Band lange nicht verstanden, da ich ihren Charakter schwer greifen konnte und sie nicht immer verstanden habe. Sie ist ein Mädchen, welches viele Ecken und Kanten hat, sie ist stürmisch, oftmals unüberlegt und wahrscheinlich im wahren Leben kein wirklicher Sympathieträger. Sie ist nicht die typische Heldin, die man sich vorstellen würde. Aber dies ist auch gut so, denn sonst wäre das Buch rund um Flinn und die Suche nach ihrem Bruder Jonte, zu glatt. Ich habe in diesem Band verstanden, dass sie Ecken und Kanten haben muss, sie darf kein geschliffener Stein sein, sondern einer, der noch stark bearbeitet werden will. Flinn wird als Protagonistin greifbar und zeigt das sie Herz hat und das sie Entscheidungen treffen kann, die im ersten Moment unrealistisch erscheinen, doch dann irgendwie Sinn ergeben. Eine Heldin die von Band zu Band an Größe gewinnt!
Alle Protagonistin, auf die wir sonst noch treffen, werden weiter ausgearbeitet und immer mehr zu kleinen Persönlichkeiten. Es kommen weitere Protagonisten hinzu, die einfach diese Story komplementieren und vervollständigen. Ich mag persönlich total gerne Kasim und Pegs, weil sie zu der doch eher störrischen Flinn ein wunderbares Duo abgeben, voller Charme und Herzlichkeit.
Schon in Band 1 wird klar, dass etwas mit dem Weltenexpress nicht stimmt. Irgendetwas geht vor sich… aber was? Ein Teil dieses Rätsel wird gelöst, ein anderes Puzzleteil neu aufgedeckt und viele Fragen aufgeworfen. Auch dieses Buch ist wieder einmal unsagbar spannend und endet wie Band 1 mit einem Cliffhanger. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob manche Szenen altersgerecht sind und kann dies absolut bestätigen. Es ist spannend, packend, ein wenig schaurig aber hervorragend geeignet um auch jüngere Leser zu begeistern und nicht zu verschrecken. Die Story ist in meinen Augen bis dato sehr rund. Es sind noch viele Fragen offen, aber auch manche abgehandelt und gelöst. Dennoch werden viele Fragen aufgeworfen, die sich hoffentlich im finalen Band auflösen.

Der Weltenexpress wird verglichen mit Harry Potter. Schwierig? Nein, finde ich nicht… Man muss es geteilt betrachten, denn Harry Potter ist eine ganz andere Richtung der Story, aber was die beiden verbindet ist die Kreativität, das mitfiebern, das sich begeistern lassen und das Erschaffen neuer Welten, neuer Begrifflichkeiten, die irgendwann einfach in den Wortschatz übergehen. Von daher finde ich einen Vergleich angebracht, da der Suchtfaktor mindestens genauso groß ist.


Meine Beurteilung: 5 Sterne
Ein Buch voller Magie, voller technischer Erfindungen, voller Spannung und fantastischer Momente. Wer es mag in neue Welten einzutauchen, sich mitreißen zu lassen und mit dem Weltenexpress auf Reise zu gehen, ist hier genau Richtung. Ein Buch voller Geheimnisse, Irrungen und Wendungen, ungeklärten Rätseln aber auch Lösungen. Kommt mit auf die Reise und werdet Schüler im einzigen Internatszug der Welt, der dich an ferne Orte bringt.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Schwere Themen für ein Jugendbuch

Abgründige Geheimnisse
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Ich hatte nicht wirklich eine Vorstellung davon was mich erwartet, aber was dann kam… war mehr als eine Überraschung!
Abgründige Geheimnisse ist ein Buch, welches sich mit den Themen Genmanipulation und ...

