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Veröffentlicht am 05.07.2017

Harte Schale, weicher Kern

Ein Mann namens Ove
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Das Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) ...

Das Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) und schreibt die Nummernschilder auf, Ove kontrolliert ob alle Nachbarn den Müll recylen (natürlich hat mal wieder einer alles in einen Container geschmissen) und Ove regt sich fürchterlich auf, als er sieht, dass ein Fahrrad nicht im Fahrradschuppen steht, sondern außen an der Wand lehnt.

Ich will ehrlich sein, ich habe mich durch diese ersten paar Seiten regelrecht geschleppt und Tage dafür gebraucht. Ich war grade zu dankbar, als neue Bücher ankamen und ich einen guten Grund hatte, dieses Buch erst einmal weglegen zu können. Doch dann hat es mich gepackt, ich wollte unbedingt herausfinden, warum die, im Buch vermerkten, Rezensionen durchweg positiv sind. Ich wollte herausfinden, warum alle diesen Prinzipienreiter und Korinthenkacker, der sowie so nur ans Sterben denkt und alle in seiner Nachbarschaft wegkeift lieben. Und ich habe es herausgefunden, ich habe Ove danach in rasender Geschwindigkeit ins Herz geschlossen und war wirklich traurig als das Buch zu Ende war, es hatte doch grade erst angefangen.

Fredrik Backman ist es gelungen zu dem Spruch: "Harte Schale, weicher Kern" eine perfekt passende Figur zu entwickeln. Die so typisch überspritzte Darstellung des Charakters des Protagonisten, hat sich in diesem Buch mehr als perfekt eingefügt. Ove lebt für seine Prinzipien und meistens (sind wir mal ehrlich) sind solche Prinzipien übertrieben und es gibt genug Situationen in denen man alle Fünf mal grade seien lassen könnte. Aber Ove macht auch vor sich selber nicht halt und das hat ihn für mich so symphatisch gemacht.

Für mich eine Empfehlung für alle die sich, wie ich auch gerne, über diese Art von Menschen innerlich zu Tode fluchen und ihn manchmal gerne an einen Stuhl fesseln wollen würden.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein Muss für jeden Buchliebhaber

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Posy ist in der Buchhandlung "Bookends" aufgewachsen und hat ihr ganzes Leben dort verbracht. Daher bricht eine Welt für sie zusammen als Lavinia, die Besitzerin der Buchhandlung, stirbt. Doch dann bekommt ...

Posy ist in der Buchhandlung "Bookends" aufgewachsen und hat ihr ganzes Leben dort verbracht. Daher bricht eine Welt für sie zusammen als Lavinia, die Besitzerin der Buchhandlung, stirbt. Doch dann bekommt Posy die Chance, den Buchladen wieder auf Kurs zu bringen, so dass er Gewinne einbringt. Passiert das nicht, fällt der Laden Sebastian, dem Enkel von Lavinia zu. Für Posy ein nicht auszudenkendes Schreckensszenario, den Sebastian hat von Büchern keine Ahnung und dann ist er auch noch als der Weiberheld Londons verschrien!

Ein Buch in dem es um Bücher geht, für Leseratten wie mich ein Traum.
Schnell habe ich die Protagonistin Posy ins Herz geschlossen, weil sie sich so leidenschaftlich für den Erhalt, der schon lange nicht mehr rentablen Buchhandlung, einsetzt. Und genau das, hat mich irgendwie an die Realität erinnert. Immer mehr kleine Buchhandlung verschwinden und die großen Ketten nehmen ihren Platz ein. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es stundenlang durch die großen Buchhandlungen zu stöbern, vor allem wegen der riesigen Auswahl. Aber die meisten Spontankäufe tätige ich doch immer in den kleinen Buchhandlungen, wo ich meine Wunschbücher nicht auf dem Silbertablett serviert bekomme, sondern mir andere Bücher ins Auge fallen.
Es hat mir gefallen mit welchem Nachdruck Posy ihre Pläne verfolgt und sich (wenn auch hinterlistig, weil zu ihrem Vorteil) nicht von Sebastian und seinen Plänen umstimmen lässt.
Die Autorin bindet auf eine angenehme Art und Weise real exestierende Bücher mit ein und erhält so einen realistischen Rahmen für die Geschichte.
Wie in fast allen Liebesromanen üblich, ist das Ende ersichtlich, was ich aber nicht schlimm fand, weil dies meiner Meinung nach nur ein Nebenstrang der Geschichte ist. Zudem habe ich mir persönlich das Ende, beim nachgucken der Seitenzahlen dummerweise selber verraten - ich rate euch daher guckt auf keinen Fall (!!!!) hinten ins Buch, man kann es nicht überlesen!
Weniger gut gefallen hat mir die Geschichte in der Geschichte. Wie in der Kurzbeschreibung schon angedeutet, schreibt Posy einen eigenen Liebesroman mit historischem Hintergrund. Leider ist es im Grunde genommen ihre Verarbeitung der akutellen Geschehnisse während der Treffen mit Sebastian, sowie ihre sexuellen Sehnsüchte. Dabei erschafft sie auch keine eigenständigen Figuren, sondern nutzt die Personen ihres Umfeldes - das lässt die Romanteile schwer lesen, weil die Charaktere exakt so sind wie in der Realität und sogar in gleichen oder ähnlichen Beziehungen zu ihr stehen, es gibt also keine Überraschungen.

