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Veröffentlicht am 17.03.2022

Jupps neuester Fall

Nur Bärbel backte besser
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„...“Also ich weiß ja nicht, vor welchem Altar du damals gestanden hast, aber vom Kühlschrankauswaschen hat der Pfarrer nix gesagt“, konterte Jupp. „Dann hätte ich mir die ganze Sache nämlich vielleicht ...

„...“Also ich weiß ja nicht, vor welchem Altar du damals gestanden hast, aber vom Kühlschrankauswaschen hat der Pfarrer nix gesagt“, konterte Jupp. „Dann hätte ich mir die ganze Sache nämlich vielleicht noch mal überlegt.“...“

Inge hat sich das Bein gebrochen und verdonnert Jupp nun zur Hausarbeit. Das aber passt dem gar nicht. Glücklicherweise soll sich bald eine Putzhilfe vorstellen. Die stellt sich geschickt an, ist aber 24 Stunden später tot.
Der Autor hat erneut einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil zeichnet die Geschichte leicht überspitzt. Das gibt dem Geschehen sein besonderes Flair.
Natürlich weigert sich Jupp, den Fall an die Kriminalpolizei abzugeben. Er ist der Meinung, dass er den Täter allein überführen kann. Dabei geht er nicht unbedingt zielgerichtet vor. Seine Verhöre sind eher amüsant. Außerdem strotzt er vor Vorurteilen. Die Tote wurde von einem Lehrer gefunden, der neu in den Ort gezogen ist. Der bleibt Jupp gegenüber erstaunlich ruhig, obwohl Jupp ihn gekonnt provoziert.

„...Bei Ihren wehrlosen Schülern können Sie meinetwegen das letzte Wort haben, aber bei mir nicht! Sie haben die Leiche gefunden, also hängen Sie mit drin...“

Erstaunlicherweise aber ist es der Lehrer, der letztendlich die erste Spur liefert, die zeigt, dass es weder Unfall noch Selbstmord war. Der Sturz vom Balkon war Mord.
Natürlich diskutiert Jupps Familie ebenfalls den Fall. Oma Käthe möchte ihr Leben als Geschäftsfrau wieder aufleben lassen und eine Art Tortenimperium gründen. Auf die Idee hat sie übrigens die nun tote Putzfrau gebracht. Leider ist es nicht so einfach, Mitarbeiter zu finden, die ihren Ansprüchen genügen.
Schnell stellt sich heraus, das die Tote in jeder Beziehung sehr umtriebig war. Damit gibt es eine Reihe von Verdächtigen. Jeder im Haus könnte es gewesen sein. Jupps Umgang mit den Hausbewohnern ist allerdings grenzwertig. Hier geht er in meinen Augen eindeutig zu weit. Feinfühligkeit gehört nicht zu seinen Charaktereigenschaften.
Deutlich wird, dass jeder im Haus sein Päckchen zu tragen hat. Daran war die Tote nicht immer ganz unschuldig.
Am Ende löst Jupp den Fall. Auch seine privaten Probleme mit Inge und Oma Käthe haben sich relativiert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Dunkle Vergangenheit

Verborgenes Vermächtnis
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„...Das Haus war durchwühlt worden! Caroline Harrison drückte ihren kleinen Henry fester an sich. Ihr Brustkorb zog sich zusammen und jeder Atemzug war ein Krampf. Als sie sich umsah….“

Mit diesen spannenden ...

