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Veröffentlicht am 08.08.2021

Ein solider Krimi mit Potential

Leichenblume
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Aus Skandinavien gibt es eine neue Thriller Serie. Das Debüt „Leichenblume“ von Anne Mette Hancock musste unbedingt in meinem Buchregal einziehen. Als Dänemark und Thriller-Fan keine Frage.

Mir gefiel ...

Aus Skandinavien gibt es eine neue Thriller Serie. Das Debüt „Leichenblume“ von Anne Mette Hancock musste unbedingt in meinem Buchregal einziehen. Als Dänemark und Thriller-Fan keine Frage.

Mir gefiel die Vorstellung, dass bei dieser neuen Crime-Serie, neben dem ermittelnden Kommissar auch eine Journalistin an den Ermittlungen beteiligt ist. Ich bin sehr gespannt auf diese Kombination gewesen.

Der Einstieg ist vielversprechend. Die junge Journalistin Heloise muss sich in Ihrem Job behaupten. Während der letzten Recherche sind ihr erhebliche Fehler unterlaufen und ihr Job steht, ohne Frage , ernsthaft auf dem Spiel. Ohne Vorwarnung und scheinbar ohne irgendeinen Bezug zu Ihrem persönlichen oder beruflichen Umfeld erhält sie Briefe von der Mörderin Anne Kiel . Ein zurückliegender Mordfall weckt Heloise Interesse und führt sie mit Kommissar Schäfer zusammen.

Nicht nur der Titel des Buches klang vielversprechend , sondern auch die Figurenkonstellation. Sprachlich ist der Thriller einfach gehalten und gut zu lesen. Hier gab es weder positive noch negative Überraschungen, erleichterte allerdings das Verständnis der Handlung.

Ich würde sagen, dass Anne Mette Hancock hier ein gutes, solides Buch gelungen ist, welches allerdings gerade hinsichtlich der Einordnung als Thriller Mängel aufweist. Die Spannung war oftmals zwar vorhanden, allerdings fehlte es meiner Meinung nach an steigernden Ereignissen oder Momenten. Die Geschichte konnte mich nicht richtig packen und mitreißen und auch Kommissar Schäfer blieb mir in der charakterlichen Ausgestaltung oft zu schemenhaft und blass. Die rätselhaften Briefe, die Heloise erhält sind zwar bedrohlich, aber im Endeffekt nicht so Bedrohlich wie ich es von einem Thriller der im gleichen Atemzug wie Jo Nesbø und Jussi Adler-Olsen genannt wird, erwarten würde.

Am Ende fehlte mir das Highlight. Ich hatte mir erhofft, das hier zumindest ein wirklich spannender Show Down stattfindet. Dem war leider nicht so: Dennoch war das Ende für mich überraschend, und (ohne allzu viel verraten zu wollen) vielleicht auch gerade wegen der schwierigen und komplexen Thematik bewusst leiser gehalten als erwartet.

Da mir auch der Charakter von Heloise gut gefallen hat und ich die Darstellung Ihrer Person mit Ihren Ecken und Kanten als sehr authentisch empfunden habe gebe ich Erik Schäfer und Heloise noch eine zweite Chance und habe den Folgeband schon auf meinem Nachttisch liegen. Vielleicht schafft der Folgeband ja eine Steigerung und kann mich überzeugen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Ein starkes Buch für kleine Naturforscher

Kennst du die Natur? - Bienen. Das Aktiv- und Wissensbuch für Kinder ab 7 Jahren
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„Stell dir vor du wärst eine Biene“ , so beginnt eines der orginelsten Kindersachbücher, die ich seit langem in den Händen halten durfte.

Dieses tolle Buch über Bienen, aus der Reihe „Kennst du die Natur“ ...

„Stell dir vor du wärst eine Biene“ , so beginnt eines der orginelsten Kindersachbücher, die ich seit langem in den Händen halten durfte.

