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Veröffentlicht am 14.11.2018

Von Bären, Rotkehlchen & Co.

Bad Boy by Banana
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Nachdem Tom Sandmann betrunken im Schaufenster eines örtlichen Nachtclubs landet, hat sein Geschäftspartner Richard die Faxen dicke. Er zwingt Tom zu einem Selbstfindungstrip in einer finnische Blockhütte. ...

Nachdem Tom Sandmann betrunken im Schaufenster eines örtlichen Nachtclubs landet, hat sein Geschäftspartner Richard die Faxen dicke. Er zwingt Tom zu einem Selbstfindungstrip in einer finnische Blockhütte. Durch eine Doppelbelegung landet die junge Nancy in derselben Hütte und macht Tom das Leben schwer. Doch nach und nach entwickelt der Gefühle für die junge Frau, doch die Tatsache, dass er fast 30 Jahre älter ist, lässt ihn zurückschrecken. Bis Nancy verschwindet und Tom alles daran setzt, sie wiederzufinden.

Zunächst hat mich die Geschichte um Tom Sandmann wirklich amüsiert. Sein Neujahrsvorsatz, von nun an als Bad Boy durchs Leben zu gehen, und seine aufgesetzt kompromisslose Art machten mir Spaß. Sein Ausflug in die Hütte in Finnland fand ich auch lustig, auch wenn ich ab einem bestimmten Zeitpunkt dachte, er träumt vielleicht nur, denn vieles dort kam mir irgendwie seltsam vor. Seine Scharmützel mit der jungen Nancy brachten mich oft zum Schmunzeln, auch wenn ich sie oft ein bisschen drüber fand. Sie war gelinde gesagt etwas nervig, aber ich sah es Tom nach, dass er sie attraktiv fand, er ist schließlich ein Kerl (und ein böser noch dazu, das darf man nicht vergessen).

Nach seiner Heimkehr driftete der Roman für mich dann aber immer mehr in eine etwas zu wilde Komödie ab. Zwar fand ich seine Gespräche mit der „Senora“ wieder sehr amüsant und auch das Wiederfinden von Nancy sehr emotional, aber vieles war mir einfach einen Tick drüber.

Insgesamt hat mich das Buch über weite Strecken amüsiert, aber ich war am Ende nicht wirklich überzeugt.

Veröffentlicht am 12.11.2018

So viel Unglück hinter schönen Hecken

Trügerischer Sommer
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Barbara lebt mit ihrem Sohn Tore in Berlin. Als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater im Sterben liegt, muss sie zurück in den Ort ihrer Kindheit, mit dem sie eigentlich komplett abgeschlossen hat. ...

Barbara lebt mit ihrem Sohn Tore in Berlin. Als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater im Sterben liegt, muss sie zurück in den Ort ihrer Kindheit, mit dem sie eigentlich komplett abgeschlossen hat. Und Barbara muss sich den Ereignissen stellen, die ihre Familie damals ins Unglück stürzten, und den beiden Brüdern, die sie hinter sich ließ.

Wow, was für ein toller Roman. Die Künstlerin Barbara, die zurückkommt in die norddeutsche Provinz, alte Freunde wiedertrifft und sich erstaunlich schnell wieder einlebt in dem Dorfgefüge. Ihr 15jähriger Sohn Tore, der so schnell wie möglich wieder zurück will nach Berlin, sich aber doch auf die Dorfjugend einlässt und schnell erkennt, dass es viele Geheimnisse gibt hinter der heilen Fassade des Dorfes. Dazu der eine Bruder, Kristian, der als Tierarzt die Machenschaften in einem Geflügelmasthof deckt und seltsam angetan ist von seinem Neffen, der dem anderen Bruder, Johannes, so ähnlich sieht. Über allem schweben die Geheimnisse, die die Familie auseinandertrieben und die Geschwister so fremd werden ließ. Und Tore, der diese Geheimnisse aufdecken will und sich auf die Suche nach seinem Onkel Johannes, von dem er bis dahin gar nichts wusste, macht. Und dabei nicht ahnt, welche Ereignisse er dadurch in Gang setzt.

Spannend erzählt und für mich absolut faszinierend. Ich fand es toll, wie Barbara allein durch ihre Anwesenheit einige heile Welten zum Einstürzen brachte. Wie sie sich aber ebenso schnell wieder einfügte in diese provinzielle Welt und sogar darüber nachdachte, ihr Leben in Berlin aufzugeben, um wieder im Ort ihrer Kindheit zu leben, wo scheinbar alles so mühelos gelingt. Doch ebenso schnell merkt sie, dass man mitschwimmen muss im Strom, weil einen die Freunde und Bekannten von einst sonst genauso schnell wieder fallen lassen. Das alles war so faszinierend und toll erzählt, dass ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen wollte.

Ein toller Blick hinter die schönen Hecken eines Provinzdorfes in Norddeutschland. Faszinierend!

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wenn die Liebe dich heilt

Honig aufs Herz
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Nachdem sie ihren Verlobten in flagranti mit einer anderen erwischt hat, zieht Evy kurzerhand in ihr kleines Detektivbüro. Sie lernt ihren hinreißenden Nachbarn Nic kennen und nimmt einen vielversprechenden ...

