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Veröffentlicht am 13.12.2021

Sehr schönes Sachbuch für Kinder

Tira, die junge Wölfin
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„...Tira ist eine junge Wölfin. Sie ist ein Jahr alt. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem Rudel...“

In dem Buch wird vom Leben der jungen Wölfin Tara erzählt. Die Kinder erfahren, ...

„...Tira ist eine junge Wölfin. Sie ist ein Jahr alt. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem Rudel...“

In dem Buch wird vom Leben der jungen Wölfin Tara erzählt. Die Kinder erfahren, wie das Leben im Rudel ist, wie die jungen Wölfen von ihren Eltern ausgebildet werden und wie die Jagd verläuft.
Das Buch eignet sich für Leseanfänger. Wie schon das obige Zitat zeigt, sind die Sätze kurz und leicht verständlich. Die Schrift ist groß und es gibt reichlich Absätze zwischen den Text.
Die Beschreibungen sind sehr informativ. Da die Geschichte aus der Sicht von Tira erzählt wird, wirkt das Ganze sehr persönlich.
Viele Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Sie wirken realistisch und lebensnah.
Außerdem gibt es im Buch einige Mitmachseiten. Dort wird das Gelesene vertieft. Es kann gezeichnet oder auch gebastelt werden.
Die Leser begleiten Tira ungefähr ein Jahr durch alle Jahreszeiten und erleben ihre Entwicklung. Dann sucht sich die Wölfin ein eigenes Revier und einen Partner. Sie wird nun selbst Mutter und muss anwenden, was sie gelernt hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Wissen wird sehr anschaulich und kindgerecht vermittelt.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Vom Waisenkind zur Stargeigerin

Signorina Vivaldi
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„...Wann ihr eigener Geburtstag war, wusste Anna Maria nicht. Sie war irgendwann vor sechs Jahren in der Säuglingsklappe des Ospedale della Pieta abgelegt worden...“

Wir schreiben das Jahr 1702. Anna ...

„...Wann ihr eigener Geburtstag war, wusste Anna Maria nicht. Sie war irgendwann vor sechs Jahren in der Säuglingsklappe des Ospedale della Pieta abgelegt worden...“

Wir schreiben das Jahr 1702. Anna Maria verweilt allein vor der Weihnachtskrippe. Sie wünscht sich Eltern.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht Anna Maria, die als Waisenmädchen aufgewachsen und zu einer gefeierten Geigerin gereift ist. Wesentlich Anteil daran hatte Antonio Vivaldi, ihr Lehrer und, um es mal so auszudrücken, väterlicher Freund. Sie ist ihm 1702 an der Krippe das erste Mal egegnet.
Der Schriftstil ist sehr ausgereift. Immer wieder wird die Musik in die Beschreibung einbezogen. So liest sich ein Vergleich, den Anna Maria zwischen der Musik und Vivaldi sieht so:

„...Die gebundenen Viertel mussten so weich und geschwungen sein wie seine Augenbrauen; die kürzeren Achtel jedoch so gewitzt wie sein schelmischer Blick...“

Schnell stellt sich heraus, dass Anna Maria musikalisch sehr begabt ist. Vivaldi ist Lehrer im Waisenhaus und unterrichtet sie. Mit den Konzerten verdienen die Kinder das Geld, mit dem das Waisenhaus erhalten werden kann. Außerdem werden damit Spenden ermöglicht. Wer nicht musikalisch ist, wird für Handarbeiten und Hauswirtschaft herangezogen. Damit ergibt sich im Waisenhaus schon eine Art Abstufung, die zu Neid und Reibereien führt.
Der Privatunterricht von Anna Maria bei Vivaldi und ihr schneller Aufstieg zur Sologeigerin kommen nicht bei allen gut an. Das betrifft neben den Kindern auch die Nonnen, die das Waisenhaus leiten. Vor allem die Mutter Oberin mag Bevorzugungen gar nicht. Schwester Filomina, mit der Anna Maria sehr gut auskommt, mahnt sie:

„...Aber es ist wichtig, dass du trotzdem immer demütig bleibst und Mädchen wie Clarissa nicht vor den Kopf stößt, denn deine Begabung werden dir viele neiden...“

Immer wieder klingt an, dass sich das Kind fragt, warum sie im Waisenhaus ist. Haben sie ihre Eltern nicht gewollt? Die Musik gibt ihr Halt und Selbstbewusssein.
Als Faustina, ihre beste Freundin, nach einem Unfall den Konzertbereich verlassen muss und in die zweite Abteilung versetzt wird, kommt Delia ins Waisenhaus. Ihre Stiefmutter hat darauf bestanden. Delia stammt aus reichem Haus. Anna Maria lernt von ihr, dass auch bei Begüterten nicht alles Gold ist, was glänzt. Was nützt aller Reichtum, wenn Herzenskälte regiert?
Mit der Zeit schreibt Vivaldi zunehmend Stücke für seine Sologeigerin.

„...Die Komposition glich einer ausgefallenen Stickerei, in der sich die Farben ineinander verwebten und schließlich das gesamte Werk zum Schillern brachten...“

Als Antonio Vivaldi wegen Unstimmigkeiten mit der Oberin entlassen wird, beginnt für Anna Maria eine harte Zeit. Filomina aber ermöglicht ihr, in Ruhe weiter zu üben. Um das Niveau der Aufführungen zu halten und neue Stücke anbieten zu können, wird Vivaldi zurück geholt. Mittlerweile ist aus Anna Maria eine junge Frau geworden. Wird sie ihr Leben der Musik widmen oder kann ein junger Maler ihr Herz erobern? Die Regel besagen, dass sie nach einer Hochzeit nicht mehr im Orchester spielen darf.
Im Nachwort trennt die Autorin Realität von Fiktion.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie hart das Leben für die Kinder im Waisenhaus war. Trotzdem zählten die Zöglinge der Ospedale della Pieta noch zu den Bevorteilten, weil sie durch ihre Ausbildung die Chance hatten, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Anna Maria ist eine Person der Zeitgeschichte.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Niedliches Kinderbuch

Tannenbaum und Plätzchenduft – Weihnachten liegt in der Luft
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„...Die Eule flattert durch die Luft, freut sich an feinem Plätzchenduft...“

Dieses Gedicht findet sich auf der ersten Seite des Kinderbuches. Auf fünf Doppelseiten erfahren die Kinder, wie sich die Tiere ...

„...Die Eule flattert durch die Luft, freut sich an feinem Plätzchenduft...“

Dieses Gedicht findet sich auf der ersten Seite des Kinderbuches. Auf fünf Doppelseiten erfahren die Kinder, wie sich die Tiere auf Weihnachten freuen. Jeder hat seine Vorlieben und alle fassen mit zu.
Die farbigen Illustrationen sind sehr ansprechend ausgearbeitet. Auf jeder Seite gibt es außerdem Fühlelemente, seien es der Glitzer am Weihnachtsbaum, die Päckchen im Schnee oder das Fell des Elches.
Zwei Verse fassen das Wesentliche in Worte. Am Ende treffen sich alle vor der Höhle des Bären, um gemeinsam zu feiern.
Das niedliche Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Eine junge Frau in einer fremden Welt

Im Schatten der Vanille
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„...Ihr Körper hatte sich den schlingernden Bewegungen des Postdampfers rückhaltlos hingegeben. Mit jeder Seemeile, die er sich weiter von Europa entfernte, war die Welt, in der sie die fünfundzwanzig ...

