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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Sehr schönes Vorlesebuch

Annes turbulente erste Schultage
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„...Jeder in Avonlea liebte den Herbst. Und Anne von Green Gables liebte ihn ganz besonders...“

Mit diesen Worten beginnt der zweite Band der Vorlesereihe, der nach einem Klassiker gestaltet ist.
Die ...

„...Jeder in Avonlea liebte den Herbst. Und Anne von Green Gables liebte ihn ganz besonders...“

Mit diesen Worten beginnt der zweite Band der Vorlesereihe, der nach einem Klassiker gestaltet ist.
Die Geschichte lässt sich flott lesen. Große Schrift und klar gegliederte Absätze strukturieren auch das Vorlesen.
Bei herrlichen Wetter ist Anne mit ihrer besten Freundin Diana auf den Weg zur Schule. Die besucht sie seit drei Wochen. Heute erscheint Gilbert Blythe in der Klasse. Die Mädchen bewundern den gut aussehenden Jungen. Doch er ärgert gleich am ersten Tag Anne. Also ignoriert sie ihn.

„...Er hat meine Gefühle verletzt – zutiefst verletzt. Ich werde ihm niemals verzeihen. Niemals!...“

Selbst eine Entschuldigung nutzt ihm nichts. Manchmal aber spielt das Leben sonderbar.
Das Buch zeichnet sich nicht nur durch eine kindgerechte Handlung aus, sondern insbesondere durch die wunderschönen Illustrationen. Jedes Kapitel beginnt mit einem ovalem Bild, das von Blumenranken begrenzt wird. Die Seitenzahlen stehen ebenfalls zwischen Blumenranken. Auch innerhalb der Kapitel gibt es eine Menge an Zeichnungen.
Das Buch gefällt mir ausgezeichnet. Das trifft auch für die äußere Gestaltung und die Umschlagseiten zu. Es ist eine kleine Kostbarkeit.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Schöne Familiensaga

Der Ahorn und das rote Land
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„...Faire Arbeitsbedingungen müssen in unserem Betrieb an oberster Stelle stehen. Ich für meinen Teil will zufriedene Arbeiter und keine Revolte….“

Mit dieser Aussage steht Felix, Geschäftsführer der ...

„...Faire Arbeitsbedingungen müssen in unserem Betrieb an oberster Stelle stehen. Ich für meinen Teil will zufriedene Arbeiter und keine Revolte….“

Mit dieser Aussage steht Felix, Geschäftsführer der Schuherzeugung Breitenbach & Sohn, nicht allein. Sein Vater Theodor und sein Onkel Georg sind ganz seiner Meinung.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Familiensaga geschrieben, Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Die Geschichte wird abwechselnd von den Geschwistern erzählt. Ab und an kommen Einblendungen von Chesmu aus Amerika. Damit erhält das Geschehen ganz unterschiedliche Facetten, denn jeder sieht die Familiengeschichte punktuell anders.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Isa, Felix` Schwester, arbeitet als Grafikerin in der Firma.

„...Die Männerwelt vertraute den beruflichen Fähigkeiten des weiblichen Geschlechts nicht, was Isa jedoch nicht davon abhielt, sich eine gerechtere Weltordnung zu wünschen, in der Frauen endlich für ihre Leistung anerkannt würden...“

In der eigenen Firma allerdings bekommen die Töchter gleiche Entwicklungschancen wie der Sohn. Und Felix weiß, was er an seinen Schwestern hat. Dann aber stürzt Isa bei einem Ausflug schwer. Plötzlich müssen die Weichen neu gestellt werden.
Caroline, das Nesthäkchen, ist noch auf einem Internat. In wenigen Wochen aber müssen Entscheidungen für ihre Zukunft gefällt werden.
Die äußere Spannung ergibt sich aus dem Weltgeschehen. Wir schreiben das Jahr 1911. Irgendwie taucht am Horizont schon das Gespenst eines Krieges auf.
Ein Zweig der Familie lebt in Amerika. Dort hat Rosa, Theodors Schwester, eine Schule gegründet. Ihre Tochter Julia ist mit Chesmu verheiratet. Er gehört zu den First Nations. Das bedeutet, dass er und seine Frau ihr Land nicht verlassen dürfen. Sie züchten Rinder.
Während in Deutschland Isa darum kämpft, die Folgen ihrer Verletzung zu überwinden, und Caroline die Familie mit neuen Ideen überrascht, bekommen Chesmu und Julia in Amerika mehr Rechte zugestanden. Ihr Sohn Sam darf die Schule der Großmutter besuchen. Hier fand ich allerdings die Stellen besonders spannend, wo es um die Zukunft von Sam ging. Der Junge lernt das Leben der Weißen kennen, aber auch das Leben seines Stammes im Reservat durch seinen Großvater. Eines Tages wird er sich entscheiden müssen, welchen Weg er geht.
Und dann ist es Krieg. Was wird er für die Familie bringen?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Schöne historische Geschichte

