Spannender Abschluss der Reihe
Venusmuscheln in Venedig„...Alkmene zwang sich, ihren Blick zu lösen und wieder aufs weite Meer zu richten. Da war eine Unruhe in ihr, die sie verwirrte. Sophia war vier Monate alt, hatte in Jerusalem wie im Paradies gelebt. ...
„...Alkmene zwang sich, ihren Blick zu lösen und wieder aufs weite Meer zu richten. Da war eine Unruhe in ihr, die sie verwirrte. Sophia war vier Monate alt, hatte in Jerusalem wie im Paradies gelebt. Wegen Diethelms Liebschaft mit der Hausherrin befanden sie sich als Fliehende auf diesem Schiff…“
Unter anderem mit diesen Zeilen knüpft die Autorin an den zweiten Band der Reihe an. Sie hat mit dem neuen Teil einen spannenden Abschluss der Reihe geschrieben. Die Geschichte zeugt von umfassender und exakter Recherche. Der Schriftstil passt sich den historischen Gegebenheiten an. Das gilt insbesondere auch für die kurzen Rezepte, die am Beginn jedes Kapitels stehen.
Wir schreiben das Jahr 1190. Diethelm und die Delikatessköchin Alkmene kommen in Tyros an. Während sich Diethelm bei der Stadtwache verdingt, kommt Alkmene bei Maria Komnena unter.
„...Maria Komnena war eine stattliche Frau, aufrecht thronte sie auf einem kunstvoll geschnitzten Sessel inmitten ihrer Hofdamen. Sie musterte Alkmene mit berechnendem Blick…“
Schnell wird deutlich, dass die Frau gewohnt ist, zu bekommen, was sie will. Dazu ist ihr jedes Mittel recht. Das aber könnte Alkmene in Teufels Küche bringen.
„...Alkmene hatte untertänig genickt. Heimliche Treffen, verbotene Liebschaften, hinterhältige Absprachen: Sie arbeitete wieder an einem byzantinischen Hof...“
Momentan will Maria die Hochzeit ihrer Tochter Isabella mit Konrad von Monserrat. Dass sie noch verheiratet ist, ficht ihre Mutter nicht an. Die Hochzeit soll in Akkon stattfinden.
Zusammen mit der Hochzeitsgesellschaft reisen Diethelm und Alkmene nach Akkon. Dort meldet sich Diethelm bei Friedrich vom Schwaben zurück, seinem Dienstherrn. Er trifft Pio wieder, der sich um sein Pferd und seine Rüstung gekümmert hat.
Alkmene ist für das Hochzeitsmahl verantwortlich. Für die Krieger wird das ein Festmahl, denn sie wissen seit Wochen, was Hunger ist.
Sehr detailliert und stimmig wird die Lage im Kreuzfahrerheer beschrieben. Man arbeitet gegeneinander und nicht miteinander. Diethlem wird oft kritisch beäugt, weil er sich um seine kleine Tochter Sophia kümmert. Alkmene hat alle Hände voll zu tun, nach der Hochzeit und der Abreise des Brautpaares für ihre kleine Tochter, sich und Diethelm samt seinen Leuten das Überwintern zu sichern. Erstaunlich, welche Lebensmittel sie auftreibt und wie sei diese konserviert, um sie vor Ratten, aber auch vor diebischen Händen zu sichern. Als eine der wenigen Frauen im Lager erweckt die Begehrlichkeiten.
Nach dem Tode von Friedrich von Schwaben spitzt sich die Lage zu. Wird es Diethelm und Alkmene gelingen, Akkon zu verlassen und in Diethelms Heimat zurückzukehren? Was wird er dort vorfinden? Wie sind Alkmenes Pläne für die Zukunft?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet ein realistisches Bild des Kriegszugs mit all seinen Unwägbarkeiten.