Ich hatte nicht wirklich eine Vorstellung davon was mich erwartet, aber was dann kam… war mehr als eine Überraschung!
Abgründige Geheimnisse ist ein Buch, welches sich mit den Themen Genmanipulation und Krebsforschung beschäftigt. In meinen Augen zwei Themen, die nicht unbedingt in ein Jugendbuch gehören und daher auch eine schwere Kost sein können. Daher war ich sehr auf die Umsetzung gespannt und ob es demnach den hohen Ansprüchen dieser Themen gerecht wird.
Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Sie waren nicht alle direkt durchschaubar, sie waren leicht geheimnisvoll und man hat lange gebraucht zu verstehen, auf welcher Seite sie stehen und ob sie ein falsches Spiel spielen. Leider bleiben in manchen Situationen die Zwischenmenschlichen Emotionen ein wenig auf der Strecke. Dadurch sind manche Protagonisten eher schwarz-weiß als in Farbe was sehr schade ist, das Potenzial dafür haben sie definitiv.
Aster als Hauptprotagonisten ist in meinen Augen sehr gelungen. Sie ist noch gezeichnet vom Tod ihrer Mutter, leidet sehr darunter und ist stark mitgenommen. Man merkt die Last die nun auf ihren Schultern liegt, von jetzt auf gleich die Verantwortung für ihre Schwester übernehmen zu müssen und erlebt die Angstattacken die sie immer wieder heimsuchen. Eine schwere Last für zarte Schultern, ob da die Aussicht zu ihrer Tante zu ziehen ein Lichtblick ist? Für mich wunderbar ausgearbeitet und absolut perfekt inszeniert.
Der Schreibstil ist sehr schlüssig, unverschnörkelt und aus der Ich- Perspektive von Aster erzählt. Ich konnte mich wunderbar in dieses Buch hineinlesen und es nicht mehr aus der Hand legen. Der Stil hat einen gefesselt und das Buch wollte gelesen werden. Es ist eine Mischung aus Fantasy und Thriller. Von Spannung und Fiktion, von Auf- und Ab… von verzwickten Situationen und Handlungen die nicht stimmig waren. Ich habe die ganze Zeit gerätselt und überlegt was mir das Unwohlsein verursacht hat, aber ich bin nicht darauf gekommen. Bis zum Schluss habe ich mich im Kreis gedreht und bin der Lösung kein Stück nähergekommen. Als dann alle Puzzleteile an ihren Platz gefallen sind und es offen vor mir lag, sind mir auch alle kleinen Hinweise aufgefallen, die die ich vorher vergeblich gesucht habe. Dennoch muss gesagt werden, die Story ist komplex und nicht einfach durchschaubar. Man muss dran bleiben am lesen und sich mitreißen lassen.
Spannend, allerdings nicht bis zum Schluss. Denn leider war das Ende ein wenig vorhersehbar. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Seiten gewünscht, ein wenig Länge um es nicht zu schnell abzuhandeln.
Der Schreibstil hat dazu beigetragen, dass diese ernsten Themen, auch für Jugendliche verständlich und einfach rübergebracht werden, die Umsetzung hat wunderbar funktioniert.
Lindsay Galvin hat für ihr Buch eine atemberaubende Kulisse erschaffen. Eine, die den Leser entführt auf eine tropische Insel, eine die Träume wahr werden lässt und die gleichzeitig so grausam ist.
Was mich wirklich begeistert hat, war der Kontext in diesem Buch. Zu sehen was Menschen bereit sind auf sich zu nehmen im Namen der Forschung und wie dehnbar der Begriff ethisch sein kann. Was ist noch menschlich und vertretbar, und was nicht? Ein Thema was nicht alltäglich, was in einer Story eingebettet ist, die spannend und zugleich erschütternd ist.
Die Story ist rund, gut durchdacht und auf den Punkt. In sich abgeschlossen und am Ende bleiben keine Fragen offen. Nur eine? Kommst du mit auf die Insel?

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch welches mich sehr positiv überrascht hat. Das Thema ist keine einfache Kost, aber perfekt umgesetzt um es auch Jugendlichen nahe zu bringen. Aufgrund der Spannung, den stetigen Wendungen und Überraschungen, ist es ein toller Jugendthriller, der einfach völlig anders ist. Es zeigt die Krebsforschung auf und gleichzeitig die Ethik die damit verbunden ist, sowie die große Grauzone dazwischen über die keiner spricht. Man muss sich auf dieses Buch einlassen und wird dabei einen Schatz entdecken… Nicht ganz glücklich bin ich mit der Ausarbeitung der Emotionen, da hätte ich mir mehr gewünscht und das Ende stärker ausgearbeitet, nicht so schnell abgehandelt. Wenn man über diese Kritik hinwegsieht ist es eine absolute Leseempfehlung, da mich dieses Buch einfach gepackt hat!

Veröffentlicht am 10.12.2019

Träume nicht, lasse dich in einen entführen

Unter dem Zelt der Sterne
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Zu aller Erst muss ich sagen, liebe ich die Zeichnungen in dem Buch. Wer dieses Buch liest wird mit drei Zeichnungen von „Lennon“ überrascht, die Wegbeschreibungen darstellen sollen und wirklich ganz liebevoll ...

