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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Fesselnder Krimi

Wenn der Glaubenberg schweigt
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„...Er griff nach dem Reisekoffer. Ja, der Wolf wurde alt, aber für den Ruhestand war er definitiv zu jung...“

Mit diesen Worten endet der Prolog. Eine Frage lässt er offen: Wer ist der Wolf? Wie ein ...

„...Er griff nach dem Reisekoffer. Ja, der Wolf wurde alt, aber für den Ruhestand war er definitiv zu jung...“

Mit diesen Worten endet der Prolog. Eine Frage lässt er offen: Wer ist der Wolf? Wie ein roter Faden zieht sich das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein durch die Geschichte.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort gepackt. Sie ließ sich kaum aus den Händen legen.
Ermittler Cem Cengiz hat ein Problem. Eva, seine Frau und Staatsanwältin, klagt Lila, Cems ehemalige Freundin, an, den minderjährigen Sambou aus einen Flüchtlingslager entführt und in die Schweiz geschleust zu haben. Angeblich hat Sambou Informationen über Viktor Romanowitsch Kasakow, einen alten Bekannten von Cem. Doch der Junge schweigt seit seiner Ankunft.
Als Viktor Eva entführt, schlagen bei Cem alle Alarmglocken an. Erstaunlicherweise aber kann sie ihm entwischen – und zwar genau vor ihrer Wohnung.
Der Sprachstil unterstützt den hohen Spannungsbogen. Schnell wechselnde Handlungsorte und unvorhergesehen Wendungen machen das Lesen zum Vergnügen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Über Lola sagt Cem:

„...Sie ist manipulativ, eine hervorragende Schauspielerin, unerbittlich und misstrauisch...“

Das Leben hat sie so geformt. Lila kann aber auch eins. Sie beherrscht perfekt die Waffen der Frau und setzt sich unerbittlich für Menschen ein, die ihr am Herzen liegen.
Viktor stammt aus einer reichen russischen Familie, hat sich aber sein Vermögen selbst erarbeitet. Er gilt als Mitglied der russischen Mafia.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die Zusammentreffen von Eva und Viktor. Er will reden, sie kämpft darum, die Kontrolle zu behalten und sich nicht von ihrer Angst unterkriegen zu lassen. Viktor ist raffiniert. Er schlüpft immer wieder durch die fein gesponnenen Netze der Polizei. Als ein russischer Ermittler hinzugezogen wird, erweist sich das Vorgehen eher schwieriger als einfacher. Seine Methoden und Vorschläge kommen nicht gut an.
Da Cem befangen ist, kommt es seiner Vorgesetzten Susanne gerade recht, als eine alte Dame erscheint und meint, ihre Tarockkarten haben ihr eine Leiche in der Wolfsschlucht gezeigt. Susanne schickt ihn mit Ella, so heißt die alte Dame, in diese Schlucht. Ella ist ein Original. Sie quatscht Cem pausenlos die Ohren voll, nimmt ihn auf den Arm und macht ihn Vorschriften.

„...Sie wirken gestresst, Herr Cendiz. Wann hatten Sie die letzten Ferien?...“

Cem zieht alle Register, um Viktor zu fassen und Eva aus der Schusslinie zu bringen. Die aber hat es satt, keinen Schritt mehr allein gehen zu können. Sie führt ein Gespräch mit dem russischen Ermittler.

„...Eva lehnte sich im Stuhl zurück. „Erzählen Sie mir von Ihren Ermittlungen. Wie sind Sie auf Viktor aufmerksam geworden?“ „ Mütterchen Russland behält seine Bürger im Auge, auch wenn sie reich und einflussreich sind und im Ausland wohnen“...“

Als sich Eva zu einem Alleingang entschließt, verschärft sich die Situation erneut.
Mir gefällt, wie gekonnt die Autorin die Lebensläufe fast aller handelnden Personen in die Handlung integriert. Irgendwann spricht jeder über seine Vergangenheit.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Handlung ist nicht nur spannend, sondern auch sehr raffiniert gestrickt. Persönliche Gefühle beeinflussen manche Entscheidungen und führen so zu unerwarteten Verwicklungen.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Kasimirs Abenteuer in Paris

Auf fliegender Mission 2 - Der verschwundene Papyrus
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„...Das konnte ja heiter werden, wenn Kasimir bei allen Errungenschaften der modernen Technologie einen solchen Zirkus aufführen würde, dachte Stella...“

Stella. Matteo und Hanna sind mit Kasimir auf ...

