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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2025

Spannender Abschluss der Reihe

Venusmuscheln in Venedig
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„...Alkmene zwang sich, ihren Blick zu lösen und wieder aufs weite Meer zu richten. Da war eine Unruhe in ihr, die sie verwirrte. Sophia war vier Monate alt, hatte in Jerusalem wie im Paradies gelebt. ...

„...Alkmene zwang sich, ihren Blick zu lösen und wieder aufs weite Meer zu richten. Da war eine Unruhe in ihr, die sie verwirrte. Sophia war vier Monate alt, hatte in Jerusalem wie im Paradies gelebt. Wegen Diethelms Liebschaft mit der Hausherrin befanden sie sich als Fliehende auf diesem Schiff…“

Unter anderem mit diesen Zeilen knüpft die Autorin an den zweiten Band der Reihe an. Sie hat mit dem neuen Teil einen spannenden Abschluss der Reihe geschrieben. Die Geschichte zeugt von umfassender und exakter Recherche. Der Schriftstil passt sich den historischen Gegebenheiten an. Das gilt insbesondere auch für die kurzen Rezepte, die am Beginn jedes Kapitels stehen.
Wir schreiben das Jahr 1190. Diethelm und die Delikatessköchin Alkmene kommen in Tyros an. Während sich Diethelm bei der Stadtwache verdingt, kommt Alkmene bei Maria Komnena unter.

„...Maria Komnena war eine stattliche Frau, aufrecht thronte sie auf einem kunstvoll geschnitzten Sessel inmitten ihrer Hofdamen. Sie musterte Alkmene mit berechnendem Blick…“

Schnell wird deutlich, dass die Frau gewohnt ist, zu bekommen, was sie will. Dazu ist ihr jedes Mittel recht. Das aber könnte Alkmene in Teufels Küche bringen.

„...Alkmene hatte untertänig genickt. Heimliche Treffen, verbotene Liebschaften, hinterhältige Absprachen: Sie arbeitete wieder an einem byzantinischen Hof...“

Momentan will Maria die Hochzeit ihrer Tochter Isabella mit Konrad von Monserrat. Dass sie noch verheiratet ist, ficht ihre Mutter nicht an. Die Hochzeit soll in Akkon stattfinden.
Zusammen mit der Hochzeitsgesellschaft reisen Diethelm und Alkmene nach Akkon. Dort meldet sich Diethelm bei Friedrich vom Schwaben zurück, seinem Dienstherrn. Er trifft Pio wieder, der sich um sein Pferd und seine Rüstung gekümmert hat.
Alkmene ist für das Hochzeitsmahl verantwortlich. Für die Krieger wird das ein Festmahl, denn sie wissen seit Wochen, was Hunger ist.
Sehr detailliert und stimmig wird die Lage im Kreuzfahrerheer beschrieben. Man arbeitet gegeneinander und nicht miteinander. Diethlem wird oft kritisch beäugt, weil er sich um seine kleine Tochter Sophia kümmert. Alkmene hat alle Hände voll zu tun, nach der Hochzeit und der Abreise des Brautpaares für ihre kleine Tochter, sich und Diethelm samt seinen Leuten das Überwintern zu sichern. Erstaunlich, welche Lebensmittel sie auftreibt und wie sei diese konserviert, um sie vor Ratten, aber auch vor diebischen Händen zu sichern. Als eine der wenigen Frauen im Lager erweckt die Begehrlichkeiten.
Nach dem Tode von Friedrich von Schwaben spitzt sich die Lage zu. Wird es Diethelm und Alkmene gelingen, Akkon zu verlassen und in Diethelms Heimat zurückzukehren? Was wird er dort vorfinden? Wie sind Alkmenes Pläne für die Zukunft?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet ein realistisches Bild des Kriegszugs mit all seinen Unwägbarkeiten.

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Veröffentlicht am 25.11.2025

Empfehlenswertes Malbuch

Malen nach Zahlen Sport Malbuch für Mädchen ab 5–7 Jahren mit 50 Ausmalbildern
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In diesem Malbuch befinden sich 50 Motive zum Malen nach Zahlen für Mädchen, die sich für Sport interessieren.
Von jeder Doppelseite enthält immer nur die rechte Seite eine Zeichnung. Dadurch wird vermieden, ...

