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Veröffentlicht am 11.05.2023

Mitzi wieder mitten im Geschehen

Schießt nicht auf die MörderMitzi
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„...Warum der Robert, der sich als Fake-Name für die Diebesbande Burschi ausgesucht hat, in den Sekunden, bevor ihn die Kugel trifft, an einen Krapfen denken muss, ist ihm selbst unerklärlich...“

Mit ...

„...Warum der Robert, der sich als Fake-Name für die Diebesbande Burschi ausgesucht hat, in den Sekunden, bevor ihn die Kugel trifft, an einen Krapfen denken muss, ist ihm selbst unerklärlich...“

Mit diesen Worten beginnt ein spannender Krimi. Zuerst wird sekundengenau beschrieben, was Burschi so alles durch den Kopf geht, während er die Kugel auf sich zufliegen sie.
Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet, enthält viele Sprachbilder und gibt die Emotionen der Protagonisten ausgezeichnet wieder.
Burschi wird nach einem Überfall auf einen Juwelierladen erschossen. Der Mörder war aber keiner seiner Begleiter.
In den Fall wird Inspektorin Agnes Kirschnagel mit einbezogen. Der Diebesbande ist man schon lange erfolglos auf der Spur. Bisher gab es bei den Überfällen nie einen Toten.
Um Mitzi, ihre Freundin, braucht sich Agnes keine Sorgen zu machen. Sie wird in den Fall dises Mal nicht involviert, denn sie ist gerade mit ihrem Freund Rudolfo auf einer Flusskreuzfahrt auf der Donau.
Die Reise wird sehr detailliert beschrieben.

„...Allein wie das Ufer an ihr vorbeizog, faszinierte sie. Zuerst noch die Häuserschluchten der Vorstadt, der Ausblick auf öffentliche Gebäude, die Mitzi noch nicht besucht hatte, die sie aber alle fotografierte...“

Den gerät Mitzi zufällig in eine falsche Kabine. Ihre Neugier verleitet sie dazu, einen Blick in die fremde Tasche zu werfen. Sofort rotiert ihr Kopfkino, denn Phantasie hat sie mehr als genug.

„...Möglicherweise waren Mitzis Sinne nach all ihren früheren Erlebnissen zu sehr auf Alarm eingestellt. Sie meinte, bei Rauch stets ein gefährliches Feuer zu sehen, wo einfach bloß gegrillt wurde...“

Dummerweise wurde auch der telefonische Kontakt zwischen Mitzi und Agnes auf Sparflamme reduziert. Agnes hat mit ihrem neuen Fall den Kopf voll und Mitzi geht eine Bemerkung von Agnes nicht aus den Kopf. Also verhält sie sich erst einmal still, auch wenn ihr das alles andere als leicht fällt.
Der Autorin gelingt es, die Spannung hoch zu halten, auch wenn zwischendurch manch andere Themen das Geschehen bestimmen. Viel dazu bei trägt Mitzis liebenswerte und manchmal fast naive Art. Wenn sie allerdings glaubt, den richtigen Weg zu gehen, kann sie auch ziemlich stur sein.
In Melk werden dann die Handlungsstränge auf dem Fluss und auf dem Land in einer aktionsreichen Szene zusammengeführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zu erwähnen bleibt noch, dass es vor jedem Kapitel eine kursive kurze Zusammenfassung Mitzis bisheriger Fälle in Form einer Fernsehvorschau gibt.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Bewegende Geschichte

Anfang einer neuen Zeit
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„...Aus Emmas Trauer wurde Wut und Hass. Von wegen, Königsberg wäre außer Reichweite der alliieren Bomberflotten! Sie hasste diesen Krieg...“

Emma hat soeben ihre große Schwester Charlotte verloren. Sie ...

