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Veröffentlicht am 20.10.2019

Der zweite Fall für Zack Herry

In den Fängen des Löwen
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Hoch oben auf einem Industrieschornstein wird die Leiche eines getöteten Flüchtlingsjungen gefunden. Kurze Zeit später erhält die Polizei einen Videolink, in dem zu sehen ist, dass der Junge gefangen gehalten ...

Hoch oben auf einem Industrieschornstein wird die Leiche eines getöteten Flüchtlingsjungen gefunden. Kurze Zeit später erhält die Polizei einen Videolink, in dem zu sehen ist, dass der Junge gefangen gehalten und am Ende von einem Mann im Löwenkostüm angefallen und ermordet wird. Als ein zweites Kind verschwindet, bleibt der Polizei nur wenig Zeit, den Jungen lebend zu finden. Wird Zack seine privaten Probleme beiseiteschieben können, um den Jungen rechtzeitig zu finden?

Das Buch beginnt mitten in einer Partie Russisch Roulette, bei dem Zack Herry natürlich mittendrin ist und den Abzug drückt. Wie er dorthin gerät, verrät die Geschichte im weiteren Verlauf. Überhaupt hat Zack wieder jede Menge private Baustellen, die ihn anfällig für Fehler machen. Trotzdem macht er seine Arbeit – und wie schon im ersten Teil mochte ich auch hier diesen eher Antihelden, der aber funktioniert und einen guten Instinkt hat.

Die Erklärung für die Entführungen fand ich ein bisschen fragwürdig, vor allem die des ersten Kindes. Aber die Ermittlungen waren spannend und die neuen Einblicke in Zacks Leben haben mir gefallen. Er interessiert sich hier sehr für seine Kindheit und den Tod seiner Mutter, das wird uns sicher in den Folgefällen weiter begleiten.

Ein spannender und gut geschriebener Thriller mit einem spannenden Fall und einem interessanten (Anti-)Helden, den ich gerne bei weiteren Fällen begleiten werde.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Man sieht nur mit dem Herzen gut ...

Der kleine Prinz
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… das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Wer kennt es nicht, dieses Meisterwerk von Antoine de Saint-Exupéry? „Der kleine Prinz“ zählt seit Jahrzehnten zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, die ...

… das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Wer kennt es nicht, dieses Meisterwerk von Antoine de Saint-Exupéry? „Der kleine Prinz“ zählt seit Jahrzehnten zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, die ich immer wieder gerne zur Hand nehme, um sie wieder zu lesen. Als es nun diese illustrierte Version des Klassikers als Kinderbuch gab, wollte ich es unbedingt für die Kinder in meiner Familie haben. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.

In einer Nacherzählung von Agnès de Lestrade und mit Illustrationen von Valeria Docampo wird die Geschichte um die Freundschaft des gestrandeten Piloten mit dem kleinen Prinzen sehr schön und kindgerecht erzählt. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Altersangabe von 3 Jahren etwas zu früh finde. Die Geschichte ist meiner Meinung nach etwas zu komplex, um von Dreijährigen verstanden zu werden. Ich würde damit noch etwas länger warten.

Aber: Alle erwachsenen Fans des Buches werden – so wie ich – ihre helle Freude an diesem Buch haben. Ich bin fast versucht, das Buch in meinem eigenen Regal zu behalten, denn ich liebe diese illustrierte Fassung des bekannten Klassikers. Um es in den Worten Saint-Exupéry zu sagen:

„Wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein.“

Und als kurzes Schlusswort: ICH LIEBE ES!!!

Veröffentlicht am 18.10.2019

Böses Märchen

Die Ewigkeit in einem Glas
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London 1863. Die Privatermittlerin Bridie Devine bekommt den Auftrag, nach Christabel, der Tochter von Sir Edmund Berwick, zu suchen, die offenbar entführt wurde. Mit dem Geist des verstorbenen Boxers ...

London 1863. Die Privatermittlerin Bridie Devine bekommt den Auftrag, nach Christabel, der Tochter von Sir Edmund Berwick, zu suchen, die offenbar entführt wurde. Mit dem Geist des verstorbenen Boxers Ruby Doyle an ihrer Seite macht sich Bridie auf, um das Kind zu finden. Doch etwas ist seltsam an diesem Fall. Bevor Bridie sich versieht, ist sie in einem ziemlich bösen Märchen gelandet, in dem es um kuriose Wesen und fragwürdige Sammler geht. Kann sie Christabel retten?

Das Buch ist erst mal nicht leicht zu lesen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in die wirklich skurrile Geschichte einzulesen. Doch wie gewohnt gelingt es Jess Kidd, den Leser in dieses böse Märchen zu ziehen und so zu faszinieren, dass an Aufhören gar nicht mehr zu denken ist. Dabei sind die meisten Charaktere ziemlich schräg und machen es Bridie schwer, Einzelheiten über das verschwundene Kind und die möglichen Entführer herauszufinden. Wenn man sich allerdings auf das Buch einlässt, wird man mit einer fantasievollen und sehr unterhaltenden Geschichte belohnt. Auch wenn man früh ahnt, welches Geheimnis es um Christabel gibt, bleibt es spannend.

Dazu kommt die sehr unterhaltende Geschichte um Bridie, ihr Hausmädchen Cora und natürlich den Geist von Ruby Doyle. Die drei brachten mich regelmäßig zum Lächeln. Neben der eigentlichen Geschichte erfährt man in Kapiteln aus der Vergangenheit Bridies Geschichte und erfährt ganz nebenbei noch eine Menge Einzelheiten aus dem Leben in London um 1860. Das fand ich sehr lesenswert.

