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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2022

Ein besonderer Roman, den ich wärmstens empfehlen kann!

Acht perfekte Stunden
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Noelle und Sam verbringen in einer schicksalhaften Nacht „Acht perfekte Stunden“ miteinander. Am nächsten Tag wird Sam jedoch die Stadt und somit auch Noelle verlassen.
Doch als das Leben sie erneut zusammen ...

Noelle und Sam verbringen in einer schicksalhaften Nacht „Acht perfekte Stunden“ miteinander. Am nächsten Tag wird Sam jedoch die Stadt und somit auch Noelle verlassen.
Doch als das Leben sie erneut zusammen führt, erlaubt sich Noelle zu hoffen, dass Sam mehr als nur eine zufällige Begegnung sein könnte…


Lia Louis letzten Roman hatte ich noch in positiver Erinnerung, aber ich hatte vergessen, WIE gut sie schreibt. Schon nach den ersten Seiten war ich mitten im Buch drin.
Sie hat es geschafft, alle wichtigen Informationen in die Story verpackt zu vermitteln, sodass ich zu keiner Zeit in der Luft hing. Kein „Hä wie alt ist die Protagonistin überhaupt?“ oder „Wie war eigentlich nochmal ihr Name? Ich muss mal schnell im Klappentext nachgucken“.
Stattdessen war ich absolut begeistert von ihrem Schreibstil und den Charakteren auf Augenhöhe. Ich hatte direkt ein gutes Bild zu ihnen vor Augen und fand schön, dass es sich nicht nur auf die Protagonisten fokussiert hat.

Alle paar Seiten hat sich ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen, weil es so viele lustige Stellen gab. Somit war meine Stimmung beim Lesen echt gut.
Außerdem - seien wir mal ehrlich - lesen wir doch alle nur so gerne, um Wörter wie „lebensbejahend“, „vorsintflutartig“ und „Nacktbasketball“ schon auf den ersten 100 Seiten zu entdecken.

Nur die Namen haben mich anfangs etwas verwirrt. Es gab eine Daisy, eine Dilly und eine Deli. Daisy ist tot, Dilly ein Mann und Deli ein Kleinrestaurant, wie ich dann irgendwann herausgefunden habe…whoopsie :)
Zusätzlich war es mir grenzwertig viel Schicksal und etwas zu viel Länge im Mittelteil. Denn es war nicht wirklich spannend, aber dafür leicht und schnell zu lesen.


„Acht perfekte Stunden“ ist keine New-Adult-Schnulze, sondern ein besonderes Buch, das mitten aus dem Leben mit all seinen Problemen, aber auch schönen Seiten, erzählt.
Ich weiß nicht, wie Lia Louis es geschafft hat, so viel Gefühl und Vielseitigkeit in dieses Buch zu packen, aber ich sehe den nächsten Bestseller schon vor mir!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Wohlfühlbuch mit Lebensvorbildern!

Can‘t Stop the Feeling
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Zwei wildfremde Menschen. Ein Schneesturm. Und keine Flüge oder freien Hotelzimmer mehr.
Das ist die Ausgangssituation im neuen Roman von Vi Keeland und Penelope Ward.
Um doch noch an eine Unterkunft ...

Zwei wildfremde Menschen. Ein Schneesturm. Und keine Flüge oder freien Hotelzimmer mehr.
Das ist die Ausgangssituation im neuen Roman von Vi Keeland und Penelope Ward.
Um doch noch an eine Unterkunft zu kommen, geben sich Matteo und Hazel als Geschwister aus. Man hat ja schon ein paar Mal gelesen, dass sich zwei Personen als Ehepaar ausgeben, aber als Geschwister fand ich es noch nicht so ausgelutscht. Das hat dem ganzen viel Witz und Spannung gegeben, weil sie es so lange aufrecht erhalten.
Aber weiter im Inhalt. Aus dieser Notlösung entwickelt sich ein verrückter Roadtrip in den Schnee, zu einer Swingerparty und einer Wahrsagerin.
Einige ihrer Erlebnisse habe ich sofort auf meine eigene to do Liste gesetzt.

Es ist mir gar nicht schwer gefallen, im Buch zu versinken. Falls ich das Lesen doch mal unterbrechen musste (diese nervigen menschlichen Bedürfnisse…) kam ich schnell wieder rein.
Der Schreibstil war unterhaltsam und flüssig, wie man es von den Autorinnen kennt und hat die Emotionen echt gut rüber gebracht. Ich konnte jeden Zwiespalt so gut nachvollziehen!
Zusätzlich gab es viele liebevollen Kleinigkeiten, die das Buch und die Beziehung besonders machen.

Ich mochte die Protagonisten richtig gerne, sie waren beide so loyal, lieb und haben sich toll umeinander gekümmert. Zwischendurch hing ich sabbernd über den Seiten. Fast.
Mir hat richtig gut gefallen, dass der erste Sex erst so spät kam - trotzdem war es heiß, aber der Fokus lag auf den Menschen. Dadurch war es tiefsinnig und fast philosophisch, auch weil es darum ging, sein Leben nach seinen Wünschen und nicht nur nach seinen Grundbedürfnissen zu leben. Die Autorinnen haben mich ermutigt, selber für meine Träume einzustehen und neue Dinge zu probieren.

Die zweite Hälfte hat mir nicht mehr so gut gefallen, wie die erste, aber ich war so gefesselt, dass der Roman trotzdem nichts von seiner Sonnenscheinstimmung verloren hat.


„Can’t stop the feeling“ ist mehr als nur eine Liebesgeschichte, eher eine Lebensgeschichte!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Atemberaubende Autobiografie!