Hätte die Autorin diese Geschichte in der Geschichte rausgelassen, wäre "Der kleine Laden der einsamen Herzen" wohl in meinen Favouritenkreis gewandert, so leider nicht!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Tolle Sommerlektüre

An der Ostsee sagt man nicht Amore
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Als Anne während ihrer Hochzeit mit dem Italiener Fabio ein schwerwiegendes Geheimnis ihres Angetrauten entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf nach Rügen - dem Ort ihrer Jugend. Dort trifft sie auf Fritz, ...

Als Anne während ihrer Hochzeit mit dem Italiener Fabio ein schwerwiegendes Geheimnis ihres Angetrauten entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf nach Rügen - dem Ort ihrer Jugend. Dort trifft sie auf Fritz, der weniger begeistert von dem Gast aus Berlin ist und sich störrisch gibt. Während Anne mit der Enttäuschung und Wut über ihre so schnell gescheiterte Ehe kämpft, will Fritz, seit seine große Liebe Janine ihn für einen Bänker verlassen hat, nichts mehr von Frauen wissen. Vielleicht kommen die Beiden sich gerade deswegen immer näher...

Meine Meinung

Anne´s Flucht von ihrer Hochzeit ist so dramatisch wie eine Flucht von einer Hochzeit nur seien kann. Ohne auch nur einen Moment zu überlegen, steigt sie in ihr Auto und fährt gen Ostsee. Zunächst zu ihren Eltern, doch als sie merkt, dass ihre Schwester Sonja zu Besuch ist fährt sie nach Rügen. Dort legt sie sich am Strand im Brautkleid schlafen und wird am Morgen davon geweckt, dass Fritz sein Boot ins Wasser schiebt. Sie erkennt Fritz, mit dem sie ihren ersten Kuss hatte nicht sofort, sondern erst als sie ihn um Hilfe bitte, weil ihr Auto nicht mehr anspringt. Fritz ist über diese Begegnung zunächst zur semi begeistert und nimmt sich ihrem Auto wohl nur an, weil seine Eltern Anne sofort die Ferienwohnung zur Verfügung stellen. Ein richtiger Kontakt kommt erst zu Stande, als Anna den Insulanern verspricht sie bei dem Vorhaben, dass geplante Spa am Rande des Naturschutzgebietetes zu verhindern, zu unterstützen.

Das Buch ist ein typischer Liebesroman, ein Mann bricht einer Frau das Herz, die sich dann während des Liebeskummers dann in einen anderen verliebt. Klassischer Weise wälzt sich Anne in ihrem Liebeskummer und bricht tagelang in Weinkrämpfe aus, wenn das Thema Liebe auch nur angesprochen wird. Einzig und allein Fritz kann Anne´s Herzschmerz lindern.
Trotz dieser Vorhersehbarkeit fand ich, dass Katharina eine tolle und gefühlvolle Geschichte rund um Anne und Fritz gesponnen hat. Es fällt einem leicht sich das fiktive Örtchen Zicker vorzustellen und die immer mal wieder eingebundenen Passagen von Songtexten verbalisieren Anne´s Gefühle gut.
Nach dem ich das Buch beendet hatte, wünsche ich mir, dass es vielleicht einen zweiten Band gibt in dem das weitere Leben von Anne und Fritz beschrieben wird.

Das Buch ist eine Leseempfehlung für alle von euch die noch auf der Suche nach einer leichten Sommerlektüre sind.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Wie in allen Familien

Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding
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Margie erzählt locker und frei über das Familienleben mit ihren sechs Söhnen, dem Holzfäller (ihr Ehemann Bill), den zwei Möpsen Kenzo und Möppie und der Omma (ihrer bömischen Mutter). Dabei nimmt sie ...

Margie erzählt locker und frei über das Familienleben mit ihren sechs Söhnen, dem Holzfäller (ihr Ehemann Bill), den zwei Möpsen Kenzo und Möppie und der Omma (ihrer bömischen Mutter). Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und gibt ehrlich ihre Schwächen zu. Sie erzählt von einem turbulenten Familienalltag, dem selten alles glatt läuft. Sei es weil Luke den Schulkarneval leider einen Tag zu früh im Kopf hatte und als einziges verkleidetes Kind (im Dirndel und in hohen Schuhen) in der Schule steht oder einer der Möpse einen Zuckerschock durch eine Torte erleidet.