Goethe in Karlsbad
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„...Seit einer halben Meile lag wieder Schnee auf der Passstraße. Nebel kam auf, die Luft roch feucht. Die Pferde stießen ihre Hufe ins Weiß, um Halt zu finden...“

Es ist Anfang 1816, als Johann Wolfgang ...

„...Seit einer halben Meile lag wieder Schnee auf der Passstraße. Nebel kam auf, die Luft roch feucht. Die Pferde stießen ihre Hufe ins Weiß, um Halt zu finden...“

Es ist Anfang 1816, als Johann Wolfgang von Goethe auf den Weg nach Karlsbad ist. Er braucht Erholung und Zeit zum Schreiben. Bei einem abendlichen Spaziergang entlang der Tepla rettet er einem jungen Liebespaar das Leben. Er will sich für ihre Liebe stark machen. Hat er eine Chance?
Der Autor hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Er verbindet das Leben von Goethe mit einer Liebesgeschichte, die an dessen Werther erinnert. Gleichzeitig ist 1816 für Goethe ein besodneres Schicksalsjahr.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist stellenweise poetisch und fängt die Atmosphäre der Zeit gut ein.
Sehr detailliert wird das Leben in der Kurstadt beschrieben. Hier trifft sich, was Rang und Namen hat.

„...Die Gebresten egalisierten; alle. Die Heilung und Erholung suchten, waren im Bad gleichermaßen willkommen. Zwischen dem Adel des Geldes und dem Adel der Geburt wurde hier kein Unterschied gemacht...“

Das Liebespaar ist schon Gesprächsstoff in Karlsbad. Die junge Dame stammt aus adligen Haus und ist mit einem anderen verlobt. Der junge Herr ist der Sohn eines französischen Weinhändlers, der sich als Hugenotte in Erfurt niedergelassen hat und dort zu Wohlstand gekommen ist.
Auch dessen Eltern sind gegen die Verbindung. Sein Vater will das Geld nicht dem armen Adel hinterher schmeißen. Die Einstellung der Freifrau dagegen liest sich so:

„...Die edelste Form der Bewunderung ist die aus der Ferne. Die Sphären der Damen und Herren berühren sich in den guten Häusern ohnehin kaum...“

Doch Goethe kann seine Zeit in Karlsbad nicht genießen. Ein anonymer Brief ruft ihn zurück nach Weimar. Henri, der junge Mann, begleitet ihn.
Im Gegensatz zu den Regeln seiner Zeit hat Goethe die Frau, die er liebt, geheiratet. Sie führen eine erstaunlich offene Ehe. Allerdings zahlen beide einen hohen Preis dafür. Während Goethe prominent genug ist, um spitze Bemerkungen gekonnt an sich abprallen zu lassen, muss Christiane damit leben, dass sie nie in Goethes Kreisen akzeptiert wurde. Gegenüber Henris Mutter äußert er:

„...“Wir haben mit harter Münze dafür bezahlt, diesen Titel zu führen“, sagte Goethe bitter. „Wir zahlen heute noch – Madame von Goethe mehr als ich selbst.“...“

Eine weitere Reise nach Karlsbad bringt für das junge Paar die Entscheidung.
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt Fiktion und historischer Wahrheit.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt Goethe als Mensch mit Fehlern, Schwächen und tiefen Gefühlen, weniger als Staatsmann und Dichter.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Humorvoll und spannend

Prost, auf die Jugend
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„...Resi gab keinen Mucks von sich und die Vermutung lag nahe, dass Resi sehr wohl bewusst war, dass Gassi gehen mit dem jungem Hauptkommissar etwas völlig anderes bedeutete als mit dem behäbigen Jäger ...

