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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2020

Tausendmal nix gesagt

Das Licht von tausend Sternen
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Harper und Ashton sind Studenten. Als sie sich kennenlernen, sind beide sofort in den anderen verliebt. Er, weil sie den Vornamen der Lieblingsschriftstellerin seiner toten Schwester hat, sie, weil er ...

Harper und Ashton sind Studenten. Als sie sich kennenlernen, sind beide sofort in den anderen verliebt. Er, weil sie den Vornamen der Lieblingsschriftstellerin seiner toten Schwester hat, sie, weil er so schöne blaue Augen hat und den Duft ihres Lieblingsortes in den Rocky Mountains. Ernsthaft! Beide haben einen Rucksack voller unausgesprochener Geheimnisse, die natürlich zwischen der Realität und einem Happy End stehen. Keiner macht den Mund auf, weshalb es in Tränen endet. Alles wie immer halt.

Ganz ehrlich: Warum müssen alle College-Romanzen so sein? Warum können sich nicht einfach mal ein Junge und ein Mädchen ineinander verlieben und miteinander glücklich werden? Meinetwegen können sie Probleme haben, sie können traurig sein, aber es gibt doch echt wenig Sachen, die man vor einem anderen verheimlichen müsste. Aber nein, Harper benimmt sich, als würde in ihrem Keller ein Serienmörder wohnen, den sie unbedingt verheimlichen muss. Dabei ist es nur ein elfjähriger Bruder, der autistisch ist. Schlimm, oder? Eben!

Okay, ich muss wohl langsam einsehen, dass ich wirklich zu alt bin für diese Art von Romanen, denn ich verstehe die Probleme dieser Teenager nicht. Sie türmen riesige Gebirge von Nichtgesagtem umeinander auf, wo es doch einfach helfen würde, wenn sie sagen würde: Ich habe Probleme und ich brauche Hilfe, aber ich bin froh, dass du jetzt da bist.

Insgesamt fand ich den Roman gut zu lesen, auch wenn mich diese ständigen Brausebläschen im Blut und das davongaloppierende Herz ein bisschen genervt haben. Ich konnte das Verhalten der beiden oft nicht verstehen, auch und gerade wenn Harper wieder mal alles getan hat, um den Serienmörder in ihrem Keller zu verschweigen – ach ne, sorry, war ja nur ihr autistischer Bruder, da hab ich was verwechselt.

3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 26.04.2020

Ein Klassiker

Eine Studie in Scharlachrot
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Nach einem Kriegseinsatz sucht Dr. Watson eine Wohnung in London. Durch einen Bekannten lernt er Sherlock Holmes kennen, der einen Mitbewohner sucht. Und Watson bekommt nicht nur einen Mitbewohner, sondern ...

Nach einem Kriegseinsatz sucht Dr. Watson eine Wohnung in London. Durch einen Bekannten lernt er Sherlock Holmes kennen, der einen Mitbewohner sucht. Und Watson bekommt nicht nur einen Mitbewohner, sondern auch einen Detektiv, der der Polizei bei ihren Ermittlungen hilft. So wird die Legende geboren.

Ich wollte wieder mehr Klassiker lesen – da ich in letzter Zeit alle Filme und Serien bezüglich Sherlock Holmes gesehen habe, fand ich es an der Zeit, endlich mal mit Sir Arthur Conan Doyles Sherlock zu beginnen. Und ich kann sagen, dass es mir gut gefallen hat.

Normalerweise sind Klassiker immer etwas schwierig zu lesen, weil Sprache sich verändert. Hier fand ich es allerdings nicht schwierig. Der Roman erscheint seltsam modern und ließ sich sehr gut lesen. Meine Ausgabe ist illustriert. Die schwarz-weißen Zeichnungen von Richard Gutschmidt begleiten die Geschichte und sind sehr anschaulich.

Mit Sherlock Holmes hat Sir Arthur Conan Doyle einen unsterblichen Charakter geschaffen – und darüber bin ich sehr froh. Ich werde die restlichen Bücher über das kriminalistische Genie auch noch lesen!

Veröffentlicht am 25.04.2020

Lebe deinen Traum

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Als die Bücherei, in der Nina arbeitet, schließt, ist der Zeitpunkt gekommen, endlich ihren Traum eines eigenen Buchladens zu verwirklichen. Kurzentschlossen kauft sie einen Lieferwagen und baut ihn in ...

Als die Bücherei, in der Nina arbeitet, schließt, ist der Zeitpunkt gekommen, endlich ihren Traum eines eigenen Buchladens zu verwirklichen. Kurzentschlossen kauft sie einen Lieferwagen und baut ihn in einen mobilen Bücherladen um. Da sie für Birmingham keine Genehmigung bekommt, zieht sie kurzentschlossen nach Schottland – und bringt den Leuten in dem kleinen Ort Kirrinfief und der Umgebung die Bücher zurück. Und sie muss feststellen, dass Happy Ends im wahren Leben nicht so leicht zu finden sind.

Was soll ich sagen? Ich liebe die Geschichte, denn Nina tut genau das, was jeder Buchverrückte gerne machen würde. Sie lebt ihre Liebe zu Büchern und bringt den Leuten in der sehr ländlichen Gegend die Bücher zurück, die durch die Schließung von Büchereien und Buchläden selten geworden sind. Das hat mir richtig gut gefallen.

