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Veröffentlicht am 28.12.2017

Ganz nett

Tochter des dunklen Waldes
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Autor: Katharina Seck

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Romantasy

Preis: 12€

Seitenanzahl: 413 Seiten

Inhalt:

Jedes Geräusch des nächtlichen Waldes schien eine Geschichte zu erzählen und nicht jede davon ...

Autor: Katharina Seck

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Romantasy

Preis: 12€

Seitenanzahl: 413 Seiten

Inhalt:

Jedes Geräusch des nächtlichen Waldes schien eine Geschichte zu erzählen und nicht jede davon hatte ein gutes Ende…

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird er herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm…



Lilah weiß nicht viel über Dorean. Der junge Mann kommt nur im Sommer ins Dorf, wenn Arbeiter für die Ernte gebraucht werden. Er gilt als schweigsamer Außenseiter und wird von den Dorfbewohnern misstrauisch beäugt. Lilah hingegen ist von Dorean fasziniert. Mit jedem Sommer, den sie miteinander teilen, fühlt sie sich ein wenig mehr zu ihm hingezogen. Seine Augen, die wie Bernstein leuchten, ziehen sie in ihren Bann, sein Geruch, der sie stets an eine dunkle Sommernacht denken lässt, durchdringt sie, und das Geheimnis, in das er sich wie in einen Mantel hüllt, verlockt sie. Irgendetwas ist da zwischen ihnen, das Lilah genauer erforschen will. Sie ahnt nicht, wie gefährlich das Geheimnis ist, das Dorean verbirgt…

Meine Meinung:

Ich mag Katharina Secks Schreibstil wirklich sehr gerne. Sie beschreibt Situationen und vor allen Dingen Landschaften mit so viel Feingefühl und Leidenschaft, dass es dem Leser kein bisschen schwerfällt, sich alles genauestens vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf der Natur, um die das Buch sich ja auch hauptsächlich dreht.

An dieser Stelle will ich mich über etwas beschweren, das mir wirklich unangenehm aufgefallen ist: Es gibt unglaublich viele Schreibfehler. Keine gravierenden – aber dennoch störend. Deshalb finde ich, dass das Buch in dieser Hinsicht nochmals überarbeitet werden sollte.

Die Geschichte hingegen ist in jedem Fall sehr gelungen: Magisch und mit einer Protagonistin im Vordergrund, mit der man sich sehr gut identifizieren kann und deren Emotionen und Taten absolut nachvollziehbar sind. Es gab zwar einige Momente, wo die Handlung sich – meiner Meinung nach – etwas zog, doch ich bin glücklich, nicht aufgegeben zu haben und dieses tolle Buch schließlich beendet zu haben. Das Ende kann ich absolut gutheißen.

Und wieder einmal möchte ich unterstreichen, dass ich es mag, wenn Bücher authentisch sind, indem sie ein Fantasie-Thema mit dem wahren Leben verknüpfen. Hier handelt es sich um Vorurteile, vielleicht sogar Hass und dass er bekämpft und überwunden werden sollte – um jeden Preis. Das ist eine Aussage, die ich mit jeder Faser meines Herzens unterstütze und an deren Erfüllung ich Tag für Tag arbeite. Man kann es schaffen, offener zu werden und unbegründetes Misstrauen hinter sich zu lassen, wenn man sich bloß genug Mühe dabei gibt. Die Kluft zwischen Nationen (etc.) muss verringert werden! Wir können so viel voneinander lernen…

Okay, bevor ich mich wieder in Moralpredigten (zu denen ich neige) verliere, möchte ich ein abschließendes Fazit formulieren: Tochter des dunklen Waldes ist ein berührendes Buch über eine junge Frau, die ihren Platz in einer Welt findet, von der sie nie gewusst hatte und alles dafür tut, um ihre große Liebe zu retten…

Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Der Wahnsinn!

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 711 Seiten

Inhalt:

Eine zerbrochene Seele, ein Verführer, und ein Pakt, der das Reich der Fae spaltet.

Aus den Klauen ...

Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 711 Seiten

Inhalt:

Eine zerbrochene Seele, ein Verführer, und ein Pakt, der das Reich der Fae spaltet.

Aus den Klauen von Amarantha befreit, kehrt Feyre zurück an den Frühlingshof. Doch sie kann nicht vergessen, was sie tun musste, um Tamlin zu retten – und auch der Pakt mit Rhysand, dem gefürchteten High Lord des Nachthofes, schwebt wie eine Drohung über ihr. Jeden Monat muss sie eine Woche an seine Hof verbringen. Was sie dort erlebt, stellt jedoch alles, woran sie bisher geglaubt hat, infrage…



Feyre hat ihre Gefangenschaft unter dem Berg überlebt und kehrt mit Tamlin zurück an den Frühlingshof. Von Albträumen geplagt, kann sie nur schwer die Grausamkeiten verarbeiten, die sie erlebt hat. Und auch Tamlin scheint verändert. Der sonst so fürsorgliche Liebhaber ist plötzlich überaus besitzergreifend und nimmt Feyre sämtlichen Freiraum. Und dann wäre da noch der Pakt mit Rhysand – dem gefürchteten High Lord des Nachthofes. Während Feyre mühsam versucht, die Stücke ihrer Seele wieder zusammenzusetzen, wird sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, Machtspielen und ungezügelter Leidenschaft gezogen.

Meine Meinung:

Ein Name: Rhysand.

Endlich. Endlich hat er die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient und hach, was soll ich sagen? Er ist mein Lieblingscharakter dieser Reihe und ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht ins Schwärmen zu geraten. Er. Ist. Wundervoll.

Warum Frauen so unrealistische Erwartungen haben, was Männer angeht? Bedankt euch bei Sarah J. Maas und allen anderen Autoren, die es sich in den Kopf gesetzt haben, Frauen mit fiktivem Boyfriend-Material zu versorgen.

In der Rezension zum vorherigen Band habe ich kritisiert, dass der Plot nicht eindeutig war, zumindest bis zu den letzten Hundert Seiten, aber darüber kann ich mich bei Flammen und Finsternis nicht mehr beklagen, denn nun ist klar, worum es geht und das finde ich gut. Wollte ich nur mal gesagt haben.

Oh, habe ich schon erwähnt, dass ich Tamlin mittlerweile einfach nur jämmerlich finde? Nein? Dann tue ich es jetzt: Er ist in meinem Ansehen tiefer gesunken, als die Titanic (wow, okay, sorry, schwarzer Humor) und wird wohl so schnell nicht wieder steigen. Das macht aber nichts, denn ich habe Rhysand und den nimmt mir niemand mehr weg. Jawohl. Und zahlreiche andere Personen, die mit dem zweiten Band in mein Leben geschneit sind und niemals wieder gehen werden.

LiebeZuFiktivenPersonen

TheStruggleIsReal

Um mich wieder auf sachliche Ebene zu begeben – Maas‘ Schreibstil ist, wie gewohnt, absolut großartig und die Welt, die sie mit Das Reich der sieben Höfe erschaffen hat, wunderbar und einzigartig schön. Besonders der Nachthof, der in diesem Teil eine tragende Rolle spielt, ist atemberaubend und ich würde vieles dafür geben, ihn in der Realität zu sehen (wenn er den existieren würde, was er nicht tut schnief).

Vielleicht eine kleine Warnung zum Schluss: Die Szenen, in denen es zur Sache geht, sind wirklich, wirklich explizit. Das hat mich ab und an doch ziemlich sprachlos gemacht aber letztendlich habe ich mich damit abgefunden, dass dieses Jugendbuch detaillierter und gewagter ist, als so manches Erotikbuch. Ungelogen. Aber überzeugt euch selbst. Ich will nichts vorab nehmen. ^^

Fazit:

Ein – kurz gesagt – rundum fantastisches Buch. Mehr kann ich dem nicht hinzufügen.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Kein Fantasy-Fan sollte sich das entgehen lassen!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 475 Seiten

Inhalt:

Ein legendäres Reich, ein Fluch und eine Liebe, die über Leben und Tod entscheidet.

