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Veröffentlicht am 18.09.2022

Leider nicht meine Lieblingsprotagonistin

Tot ist sie dein
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Das Buch" Tot ist sie dein“ ist recht ungewöhnlich. Es spielt in Brasilien dort ist das Justizsystem anders, als man es hierzulande kennt. Es gibt viel Korruption, Vertuschung, Selbstjustiz und Neid. ...

Das Buch" Tot ist sie dein“ ist recht ungewöhnlich. Es spielt in Brasilien dort ist das Justizsystem anders, als man es hierzulande kennt. Es gibt viel Korruption, Vertuschung, Selbstjustiz und Neid. Damit muss man als Leser erst einmal zurechtkommen, dass nichts so läuft, wie man es gewohnt ist. Zweitens ist die Hauptprotagonistin" nur " Sekretärin", also keine wirkliche Ermittlerin , und damit komme ich auch schon zum Hauptkritikpunkt an diesem Buch. Diese Hauptprotagonistin war für mich so dermaßen unsympathisch und arrogant und egoistisch, dass ich zwischendrin immer wieder versucht war, das Buch vorzeitig abzubrechen. Ständige Alleingänge, die nicht nur sie selber, sondern auch Familie und Freunde gefährden, eine akute Unlust und Gleichgültigkeit ihrer Familie und speziell ihren Kindern gegenüber, fand ich sehr schwer zu ertragen. Die Fälle an sich fand ich gut ausgearbeitet und einigermaßen spannend, wenn auch deutlich überzeichnet. Es hätten ein paar Widerwärtigkeiten weniger sein dürfen. Dies in Kombination mit einer... ja ich stehe dazu... widerwärtigen Protagonistin führte bei mir dazu, dass ich das Buch zwar spannend fand , alleine schon durch die Ungewöhnlichkeiten, allerdings habe ich mich mehr vor der Protagonistin geekelt, als vor den beschriebenen Tätigkeiten diverser böser Konterparts. Der Ansatz, jemand als Protagonist zu erschaffen, der völlig aus dem Raster desjenigen fällt, der auf der guten Seite zu stehen hat, ist ja prima und durchaus lobenswert. Und hat natürlich einen sehr hohen Wiedererkennungswert, außerdem finde ich es auch nicht unreal jemanden so zu beschreiben, die Dunkelziffer der Menschen, die Probleme in der Ehe haben, ist wahrlich sehr hoch. Doch mir fehlt in all diesen Machenschaften, (so beschreibe ich diese Gesamtheit der Begebenheiten wohl am besten ohne zu spoilern,) eine positive Figur ,die den Leser eine wenig auffängt und mitnimmt. Ein positiver Konterpart sozusagen.
Deshalb fand ich das Buch nicht schlecht, schön düster und thrillig, es hat mich jedoch an keiner einzigen Stelle abgeholt als Leser, weil ich alle Figuren absolut zum Speien fand. So habe ich mich durchgekämpft , gequält und oft auch angewidert, allerdings gebe ich zu bedenken, dass dies meine ganz persönliche Meinung ist. Leser, die z. B. düstere kaputte Figuren wie Harry Hole mögen, könnten dieses Buch großartig finden. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

mystisch

Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island
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Ein Buch für jeden, der gerne etwas über mystische Wesen erfahren möchte, über Wiedergänger, Heiler und Hexen. All diese Wesen tummeln sich in Island und machen das Leben dort ein wenig abergläubisch angehaucht. ...