Das kleine - und zugegeben etwas böse Märchen habe ich gerne gelesen. Ich mochte die skurrilen und oft sehr fantasievollen Charaktere, die Legenden über längst vergessene Fabelwesen und natürlich Bridie, deren Arbeit als Ermittlerin ich gerne in einem weiteren Fall folgen würde. Für mich ein besonderes und sehr unterhaltsames Buch, das ich gerne weiterempfehlen werde!

Veröffentlicht am 16.10.2019

Hinter der Fassade einer perfekten Familie

Strömung des Lebens
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Als Junge wurden Zane und seine Schwester von ihrem Vater misshandelt, ohne dass die Mutter helfend einschritt. Nach außen hin hält die Familie die Fassade des erfolgreichen Arztes mit einer perfekten ...

Als Junge wurden Zane und seine Schwester von ihrem Vater misshandelt, ohne dass die Mutter helfend einschritt. Nach außen hin hält die Familie die Fassade des erfolgreichen Arztes mit einer perfekten Familie aufrecht … bis zu jener Nacht, in der die Übergriffe fast tödlich enden. Jahre später kehrt Zane als erfolgreicher Anwalt nach Hause zurück. Doch die Schatten der Vergangenheit folgen ihm – und der Terror beginnt von neuem.

Nora Roberts hat es wieder geschafft. Auch mit ihrer neuesten Geschichte hat sie mich eingefangen und mir wieder mal gezeigt, wie ein für mich perfekter Roman sein muss. Die Geschichte von Zane und seiner Schwester rührte mich mehr als einmal zu Tränen, die am Ende des ersten Teils mit einem guten Ende für die beiden ein Ende fanden. Zanes Rückkehr in den Schoß seiner wahren und sehr liebevollen Familie zauberte mir dann wieder ein Lächeln ins Gesicht – am liebsten hätte ich die Koffer gepackt, um selbst bei Emily und ihrer Familie einzuziehen. Mit Darbys Auftauchen scheint das Glück dann perfekt, bis erste graue Wolken am Horizont aufziehen.

Darby zauberte mir mit ihrer einnehmenden Art mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht und die Liebesgeschichte zwischen ihr und Zane war – wie man es von Nora Roberts gewohnt ist – zauberhaft. Dazu noch ein hässlicher Hund und liebenswerte Kinder und schon war der perfekte Roman fertig.

Gestört hat mich nur, dass es mit einem Geist aus der Vergangenheit bzw. Gegenwart nicht genug war. Hier waren mir der Bösewichte ein bisschen zu viel für zwei so liebenswerte Menschen wie Darby und Zane, aber das schmälerte mein Lesevergnügen nur kurzzeitig.

Insgesamt hat mich das Buch wieder sehr gut unterhalten und ich sage es gerne wieder: Frau Roberts kann es einfach!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Narben

Sieh mich an
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„Es ist aber eine gute Erinnerung. Daran dass jeder Narben hat. Manche sind nur leichter zu sehen.“

Bei einem Feuer hat Ava ihre Eltern und ihre Cousine verloren, sie selbst wurde schwer verletzt. Sie ...

„Es ist aber eine gute Erinnerung. Daran dass jeder Narben hat. Manche sind nur leichter zu sehen.“

Bei einem Feuer hat Ava ihre Eltern und ihre Cousine verloren, sie selbst wurde schwer verletzt. Sie lebt bei ihrem Onkel und ihrer Tante und soll jetzt wieder zur Highschool gehen. Doch wie soll das gehen? Alle werden starren und niemand wird das Mädchen mit den Narben mögen. Doch in Piper, die bei einem Autounfall ebenfalls verletzt und vernarbt wurde, und Asad, dem etwas nerdigen Jungen, findet sie schnell neue Freunde. Doch reicht das, um mit ihrem Leben weiterzumachen?

Avas Schicksal ist grausam. 60 % ihrer Haut sind verbrannt und sie kann ihre Verletzungen nicht verbergen, da auch ihr Gesicht verunstaltet ist. Gerade das Wiedereingliedern in der Highschool ist dabei sehr grausam. Die Mitschüler sind wenig zuvorkommend, böse Kommentare und Zurückzucken vor Berührungen tun ihr übriges. Doch in der frechen Piper und dem nerdigen Asad findet Ava echt gute Freunde, die ihr das Schulleben leichter machen.

Das Thema dieses Jugendromans ist gut und wichtig. Wie gehen wir alle damit um, wenn jemand nicht den Vorstellungen entspricht? Gerade in diesem Alter ist es wichtig, dass man von anderen angenommen wird, sich in der Gruppe integrieren kann. Das scheint Ava erst mal nicht zu gelingen. Doch Piper, die rotzfrech mit ihrem Schicksal umgeht, bringt Ava dazu, mehr sie selbst zu sein, sich nicht zu verstecken. Das hat mir gefallen. Es gibt die üblichen Klischees: Die böse Schulprinzessin, die den Mädchen das Leben schwer macht, in den Jungen verliebt sein, der aber in die beste Freundin verliebt ist und noch einige andere. Aber das stört nicht weiter.

Mir hat das Buch gut gefallen, weil es verdeutlicht, dass der „alte“ Mensch noch da ist, auch wenn die Hülle eine neue ist. Und auch Ava muss erkennen, dass sie Menschen von sich weggestoßen hat, die weiter mit ihr befreundet sein wollten.

Ein wichtiges Thema gut umgesetzt. Hat mir gefallen.