„...Das konnte ja heiter werden, wenn Kasimir bei allen Errungenschaften der modernen Technologie einen solchen Zirkus aufführen würde, dachte Stella...“

Stella. Matteo und Hanna sind mit Kasimir auf den Weg nach Paris. Als Kasimir eine Flugzeug sieht, hält er es für einen mächtigen Dschinn und begibt sich in den Sturzflug. Glücklicherweise gelingt es den Kindern, ihn zu beruhigen, so dass Kasimir wieder sachte steigt.
Kasimir ist ein fliegender Teppich, der nach einem heftigen Sturm im alten Ägypten bei Stella, Matteo und Hanna auf der Terrasse gelandet ist. Diese Zusammenhänge erfahre ich im ersten Kapitel. Dort lerne ich auch andere besondere Eigenschaften des fliegenden Teppichs kennen.
Mit den Kindern unterwegs ist der Tukan Kainu. Seine Verwandten sind im brasilianischen Regenwald nicht mehr zu erreichen. In Paris erhoffen sie sich Informationen von seinem Vetter Valentin.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es ist der zweite Teil der Reihe. Am Anfang erfahre ich kurz, was bisher geschah. Das genügt, um der Handlung problemlos folgen zu können.
Der Autor verknüpft gekonnt Phantasie mit Realität. Gleichzeitig steckt in dem Buch eine Menge an Informationen. Zur Abholzung des Regenwaldes nennt ihnen Madame Bouvier, bei der Valentin lebt, mehrere Gründe.

„...Der häufigste Grund ist, irgendjemand will mit dem Holz der Bäume schnell viel Geld verdienen. Ein anderer Grund ist, dass Viehzüchter den Wald abholzen, um Weideland für ihre Rinder zu schaffen...“

Doch geruhsam ist es für sie in Paris nicht. Es warten eine Menge an Abenteuern.
Mir gefällt der feine Humor der Geschichte. Der zeigt sich nicht nur, wenn Kasimir auf moderne Errungenschaften trifft. Auch im ägyptischen Museum im Louvre hat er so seine Probleme. Wer bisher für ihn lebendig war, steht nun aus Stein vor ihm. Kann er ihm wirklich nichts tun?
Untergekommen sind die Kinder bei Professor Bernard. Der hat ihnen den Louvre empfohlen, weil es die einzige Chance ist, etwas darüber zu erfahren, was dieser Sturm, der ihnen Kasimir gebracht hat, in Ägypten für Folgen hatte. Doch sie sind nicht die Einzigen, die sich für ein solches Dokument interessieren.
Die Geschichte ist sehr anschaulich illustriert. Dabei passen sich nicht nur die Bilder der Handlung an, sondern auch die Grundierung der Seite. In der Nacht steht schon mal weiße Schrift auf schwarzen Grund.
Auf einer der ersten Seiten gibt es eine Landkarte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Erwähnenswert ist außerdem das orange Lesebändchen.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Fesselnd bis zur letzten Seite

Die Babylon-Verschwörung
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„...Leandro ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. Hier saßen Juden und Araber in völliger Eintracht. Wie war es möglich, dass sie gemeinsam sangen, einen Gottesdienst feierten, sich eins machten?...“

Leandro ...

„...Leandro ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. Hier saßen Juden und Araber in völliger Eintracht. Wie war es möglich, dass sie gemeinsam sangen, einen Gottesdienst feierten, sich eins machten?...“

Leandro ist in Fragen des Glaubends eher ein Skeptiker. Doch was er in einer messianischen Gemeinde am See Genezareth erlebt, beeindruckt ihn. Allerdings sollte es für längere Zeit der letzte Ruhepunkt für ihn und seine Freunde gewesen sein. Auch in Israel sind sie nicht sicher. Ihre Feinde sind ihnen schon auf den Fersen.
Währenddessen findet Professor Nowotny in einer unterirdischen Kammer in Ägypten ein kleines Kästchen. Als er es öffnet, liegt ein detaillierter Plan vor ihm, den eine uralte Geheimorganisation nun verwirklichen will. Der Professor hat nur ein Problem. Wie kommt er zurück ans Tageslicht?
Der Autor hat erneut eine spannende Fortsetzung seiner Babylon – Trilogie geschrieben. Alles steuert auf das Ende zu. Ist der Plan der Geheimorganisation noch zu verhindern?
Der Schriftstil sorgt für einen extrem hohen Spannungsbogen. Rasante Verfolgungsjagden wechseln sich mit kurzen Szenen ab, wo es um die weitere Planung geht. Ab und an blitzt ein feiner Humor auf.