Die junge Jägerin ...

Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 475 Seiten

Inhalt:

Ein legendäres Reich, ein Fluch und eine Liebe, die über Leben und Tod entscheidet.

Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg zurück finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.



Als die junge Jägerin Feyre im Wald einen Wolf tötet, erscheint eine furchteinflößende Kreatur und verlangt Wiedergutmachung. Feyre wird nach Prythian verschleppt, in das Reich der Fae, das sie bisher nur aus Legenden kannte. Und sie entdeckt, dass ihr Entführer Tamlin ist, ein Prinz der Fae, der über den Frühlingshof herrscht. Bald merkt Feyre, dass ihre Gefühle Tamlin gegenüber sich ändern. Aus kaltem Hass wird Leidenschaft, und keine Warnung, keine Legende, die sie je über die trügerisch schönen, mächtigen Fae gehört hat, kann das ändern. Doch ein uralter, grausamer Schatten liegt über dem Reich. Feyre muss einen Weg finden, um ihn aufzuhalten. Oder ihre Welt ist für immer verloren…

Meine Meinung:

Spricht die Tatsache nicht schon für sich, dass ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen förmlich verschlungen habe? Es ist wirklich, wirklich gut.

Ich habe eine neue Lieblingsbuchreihe für mich entdeckt!

Beginnen wir mal mit der Welt, die Sarah J. Maas mit diesem Auftakt erschaffen hat. Die Karte ist vorne im Buch, sodass man immer mal wieder nachschauen kann, wenn man doch mal verwirrt sein sollte, aber meiner Meinung nach ist der Aufbau der Höfe und die Lage der Menschenwelt doch relativ schlüssig. Jedenfalls gefällt mir sehr, dass das Genre in Richtung High Fantasy geht, weil das Geschehen in einer erfundenen Welt stattfindet. Und Prythian beschreibt sie sehr bildhaft und wunderschön, sodass ich hin und weg von der Welt der magischen Geschöpfe, der Fae, bin.

Von den Fae ebenso. Die Geschichte erinnert mich sehr an »Die Schöne und das Biest« und Julie Kagawas »Plötzlich Fee«-Reihe, bleibt dabei aber dennoch etwas Individuelles, etwas Besonders. Vor allem die zweite Hälfte ist absolut fesselnd, sodass ich nicht mehr wirklich in der Lage war, das Buch aus der Hand zu legen (was um ein Uhr morgens vielleicht gar nicht so dumm gewesen wäre). Es dauert ein wenig, in die Geschichte hineinzufinden, aber dann fällt es einem von Seite zu Seite leichter fällt, sich vom ganzen Geschehen mitreißen zu lassen.

Die Figuren gefallen mir, weil sie sehr unterschiedlich sind und die Fae mit ihren vielen Magien und Fähigkeiten faszinierend. Ein Mensch, also Feyre, der sich plötzlich in Prythian wiederfindet, muss feststellen, dass es in der Welt der magischen Geschöpfe tatsächlich auch Fae gibt, die keine Monster sind. Darauf folgt eine Charakterentwicklung, die mir gut gefallen hat.

Und das Showdown (also die letzten hundert Seiten etwa) ist episch! Eines der großartigsten Finale, die ich je gelesen habe. Spannend, grausam und unfassbar raffiniert – sowie die Antagonistin – aber ich möchte ja nicht spoilern, also werde ich an dieser Stelle lieber mal die Luft anhalten. Lest es, dann versteht ihr meine Begeisterung sicherlich.

