Ein cleverer Schachzug von Oma
Was zunächst beginnt wie eine Fantasy-Geschichte à la Harry Potter, entpuppt sich nach und nach als ein cleverer Schachzug von Oma, ihre kleine Enkelin mit der harten Realität unserer Zeit vertraut zu ...
Was zunächst beginnt wie eine Fantasy-Geschichte à la Harry Potter, entpuppt sich nach und nach als ein cleverer Schachzug von Oma, ihre kleine Enkelin mit der harten Realität unserer Zeit vertraut zu machen. Eine gute Prise derber Humor rundet das Werk ab, ohne es jedoch zu einer Komödie werden zu lassen.
Ich gebe zu, anhand von Cover und des Klappentext hatte ich mehr Klamauk erwartet, dann dachte ich, das wird ein „fantastisches“ Kinderbuch mit Drachen und allem, was so dazugehört, und schließlich verknüpften sich die Fäden aus Fantasie und Realität immer mehr und ich hielt einen wahren Schatz in den Händen, den ich gar nicht mehr hergeben wollte.
Ja, man muss sich auf dieses „Superhelden“-Abenteuer einlassen, die Welt mit den Augen einer 7-Jährigen sehen und sich am Ende tief vor Oma verneigen, die alles Elend dieser Welt gesehen, ihren Mitmenschen so viel Gutes getan, im eigenen Leben aber auch viele Fehler bereuen musste und für Elsa – und sicherlich auch sich selbst – eine wunderbare Fantasiewelt geschaffen hat, um die schrecklichen Dinge im Leben erfassen und verarbeiten zu können. Und der Leser erfährt, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Jeder Mensch hat seine Geschichte, seine Vergangenheit, die er auf die ein oder andere Weise bewältigt und hinter einer Fassade verbirgt, hinter die sich ein Blick lohnt, um zu verstehen, dass in jedem Menschen ein Superheld steckt, der den Widrigkeiten des Lebens die Stirn bieten muss.