„...Janina, deren lange blonde Haare im Fahrtwind wehten, stöhnte auf und zeigte Richtung Uferstraße: „Seht ihr die drei Autos dort? Die fahren in einer irren Geschwindigkeit.“ „Ja, von den Strafzetteln könnte die Polizei ein Betriebsfest feiern“, meinte Lion sarkastisch...“

In der Geheimorganisation ist man sich nicht einig. Gilbert Winter setzt auf Gewalt. Khor, der Chef, sieht das anders:

„...Weißt du, Gilbert – wir müssen die Menschen von unserem Plan überzeugen. Wir dürfen sie manipulieren, ja, aber wir werden sie letztendlich dazu bringen, dass sie nach seiner Umsetzung schreien...“

Natürlich ist sein Weg raffinierter und wesentlich schwerer zu durchschauen. Es geht um die Frage, was ist Wahrheit und was wird als Wahrheit hingestellt. Gleichzeitig findet die Geheimorganisation eine Möglichkeit, allgegenwärtige technische Errungenschaften für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Gut ausgearbeitete Gespräche bringen die Handlung voran. Vor allem Jackie braucht einen Gegenüber, der ihr zuhört und für sie da ist. Ihre Erinnerungen sind immer noch nicht zurückgekehrt. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als zu wissen, wer sie ist und wo ihre Familie lebt.
Außerdem gibt es Dialoge über den Glauben, die in die Tiefe gehen.

„...Gott will, dass wir unsere Ohnmacht eingestehen und ihn machen lassen. Wenn es unsere Aufgabe sein sollte, etwas zu tun, dann muss er uns auch eine Tür öffnen, sonst hat es keinen Zweck...“

Und diese Tür wird sich öffnen. Am Ende bleibt keine Frage offen.
Der Abschluss der Trilogie hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Das hohe Gut Religionsfreiheit

Unerwünscht im Orient
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„...Du kannst einige Tage in Abschiebehaft verbringen und darauf warten, dass sie dich außer Landes schaffen. Oder du versteckst dich irgendwo so lange, bis im günstigsten Fall deine Ausweisung aus der ...

„...Du kannst einige Tage in Abschiebehaft verbringen und darauf warten, dass sie dich außer Landes schaffen. Oder du versteckst dich irgendwo so lange, bis im günstigsten Fall deine Ausweisung aus der Türkei vom Gericht ausgesetzt wird...“

Diese Worte hört der Autor von seinem Anwalt. Mehr als 20 Jahre hat er in der Türkei gelebt. Seine Tochter Hanna wurde dort geboren. Sie haben sich eine Existenz aufgebaut.Als Hanna in die weiterführende Schule kommt, kehren sie für einige Jahre nach Deutschland zurück. Ab 2015 leben sie erneut in der Türkei. Und nun wird ihm mitgeteilt, dass seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wird. Innerhalb von 10 Tagen hat er das Land zu verlassen. Hanna ist mittlerweile volljährig. Sie studiert in der Türkei. Für sie gilt diese Regelung nicht. Was tun?
Der Autor hat einen bewegenden Tatsachenroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Im ersten Teil des Buches macht mich der Autor mit dem Leben in der Türkei vertraut. So erfahre ich, wie das Schulsystem funktioniert, welche Feste man feiert und was kulturell wichtige Unterschiede sind. Dabei verschweigt er nicht, dass sie am Anfang in manch Fettnäpfchen getreten sind.

„...Und ganz allgemein zum Orient: Zeit haben, warme Temperaturen und herzliche menschliche Beziehungen, sich fallen lassen, genießen, einander Freund sein...“

Der Autor äußert sich auch zum Thema Integration. Seine Erkenntnis fasst er so zusammen:

„...Integration ist keine Frage der Paragrafen, sondern der Herzen...“

Nach langem Suchen hatten sie im Dorf einen neuen Kirchensaal eröffnet. Doch am Horizont erscheinen schon die ersten Wolken. Christliche Prediger werden ausgewiesen. Und dann trifft es auch den Autor.
Sehr detailliert legt er dar, wie er um sein Recht kämpft. Seine Frau Regina ist gerade in Österreich, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Der Autor nimmt sich einen Rechtsanwalt. Doch die staatliche Bürokratie arbeitet langsam. Tag um Tag verstreichen. Seine Ausweisung hat auch für Hanna gravierende Folgen. Sie ist über ihn in der Türkei krankenversichert.
Er weiß seine Freunde und Nachbarn an seiner Seite. Außerdem wird er von vielen Gebetskreisen getragen. Die Mails von Glaubensgeschwistern, denen es ähnlich ging, machen ihm Mut.