„...Resi gab keinen Mucks von sich und die Vermutung lag nahe, dass Resi sehr wohl bewusst war, dass Gassi gehen mit dem jungem Hauptkommissar etwas völlig anderes bedeutete als mit dem behäbigen Jäger Ferstel...“

Resi ist der Dackel des Jägers. Der hat in seiner weitläufigen Verwandtschaft eine Beerdigung und lädt den Hund in der Zeit bei Hauptkommissar Tischler ab. Noch kann Resi nicht ahnen, dass sie bei der Wanderung am nächsten Tag einen Toten findet.
Der Autor hat einen spannende Krimi mit viel Lokalkolorit und Humor geschrieben.
Der Schriftstil passt sich der Handlung an. Gut gefällt mir die Einbeziehung von Dialekt bei dne Gesprächen.
Der Tote hatte am Abend auf einer Hütte mit Freunden das bestandene Abi gefeiert. Damit ergibt sich auch der Kreis der möglichen Täter.
Erste Gespräche zeichnen das Bild eines beliebten Jungen, der eine führende Rolle in der Eishockeymannschaft spielt. Doch sehr schnell bröckelt die Fassade.
Ich mag den Humor der Geschichte. Der Tote wird am Wochenende gefunden. Entsprechend ist die Reaktion des Pathologen.

„...Im Übrigen wär`s schön, wenn du deine Leichen unter der Woche aufstöbern würdest. Mein Schwager ist bei uns daheim und wir wollten grillen...“

Natürlich erfahre ich auch eine Menge über das örtliche Leben. Nicht jedes Geschäft bietet nur das, was in der Auslage liegt.
Gut dargestellt werden die jungen Leute. Ihre Charakterisierung reicht von betroffen bis überheblich. Achtung vor der Polizei ist nicht mehr die Regel. Einem aber zeigt Tischler geschickt die Grenze auf.
Dann aber wird Tischler auf ein Ereignis aus der Vergangenheit hingewiesen. Plötzlich gibt es neue Ermittlungsansätze.
Im Revier herrscht eine angenehme Atmosphäre. Das zeigt sich auch in den Gesprächen untereinander. Bei einem Einsatz klingt das so:

„..“War was?“, fragte Tischler seinen Kollegen. „Nein. Der wollte nur wissen, wie spät es ist.“ Scholl zwinkerte verschmitzt. „Hast du ihm eine befriedigende Antwort gegeben?! „Ja. Fünf vor zwölf.“...“

Tischlers Privatleben wird nicht ausgeklammert. Er ist nicht nur Kommissar, sondern auch Mensch. Das zeigt sich ebenfalls bei einem kurzen Blick in seine Kindheit.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu hat unter anderen das ausgewogene Verhältnis von Spannung und Humor beigetragen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Sehr informativ

Der kleine Major Tom. Band 13. Die Wüste lebt
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„...“Jules und Michel werden vermisst“, meinte die Roboterkatze, während sie durch den Gang liefen. „Wer sind Jules und Michel?“, fragte Tom….“

Jules und Michel sind zwei Forschungsdrohnen, die entwickelt ...

„...“Jules und Michel werden vermisst“, meinte die Roboterkatze, während sie durch den Gang liefen. „Wer sind Jules und Michel?“, fragte Tom….“

Jules und Michel sind zwei Forschungsdrohnen, die entwickelt wurden, um die Wüste zu erforschen. Sie sind zu wertvoll, um auf sie zu verzichten.
Die Autoren haben erneut eine spannende Geschichte um Tom, Stella und dir Roboterkatze Plutinchen geschrieben. Dieses Mal begeben sich die Drei mit einem neuartigen Luftschiff in die Wüste, um die Drohnen zu suchen.

„...Das Besondere sind der elektrische Antrieb und die Hülle; auf der sich hauchdünne Solarzellen befinden...“

Die Geschichte verbindet eine spannende Handlung mit sehr viel Informationen. Der Schriftstil ist kindgerecht und verständlich. Das gilt auch für das Faktenwissen.
In der Wüste wird durch einen Wind das Flugschiff beschädigt. Die Kinder müssen sich etwas einfallen lassen. Gemeinsam werden sie es schaffen, die Hülle zu reparieren. Doch schon droht das nächste Ungemach. Eine heftige Regenfront ist im Anmarsch. Und von den Drohnen ist weit und breit nichts zu sehen.
Dafür entdecken sie vielfältiges Leben im Sand.

„...“Das ist die Nisthöhle von einem Wüstengoldspecht“, erklärte Plutinchen. „Diese Vogelart lebt in der Wüste und ernährt sich von Insekten, die hier leben.“...“

Natürlich werden sie trotz aller Probleme ihren Auftrag erfüllen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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