„...Aus Emmas Trauer wurde Wut und Hass. Von wegen, Königsberg wäre außer Reichweite der alliieren Bomberflotten! Sie hasste diesen Krieg...“

Emma hat soeben ihre große Schwester Charlotte verloren. Sie fiel den Bombardement zum Opfer genau wie die Mutter der achtjährigen Eva. Beide gelingt es, auf einen Bauernhof in der Nähe von Königsberg unterzukommen.
Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Gleichzeitig aber enthält das Buch eine Prise Agententhriller, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und tiefgehende Diskussionen zum christlichen Glauben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen.
Wir schreiben das Jahr 1945. Die Front rückt näher. Emma und Eva fliehen zusammen mit dem Bauern. Dann geraten sie in die Hände der Roten Armee. Emma wird von Eva getrennt. Die Frauen werden abgeführt, denn man sucht nach einer Frau, die einen russischen Spion in Königsberg verraten haben soll. Da Emma Russisch kann, fungiert sie als Dolmetscherin. Ihr gegenüber steht Oberst Ajoscha Iwanow. Der sitzt zwischen allen Stühlen. Einerseits muss er Erfolge bei der Suche nach der Verräterin vorwiesen, andererseits darf keiner wissen, dass er Christ ist. Mit seiner kühlen, emotionslosen Art hält er die anderen von sich fern. Gleichzeitig bringt er seine Untergebenen zum Nachdenken.

„...Aber trotzdem haben viele Deutsche das Bild von uns, dass wir Vergewaltiger sind. Aber genauso, wie nicht alle Russen Vergewaltiger sind, sind nicht alle Deutschen Nazis. Lernen Sie zu differenzieren...“

Das Verhältnis zwischen Ajoscha und Emma ist kompliziert. Sie werden sich in unterschiedlichen Situationen wieder begegnen. Während Ajoscha vom Glauben spricht, kann Emma damit nichts anfangen. Mit dem Tod ihre Schwester ist das Thema für sie abgeschlossen. Auch das Opfer Jesu und die Gnade ist für sie nicht greifbar. Gedanken zu Vergebung gegen andere und sich selbst ziehen sich wie ein roter faden durch die Geschichte.
Bewegend fand ich die Zeilen aus dem Brief von Ajoschas Bruder, der gefallen ist.

„...Er hat in seine letzten Brief geschrieben, er könne sich nicht vorstellen, selbst unter Beschuss nur Angst zu empfinden und hoffnungslos zu sein. Er war sich sicher, dass der Krieg nur Staub auf seiner Seele war, den er einfach abschütteln müsste, um frei davon zu werden...“

Im Anhang geht die Autorin noch kurz auf einige Aspekte der Handlung ein.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gelungenes Debüt.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Beeindrukcneder Roman

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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„...Ohne zu zögern, nahm Lily das Kinderfoto aus ihrer Manteltasche und riss es in der Mitte, wo die beiden Freundinnen Hand in Hand posierten, in zwei Teile...“

Agnes nähert sich dem Lastwagen, mit dem ...

„...Ohne zu zögern, nahm Lily das Kinderfoto aus ihrer Manteltasche und riss es in der Mitte, wo die beiden Freundinnen Hand in Hand posierten, in zwei Teile...“

Agnes nähert sich dem Lastwagen, mit dem ihre beste Freundin Lily und deren Familie Sulzburg zusammen mit anderen Juden verlassen müssen. Sie nimmt die Hälfte von Lilys Foto in Empfang. Werden sie es je wieder zusammenfügen können?
Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist ausgereift und bringt die Zeitverhältnisse gut zum Tragen.
Wir schreiben das Jahr 1965. Agnes arbeitet bei einem Radiosender. Ihr Chef gibt ihr einen besonderen Auftrag. In dem kleinen französischen Ort Dieulefit wurden im Zweiten Weltkrieg jüdische Kinder versteckt. Sie konnten dort sogar eine Schule besuchen. Agnes soll dazu recherchieren. Plötzlich kommt die Frage wieder auf: Könnte Lily doch noch leben?

„...Wie aus dem Nichts war sie mit ihrer Kindheit und einer alten Wunde konfrontiert worden. Wie lange lag das zurück, als ihr der alte Herr Schneider vom Tod der Familie Blum erzählt hatte? Sollte er sich getäuscht haben?...“

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine berichtet von Lilys Leben in Dieulefit, der andere von den Anforderungen, den sich Agnes bei ihrer Recherche stellen muss. Bei letzterem werden vor allem die Verhältnisse in der BRD beleuchtet. Man lebt in einer Zeit des Aufschwungs. Die Vergangenheit will man Vergangenheit seine lassen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Deshalb bekommt Agnes vorläufig auch keine Möglichkeit, ihren Beitrag im Radio zu veröffentlichen. Auch in ihrem Elternhaus kommt es zu heftigen Diskussionen.