„...Es scheint, dass alle Regierungen heute irgendwie vor der türkischen Regierung ‚in die Knie‘ gehen wollen (auch die USA)!...“

Das schreibt ihm ein Ehepaar aus Amerika, die schon vor etlichen Jahren ausgewiesen wurden.
Staatliche Stellen in Deutschland verhalten sich zurückhaltend.
Trotzdem erlebt der Autor manch Wunder, dass zur Glaubensstärkung beiträgt. So funktioniert eine kurzzeitige Einreise, um einige Probleme bezüglich ihrer Besitztümer klären zu können.
Im Anhang werden wichtige Dokumente zum Thema Religionsfreiheit in der Türkei abgedruckt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass es auch heute noch nicht selbstverständlich ist, seinen christlichen Glauben leben zu können. Immer noch wartet der Autor darauf, in das Land zurückkehren zu können.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Spannende Fortsetzung

Der Bund der Familien
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„...Irgendwie musste sie ihren Ehemann davon überzeugen, die Wehrmacht wieder zu verlassen und in die väterliche Fabrik und damit in ihr gemeinsames Leben zurückzukehren. Nur wie sie das anstellen sollte, ...

„...Irgendwie musste sie ihren Ehemann davon überzeugen, die Wehrmacht wieder zu verlassen und in die väterliche Fabrik und damit in ihr gemeinsames Leben zurückzukehren. Nur wie sie das anstellen sollte, wusste sie beim besten Willen nicht...“

Diese Gedanken gehen der schwangeren Elisabeth im Jahre 1938 durch den Kopf. Ihr Mann Ferdinand war nur deshalb zur Wehrmacht gegangen, damit sein Vater stolz auf ihn ist. Dass er diesen Entschluss schon nach kurzer Zeit bereuen würde, konnte er nicht ahnen. Elisabeth hat ein weiteres Problem. Seit man den Toten aus dem Fluss geborgen hat, fragt sie sich, ob ihr Schweigen richtig war. Damit schließt die Geschichte zeitnah an Teil 2 an.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Seit Wilhelms Schlaganfall kümmert sich Elsa, sein Frau, aufopferungsvoll um ihn. Noch ahnt sie nicht, dass es ihm wesentlich besser geht, als er zeigt. Nur Paul – Friedrich von Falkenburg weiß davon. Deshalb ist die Familie auch schockiert, als sie nun von Wilhelm erfährt, dass er seine Fabrik an Paul – Friedrich verkauft hat.
Besonders sauer sind Wilhelms Sohn Leopold und Wilhelms Bruder Heinrich. Doch Käthe gelingt es, Heinrich zu beschwichtigen. Leopold muss sich entscheiden, ob er alles verlieren will oder ob er sich endlich in den Griff bekommt.
Gekonnt werden die unterschiedlichen Ansichten zur politischen Situation wiedergegeben. Während Gustav dem Regime kritisch gegenübersteht und das auch äußert, sieht das seine Mutter Dorothea anders:

„...Es ist wirklich an der Zeit, dass der Führer all seine Pläne in die Tat umsetzt und damit dem Land die Stabilität gibt, die es braucht.Dann kehrt endlich wieder mehr Ruhe ein...“

Wilhelmine vermisst eine Nachricht von Martin. Außerdem findet sie es ungerecht, dass sie höchstens Dressur reiten darf, aber keine Chance hat, als Springreiterin an einem Turnier teilzunehmen. Der neue Bereiter aber erkennt Wilhelmines Talent.
Gauleiter Langmüller hat es schon seit einiger Zeit auf Paul – Friedrich von Falkenstein abgesehen. Gern würde er ihm oder den Gebrüdern Lehmann ein Vergehen nachweisen, um sie enteignen zu können und dadurch auf der Karriereleiter steil nach oben zu steigen. Als sich die Situation zuspitzt, muss Paul – Friedrich handeln. Dabei geht er sehr raffiniert vor.
Die innere Spannung des Buches ergibt sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten und ihren unterschiedlichen politischen Ansichten. Doch trotz aller Meinungsverschiedenheiten halten im Ernstfall die Familien zusammen. Auch bei den Frauen zeigt sich, wie verschieden sie charakterlich sind. Während Clara mit geschickten Winkelzügen klar kommt, neigt Elisabeth schnell zu Gewissensbissen. Sie legt viel Wert auf Ehrlichkeit. Das aber kann in der Zeit gefährlich werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu Teil 1 wird hier ein Handlungsstrang vollständig abgeschlossen. Trotzdem bleiben natürlich noch genügend Fragen offen.

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