Zu aller Erst muss ich sagen, liebe ich die Zeichnungen in dem Buch. Wer dieses Buch liest wird mit drei Zeichnungen von „Lennon“ überrascht, die Wegbeschreibungen darstellen sollen und wirklich ganz liebevoll skizziert wurden. Alleine dies anzuschauen ist etwas ganz besonderes und macht dieses Buch zu einem kleinen Highlight.
Dieses Buch entführt uns in die Welt von zwei Teenagern.
Zum einen in Zories Reich. Sie liebt Ordnung, plant alles genaustens durch, versucht jede Art von Zufall zu vermeiden, vor allem solche Zufälle die für Chaos sorgen. Sie lebt und liebt die Astronomie und geht in dieser völlig auf. Leider leidet sie an einem chronischen Nesselfieber. Dies tritt meist dann auf, wenn sie etwas Falsches isst oder wenn sie nervös wird. Leider ist es so, dass Zorie in der Wildnis die meiste Zeit nervös ist und daher extrem mit dem juckenden Ausschlag zu kämpfen hat. Also, alles andere als ein Glamping Ausflug der verspricht spaßig zu werden.
Lennon liebt es sich dunkel zu kleiden, hat sein Herz an Reptilien aller Art verloren und zeichnet von allem möglich Karten und notiert sich Dinge. In der Zeit als er und Zorie keinen Kontakt hatten ist viel passiert und er hat das wandern für sich entdeckt. Was sich später als Zorie Glück herausstellt.
Zwei wunderbare Protagonisten, die ganz unterschiedlich sind, dem Buch aber das Gewisse etwas verleihen und die Geschichte rund um die Gefühle, die im Raum schweben zu etwas besonderem machen.
Wir erfahren im Verlauf des Buches, warum damals die Freundschaft und das Mehr kaputt gegangen ist, was die beiden innerhalb dieser Zeit gemacht haben. Das Geheimnis um den Inhalt des Päckchens wird aufgeklärt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen, für Zorie und ihre Familie.
Die Geschichte rund um Zorie und Lennon ist eine kleines Abendteuer. Eines was mit einem harmlosen Ausflug beginnt und schlagartig, unvorhersehbar im Desaster endet und zu einem Survival Trip in der Wildnis endet.
Als Leser, wenn man nichts mit Ausflügen in die Wildnis am Hut hat, bekommt man dies sehr gut vermittelt und kann vieles nachvollziehen was man tun oder nicht tun sollte. Dieses Buch vermittelt einen Einblick in das Camping und seinen Gefahren, aber auch seinen Vorzügen und einzigartigen Momenten. Das sich jede kleine Anstrengung auszahlt und man am Ende des Weges dafür belohnt wird.

Der Schreibstil ist wunderbar schlüssig, sehr schön zu lesen, gradlinig, unverschnörkelt und ansprechend. Ist man einmal in die Geschichte eingetaucht, will man wissen wie es weitergeht und kann das Buch nicht aus der Hand legen. Zudem ist es spannend, wobei sich die Spannung in kleinen Wellen aufbaut und ganz am Ende in einem Vulkan explodiert. Genau in diesem Moment, fallen alle Puzzleteile an ihren Platz und man bekommt das vollständige Bild rund um Zorie und Lennon präsentiert. Das was man vielleicht zwischendurch erahnt oder vermutet hat, aber keinen Anhaltspunkt dafür gefunden hat, bestätigt sich und macht die Geschichte rund.
Wir tauchen ein in eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, Trauer und Schmerz. Verlust zu überbrücken, Ängste durchzustehen, zu Vertrauen und seinen Weg zu finden und diesen zu gehen.
Ein Buch, welches mehr nur ist als ein Ausflug in die Wildnis, ein Buch welches anregt darüber nachzudenken, wie unsinnig manchmal planen ist, weil es eh anders kommt als gedacht,


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches Lust auf Camping macht, die Natur zu erleben und zu spüren. Zum Stift zu greifen und sich Zeichnungen davon zu machen und mit einem Teleskop in die Sterne zu schauen. Für mich eine gelungene zarte Liebesgeschichte mit vielen kleinen Baustellen, sympathischen Protagonisten, ganz viel Herz und Schmerz. Ein Buch, welches nicht nur im Sommer gut zu lesen ist, sondern auch, im Winter, wenn man einfach träumen möchte.

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.

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