In diesem Malbuch befinden sich 50 Motive zum Malen nach Zahlen für Mädchen, die sich für Sport interessieren.
Von jeder Doppelseite enthält immer nur die rechte Seite eine Zeichnung. Dadurch wird vermieden, dass sich die Farbstifte auf folgende Bilder durchdrücken.
Die Zeichnungen sind mal im Querformat, mal im Hochformat gestaltet. Sie sind fein ausgearbeitet und von leichtem bis mittleren Schwierigkeitsgrad. Große Malflächen überwiegen dabei.
Auf jeder Seite ist mindestens ein Mädchen beim Sporttreiben zu sehen. Die Sportarten sind vielfältig. Kleine Tänzerinnen, eine Reiterin, eine Schwimmerin oder ein Mädchen auf den Fahrrad sind einige der Motive. Die Mienen zeigen Freude und Begeisterung. Eingebettet ist das Ganze in passende Landschaften. Dazu gibt es viele Kleinigkeiten wie ein Radio, Tiere oder Pflanzen.
Auf der letzten Umschlagseite befindet sich eine Farbtabelle. Die Linien zum Ausschneiden sind vorgezeichnet.
Außerdem zeigen sechs kleine Bilder, was einem im Buch erwartet.
Das Malbuch gefällt mir sehr gut. Es schult die Konzentration und Fähigkeit im sauberen Ausmalen.

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Veröffentlicht am 25.11.2025

Fesselnd bis zur letzten Seite

Tödliche Wetten
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“...Ich rutschte eine Stück nach hinten und nahm ihn genau in Augenschein. Die blutunterlaufenen Streifen an seinem Hals und der starre, glanzlose Blick ließen mich schlucken. Einige Sekunden brauchte ...

“...Ich rutschte eine Stück nach hinten und nahm ihn genau in Augenschein. Die blutunterlaufenen Streifen an seinem Hals und der starre, glanzlose Blick ließen mich schlucken. Einige Sekunden brauchte es, bis ich mich der Wahrheit stellte…“

Zoe wacht in einer fremden Wohnung auf, findet einen Toten neben sich im Bett und hat einen kompletten Filmriss. Jetzt gilt es, Schadensbegrenzung zu betreiben. Dazu gehört, dass sie alles akribisch fotografiert.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Die Geschichte wird von Zoe selbst erzählt. Gleichzeitig gibt es ab und an Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten.
Zoe beschließt, den Fall selbst in die Hand zu nehmen. Ich mag ihren trockenen Humor.

„...Aber blieb mir denn eine Wahl? Zu Hause sitzen, Däumchen drehen und abwarten bis die Herren in Blau an meiner Tür klingelten, war als Alternative nicht gerade verlockend…“

Sie wendet sich an Marlies, eine ehemalige Freundin und Rechtsmedizinerin. Hier wird sanft angedeutet, dass es in Zoes Leben vor drei Jahren ein Ereignis gegeben haben muss, das sie auf der sozialen Leiter ziemlich nach unten gestoßen hat. Seitdem arbeitet sie in einem Callcenter.
Als es dort ebenfalls zwei Tote gibt, wird es für Zoe eng. Dabei weiß der ermittelnde Kommissar noch gar nicht, dass sie auch in den ersten Fall involviert war.

„...Zwar wusste ich nicht, ob ich bei Fortuna einen Stein im Brett hatte, aber vielleicht gelang es mir, den wahren Täter aufzuspüren, um als Unschuldslamm aus dieser fatalen Angelegenheit hervorzugehen…“

Bei Zoes Ermittlungen lerne ich einige Gegenden von Dresden ziemlich gut kennen. Zoe sucht Angehörige der Toten und stößt dabei auf deren Vergangenheit. Die lässt eine Menge an Fragen offen. Zoe verfügt über ein gutes Gespür beim Umgang mit Menschen. Das führt dazu, dass sich ihr die Interviewpartner schnell öffnen. Auch mit einer Polizistin weiß sie umzugehen.

„...Hätte ich jeden Typ umgelegt, der mich irgendwann mal blöd von der Seite angemacht hat, müssten die im Krematorium Sonderschichten schieben. Ich glaube, Sie haben ähnliche Erfahrungen sammeln müssen…“

Zoe trifft auf die Welt der Glücksspieler und ermittelt zu Schutzgelderpressung. Dabei gerät sie ins Visier von Leuten, denen man tunlichst aus dem Weg gehen sollte. Es wird haarig.
Es dauert seine Zeit, bis Zoe alle Puzzleteile an ihrem Platz hat und erkennt, dass eine bittere Überraschung auf sie wartet.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt nicht zuletzt an der taffen Ermittlerin und versteckten sozialkritischen Aspekten der Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Amüsantes Kinderbuch

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat
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„...Großtante Ilse wollte heiraten! Zum vierten Mal. Da mussten alle hin…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Der Schriftstil ist kindgerecht und hat mich am laufenden Band zum Schmunzeln ...