Dieses tolle Buch über Bienen, aus der Reihe „Kennst du die Natur“ bietet nicht nur allerhand Wissenswertes über eines der wichtigsten Insekten unserer Erde, sondern auch ganz viele Tipps,Ideen und Vorschläge, wie kleine, wissbegierige Bienenfreunde selber aktiv werden und diesen wunderbaren Geschöpfen etwas Gutes tun können.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Neben vielen Infos zur Bienenvielfalt, den Sehfähigkeiten und der Nektarsuche (um nur einige wenige Beispiele zu nennen)gibt es immer wieder abwechslungsreiche Seiten rund um das Thema Biene. Es darf allerhand gebastelt und geforscht werden um das Universum der Bienen näher kennen und verstehen zu lernen . Besonders gelungen fanden wir z.B. den Bienentanz, der in diesem Buch mit einer kleinen Süßigkeitensuche verbunden wird. Aber auch die kleinen Experimente kamen bei uns gut an. So wird zum Beispiel anhand eines Experimentes kindgerecht und ganz einfach und anschaulich erklärt wieso Bienenwaben eckig sind.

Zudem gibt es viele nützliche Bastelideen, mit denen z.B. ein Heim für Hummeln oder gar ein Sandbienennest gebaut werden kann. Auch die Wasserschale für Bienen ist schnell errichtet und der Beitrag zum Erhalt der Bienen kinderleicht gewährleistet.

Die Botschaft dieses Buches ist sonnenklar: Bienen schützen ist wichtig und kinderleicht und bereitet dabei noch ganz viel Freude.Es macht wirklich Spaß den Kindern mit den kurzen informativen Texten und den farbenfroh illustrierten Seiten die Welt der Bienen näher zu bringen und gemeinsam einen Beitrag zum Erhalt dieser wunderbaren Geschöpfe zu leisten. Die Ideen und Vorschläge reichen für einen ganzen Sommer und lassen keine Langeweile aufkommen.

Auch die Ausstattung des Buches ist gelungen, der flexible Einband trägt dem Umstand Rechenschaft, das man das Buch immer und immer wieder zur Hand nehmen möchte und es gerne auch mal mit raus in die Natur genommen wird.

Unser Fazit: Auf originelle Art und Weise wird Kindern hier die Welt der Bienen näher gebracht und mit kreativen Ideen Anregungen gegeben wie man selber einen klasse Beitrag dazu leisten kann den Lebensraum dieser wunderbaren Geschöpfe zu erhalten zu , gestalten und aufzuwerten. Mit nicht einmal 8€ ist das Buch zudem ein echtes Schnäppchen. Ganz viel Biene , für ganz wenig Geld.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Spannend und überwiegend Temporeich

Ein Bild der Niedertracht
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Seitdem ich Thriller und Krimis lese, gehören auch die Bücher von Val Mc Dermid zu meinen Favoriten wenn es um spannende Mordfälle geht. Im 6. Fall der Protagonistin Karen Pirie wird von Hummerfischern ...

