Die Liebe und eine Reise in die Heimat auf walisisch.
All die Farben dazwischenZauberhaft. Dieses Wort beschreibt das Cover von „All die Farben dazwischen“ vermutlich am besten. Zwischen einer malerischen Landschaftsaufnahme und dem aparten Gesicht einer jungen Frau in schwarz und ...
Zauberhaft. Dieses Wort beschreibt das Cover von „All die Farben dazwischen“ vermutlich am besten. Zwischen einer malerischen Landschaftsaufnahme und dem aparten Gesicht einer jungen Frau in schwarz und weiß lassen uns warme, wunderbare Farben erahnen warum dieser Roman seinen Titel trägt. „Liebesroman“ sagt uns das wunderschön gestaltete Cover. Doch die Reise, die wir mit der Protagonistin Charlie gehen ist so viel mehr. Stefanie Brunswick hat mit diesem Buch eine Farbpalette an Emotionen in die Hand genommen, mit der sie die schönsten Bilder malt. Boy, Bob Ross wäre stolz.
Charlie nimmt uns mit nach Wales. In den beschaulichen Ort Saundersfoot, in dem sie aufgewachsen ist. Nur war sie seit 13 Jahren selbst nicht hier - die Hochzeit ihrer einst besten Freundin führt sie nun dorthin und mit ihr all die Geister der Vergangenheit.
Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert, denn in Saundersfoot warten keine gute Erinnerungen. So trifft sie dort auf den Vater, der ihre Mutter und sie vor all den Jahren betrogen hat - samt der dazugehörigen Frau. Auch mit ihrer Jugendliebe Nathan wird sie konfrontiert. Und ein alter Schulfreund rückt dann irgendwie auch noch in’s Bild …
Schon nach den ersten paar Seiten dieser Lesereise war ich verliebt in diese Geschichte. Ich war verliebt in die walisische Landschaft, die Stefanie Brunswick so deutlich beschreibt. Ich war verliebt in Charlie, die einen so charmanten Humor hat, dass ich einige Male albern kichern musste. Ich war verliebt in all die Nebenfiguren wie Bronwen und Gray, die so ehrlich beschrieben sind, dass man fast schon weiß, wie es in ihrer Pension/ihrem Pub, dem Red Dragon duftet. Ich war verliebt in all die kleinen Details, wie zum Beispiel die klitzekleinen Huldigungen an die walisische Sprache, dem englischen Lebensgefühl oder die Bedeutung einer ganz bestimmten Muschelkette.
Charlies Geschichte ist eine vom Nachhausekommen. Eine Geschichte über inneres Wachstum und die Erkenntnis, dass das Leben eben auch „all die Farben dazwischen“ ist.
Stefanie Brunswick versteht es authentisch zu schreiben und ihre Leser für den Bruchteil der Lesezeit in einer andere Realität mitzunehmen. In „All die Faben dazwischen“ war ich über Tage im walisischen Saundersfoot. Ich habe dort meine erste Hen-Party bestritten, habe Krebse gefangen, habe Hochzeitstorte gegessen und mich verliebt.
Fernweh … oder Heimweh sind gute Gründe dieses Buch zu lesen. Oder das Bedürfnis einfach einen schönen Roman zu lesen. Oder, wenn ihr darauf aus seid euch in sämtliche Charaktere zu verlieben. Oder wenn ihr schon mal durch die walisische Landschaft gewandert seid oder es gerne würdet. Oder … ach, hergottnocheins - Darllenwch y llyfr hwn!