Nun gut, nach diesem enthusiastischen Loblied, will ich zwei Dinge ansprechen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, leider (aber ich bin zuversichtlich, was das angeht, denn der zweite Band soll noch besser sein, als der erste und das klingt vielversprechend). Zum einen ist es die Tatsache, dass das Buch bis über die Hälfte für mich keinen wirklichen Handlungsstrang hat – okay, ja, Feyre wurde von einem Fae entführt und verbringt ihre Zeit in Prythian, die Höfe haben untereinander Streitigkeiten und mit den Menschen kommen sie auch nicht allzu gut klar, alles verständlich. Aber worum geht es wirklich? Das habe ich immer wieder gefragt. Aber womöglich finde ich das schlimmer, als es ist, schließlich handelt es sich hierbei um den ersten Band, da muss zunächst einmal eine Einleitung erfolgen. Und letztendlich, als alle Karten aufgedeckt werden (oder zumindest die meisten) nimmt das Geschehen, wie schon gesagt, an Fahrt auf und dann kann man das Lesen nicht mehr unterlassen. So sehe ich das.

Und der zweite Punkt, den ich bemängeln möchte, ist Feyres Persönlichkeit. Sie ist mutig, stark und würde alles tun, um die, die sie liebt, zu beschützen. Daran ist nichts auszusetzen, das ist alles sehr löblich, aber erklärt mir jemand bitte, woher sie ihre Schlagfertigkeit nimmt? Im Ernst, sie befindet sich ständig in Anwesenheit von Wesen, unsterblichen, kraftvollen Wesen, für die es ein Leichtes wäre, ihr Menschenleben im Bruchteil einer Sekunde auszulöschen und trotzdem begehrt sie in jeder sich ihr bietender Gelegenheit auf und provoziert die Fae mit ihrem losen Mundwerk. Nein, wirklich, das hat mich weder überzeugt, noch irgendwie beeindruckt, denn das zeugt einfach nur davon, dass sie zu hitzig ist und leichtsinnig. Das ist eine Sache, die ich an ihrem Charakter kein bisschen überzeugend fand. Wenn man in einem fremden Land von fremden und unglaublich gefährlichen Kreaturen umgeben ist, schafft es doch niemand, ständig einen frechen Spruch auf den Lippen zu haben. Es ist schlicht und einfach nicht glaubwürdig.

Aber das war eigentlich schon alles, was mich gestört hat und da der zweite Band noch besser sein soll, als dieses wunderbare Meisterwerk, kann ich es kaum erwarten, mich daran zu machen, es zu lesen. Und um den fabelhaften Schreibstil der Autorin nicht außer Acht zu lassen: Sarah J. Maas schreibt wirklich großartig!

Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Fantasyroman, mit dem man zwar erst einmal warm werden muss, der sich ab etwa der Hälfte zu einem absolut großartigen Lesevergnügen entwickelt. Ein episches Showdown inbegriffen!

Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Das Ende hat es in sich. In mehr als nur einer Hinsicht.

Sie weiß von dir
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Autor: Sarah Pinborough

Verlag: Rowohlt Taschenbuch

Genre: (Psych Thriller

Preis: 9, 99€

Seitenanzahl: 444 Seiten

Inhalt: 

Beinahe wäre Louise mit dem netten Mann aus dem Pub im Bett gelandet. Ein ...

Autor: Sarah Pinborough

Verlag: Rowohlt Taschenbuch

Genre: (Psych Thriller

Preis: 9, 99€

Seitenanzahl: 444 Seiten

Inhalt: 

Beinahe wäre Louise mit dem netten Mann aus dem Pub im Bett gelandet. Ein paar Tage später dann der Schock: David ist ihr neuer Chef. Und verheiratet. 

Kurz darauf lernt Luise auf der Straße durch Zufall eine Frau kennen. Seine Frau. Bald sind die beiden Freundinnen. Keine gute Idee. 

Adele ist sehr schön, und sie wirkt sehr verletzlich. Nach und nach verrät sie Luise Erschreckendes über ihre Ehe. Und Louise spürt: Sie hat sich in eine heikle Lage gebracht. Was sie nicht weiß: Die Begegnung mit Adele war kein Zufall. Adele hat einen Plan. Doch es ist keine Intrige aus Eifersucht. Es ist viel, viel schlimmer. 