Auch wenn ich selber noch keine Kinder habe (und damit auch noch Zeit habe), wollte ich unbedingt das Buch lesen, nachdem ich über ein Youtubevideo von einem Auftritt gestolpert war. Ihr Humor und die Art zu erzählen hatte mich sofort gepackt und ich lag vor Lachen auf dem Boden. Denn sind wir mal ehrlich, auch aus der Kinderperspektive kann man die ein oder andere Situation wiedererkennen. Das Buch hat mich in meinen Erwartungen absolut nicht enttäuscht, auch hier hätte ich vor Lachen auf dem Boden gelegen, wenn das in einem Flugzeug und Bus möglich gewesen wäre.
Das Buch ist gespickt mit verschiedenen Bastelvorlagen, Listen und Tests. Eine Art Mitmachbuch, eine schöne Idee wie ich finde. Auch wenn ich persönlich mich nicht dazu überwinden kann, Seiten aus Büchern zu schneiden. Ich denke aber, man könnte die Seiten auch einfach (natürlich nur für den Eigengebrauch!) rauskopieren.
Auch gut gefallen hat mir ihr Appell sich mehr so zu lieben wie man ist und den eigenen Gelüsten mal nachzugeben, auch wenn sie nicht immer zum direkten Vorteil sind. Ein Aufruf dazu die gesellschaftlichen Erwartungen zu Gunsten des eigenen Glücks einfach mal über Bord zu werfen. Etwas was ich mir wirklich zu Herzen genommen habe, denn ich finde dass es sehr viel wichtiger ist sich selber zu lieben wie man ist, als von vollkommen Fremden für die perfekte Figur bewundert zu werden (die Komplimente kriegt man doch in 99% eh nicht zu hören).
Insgesamt hat Margie Kinsky einen kleinen, aber feinen Einblick in das Familienleben der Mockridges gegeben und als ein Fan von Luke Mockridge habe ich mich darüber sehr gefreut.
Wer also Lust hat etwas über die Familie Mockridge und die Kindheit von Luke zu erfahren möchte und dabei auch noch herzlich lachen will, der ist mit diesem Buch gut beraten.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Genauso sollten Oma´s sein

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
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Elsa ist fast acht und weil sie anders ist, als andere Kinder, ist ihre Oma ihre einzige Freundin. Oma hat ihr das Fast - Noch - Wach Land gezeigt und ihr die dazu gehörige Geheimsprache beigebracht. Oma ...

Elsa ist fast acht und weil sie anders ist, als andere Kinder, ist ihre Oma ihre einzige Freundin. Oma hat ihr das Fast - Noch - Wach Land gezeigt und ihr die dazu gehörige Geheimsprache beigebracht. Oma bricht auch mit Elsa mitten in der Nacht in einen Zoo ein und bewirft die herbeigeeilten Polizisten mit Dreckt und behauptet es wäre Kacke. Oma pfeift auf Gesetze, Konventionen und Regeln. Ihre Tochter, also Elsa´s Mutter treibt sie damit regelmäßig in den Wahrnsinn. Doch für Elsa macht sie das zur weltallerbesten Oma aller Zeiten. Dann jedoch stirbt Oma an Krebs und Elsa muss sich von nun an allein der Welt und ihren Abenteuern stellen. Damit Elsa weiß wo sie anfangen soll, hat Oma sie kurz vor ihrem Tod auf ein Schatzsuche, eine Art Volksprot im Fast - Noch - Wach Land geschickt. In dessen Verlauf lernt sie die Nachbarn und deren Schicksale, des Mehrfamilienhauses in dem Elsa mit ihrer Familie wohnt besser kennen. All diese Geschichten setzen sich wie Puzzleteile Omas und damit auch das Leben von Elsa´s Mama und Elsa selbst zusammen und erzählen davon wie das Fast - Noch - Wach Land und die Geheimsprache entstanden sind.
Im Gesamten hat mir die Geschichte, die das Buch beschreibt sehr gut gefallen. Sie vereint in einem richtigen Maße Drama, Humor, Biografie, Realität und Fantasie. Jedoch führt die Mischung von Realität und Fantasie, vor allem in der Mitte des Buches dazu, dass man als Leser sehr gefragt ist in seiner Vorstellungskraft, nämlich dann wenn fantastische Wesen aus dem Fast – Noch – Wach Land in der Realität auftauchen. Dadurch hat sich das Buch für mich zeitweise sehr gezogen und mir die Lust am aktiven weiterlesen genommen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass Buch nicht weggelegt zu haben, denn am Ende bekommt man auf all die Fragen die aufkommen eine Antwort und ein wirklich versöhnliches Ende, mit dem ich zeitweise nicht mehr gerechnet hätte.
Fredrik Backman ist es gelungen, sehr ansprechende Charaktere zu beschreiben, auch wenn diese Beschreibung und die daraus folgenden Handlungen oft überspitzt wirken. Trotzdem habe ich alle Charaktere auf ihre Weise im Verlaufe des Buches lieb gewonnen und mir gewünscht, dass sich ihr Leben zum Positiven wendet.
Im Gesamten hat mich das Buch an die Filme „Tatsächlich Liebe“, „Happy New Year“ und „Valentinstag“ erinnert. Wer also diese Filme gut fand, für den ist das Buch „Oma lässt grüssen und sagt es tut ihr leid“ eine wirkliche Leseempfehlung.