Harte Schale, weicher Kern
Ein Mann namens OveDas Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) ...
Das Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) und schreibt die Nummernschilder auf, Ove kontrolliert ob alle Nachbarn den Müll recylen (natürlich hat mal wieder einer alles in einen Container geschmissen) und Ove regt sich fürchterlich auf, als er sieht, dass ein Fahrrad nicht im Fahrradschuppen steht, sondern außen an der Wand lehnt.
Ich will ehrlich sein, ich habe mich durch diese ersten paar Seiten regelrecht geschleppt und Tage dafür gebraucht. Ich war grade zu dankbar, als neue Bücher ankamen und ich einen guten Grund hatte, dieses Buch erst einmal weglegen zu können. Doch dann hat es mich gepackt, ich wollte unbedingt herausfinden, warum die, im Buch vermerkten, Rezensionen durchweg positiv sind. Ich wollte herausfinden, warum alle diesen Prinzipienreiter und Korinthenkacker, der sowie so nur ans Sterben denkt und alle in seiner Nachbarschaft wegkeift lieben. Und ich habe es herausgefunden, ich habe Ove danach in rasender Geschwindigkeit ins Herz geschlossen und war wirklich traurig als das Buch zu Ende war, es hatte doch grade erst angefangen.
Fredrik Backman ist es gelungen zu dem Spruch: "Harte Schale, weicher Kern" eine perfekt passende Figur zu entwickeln. Die so typisch überspritzte Darstellung des Charakters des Protagonisten, hat sich in diesem Buch mehr als perfekt eingefügt. Ove lebt für seine Prinzipien und meistens (sind wir mal ehrlich) sind solche Prinzipien übertrieben und es gibt genug Situationen in denen man alle Fünf mal grade seien lassen könnte. Aber Ove macht auch vor sich selber nicht halt und das hat ihn für mich so symphatisch gemacht.
Für mich eine Empfehlung für alle die sich, wie ich auch gerne, über diese Art von Menschen innerlich zu Tode fluchen und ihn manchmal gerne an einen Stuhl fesseln wollen würden.