„...Großtante Ilse wollte heiraten! Zum vierten Mal. Da mussten alle hin…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Der Schriftstil ist kindgerecht und hat mich am laufenden Band zum Schmunzeln gebracht. Einige Stellen im Buch sind wie ein Comic gestaltet, will heißen, an den farbigen Zeichnungen stehen coole Sprüche.
Bei der Reise nach Wuppertal geht alles schief, was schief gehen kann. Dazu kommt, dass Max am Tage vorher bei einer Party war. Und dort haben sie logischerweise nicht nur Limo getrunken. Manche der Szenen sind voll aus dem Leben gegriffen. Hinzu kommt, dass der Kleinbus für die Reise der Großfamilie vom Chef des Vaters ausgeliehen war. Er sollte also keine Schrammen bekommen.
Die Zeichnungen sind kindgerecht und humorvoll. Sie veranschaulichen die Handlung perfekt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Hochaktuelles Thema

Nachklang der Hoffnung
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„...Seit der fünften Klasse war Alenia Mosblech ein Opfer. Sie stand vor dem Spiegel und atmete tief durch. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein letztes Mal…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein bewegendes Jugendbuch. Der ...

„...Seit der fünften Klasse war Alenia Mosblech ein Opfer. Sie stand vor dem Spiegel und atmete tief durch. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein letztes Mal…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein bewegendes Jugendbuch. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er bringt die Emotionen und die Probleme auf den Punkt.
Alenia ist ein verantwortungsbewusstes junges Mädchen. Sie kümmert sich um ihre große Familie, in der sich die Eltern aufs Arbeiten konzentrieren. Mit Mobbing hat sie gelernt umzugehen. Sie träumt davon, aufs Musikinternat gehen zu können.
Marlon geht als Externer auf genau dieses Internat. Gegen seine ehrgeizige Mutter lehnt er sich auf, ab so, dass sie es nicht immer merkt. Als er die Chance bekommt, in eine coole Band aufgenommen zu werden, greift er zu. Dass er dafür anderen schaden muss, nimmt er in Kauf.

„...Und wenn der einzige Weg in ein Leben mit Freunden und anderen Normalitäten der war, sich kindisch und voll daneben zu benehmen, dann würde Marlon das akzeptieren…“

Im Mittelpunkt des Buches stehen Alenia und Marlon. Doch spannend ist ebenso ein Blick auf ihre Umwelt. Am Anfang scheint Alenia die Mutterrolle in ihrer Familie zu übernehmen. Doch im Laufe des Geschehens gibt es überraschende Wendungen. Sie findet auch in der Familie Unterstützung für ihre Träume. Auffallend ist, dass der Vater zwar da ist, aber eigentlich doch nicht da ist, will sagen, er spielt kaum eine Rolle, weder im positiven noch im negativen Sinn.
Marlon lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter in begüterten Verhältnissen. Sie leitet ein Unternehmen und will, dass ihr Sohn in allem zu den Besten gehört. Als Externer hat er Schwierigkeiten, Kontakt zu den Mitschülern zu bekommen. Deshalb nutzt er die erste sich bietende Gelegenheit, um dazu zu gehören.
Erschreckend ist, wie wenig in beiden Schulen auf die Befindlichkeiten der Schüler geachtet wird. Bei Alenia mag das noch nachvollziehbar sein. Dass es aber in einem Internat keinerlei Kontrolle gibt, was nach dem Unterricht so läuft, ist unverständlich. Und das ist nicht der einzige Punkt, den ich dort zu bemängeln habe.
Es kommt, wie es kommen muss. Wenn Mobbing keine Folgen für die Täter hat, eskaliert die Situation. Außerdem werden die Angriffe ins Internet verlagert.
Interessant sind die Chatprotokolle zwischen Alenia und Marlon. Es ist ein gekonntes Spiel von Verschleierungen, vor allem auf Marlons Seite.
Das Buch hat mich tief bewegt. Hier werden Probleme angesprochen, die mittlerweile keine Seltenheit mehr sind. Alenia geht gestärkt aus dem Geschehen hervor. Sie hat erkannt, was wichtig ist und wo sie Grenzen setzen muss. Marlon ist der arme Junge aus reichem Haus geblieben. Er muss an einem gesunden Selbstbewusstsein und seiner Sozialkompetenz unbedingt arbeiten.

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