Meine Meinung: 

Sie weiß von dir ist mein absolutes Lesehighlight im Dezember, daran besteht kein Zweifel. Das Ende der Geschichte hat mich so kalt erwischt, dass ich es nicht in Worte zu fassen vermag. Wenn ich einen König der Plottwists krönen müsste, wäre es - nach diesem Meisterwerk - mit Sicherheit Sarah Pinborough. Aber eines nach dem anderen. 

Die Hauptperson ist definitiv Louise, die ein sehr - nun ja, sagen wir mal - eintöniges Leben führt. Sie ist alleinerziehende Mutter, arbeitet als Sekretärin und hatte seit der Scheidung von ihrem Mann keine Beziehung mehr. Als sie dann David in einem Pub kennenlernt, nimmt sie ihn beinahe mit nach Hause aber er macht im letzten Moment einen Rückzieher - sie erfährt später, dass er ihr Chef ist und eine Frau hat. Sie schwört sich, ihn von da an in Ruhe zu lassen und ihr Verhältnis professionell zu halten, hat aber natürlich keinen Erfolg damit und beginnt schon bald eine Affäre mit dem verheirateten Arzt. Zu alledem freundet sie sich mit seiner Frau an, wovon er nichts weiß. Da beginnt das reinste Chaos. Louise ahnt nicht, dass Adele einen Plan verfolgt, sie sieht nur die geplagte Frau, die von ihrem Mann verschmäht wird. Und ehe sie es sich versieht, steckt sie mittendrin in einer Ehekrise. Und diese hat es wirklich in sich. 

Meisterhaft, wie authentisch Pinborough, ihre Personen darstellt. Louise mit ihren Komplexen, die sich von Adele manipulieren lässt und die schrecklich darunter leidet, dass sie sich in den Mann ihrer Freundin verliebt hat. Nach und nach deckt sie die Geheimnisse der beiden auf und ahnt nicht einmal, dass das alles nach Adeles Geschmack ist. Dass sie ihr in die Hände spielt mit dem, was sie tut. Es fällt nicht schwer, sich mit Louise zu identifizieren; die unsichere Frau, die es allen recht machen möchte. Auch in dieser Hinsicht hat mir das Buch gut gefallen.

Dann wäre da natürlich noch die fesselnde Geschichte. Mit jeder Seite erzeugt Pinborough mehr und mehr Spannung, durch versteckte Andeutungen und ungeahnte Wendungen, das hat mich begeistert. Es wird nie wirklich langweilig. Und dann kommt noch der Aspekt des luziden Träumens dazu, der eine tragende Rolle spielt. Ich finde es großartig, dass alles auch ein bisschen ins Übernatürliche geht - ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn ihr es lest und das solltet ihr wirklich unbedingt. 

Nun zurück zu dem Ende, das mich vollkommen zerstört hat. Ich wusste wirklich nicht, ob ich weinen oder lachen soll, so ein Schock war es für mich. Klar, die erste Wendung habe ich noch irgendwie geahnt und es nicht wahrhaben wollen, als eingetreten ist, was ich vermutete, aber die zweite Wendung ist es, die einem komplett die Luft aus den Segeln nimmt. Ich meine, hallo? Es ist mit Worten nicht zu beschreiben, was ich beim Lesen gefühlt habe. Das erwartet wirklich niemand! 

Fazit: 

Ein fesselnder Psychothriller mit einem fesselnden Plot und einem Ende, das bleibende Eindrücke hinterlässt. 

Ich vergebe fünf von fünf Sternen. 

Veröffentlicht am 14.12.2017

Paranoia

Angstmörder
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Autor: Lorenz Stassen

Gelesen von: Uve Teschner und Oliver Brod

Herausgegeben von: RandomHouse Audio

Genre: Thriller

Laufzeit: 8 Stunden und 14 Minuten (gekürzt)

Inhalt: 

Er findet dich...weiß alles ...

Autor: Lorenz Stassen

Gelesen von: Uve Teschner und Oliver Brod

Herausgegeben von: RandomHouse Audio

Genre: Thriller

Laufzeit: 8 Stunden und 14 Minuten (gekürzt)

Inhalt: 

Er findet dich...weiß alles über dich...kennt jedes deiner Geheimnisse. Er kennt dich...deinen Körper...deine Träume und Leidenschaften. Er schleicht sich ein in dein Leben...du wirst ihn mögen. Und dann tötet er dich...auf seine Weise. 