„...Ihr Körper hatte sich den schlingernden Bewegungen des Postdampfers rückhaltlos hingegeben. Mit jeder Seemeile, die er sich weiter von Europa entfernte, war die Welt, in der sie die fünfundzwanzig Jahre ihres Lebens verbracht hatte, mehr in den Hintergrund getreten...“

Wir schreiben das Jahr 1880. Elisabeth ist auf den Weg nach Sansibar. Warum sie Europa verlassen hat, bleibt zu Beginn noch unbeantwortet. In Sansibar hofft sie, bei ihren Onkel unterzukommen. Der aber lebt nicht mehr.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Elisabeth ist eine selbstbewusste junge Dame. Allerdings taucht sie in Sansibar in eine Welt ein, in der Frauen eher wenig bis gar nichts zu sagen haben. Deshalb empfehlen ihr die Herren der Schöpfer auch, die Insel schnell wieder zu verlassen. Das aber kommt für sie nicht infrage. Sie hat einen Auftrag ihres Bruders zu erfüllen, der ihre Flucht deckt und finanziert hat.
Sehr anschaulich werden Land und Leute beschrieben. Dazu gehören auch die vielfältige Tierwelt, das Stimmengewirr in den Orten und die Vielfalt der Düfte der Gewürze. .

„...Zu ihrer Überraschung bot sich ihr ein Bild wie aus einem Märchen von Tausendundeiner Nacht. Sansibar schien voller Kontraste zu sein. Moscheen mit blitzenden Minaretten standen Schulter an Schulter mit großen, palastähnlichen Häusern...“

Drei Männer kreuzen, abgesehen vom Sultan, ihren Weg. Dr. Wessels lernt sie schon auf den Schiff kennen. Er wird ihr später eine Stelle als Hebamme anbieten. Der Farmer Jacob Preston hilft ihr nach ihrer Ankunft, als sich Kinder an ihrem Besitz vergreifen wollen. Und den Farmer Gramberg besucht sie zusammen mit Wessels, weil auf seiner Farm ein Typhusausbruch vermutet wird. Sie hofft darauf, seine Ernte der Gewürznelken aufkaufen zu können. Daraus will ihr Bruder künstliche Vanille herstellen.
Gut ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Elisabeth wird von der 17jährigen Anna begleitet. Die ist anfangs naiv und ängstlich. Sie sehnt sich im Gegensatz zu Elisabeth nach dem Schutz eines Mannes. Elisabeth mahnt:

„...Ich weiß nur, dass man die Sache mit der Heirat gut überlegen sollte. Oft ist es ein entsetzlicher Irrtum. Die Freiheit ist viel mehr wert...“

Jacob Preston hat eine abwechslungsreiche Vergangenheit hinter sich. Leider kenne ich selbst am Ende des Buches davon nur Bruchstücke. Immer wieder kommt es zu einer Begegnung zwischen ihm und Elisabeth. Obwohl sie sich zueinander wie Hund und Katz verhalten, lässt sich nicht übersehen, dass sie voneinander beeindruckt sind.
Ashok, ein indischer Mitarbeiter von Jacob, ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Ihm gelingt es, die raue Schale von Jacob zu durchdringen und ihn zum Nachdenken zu bringen. Seine Weisheiten bringen eine Spur Philosophie in die fesselnde Handlung.

„...Freier Wille ist die Art und Weise, wie wir mit vorgezeichneten Ereignissen umgehen...“

Als Hebamme erarbeitet sich Elisabeth Ansehen. Dann aber will sie das Kontor ihres Onkels übernehmen, der sie als Alleinerbin eingesetzt hat. Doch die Männerwelt zeigt ihr die kalte Schulter. Sie hofft auf die Hilfe von Prinzessin Farida. Die aber ist dazu nicht bereit.
Die Autorin hat viele gesellschaftlich relevante Themen in die Handlung integriert, sei es die Frage der Versklavung oder die Bedeutng der Hautfarbe für die Lebensverhältnisse. Die Unterschiede in manchen Ansichten werden besonders dann deutlich, wenn sich Elisabeth mit Imani unterhält. Die junge Frau ist Sklavin der Prinzessin und wurde Elisabeth zur Verfügung gestellt. Die ist sehr überrascht, als Imani ihr klar macht, dass sie als Sklavin besser gestellt ist als sie es als Freie je auf der Insel wäre. Sie hat die falsche Hautfarbe.
Am Ende sind noch einige Fragen offen. Für Elisabeth zeigt sich ein Weg. Der könnte aber mit Dornen gespickt sein. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte in eine fremde Welt eintauchen. Mit Elisabeth habe ich eine junge Frau begleitet, die für ihre Zeit erstaunlich selbstbewusst ist.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Kinderagenten in Aktion