Ein Buch für jeden, der gerne etwas über mystische Wesen erfahren möchte, über Wiedergänger, Heiler und Hexen. All diese Wesen tummeln sich in Island und machen das Leben dort ein wenig abergläubisch angehaucht. Natürlich auch ein wenig magisch und zuweilen gehört eine gehörige Portion Fantasie dazu, sich all diese Rituale und Rezepturen vorzustellen.
Sehr gut fand ich die Aufteilung des Buches. Es gibt einen umfassenden Überblick über die Arten und Erscheinungsformen der mystischen Wesen und im weiteren Verlauf sind die Themen nach der isländischen Topografie gegliedert. Ich hatte einige Probleme mit den Namen, sind diese isländischen Wortgebilde doch für deutsche Zungen nahezu unaussprechlich und für deutsche Augen sehr schwer lesbar.
Ich fand das Buch unfassbar umfassend recherchiert und es deckt wirklich alle Bereiche ab.
Leider empfand ich den Sprachstil als absolut hölzern und aneinanderreihend. Keine Spannung, sondern reine aufzählende Satzgebilde haben es mir recht schwer gemacht" im Flow" zu bleiben. Etwas weniger wissenschaftliche Sprache, dafür mehr Pep und belletristischer Sprachstil hätten diesem Buch sehr gut getan. Trotzdem vier Sterne für eine umfassende Reise in die mysteriöse , eindrucksvolle und toll recherchierte und gut aufbereitete Welt der Hexen und Geister in Island.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

unsympathische Protagonisten

Liar – Tödlicher Verrat
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Ich habe schon einige Bücher von Lisa Jackson gelesen, und ich fand immer toll, dass sie das Genre Romantic Thrill so gut und treffend bedient.
Leider hat mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen ...

Ich habe schon einige Bücher von Lisa Jackson gelesen, und ich fand immer toll, dass sie das Genre Romantic Thrill so gut und treffend bedient.
Leider hat mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen können. Die Geschichte ist nicht wirklich thrillig, obwohl die Autorin es schafft, die Spannung gut zu halten. Was zum Teil auch daran liegt, dass die Ermittlungsmethoden ein wenig transzendent und unorthodox sind. So kommen, bei mir jedenfalls, keine kriminalistischen Spannungsbögen auf. Außerdem, und das ist der Hauptgrund, warum ich so schwer in das Buch hineingefunden habe: Ich fand alle Protagonisten , durch die Bank weg, furchtbar unsympathisch.
James , der sich ständig fühlt , wie ein Geschenk Gottes an die Frauen und, die Damen, die blind verliebt scheinen, doch eigentlich nur monetäre Begehrlichkeiten haben. Die Geschichte an sich ist toll und flüssig erzählt, und der Schreibstil routiniert und so clever, dass man in jedem Protagonisten einen Verdächtigen vermutet. Zudem wechseln sich sehr stilvoll romantische Elemente mit der eigentlichen Handlung ab. Die Auflösung war gut und durch einige geschickt platzierte Wendungen erst relativ spät erkennbar, nur leider habe ich das Motiv nicht verstanden. Es hätte den Verwandtschaftsverhältnissen entsprechend eine total einfache Lösung gegeben... ungünstigerweise wurde diesem Umstand des Verwandtschaftsgrades , und wie es dazu kam, viel zu wenig Raum im Buch gegeben, sodass ich es nicht wirklich nachvollziehen konnte.

Fazit: Ein tolles Buch für einen lauen Sommerabend, da es in einer tief verschneiten Gegend spielt, enttäuschenderweise ohne einen einzigen Sympathiepunkt für irgendeinen der anwesenden Protagonisten.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Fremdgruselig :)

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Der zwölfte Fall für Hunter und Garcia. Und ja , eins der wenigen Bücher, auf die ich gespannt gewartet habe. Was ziemlich gemein ist, ich konnte nämlich nicht aufhören und jetzt ist es schon wieder vorbei ...

Der zwölfte Fall für Hunter und Garcia. Und ja , eins der wenigen Bücher, auf die ich gespannt gewartet habe. Was ziemlich gemein ist, ich konnte nämlich nicht aufhören und jetzt ist es schon wieder vorbei .
Robert Hunter ist und bleibt einer meiner liebsten Protagonisten, die Mischung aus Verletzlichkeit und Intellekt macht ihn zu einem sehr spannenden Charakter und mit Gracia an seiner Seite, der für mich einer der verlässlichsten Protagonisten ist, ist dieses Gespann sehr ausgewogen, dennoch konträr, und zudem noch erfolgreich in der Ermittlungsarbeit. Ich finde es toll, dass Garcia so rundherum " unkaputt " ist. Er ist der absolute Gegenpol zu all den verletzten Charakteren , egal auf welcher Seite sie stehen.