Nina ist aber auch liebenswert und freundlich. Sie kümmert sich um die Leute und findet für jeden das richtige Buch. Sie fügt sich wie selbstverständlich in das Umfeld ein und wird von den Leuten für ihre Art gemocht.

Und auch in Liebesdingen ist Nina wie ihre Lieblingscharaktere aus ihren Lieblingsbüchern. Da ist der lettländische Zugbegleiter Marek, mit dem sie sehr romantisch Botschaften, Bücher und Gedichte in einem Baum an der Zugstrecke austauscht – und natürlich ihr Vermieter, der Landwirt Lennox, der sie in den Wahnsinn treibt, weil er so gar nicht wie ihre romantischen Buchhelden ist. Aber: Wo die Liebe hinfällt …

Das Buch hat mich richtig gut unterhalten und ich wollte direkt meine Koffer packen und nach Schottland fahren. Okay, aufgrund des geschilderten Dauerregens vielleicht keine gute Idee, aber romantisch wäre es schon!

Veröffentlicht am 24.04.2020

Capri-Krimi

Mitten im August
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Normalerweise hat es Inselpolizist Enrico Rizzi auf Capri eher mit kleineren Delikten zu tun, so dass ihm nebenbei genug Zeit bleibt, seinem Vater bei der Obst- und Gemüseernte zu unterstützen. Als ein ...

Normalerweise hat es Inselpolizist Enrico Rizzi auf Capri eher mit kleineren Delikten zu tun, so dass ihm nebenbei genug Zeit bleibt, seinem Vater bei der Obst- und Gemüseernte zu unterstützen. Als ein Toter in einem Boot aufgefunden wird, ändert sich das. Wer könnte Grund gehabt haben, den jungen Mann zu ermorden – und noch wichtiger, wo ist seine Freundin, die seit dem Mord verschwunden ist?

Das Buch ist mit „Mord auf der schönsten Insel der Welt“ übertitelt – und nach Lesen des Buches bin ich geneigt, dem zuzustimmen. Luca Ventura beschreibt die Insel in so schönen Farben, dass man sofort seine Koffer packen möchte, um sich vor Ort von der Schönheit des Eilands zu überzeugen. Auch den Ermittler Rizzi schließt man als Leser direkt ins Herz. Er ist besonnen und wohlüberlegt, was den Ermittlungen zugute kommt. Seine Kollegin Cirillo ist das schon ein anderes Kaliber. Sie ist schwer durchschaubar, zu ihrer Geschichte gibt es noch nicht so viele Informationen. Nur ihr Ärger darüber, dass sie Rizzi unterstellt ist, scheint hier und da durch. Hier bin ich sehr gespannt, was über ihr vorheriges Leben noch ans Licht kommt.

Der Fall bietet einige Verdächtige und es bleibt bis zum Schluss spannend, wer denn nun der Täter ist. Das hat mir ebenso gefallen wie das Ermittlerteam. Laut Info zum Autor schreibt Luca Ventura derzeit an Teil 2 der Reihe – und ich kann sagen, dass ich gerne wieder dabei bin, wenn Rizzi seinen nächsten Fall lösen muss.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Pandamonium

Pandatage
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Nach dem Unfalltod seiner Frau lebt Danny mit seinem Sohn Will allein. Der Junge spricht seit dem Tod der Mutter nicht mehr und auch sonst läuft es in Dannys Leben nicht besonders gut. Er verliert seinen ...

Nach dem Unfalltod seiner Frau lebt Danny mit seinem Sohn Will allein. Der Junge spricht seit dem Tod der Mutter nicht mehr und auch sonst läuft es in Dannys Leben nicht besonders gut. Er verliert seinen Job und wird von seinem Vermieter schikaniert, da er ihm die Miete schuldet. Und Danny sieht nur noch einen Weg, um an das fehlende Geld zu kommen. Er verwandelt sich in einen tanzenden Panda und versucht, Geld als Straßenkünstler zu verdienen.

Was für eine schöne Geschichte. Danny und Will sind vom Leben echt gebeutelt, haben aber glücklicherweise tolle Freunde. Zum einen Wills besten Freund Mo, der seinen stummen Freund vor allen Bösartigkeiten beschützt, zum anderen Dannys tolle Freunde Ivan, der mit ihm zusammen auf der Baustelle arbeitet, und die Stangentänzerin Krystal, die aus dem Nichttänzer Danny einen tollen tanzenden Panda macht.

Das Buch bietet neben der sehr amüsanten Geschichte auch viele berührende Details. Wie Danny, der unter dem Verlust seiner Frau leidet, für seinen Sohn ein normales Leben will, das er ihm aber nur mit Mühe und Not bieten kann. Da hilft es, wenn Ivan und seine Frau sich toll um Danny kümmern und ihn mit ihrer Art aufheitern. Das hat mir richtig gut gefallen.

Insgesamt ist das Buch eine sehr berührende Vater-Sohn-Geschichte, die aber viele amüsante Nebenfiguren bereithält und mich so sehr gut unterhalten hat.