„...Das Haus war durchwühlt worden! Caroline Harrison drückte ihren kleinen Henry fester an sich. Ihr Brustkorb zog sich zusammen und jeder Atemzug war ein Krampf. Als sie sich umsah….“

Mit diesen spannenden Zeilen beginnt die Autorin einen Roman, der eine fesselnde Handlung mit einer Prise Romantik kombiniert. Geht das? Ja, genau das beweist das Buch.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und passt sich der jeweiligen Situation an. Dabei wird viel Wert auf die Emotionen der Protagonisten gelegt.
Caroline hört ein Geräusch und verlässt das Haus Richtung Garage. Ihr gelingt es, die Polizei zu informieren. Ausgerechnet Detective Jason Drake wird mit ihrem Schutz beauftragt. Es ist 13 Jahre her, seit die beiden sich getrennt haben.
Als es einen weiteren Anschlag gibt, stellt sich die Frage, wer es auf Caroline abgesehen hat. Könnte Henry das Ziel sein? Er ist der Sohn ihrer Freundin Steph. Die hatte vor ihrem Unfall eine Treuhandschaft zugunsten von Caroline für Henry eingerichtet. Eines aber weiß keiner: Wer war Stephs Ehemann und warum hat sie jeden Kontakt zu seiner Familie abgebrochen? Ist er wirklich tot? Caroline und Jason unterhalten sich über diese Problematik.

„...Jason hörte das Knurren in ihrer Stimme. Ihm tat jeder Narr leid, der sich sogar an einem guten Tag mit ihr anlegte….“

Da Jason Caroline und Henry nicht aus den Augen lassen will, haben die beiden viel Zeit für Gespräche. Die Vergangenheit lassen sie erst einmal ruhen. Dafür kommen sie auf Glaubensfragen zusprechen. Jason hat sich intensiv damit beschäftigt.

„...Auch wenn Gott über alles herrscht, leben wir doch in einer gefallenen Welt. In einer Welt, in der es Kriege gibt. In der Verbrecher es auf Babys abgesehen haben...“

Heidi, Carolines Schwägerin, arbeitet beim FBI. Sie lässt ihre Kontakte spielen. Dabei kommt sie Henrys Vater auf die Spur und lässt seinen Tod näher untersuchen.

„...Sie war in Washington, als wir miteinander telefoniert haben. Heute Morgen ist sie nach Wilmington aufgebrochen, um dort ein bisschen herumzuschnüffeln...“

Dort stellt Heidi fest, dass die Lage komplizierter ist als erwartet. Das aber fordert sie erst recht heraus.
Währenddessen brechen sich zwischen Caroline und Jason alte Gefühle wieder Bahn. Haben sie eine zweite Chance?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen hat auch, dass die Autorin zeigt, wie sich Menschen zum Positiven verändern können.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Biblische Geschichte kindgerecht

Danke, Gott, für deine Liebe
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„….Gott gibt den Vögeln ihr Essen. Und er lässt die Blumen wachsen…“

So beginnt eins von zehn Themen des Buches. Das großformatige Buch will Kinder an die Aussagen der Bilder heranführen. Dazu wurden ...

„….Gott gibt den Vögeln ihr Essen. Und er lässt die Blumen wachsen…“

So beginnt eins von zehn Themen des Buches. Das großformatige Buch will Kinder an die Aussagen der Bilder heranführen. Dazu wurden zehn Doppelseiten gestaltet.
Auf der linken obereb Seite steht zuerst eine Überschrift, zum Beispiel:.

„...Gott weiß, was ich brauche...“

Dann folgt ein text vom maximal acht Zeilen. Es geht um Abraham, David, Jesu Geburt, aber auch allgemeine Themen wie Jesu Nähe und Gottes Liebe. Wie obiges Zitt schon zeigt, sind die Texte kindgerecht gestaltet. Die Sätze sind kurz, die Schrift groß und die aussagen klar gegliedert.
All das ist eingebunden in ein doppelseitiges farbenfrohes Bild, das sehr schon ausgearbeitet wurde.
Auf der rechten Doppelseite befindet sich eine relativ große Klappe. Darunter ist im oberen Teil wiederum eine Zeichnung. Dann folgt ein Dank, eine Frage und eine Aufforderung.

„...Danke, Gott, dass du weißt, was ich brauche...“

Diese Zeile ist groß und fett geschrieben. Frage und Aufforderung sind entsprechend kleiner.