Seitdem ich Thriller und Krimis lese, gehören auch die Bücher von Val Mc Dermid zu meinen Favoriten wenn es um spannende Mordfälle geht. Im 6. Fall der Protagonistin Karen Pirie wird von Hummerfischern diesmal ein außergewöhnlicher Fang an Land gezogen: Der Bruder eines schottischen Politikers, der vor Jahren spurlos verschwand. Doch dieser skuril anmutende Fall bleibt nicht der einzige Fall auf Karens Schreibtisch. Denn auch ein menschliche Skelett, welches versteckt in einer Garage aufgefunden wird soll Karen und Ihr Team die nächste Zeit intensiv beschäftigen.
Obwohl breits fünf andere Bücher mit Karen Pirie als Ermittlerin erschienen sind, und dieses hier das erste für mich gewesen ist konnte ich mich problemlos in den Plot hinein finden. Zwar gibt es ( ohne viel verraten zu wollen) auch aus Karens Vergangenheit Ereignisse , die ihr Handeln in diesem Teil wesentlich bestimmen. Doch hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde. Man kann diesen Fall auch lesen und genießen ohne die vorangegangenen Fälle zu kennen.
Karen Pirie ist eine starke Persönlichkeit. Ohne das die Autorin auf der typischen "Frauen werden in der Gesellschaft immer wie das schwächere Geschlecht behandelt" -Welle mitschwimmt, merkt man schnell, dass Karen eine toughe Frau ist. Sie ist unnachgiebig und hat Biss. Dazu kommt eine manchmal etwas ungesunde Portion Starrsinn und Dickköpfigkeit, was mir allerdings durchaus symphatisch erschien und Karen zudem menschlich und real wirken lässt. Meiner Meinung nach ist Val Mc Dermid hier eine authentische Ermittlerin gelungen, wie man sie selten in anderen Thriller-Reihen findet.
Die 2 unterschiedlichen Fälle, die Karen Pirie als Ermittlerin hier versucht aufzuklären, bieten zum einen natürlich viel Raum für Spannung und polizeiliche Ermittlungsarbeit. Andererseits führen sie aber auch dazu, dass man als Leser sehr aufmerksam sein muss um nicht den Überblick zu verlieren. Die verschiedenen Handlungsstränge sind teilweise in sich sehr komplex und reichen teilweise einige Jahre in die Vergangenheit zurück. Das erzählerische Niveau ist realtiv hoch angesiedelt und hat bei mir sehr viel Anklang gefunden. Auch der Bezug zu aktuellen politischen undgesellschaftlichen Themen wie Corona, Brexit u.a. hat mir gut gefallen. Sie wurden ganz nebenbei mit den Figuren und der Handlung verwoben, und werden fester Bestandteil der Geschichte. Lange habe ich gebraucht um die einzelnen Handlungsstränge miteinander in Verbindung bringen zu können, manchmal kam mir der Plot daher etwas holprig und langatmig vor, weswegen ich nicht die vollen 5 Bewertungssterne geben kann.
Dennoch ist Val Mc Dermid hier ein in überwiegend großen teilen temporeicher Krimi gelungen, der vor allem durch Plot und Charakterdarstellung überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Über eine Vielzahl von möglichen Leben

Die Mitternachtsbibliothek
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Ich bin ein Buchliebhaber, ein Buchnerd. Daher verwundert es wohl nicht, wenn ich sage, dass ein Buch mit dem Titel „Die Mitternachtsbibliothek“ auf Anhieb meine Aufmerksamkeit erregte.



In dieser Bibliothek ...

Ich bin ein Buchliebhaber, ein Buchnerd. Daher verwundert es wohl nicht, wenn ich sage, dass ein Buch mit dem Titel „Die Mitternachtsbibliothek“ auf Anhieb meine Aufmerksamkeit erregte.



In dieser Bibliothek gibt es für Nora , die Protagonistin dieses Buches unzählige Bücher. Aber nicht einfach irgendwelche Bücher, sondern Bücher Ihres Lebens. In jedem Buch lebt sie ein anderes Leben, abhängig davon, welche Entscheidung sie in Ihrem bisherigen Leben getroffen hat. Die Frage „Wie wäre mein Leben verlaufen wenn ich mich an nur einem einzigen Punkt anders entschieden hätte ?“ beantworten die unzähligen Bücher die Nora in der Mitternachtsbibliothek findet. Auf der Suche nach dem perfekten Leben springt Nora von Buch zu Buch, von Leben zu Leben uns muss meistens früher als später feststellen, dass kein Leben Perfektion bietet.



Die Idee von Paralleluniversen, die diesem Roman von Matt Haig zu Grunde liegt klang für mich vielversprechend und lesenswert. Ich hatte auf einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen Roman gehofft. Die einzelnen Leben, in die wir gemeinsam mit Nora abtauchen sind an sich genommen völlig verschieden. Mal ist sie ein gefeierter Star, dann wieder eine athletische Schwimmerin. In einem Leben wird sie Polarforscherin, in einem weiteren erfüllt sie sich mit ihrem Verlobten den Traum von einem Pub. Und trotz der teilweise spannenden, manchmal auch lustigen und heiteren und andererseits sehr traurigen Begebenheiten in all diesen Leben konnte mich das Buch leider nicht wirklich für sich gewinnen.