Young Agents – New Generation (Band 3) – Im Visier der Hacker
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„...Was ist das? Mit einem Mal habe ich ein ungutes Gefühl. Keine Ahnung, woher es kommt. Denn ich habe eine Verabredung, wie sie harmloser nicht sein könnte...“

Mit diesen Worten von Tim beginnt ein ...

„...Was ist das? Mit einem Mal habe ich ein ungutes Gefühl. Keine Ahnung, woher es kommt. Denn ich habe eine Verabredung, wie sie harmloser nicht sein könnte...“

Mit diesen Worten von Tim beginnt ein spannendes Kinderbuch. Tim trifft sich mit Maria, weil sie in dem Garten ihrer Eltern zusammen Mathe büffeln wollen. Dort entdeckt Tim ein Baumhais und steigt auf. Als Maria nochmals nach unten gehen will, gibt es einen Knall. Das Gartenhäuschen explodiert. Ihr Glück, dass siesich für das Baumhaus entschieden hatten.
Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Sie wird sehr fesselnd erzählt. Es ist der dritte Teil einer Reihe. Ich kenne die anderen Bände nicht, hatte aber kein Problem, der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Trotzdem ist er für die Altersgruppe angemessen und verständlich. Fachbegriffe wie zum Beispiel Ramsomwaredelikte werden verständlich erklärt.
Tom gehört genau wie Abena und Balu zu einer Gruppe Kinderagenten, die immer dann eingesetzt werden, Wenn Erwachsene zu sehr auffallen würden. Das Besondere am Buch besteht darin, dass jedes Kapitel aus einer anderen Sicht erzählt wird. Jeder der Protagonisten hat dabei seine eigene Schriftart, so dass sich die Teile gut auseinanderhalten lassen.
Schnell stellt sich heraus, dass Marias Eltern von Schutzgelderpressern unter Druck gesetzt worden sind. Die Explosion sollte die Forderung noch unterstreichen.
Die Agenten setzen sich auf die Spur der Erpresser. Obwohl Maria nicht zur Gruppe gehört, äußert sie im Gespräch mit Tim gute Ideen.
Ab und an werden aktuelle Themen diskutiert. Als sich die Kinder überlegen, wie sie an die Erpresser herankommen könnten, geht es um die Kinderarbeit. Abena, die aus Ghana stammt und jetzt in Deutschland lebt, fasst das so zusammen:

„...Man könnte auch sagen: In Ghana müssen die Kinder die Kakaobohnen auf der Plantage ernten, für die die Kinder in Europa dann Fernsehwerbung machen...“

Die Kinder erfahren, dass Schutzgelderpressung nur eine Seite des Geschäftsmodells ist. Die andere geschieht mit den Computer. Es werden Seiten lahmgelegt, um an Geld zu kommen. Das Verfahren, um dafür Mitarbeiter zu rekrutieren, ist sehr raffiniert. Balu lässt sich einschleusen – und ist plötzlich nicht mehr erreichbar.
Es bedarf einiger Tricks, um den Erpressern das Handwerk zu legen. Das Ende wird raffiniert eingefädelt und kommt dann sehr schnell.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verknüpft aktuelle Probleme mit einer spannenden Handlung und zeichnet sich durch einige Überraschungen aus.

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