„...Fällt dir etwas ein, das du jeden Tag brauchst? Danke Gott dafür!...“

Das Buch ist sehr gut geeignet, Kinder mit den Geschichten vertraut zu machen und sie an Gebete heranzuführen..

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Episoden des Lebens

Für diesen Sommer
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„..Franziska wendet sich zum Haus um. Sneakerschritte auf Sandsteinplatten. Irgendwo über ihr singt eine Amsel, weit entfernt rauscht die Schnellstraße, und ihr Herz schlägt zu laut, als sie sich der Terrassentür ...

„..Franziska wendet sich zum Haus um. Sneakerschritte auf Sandsteinplatten. Irgendwo über ihr singt eine Amsel, weit entfernt rauscht die Schnellstraße, und ihr Herz schlägt zu laut, als sie sich der Terrassentür nähert...“

Franziska kehrt zurück in das Haus ihrer Kindheit. Nach dem Abitur hatte sie es verlassen. Beim Tode ihrer Mutter war sie wenige Minuten zu spät gekommen. Nun soll sie sich um ihren kranken Vater kümmern. Ihre ältere Schwester Monika ist angeblich für einige Zeit vereist.
Die Autorin hat eine bewegende Familiengeschichte geschrieben. Wer eine lockerleichte Sommerlektüre erwartet, ist bei dem Buch definitiv falsch. Es geht um Schuld, Verschweigen, nie verarbeitete Wunden.
Ich brauchte ein paar Seiten, bis ich im Buch angekommen war. Dann aber entwickelte die innere Spannung einen Sog, der es schwer machte, die Geschichte aus der Hand zu legen. Immer im Wechsel kommen Franziska und ihr Vater zu Wort.
Der Schriftstil ist ausgereift. Die Autorin erlaubt mir einen Einblick in die Psyche ihrer Personen. Sie werden allein durch ihre Gedanken gut charakterisiert.
Heinrich, der Vater, war immer zielgerichtet. Er wusste, was er wollte. Zwei Dinge haben sein Leben geprägt: die letzten Kriegsjahre mit einer einsamen Flucht und die Mutter, für die er eher Last war. Durch sein Leben zieht sich ein Bild, das Bild eines Ameisenbären. In seinen gedanken kommt er stets wieder darauf zurück.
Franziska hat ein bewegtes Leben hinter sich. Es war ihr Drang nach Freiheit, der sie vom Elternhaus entfernte. Dass dies aber nicht alles war, zeigt sich im Laufe der Handlung.
Die ersten gemeinsamen Tage gestalten sich schwierig. Der Vater, dem Laufen alles war, kann sich kaum noch bewegen.

„...Er hat nicht damit gerechnet, sie noch einmal zu sehen. Er hat nicht für möglich gehalten, dass sie, der hier nie etwas gut genug war, noch einmal heimkommen könnte und dann so sehr anwesend sein könnte, so sehr Franziska, und doch eine Fremde…“

In beider Erinnerung ist die Ehefrau und Mutter präsent. Während des Krieges hatte sie die Eltern zu Oma Frieda nach Darmstadt geschickt. Sie sollte ihre Eltern und Geschwister nie wiedersehen. Nur selten hat Heinrich deshalb seine Frau fröhlich erlebt.

„...Der Krieg ist der Krieg, der nimmt, was er will, ohne sich zu erklären….“

In Mutters Nähzimmer kommen Franziskas Erinnerungen hoch. Als sie den Umweltschutz für sich entdeckt und für den Erhalt des Waldes eintritt, beginnt der Bruch mit der Familie.
Es sind die vielen kleinen Episoden, die der Geschichte ihr besonders Flair geben. Liebe und Trennung, Verlustangst und Zuneigung durchziehen das Geschehen. Und doch muss es da noch mehr geben, als das Offensichtliche.