Der Schreibstil des Autors ist flüssig und schnörkellos, aber alles in allem auch nichts Besonderes. Die Entwicklung von Nora hat mir am besten gefallen. Während alle anderen Charaktere durch die vielen Leben und Parallelunivrsen eher schemenhaft bleiben wächst Nora an Ihren Erlebnissen und Aufgaben



Das Ende des Buches hat mich ein bisschen mit der Tatsache versöhnt, dass mich die Handlung sehr lange Zeit nicht wirklich fesseln konnte. Während wir am Anfang eine verunsicherte, einsame und depressive junge Frau treffen steht am Ende des Buches eine Frau, die gelernt hat die getroffenen Entscheidungen in Ihrem Leben zu akzeptieren. Sie hat neuen Lebensmut gefasst und geht gefestigt aus Ihren Erlebnissen in der Mitternachtsbibliothek hervor, weil sie verstanden hat, das falsch getroffene Entscheidungen einen nicht am glücklich sein hindern. Die philosophischen Ansätze die immer wieder in den kleinen Geschichten auftauchen waren eine gelungene Abwechslungen und regen den Leser zur Selbstreflektion an.



Mein Fazit:



Es gibt originelle Ansätze und die Entwicklung der depressiven Hauptfigur ist spannend mitzuerleben. Dennoch konnten mich die einzelnen Geschichten und die Gesamtheit des Romanes nicht völlig überzeugen. Vor dem Hintergrund, das der Autor selber mit Depressionen zu kämpfen hatte hätte ich mir diesbezüglich mehr Klarheit gewünscht. Das Thema wird eher umschrieben und nicht direkt angesprochen. Vielleicht aber auch einfach nur ein Abbild des Stellenwertes , die diese Krankheit in unserer Gesellschaft einnimmt. Wer sich mit dem Thema Depressionen gerne etwas näher auseinander setzen möchte und dabei nicht auf ein Sachbuch , sondern auf einen Roman zurückgreifen möchte, für den könnte “Die Mitternachtsbibliothek” durchaus eine Lektüre Wert sein.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Ein Genuss für die Bücherseele

Seite an Seite
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Wer Bücher liebt kommt an diesem wunderbaren Büchlein nicht vorbei.

Bücher bei denen aus nahezu jedem Satz die Liebe des Autors zu Büchern spricht sind selten, sehr selten sogar. Ein solch seltenes und ...

Wer Bücher liebt kommt an diesem wunderbaren Büchlein nicht vorbei.

Bücher bei denen aus nahezu jedem Satz die Liebe des Autors zu Büchern spricht sind selten, sehr selten sogar. Ein solch seltenes und kostbares Exemplar durfte ich nun vor einigen Tagen in meinen Händen halten.

In 50 kleinen Geschichten erzählt Daniel Gray über das Lesen, über Bücher im Allgemeinen und über all jene Gefühle die man als Buchliebhaber unweigerlich schon selbst einmal empfunden hat. In fast jeder Geschichte fand ich mich selber wieder und spürte meine Bücherseele kleine Freudensprünge vollführen. Lediglich das Kapitel „Im Zelt lesen“ ist mir völlig unbekannt gewesen. Umso schöner , dass ich dadurch nun eine neue Anregung gefunden habe.

Es wird von handschriftlichen Widmungen in Büchern erzählt, vom inspizieren der Bibliothek wenn man bei jemanden zu Gast ist, oder auch von der Mühe die neuen Bücherschätze unbemerkt an seinem Lebensgefährten vorbei ins Haus hineinzutragen. Bei letzterer Geschichte musste ich schmunzeln, denn wie oft hatte sich dieses Vorhaben bei mir in der Vergangenheit bereits als schwer umzusetzen herausgestellt.

Die kleinen Geschichten in diesem Buch bieten sich nicht nur für ein paar freudige Lesestunden vor dem Kamin oder auf dem Lieblingsleseplatz an. Sie verführen dazu , das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, wenn man sich einfach mal wieder verstanden fühlen möchte. Wenn man einen schlechten Tag hatte und Abends nach Hause kommt oder einfach ein paar wärmende Worte lesen möchten. In unserem hektischen Alltag reichen oftmals wenige Minuten aus, um sich entspannen und einfach mal abschalten zu können. Mit diesem Buch gelingt dies wunderbar. Schon nach wenigen Worten war ich in die geliebte und vertraute Welt der Bücher abgetaucht.

Dieses wunderbare Büchlein mit seinen 50 kleinen Anekdoten ist ein Muss für jeden Buchliebhaber.

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