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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2019

Der etwas andere Berater

Blake
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Timothy Blake ist Berater für das FBI. Wenn es gilt, vermisste Personen zurückzubringen, wird er eingeschaltet. Seine Bezahlung ist nicht Geld, sondern die Befriedigung seines besonderen Lasters. Als ein ...

Timothy Blake ist Berater für das FBI. Wenn es gilt, vermisste Personen zurückzubringen, wird er eingeschaltet. Seine Bezahlung ist nicht Geld, sondern die Befriedigung seines besonderen Lasters. Als ein Junge entführt wird, schaltet der zuständige Ermittler Blake ein. Doch plötzlich türmen sich die Probleme rund um Tim und er muss aufpassen, sich nicht selbst verdächtig zu machen.

Hui, das ist mal ein eigenwilliger Ermittler, den wir hier bei der Arbeit begleiten. Nicht nur, dass er schmuddelig und wenig charismatisch ist, ist sein besonderes Laster gleichzeitig faszinierend und abstoßend. Seine Ermittlungen sind ungewöhnlich und brachten mich mehr als einmal an den Rand des Zumutbaren, wobei ich immer viel zu fasziniert war, um mit dem Buch aufzuhören. Blake hat zwar wenig, das ihn als Figur sympathisch macht (er betrügt, er lügt und seine spezielle Vorliebe ist wirklich abartig), aber trotzdem faszinierte er mich. Obwohl alles an ihm abstoßend ist, war ich sehr interessiert an seiner persönlichen Geschichte.

Der Fall ist in diesem Buch eher Nebensache und die Auflösung fand ich wenig gelungen, aber ich habe das Buch sehr gerne gelesen, weil mir ein solcher Protagonist noch nicht untergekommen ist. Wie es auf dem Umschlag des Buches heißt: „Beide (etwas blutigen) Daumen hoch für Blake.“ Dem schließe ich mich an.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Versteckt im Wald

Das Licht in meiner Dämmerung
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Nachdem Eleonore Zander entführt wurde und fliehen konnte, wird sie von Ethan McConnor gerettet. Da die Entführer noch auf freiem Fuß sind und wissen, wer Eleonore ist, versteckt er sie in seinem Haus ...

Nachdem Eleonore Zander entführt wurde und fliehen konnte, wird sie von Ethan McConnor gerettet. Da die Entführer noch auf freiem Fuß sind und wissen, wer Eleonore ist, versteckt er sie in seinem Haus im Wald. Und beide sind traumatisiert: Sie von dem Mord an ihrem Bruder bei ihrer Entführung, er von einem Ereignis in seiner Kindheit. Können die beiden zusammenfinden?

Ich war wirklich gespannt auf diesen Roman, weil die Grundgeschichte so schön klang. Leider habe ich von Anfang an nicht richtig in die Geschichte reingefunden. Alles kam mir konstruiert vor. Ich meine, wirklich: Welche Polizeibehörde würde eine traumatisierte entführte Frau bei einem wildfremden Kerl im Wald lassen, weil ihr Leben angeblich bedroht ist? Welcher traumatisierte und mürrische Mensch wie Ethan würde anstandslos eine Wildfremde in seinem Haus aufnehmen, ihr den einzigen Schlafplatz überlassen und sich total anpassen? Und zum Schluss: Welche normale Frau würde nach so einem Erlebnis mit einem Wildfremden in den Wald gehen, um dort mit ihm in seinem Haus zu wohnen? Und auch die Liebesgeschichte fand ich merkwürdig. Ethans Verhalten El gegenüber erschien mir schon richtiggehend fragwürdig und nicht in Ordnung. Ich würde ihm raten, direkt mal einen Psychiater aufzusuchen.

Mit all diesen zweifelnden Fragen im Kopf konnte ich das Buch nicht wirklich genießen. Zwar mochte ich Ethans Leben mitten im Wald und fand auch seine Behausung wirklich toll, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht mehr überzeugen.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Was ist die Wahrheit?

Deine letzte Lüge
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Ein Jahr ist vergangen, seit sich Annas Mutter Caroline das Leben genommen hat, genau wie ihr Vater nur wenige Monate zuvor stürzte sie sich von den Klippen in den Tod. Anna leidet unter dem Verlust, fragt ...

Ein Jahr ist vergangen, seit sich Annas Mutter Caroline das Leben genommen hat, genau wie ihr Vater nur wenige Monate zuvor stürzte sie sich von den Klippen in den Tod. Anna leidet unter dem Verlust, fragt sich wieder und wieder, was die Eltern in den Tod getrieben hat. Doch dann erhält sie seltsame Botschaften, die den Selbstmord in Frage stellen. Zusammen mit dem ehemaligen Polizisten Murray macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und schnell muss sie erkennen, dass nichts so ist wie gedacht.