Anwalt Nicholas Meller verschwendet sein Talent ans Genussleben, als sich die junge Nina Vonhoegen bei ihm als Assistentin bewirbt. Schnell wird klar: Nina sieht genauso gut aus wie auf dem Bewerbungsfoto, jedoch trägt sie einen körperlichen Makel. Ihr rechter Arm ist zurückgebildet. Doch Nina ist eine starke Frau, die Bemitleidungen nicht duldet. Nicholas ist beeindruckt und stellt sie ein. Gemeinsam geraten sie in den Fall um den unheimlichen Angstmörder, der seine Opfer mit chirurgischer Präzision auswählt und brutal umbringt. Und das nächste Opfer auf seiner Liste heißt Nina Vonhoegen. 

Meine Meinung: 

Mit diesem Buch hat Lorenz Stassen auf alle Fälle einen Treffer bei mir gelandet. Besonders gut gefällt mir die Tatsache, dass Nina, Nicholas' Referendarin, eine Behinderung hat (ähnlich wie Jenny Aaron in Andreas Pflügers Endgültig und Niemals, die blind ist) und dass sie sich davon nicht unterkriegen lässt und über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügt. Starke Frauen mit Makeln werden in der Literatur immer seltener, wie ich finde. Nicht so in Angstmörder. 

Die Story hat mich ebenfalls gepackt: Ein erfolgloser Anwalt erhält seinen ersten Mordfall und gerät im Laufe seiner Ermittlungen zwischen die Fronten. Er muss beweisen, dass sein Mandat unschuldig ist und heftet sich mit Ninas Hilfe an die Fersen des wahren Mörders...

Die Idee ist spannend und die Umsetzung wirklich gelungen. Der Schreibstil des Autors einnehmend. Und wenn man schon denkt, dass die Sache aufgeklärt worden ist, kommt ein weiteres Ereignis, das einiges auf den Kopf stellt.

Ich halte einen Thriller erst dann für wirklich gelungen, wenn es Plottwists gibt und die Überzeugungen des Lesers ins Wanken geraten. In diesem Fall ist es womöglich nicht ganz so gravierend wie in manch anderen Büchern, aber überraschend war die Entwicklung allemal. Und das hat mich überzeugt. 

Lorenz Stassen muss sich bei der Ausarbeitung viele Gedanken gemacht haben, denn der Mörder ist ein wirklich raffinierter, perfider Mistkerl mit allerlei Talenten, die ihm dabei behilflich sind, sein Unwesen zu treiben. Er ist ein wirklich interessanter Charakter, der mich in seiner Perversion doch irgendwie fasziniert hat. Der Grund für seine Taten ist ebenfalls ziemlich schockierend. Er ist auf alle Fälle ein untypischer Täter. 

Um noch einmal kurz auf Nicholas Meller und Nina Vonhoegen zurückzukommen: Zwei tolle Charaktere, die mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen sind. Ein wirklich eingespieltes, zueinander passendes Team, von dem ich gerne mehr lesen (hören) möchte, weshalb es mich natürlich freut, dass Lorenz Stassen an einem Folgeband arbeitet, der im kommenden Jahr erscheinen soll. 

Abschließend möchte ich die beiden Sprecher in den Himmel loben. Es war ein riesiger Spaß den beiden Männern zuzuhören, mehr kann ich gar nicht dazu sagen. Ihre Stimmen sind wirklich etwas Besonderes und die Interpretationen der einzelnen Szenen sehr authentisch rübergebracht worden. Kann ich nur gutheißen. 

Fazit: 

Ein spannender, untypischer Thriller mit sympathischen Hauptpersonen und einem perfiden Killer, der den Leser mit Leichtigkeit in die Paranoia treibt. 

Ich vergebe fünf von fünf Sternen.