Wie viel wiegt mein Leben?
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„Jemand, der seinen inneren Kern gefunden hätte und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sei, habe es nicht nötig, im Außen nach Anerkennung zu suchen.
Er gibt sich diese nämlich einfach selbst.“


In ...

„Jemand, der seinen inneren Kern gefunden hätte und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sei, habe es nicht nötig, im Außen nach Anerkennung zu suchen.
Er gibt sich diese nämlich einfach selbst.“


In „Wie viel wiegt mein Leben?“ erzählt Antonia C. Wesseling von ihrer Erkrankung an Magersucht. Es geht jedoch nicht um Gewichts- und Kalorienangaben, sondern um das Krankheitsbild im Kontext und ihren Weg zurück ins Leben. Dabei kommen auch ihre ehemaligen Therapeuten und Familienmitglieder zu Wort, was das Buch ungemein bereichert hat.

Toni schreibt offen, ehrlich und persönlich, was ich sehr mutig finde. Dadurch war es auch so spannend und mitreißend. Zusätzlich ist sie mir als äußerst respektvoll und reflektiert aufgefallen.
Sie hat die Krankheit und ihre Gefühle echt verständlich rüber gebracht, sodass ich nun auch besser weiß, wie ich mich verhalten sollte. Dabei bleibt sie immer auf Augenhöhe und ist nicht zu aufdringlich, was sie mir besonders sympathisch gemacht hat.
Außerdem ist sie einfach eine talentierte Autorin! Der Schreibstil war sehr angenehm und sie hat gute Vergleiche gezogen.

Diese Autobiografie richtet sich sowohl an Betroffene, als auch an Interessierte. Tipps, geteilte Erfahrungen und Vorbildfunktion stehen auf der einen Seite, während aber auch Angehörige oder Bekannte erfahren, was Krankheit im Inneren eines Menschen anstellen kann.
Zum Schluss schreibt Toni auch noch über Selbstliebe und -findung, was wirklich uns alle betrifft. In diesem Abschnitt habe ich unglaublich viele Zitate markiert.


Respekt zu dieser Geschichte und diesem Buch!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Nicht mein Fall

Schauen Sie sich mal diese Sauerei an
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Der Rettungsdienstler Jörg Nießen erzählt in „Schauen Sie sich mal diese Sauerei an“ 20 Geschichten aus seinem Alltag als Lebensretter.
Von Reanimation über Schusswunden bis zu Katzen im Baum ist alles ...

Der Rettungsdienstler Jörg Nießen erzählt in „Schauen Sie sich mal diese Sauerei an“ 20 Geschichten aus seinem Alltag als Lebensretter.
Von Reanimation über Schusswunden bis zu Katzen im Baum ist alles mit dabei.

Mir hat der Schreibstil allerdings gar nicht gefallen und auch für den Autor konnte ich keine Sympathien entwickeln. Wir waren wirklich gar nicht auf einer Wellenlänge.

Die Geschichten waren vollkommen überzogen, was zum einen überhaupt nicht meinen Humor getroffen hat und zum anderen ein ziemlich falsches Bild vom Gesundheitssystem vermittelt hat. Was der Autor also damit bewirken wollte, ist mir schleierhaft. Ich war wirklich manchmal sprachlos.

Vielleicht liegt es auch mit daran, dass das Buch schon 2012 veröffentlicht wurde und einfach nicht mehr ganz so zeitgemäß ist. Aber ein abwertendes Frauenbild sollte auch damals nicht normal gewesen sein und schon gar nicht verbreitet werden.

Weil ich also für mich keinen Mehrwert aus dem humorvoll gemeinten Buch ziehen konnte, habe ich es nach einigen Geschichten erstmal wieder ins Regal gestellt. Nach hinten.

Andere kann es bestimmt unterhalten, aber für mich war es nichts!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Aversionen in Aspen

Like Fire We Burn
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Nach einer phänomenalen Vorgeschichte habe ich mich sehr auf „Like Fire we Burn“ gefreut!
Nun schreibt Ayla Dade über Aria und Wyatt, aber es ist nicht weniger emotional und fesselnd.
Nach ihrer gescheiterten ...

Nach einer phänomenalen Vorgeschichte habe ich mich sehr auf „Like Fire we Burn“ gefreut!
Nun schreibt Ayla Dade über Aria und Wyatt, aber es ist nicht weniger emotional und fesselnd.
Nach ihrer gescheiterten Beziehung kehrt Aria zwei Jahre später zurück nach Aspen, ist jedoch immer noch nicht über Wyatt hinweg - und er ebenso wenig. Allerdings ist in der Vergangenheit etwas passiert, was für Aria unverzeihlich ist…


Ich war mega nah dran an den Charakteren und habe sie verstanden. Trotzdem fand ich Aria nicht immer fair und zu stur. Vieles hätte verhindert werden können, wenn die Beiden einfach miteinander geredet hätten. Es war so masochistisch, dass es fast masochistisch war, das Buch zu lesen und mir war die ganze Verzweiflung am Anfang zu ausführlich erzählt.
Abschließend bin ich aber glücklich über die toll beschriebenen Einblicke und konnte meinen Horizont wieder mal erweitern. Auch, weil ich nun einige Personen nochmal aus einer anderen Perspektive sehen konnte. Als nächstes brauche ich bitte die Geschichten von Camilla und Harper!

Positiv aufgefallen ist mir schon in Band 1 der junge Schreibstil, der gut zu den Charakteren passt. Ayla Dade benutzt außerdem nicht diese ausgelutschten Formulierungen, das fand ich sehr erfrischend.

Viele lustige Situationen und Eigenschaften der Bewohner geben dem Buch noch einen zusätzlichen Kick. Die „Ohne Sinn Tassen“ sind so genial!


P.S.: Daniel würde euch empfehlen, dieses Buch zu lesen :)

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