Nachdem sie ihren Verlobten in flagranti mit einer anderen erwischt hat, zieht Evy kurzerhand in ihr kleines Detektivbüro. Sie lernt ihren hinreißenden Nachbarn Nic kennen und nimmt einen vielversprechenden Auftrag an. Scheinbar geht es aufwärts mit ihrem Leben, doch ihre reiche Klientin spielt ein falsches Spiel und Nic hat etwas zu verbergen. Wird Evy das Chaos in ihrem Leben in den Griff bekommen?

Evy und Nic sind wirklich süß. Nics Geheimnis ist grausam und ich fand es schön, wie er mit Evy an seiner Seite langsam auftaut und wieder menschlich wird. Evy wiederum ist herrlich chaotisch und ich mochte es sehr, wie sie sich gegen ihre Mutter und ihre Schwester, die ihr beide vorwerfen ihr Leben zu vergeuden, durchsetzt und ihr eigenes Leben lebt. Aber irgendwie waren mir die Probleme der Charaktere nicht gut genug ausgearbeitet und so fand ich viele Dinge nicht gut erzählt. Gerade der Fall, an dem Evy arbeitet, und die abschließende Auflösung waren mir zu einfach gelöst und dienten in meinen Augen nur der Auffüllung der Geschichte rund um Nic und Evy. Das hat mich ein bisschen gestört, auch wenn ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden wirklich schön fand. Gerade Nics Geschichte bot so viel mehr Potenzial, das ich leider als verschwendet ansehe. Dafür hätte ich gerne auf den Russische-Klientinnen-Teil verzichtet, den ich irgendwie unnötig und störend fand. Das wäre besser und vor allem spannender gegangen.

Trotzdem: Das Buch liest sich wirklich gut und die Geschichte von Evy und Nic geht zu Herzen, weshalb ich das Buch trotzdem weiterempfehlen würde.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Der erste Fall von Kommissar Holina

Der Mann am Grund
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Der Polizist Osvald Zapletal wird tot in seinem Auto am Grund eines Sees gefunden. Kollegen benennen ihn als beliebt, doch bei den Ermittlungen der Polizei ergeben sich einige Verdächtige, die mit Osvald ...

Der Polizist Osvald Zapletal wird tot in seinem Auto am Grund eines Sees gefunden. Kollegen benennen ihn als beliebt, doch bei den Ermittlungen der Polizei ergeben sich einige Verdächtige, die mit Osvald Probleme hatten. Marián Holina und sein neuer Kollege Divis Mrstik haben eine Menge damit zu tun, alle Verdächtigen zu überprüfen. Wer wollte Osvald tot sehen und warum?

Wie auch bei nordischen Krimis fiel mir der Einstieg in das Buch etwas schwer. Die Namen der Charaktere und auch die Orts- und Straßennamen sind ungewohnt und waren für mich schwer zu lesen. Hier half mir aber meine alte Methode, diese Namen mehr oder weniger zu überfliegen oder „neu zu buchstabieren“. Das vereinfacht die Sache. Der Fall war spannend, auch weil man auf den ersten Seiten mitbekam, in welche Dinge Osvald Zapletal verwickelt war – und auch, dass er kein netter Mensch war. Nicht alle im – ich nenne ihn mal so – Prolog konnte ich direkt mit dieser Tat in Verbindung bringen, aber im Laufe des Buches hat sich alles aufgeklärt.

Mir hat dieser Ausflug nach Prag sehr viel Spaß gemacht. Ich finde es immer wieder interessant, mir fremden Ermittlerteams bei ihrer Arbeit zuzuschauen und Dinge über die Polizei in anderen Ländern zu erfahren. Marián Holina und seine Kollegen fand ich gut und ich würde mich freuen, mal wieder einen Fall mit ihnen zu lösen.

Ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher über dieses Ermittlerteam zu lesen.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Nachts am Strand - gruselig

Der Strand bei Nacht
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Bei einem Ausflug ans Meer wird die Puppe Celina von ihrer Puppenmutter vergessen. Während sie wartet, dass sie abgeholt wird, wird es Nacht und der gruselige Strandwärter mit seinem Zinkenrechen durchkämmt ...

Bei einem Ausflug ans Meer wird die Puppe Celina von ihrer Puppenmutter vergessen. Während sie wartet, dass sie abgeholt wird, wird es Nacht und der gruselige Strandwärter mit seinem Zinkenrechen durchkämmt den Sand auf der Suche nach Funden. Celina will nicht von ihm mitgenommen werden, doch ihre Puppenmutter kommt und kommt nicht. Wird Celina wieder nach Hause kommen?

Die Geschichte ist wirklich schön, auch wenn ich sie für Kinder ein bisschen gruselig finde. Ich konnte nirgendwo einen Hinweis finden, für welche Altersstufe das Buch gedacht ist, aber zu kleine Kinder könnten wirklich Angst bekommen. Obwohl ich Strände bei Nacht sowieso gruselig finde, fand ich es in dieser Geschichte und mit dem irgendwie unheimlichen Strandwärter noch fieser. Die Illustrationen von Mara Cerri bringen einem die Gefühle der kleinen Puppe noch näher.

Ich fand das Ende des Buches schön, weil die Geschichte aufzeigt, dass Celina nicht einfach gegen ein neues Lieblingsspielzeug ausgetauscht wird, sondern ihre Puppenmutter wirklich traurig über den Verlust ist.

Eine schöne kleine Geschichte, die ich gerne gelesen habe, auch wenn ich finde, dass es kein Kinderbuch ist.