Ich denke, man muss die Bücher von Chris Carter mögen – und definitiv vertragen können, die Beschreibungen der Opfer sind sehr detailliert und brutal. Ich gestehe ich bin seit dem ersten Buch ein großer Fan, und auch in diesem Buch habe bis auf eine winzige Kleinigkeit nichts zu meckern. Der Schreibstil ist -wow - absolut Chris Carter eben. Detailreich und trotzdem niemals langweilig, subtil und dennoch sehr direkt und manchmal brutal. Sämtliche Spannung läuft über die Ermittlungsergebnisse, und das hautnahe Erleben der Ermittler. Auch einige AHA und AUWEIA Erlebnisse sind zu verzeichnen, da der Autor geschickt Wendung um Wendung und Verdächtigen um Verdächtigen präsentiert. Einen losen Faden gibt es, (die winzige Kleinigkeit zu meckern hihi). Der Mann vor Josies Fenster bekommt keinerlei Erklärung, ansonsten finde ich alles absolut ..
Tja und hier fehlt mir gerade das passende Wort. Die Mortalitätsrate in seinen Büchern ist schon hoch, und die Brutalität der Morde ebenfalls, sodass die üblichen Adjektive irgendwie nicht passend erscheinen. Fremdgruselig, passt für mich am ehesten, sitze ich doch gemütlich auf dem Sofa und erlebe all diese wirklich schlimmen Szenen von einem sicheren Plätzchen aus, trotzdem sorgt der Schreibstil des Autors dafür, dass man (leider *grusel) sofort in die Geschichte hineingezogen wird und alles durch die Plastizität seiner Ausdrucksweisen und Beschreibungen hautnah miterlebt.

Das Buch ist spitze und ich bin und bleibe ein Riesenfan dieser Serie und des Autors. Unverwechselbar sowohl in den Protagonisten , als auch im Schreibstil bleibt Chris Carter für mich die Nummer 1.

Fazit: Noch sooo lange warten auf Band 13 :)

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Charakterköpfe

Pirlo - Falsche Zeugen
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Dies ist der zweite Band und mittlerweile haben sich die Protagonisten aufeinander eingestellt, was Pirlo manchmal ganz schön Probleme bereitet. Er ist halt einfach oft ein Querkopf und macht viel mit ...

Dies ist der zweite Band und mittlerweile haben sich die Protagonisten aufeinander eingestellt, was Pirlo manchmal ganz schön Probleme bereitet. Er ist halt einfach oft ein Querkopf und macht viel mit sich alleine aus, und geht dann eigene Wege. Auch hier gibt es relativ wenig direkte Action, das Buch lebt hauptsächlich vom Sprachstil. Tolle Charaktere, das ganze aus der Sicht der Anwälte, es geht also nicht um polizeiliche Ermittlungen , sondern um die rein juristische Sicht der Dinge. Das macht der Autor sehr spannend und er stellt dem Leser auch immer schöne , interessante Hintergrundinformationen zur Verfügung. Das Buch ist niemals trocken, sondern vom Schreibstil her gewohnt locker, flockig und total multi - kulti. Düsseldorfer Lebensstil inklusive. Der Autor hat eine tolle Art Sticheleien unter den Protagonisten zu beschreiben und subtile Andeutungen so zu verpacken, dass das Buch immer sehr spannend ist. Es tummeln sich auch ausschließlich sehr schräge, aber dennoch charakterlich interessante Protagonisten und Nebenfiguren in diesem Justizkrimi. Die Spannung kommt eher aus dem zwischenmenschlichen Handeln, als aus purer Action. Diverse Wendungen und Untertöne halten die Spannung hoch, und machen das Buch zu einem tollen Leseerlebnis. Man leidet mit, fiebert um die Auflösung und schüttelt oft genug den Kopf über Pirlo....

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