Anna, mittlerweile selbst Mutter, lebt mit ihrem Lebensgefährten Mark in ihrem Elternhaus, als die seltsamen Botschaften anfangen. Da sie noch immer nicht über die kurz nacheinander erfolgten Selbstmorde der Eltern hinweg ist, macht sie von Anfang an einen wenig gefestigten Anschein. Auch ihre Beziehung mit Mark, der nach dem Tod der Eltern zunächst ihr Therapeut war, scheint nicht stabil.

Der Roman spielt von Anfang an mit dem Leser, gaukelt Dinge vor, lässt Fragen aufkommen. Das macht Spaß und ist spannend. Was geschah wirklich, bevor Annas Eltern verschwanden, brachten sie sich wirklich selbst um? Es gibt viel Raum für Spekulationen, einige Dinge habe ich mir gedacht, bei der endgültigen Auflösung war ich dennoch überrascht.

Das Buch punktet in erster Linie durch Irreführung. Als Leser ist man sich nie sicher, ob das was man liest auch wirklich stimmt. Alles könnte so oder so sein, weshalb man auf die jeweilige Auflösung gespannt ist. Das hat mir gefallen. Insgesamt ein gut unterhaltendes Buch, in dem alles anders ist als erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.01.2019

In eisiger Kälte

Die Fremde auf dem Eis
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Valerie Blaine organisiert Erlebnisreisen durch die arktische Kälte Westkanadas. Doch sie verbindet noch viel mehr mit diesem Teil der Welt. Ihre leibliche Mutter kam hier ums Leben, als Valerie noch ein ...

Valerie Blaine organisiert Erlebnisreisen durch die arktische Kälte Westkanadas. Doch sie verbindet noch viel mehr mit diesem Teil der Welt. Ihre leibliche Mutter kam hier ums Leben, als Valerie noch ein Kind war. Die Umstände waren mysteriös. Auf ihrer aktuellen Tour mit Touristen wird sie nun ständig an die Ereignisse damals erinnert. Wer hat ein Interesse daran, Valerie mit dem Tod ihrer Mutter zu konfrontieren?

Das Buch erzählt neben der eigentlichen Story rund um Valerie sehr viel über das Land und die Leute, die in dieser ungastlichen Umgebung leben. Für mich leider ein bisschen zu viel. Zu oft war ich aus dem eigentlichen Lesefluss herausgerissen, weil wieder eine Geschichte rund um Land und Leute folgte. Trotzdem fesselte mich Valeries Geschichte, denn auch ich wollte wissen, was mit ihrer Mutter wirklich passiert ist, als sie mit ihrem Mann vor 30 Jahren dieselbe Reise unternahm.

Die geschilderte Reise macht Lust auf einen Trip ins ewige Eis, auch wenn mir schon bei dem Gedanken daran kalt wurde. Die Aufklärung des Verbrechens im Buch war mir dann fast schon ein bisschen zu banal und auch die eingeflochtene Liebesgeschichte kam nicht so richtig bei mir an.

Obwohl sich die Geschichte gut liest und man viel über das Leben der Menschen im ewigen Eis erfährt, konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Ich sehe dich

I can see U
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Marie ist hin und weg, als Ben als Neuer in ihre Klasse kommt. So gutaussehend und freundlich ist er. Und er scheint immer zu wissen, was die Mitschüler gerade brauchen. Doch dann gehen online plötzlich ...

Marie ist hin und weg, als Ben als Neuer in ihre Klasse kommt. So gutaussehend und freundlich ist er. Und er scheint immer zu wissen, was die Mitschüler gerade brauchen. Doch dann gehen online plötzlich seltsame Dinge vor sich. Fotos werden geteilt, die privat sind, Fotos werden gefälscht und Sachen zugeschickt, die niemand bestellt hat. Wer will die Klassengemeinschaft stören und warum?

Das Jugendbuch „I can see u“ spielt mit der Sorglosigkeit der Jugend in Bezug auf ihre Online-Aktivitäten. Scheinbar harmlose Gruppenchats bergen plötzlich Gefahren in Bezug auf das gesellschaftliche Leben. Das ist gut gemacht und zeigt eindringlich, wie einfach es sein kann, eine Person ins Abseits zu stellen. Maries scheinbar sorgloses Leben ist plötzlich öffentlich und bringt durch ein gefälschtes Foto Gerüchte auf, die von ihren Klassenkameraden genüsslich verbreitet werden. Doch wer oder was steckt hinter den Aktionen?

Die „schöne neue Welt“, die in dem Buch beschrieben wird, scheint gar nicht mehr so weit entfernt, wenn man an die „Alexas“ dieser Welt denkt und wie sie den Menschen das Denken und Handeln weitgehend abnehmen. Da scheint es nur noch ein kleiner Schritt zu dem Moment zu sein, den Morgenroth in „I can see u“ beschreibt … und das ist wirklich beängstigend.

Das Buch ist gut geschrieben und auch wenn es für eine jüngere Zielgruppe gemacht ist, hat es mich weitgehend gut unterhalten. Den Schluss fand ich ein bisschen zu viel, das Thema ist aber sehr aktuell und gut umgesetzt.