„...Es hat noch gar nicht angefangen, Mama. Es geht erst richtig los mit der Aufarbeitung. Ob euch das passt oder nicht. Und vielleicht müsst ihr eines Tages auch Fragen beantworten und euch dem stellen, was vor euren Augen geschehen ist...“

Der Strang der Kriegsjahre zeigt das fast normale Leben der Kinder. Deutlich wird, dass der Ort davon nach dem Krieg kein Aufheben gemacht hat. Man hat geschwiegen und zusammengehalten. Man will kein Heldenepos.
Eine dritte Sicht ist die Sicht der Opfer. Auch sie schweigen und verdrängen. Dabei haben sich viele ein neues Leben aufgebaut und wolle nicht mehr an Vergangenes erinnert werden. Andere aber suchen nach Schuldigen.

„...Rache war kein guter Ratgeber, nur Vergebung vermochte den eigenen Schmerz über erlebtes Leid lindern...“

Hierbei gilt es aber zu trennen zwischen Rache und Recht. Verzicht auf Rache heißt nicht, Verzicht auf Rechtsmittel, die die Täter überführen.
Gut gefällt mir, wie bei den Protagonisten ein innerer Prozess in Gang kommt, der frei macht für ein selbstbestimmtes Leben und neue Chancen eröffnet.
Im Anhang gibt es Informationen zu historischen Organisationen und Personen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bezieht sich auf ein reales Geschehen und zeigt, wie die verschiedenen Gruppen mit dem Erleben umgingen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Connis Urlaub

Conni in den Bergen
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„...Papa will in die Berge. Mama will ans Meer. Und Conni? Sie will beides...“

Es ergibt sich die Frage: Geht das? Und wie das geht!
Die Autorin hat erneut ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. ...

„...Papa will in die Berge. Mama will ans Meer. Und Conni? Sie will beides...“

Es ergibt sich die Frage: Geht das? Und wie das geht!
Die Autorin hat erneut ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Conni fährt mit ihren Eltern ins Allgäu. Dort findet sie alles: Berge und Wasser. Jeden tag wartet ein enues Abenteuer auf sie.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Die Sätze sind kurz, die Absätze klar gegliedert. Das Buch eignet sich prima zum Vorlesen.
Viele farbige Bilder veranschaulichen die Handlung.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Amüsanter Kinderkrimi

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 2: Auf Wolle 7
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„...Er traute diesem Kerl nicht. Der war nicht ohne Grund hier auf dem Sonnenscheinhof aufgetaucht. Dazu war das Auto zu protzig, die Brille zu dunkel und seine Gang zu angeberisch...“

Alpaka Einstein ...

„...Er traute diesem Kerl nicht. Der war nicht ohne Grund hier auf dem Sonnenscheinhof aufgetaucht. Dazu war das Auto zu protzig, die Brille zu dunkel und seine Gang zu angeberisch...“

Alpaka Einstein hat eine gute Menschenkenntnis, besser jedenfalls als ihre Hausmenschen. Die ahnen noch nicht, was der Immobilienmakler mit dem Grundstück vorhat, das er ihnen abkaufen will.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Drei Alpakas ermitteln zu lassen, ist mal eine ausgefallene Idee. Obwohl ich Teil 1 nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Im Ort plant ein Investor ein riesiges Einkaufszentrum. Die Bewohner sind nicht amüsiert. An den Sonnenhof traut er sich aber nicht ran, weil sich Knut als Polizist zu erkennen gegeben hat. Dafür häufen sich die Anschläge auf den in der Nähe befindlichen Tierschutzhof. Wird es den Tieren gelingen, die Täter zu überführen und ihre Hausmenschen auf die richtige Spur zu setzten?
Das Buch zeichnet sich nicht nur durch manch humorvolle Stellen aus. Ziemlich unauffällig werden den Kindern im Laufe der Handlung auch Werte vermittelt.

„...“Kein Wesen steht über den anderen“, antwortete Doodle streng. „Jeder kann etwas anderes besser. Aber trotzdem sind wir alle gleich viel wert“...“

Doodle ist das Pony vom Tierschutzhof. Mir gefällt, wie die unterschiedlichen Tiere zusammenarbeiten.
Schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen das Geschehen.

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