„...Ein Schachspieler ist ihr Vater gewesen. Ein Stratege. Er war überzeugt, das Leben leiße sich berechnen und ordnen und lenken….“

Als Franziskas Vater nach einem Unfall ins Krankenhaus kommt, räumt Franziska das Haus aus und um, damit der geplante Umbau endlich stattfinden kann. Damit stößt sie auf alte Geheimnisse.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie manchmal die Vergangenheit das Leben prägt.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Lorettas letzter Fall

Tote tanzen keinen Walzer
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„...Zeit für die Vorstellungsrunde, meine Lieben! Lasst uns einen Kreis bilden, und jeder erzählt ein bisschen von sich, damit wir uns besser kennenlernen...“

Nicht im Traum hätte Loretta daran gedacht, ...

„...Zeit für die Vorstellungsrunde, meine Lieben! Lasst uns einen Kreis bilden, und jeder erzählt ein bisschen von sich, damit wir uns besser kennenlernen...“

Nicht im Traum hätte Loretta daran gedacht, sich zusammen mit Dennis in einer Tanzstunde wiederzufinden. Doch ihre Freunde Bärbel und Frank werden heiraten und haben sich zur Vorbereitung gemeinsame Tanzstunden gewünscht – eine Bitte, das Loretta nicht ablehnen konnte. Also hat sie in den sauren Apfel gebissen. Lassen wir sie nochmals zu Wort kommen:

„...Was war das hier – eine Kindergartengruppe? Über diejenigen Leute im Raum, die mir wichtig waren, wusste ich bereits alles, und das reichte mir vollkommen….“

Im Gegensatz zu Loreta fand ich es als Leser allerdings klasse, wie mir die Protagonisten vorgestellt wurden. Klar kenne ich Lorettas Freunde schon aus den letzten Teilen. Doch sieben Pärchen tummelten sich im Raum und von Dreien wusste ich zuvor nichts. Christian, einer von ihnen, hatte nicht mehr lange zu leben. Ihn trifft ein Schuss durch das geschlossene Fenster.
Die Autorin hat erneut einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte wird von Loretta selbst erzählt. Schon das obige Zitat zeigt, dass sie weiß, was sie will und das klar und deutlich artikuliert. Demzufolge lässt sich der Schriftstil flott lesen.
Natürlich ermittelt Loretta fleißig mit. Dabei gilt es zwei Fragen zu klären. Hatte der Schütze den Richtigen getroffen? Und wenn ja, warum? Wenn nein, wird die Sache noch komplizierter. Der Fall landet bei Kommissarin Astrid Küpper und deren erste Reaktion spricht Bände:

„...“Die ganze Truppe also“, sagte die Küpper wie zu sich selbst. „Das muss mein absoluter Glückstag sein. Warum in drei Teufels Namen sind sie alle hier? Ausgerechnet heute?...“

Loretta und ihre Freunde durchleuchten nicht nur das Umfeld der Tanzstunde, sondern auch das der Teilnehmer. Damit ergeben sich eine Reihe handfester Motive. Außerdem ist es schwierig, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. So weichen die Antworten von Jenny, der Freundin des Toten, und Regina, seiner Schwester, gravierend voneinander ab. Aber Loretta wäre nicht Loretta, wenn sie nicht eine Möglichkeit finden würde, dem genauer auf den Grund zu gehen.

„...Es war wie üblich: Je mehr wir herausfanden, desto undurchsichtiger wurde der Fall. Konnte es nicht ein einziges Mal ganz klar und deutlich sein?...“

Lorettas Stoßseufzer ist nachvollziehbar. Auch ich als Leser war beim Mitdenken hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Möglichkeiten.
Dann aber fällt Loretta in einem Gespräch eine Äußerung auf. Plötzlich ist für sie alles klar.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Schade, dass sich damit Loretta von ihren Lesern verabschiedet und neue Wege geht.

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