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Veröffentlicht am 24.10.2018

Vertauschtes Kind oder verrückte Mutter?

Das falsche Kind
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Als Sasha im Krankenhaus zu sich kommt, wurde ihr Sohn per Notkaiserschnitt geboren. Als sie ihr Kind zum ersten Mal sehen darf und keinerlei Familienähnlichkeit bei dem Jungen feststellen kann und auch ...

Als Sasha im Krankenhaus zu sich kommt, wurde ihr Sohn per Notkaiserschnitt geboren. Als sie ihr Kind zum ersten Mal sehen darf und keinerlei Familienähnlichkeit bei dem Jungen feststellen kann und auch keine Nähe zu ihm verspürt, ist sie überzeugt, dass ihr Baby mit einem anderen Kind vertauscht wurde. Doch niemand will ihr glauben. Sasha ist auf sich allein gestellt, als sie beweisen will, dass ihr richtiges Kind irgendwo auf der Säuglingsintensivstation sein muss.

Tja, was nach einer wirklich spannenden Lektüre klang und auch so anfing, hat mich schnell genervt, denn Sasha macht von Anfang an keinen stabilen Eindruck. Ihre Verschwörungstheorien und ihre Aktionen fand ich unglaubwürdig und konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie so ein Kindstausch mit anschließender Vertuschung vor sich gegangen sein sollte. Und währenddessen rauschte Sasha von einer haarsträubenden Handlung in die nächste, so dass das Buch für mich immer unglaubwürdiger wurde und mich innerlich die Augen verdrehen ließ. Von der Autorin wurden hierbei so hanebüchene Verdächtige heraufbeschworen, dass ich kurz davor war, das Buch abzubrechen. So machten sich die Krankenschwestern, Sashas Psychologin, ihr Ehemann und als schlimmste von allen ihre Freundin im fernen England verdächtig, ohne von mir wirklich verdächtigt zu werden. Am Ende ging es mir nur noch darum, den Fall endlich aufzulösen und die Wahrheit zu erfahren. Ich hatte hier für mich ein schlüssiges Ende im Sinn, aber leider hatte die Autorin andere Pläne und präsentierte ein für mich total unglaubwürdiges – und dazu sehr unbefriedigendes – Ende.

Insgesamt fand ich das Buch zwar gut zu lesen, die Story ist aber meines Erachtens nicht richtig durchdacht. Auch fand ich keinen einzigen Charakter in irgendeiner Weise sympathisch, sondern mochte sie durchweg nicht und fand ihre Handlungen oft sehr fragwürdig. 2,5 Sterne von mir für ein zwar gut zu lesendes, aber leider unglaubwürdig geschriebenes Buch mit einer Protagonistin, die mich von Anfang bis Ende genervt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Psychologie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2018

Die Gnadenlose

Ruthless - Die Gnadenlose
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Die 17jährige Ruth wacht orientierungslos auf der Pritsche eines Wagens auf. Sie ist verletzt und gefesselt. Der Mann, der sie entführt hat, bringt sie zu einer einsamen Hütte im Wald. Und Ruth ist nicht ...

Die 17jährige Ruth wacht orientierungslos auf der Pritsche eines Wagens auf. Sie ist verletzt und gefesselt. Der Mann, der sie entführt hat, bringt sie zu einer einsamen Hütte im Wald. Und Ruth ist nicht das erste Mädchen, das er herbringt. Zuhause wird Ruth von allen die Gnadenlose genannt, weil sie dickköpfig ist und sich bei Reitturnieren durchzusetzen weiß. Und sie will ihrem Peiniger entkommen, wofür sie alles tun wird.

Die Idee des Romans und die anfängliche Umsetzung fand ich spannend. Doch nach und nach kam mir die Geschichte mehr und mehr unrealistisch vor. So viele Dinge passieren, die ich unlogisch und komisch fand. So flieht Ruth in ein riesiges Waldgebiet und der Täter scheint immer zu wissen, wohin sie unterwegs ist. Das grenzte schon an Hellseherei, was ich unglaubwürdig fand. Dann die Rückblenden. Während ich die Rückblicke in das Leben des Entführers gut und spannend fand, weil sie sein Verhalten heute erklären, fand ich die Rückblicke in Ruth‘ Leben unnötig. Wozu sind sie da? Sollen sie zeigen, was für ein blödes Kind Ruth ist? Ich hab es einfach nicht verstanden. Anstatt Ruth sympathisch wirken zu lassen, so dass man mit ihr mitfiebert, findet man sie mit jedem Rückblick weniger nett. Nicht dass sie das verdient, was mit ihr passiert, aber ich konnte nicht mitfühlend mit ihrer Geschichte umgehen.

Obwohl viele Passagen in der Geschichte spannend sind, fand ich die Gesamtgeschichte merkwürdig. Ruth wirkt nicht sympathisch, ihre Fluchtversuche sind wenig realistisch und alles in allem war das Buch nicht meins.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Wenn die Vergangenheit dich einholt

Der Schmetterling
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Henna Pedersen, die Frau des bekannten Fußballers Mans Sandin, wird an Heiligabend von einem als Weihnachtsmann verkleideten Täter erschossen. Der Polizist Johan Rokka, der gerade erst zurück in seine ...

Henna Pedersen, die Frau des bekannten Fußballers Mans Sandin, wird an Heiligabend von einem als Weihnachtsmann verkleideten Täter erschossen. Der Polizist Johan Rokka, der gerade erst zurück in seine Heimatstadt versetzt wurde, übernimmt den Fall. Zusammen mit seinem Team versucht er, eine Erklärung für die Tat zu finden. Doch trotz einiger Verdächtiger kommen sie dem Täter nicht näher. Warum musste Henna sterben?

Ich muss zugeben, dass ich von Anfang an ein Problem mit Johan Rokka hatte. Der Polizist ist mir zu sehr von sich überzeugt, benimmt sich direkt mal wie ein Großmaul, als er als neuer Kollege auf der Wache eintrifft, und über sein Verhalten Frauen gegenüber möchte ich gar nicht erst reden. Ich fand es unterirdisch, wie er jede hübsche Frau, der er bei seinen Ermittlungen begegnete, auf Flirtpotenzial hin taxierte. Das hat mich unfassbar gestört. Eigentlich mochte ich von seinem Team nur Pelle Almén, der für mich als einziger einen kompetenten Polizisten abgab. Janna, die Frau im Team, machte von Anfang an ihr eigenes Ding, hatte etwas zu verbergen und ging mir durch ihre Verschlossenheit und ihre Alleingänge ziemlich auf die Nerven. Außerdem fand ich so viele Dinge im Roman auch so unnötig, z. B. Rokkas Reise nach Italien, um dort Zeugen zu vernehmen. Ich bin mir sicher, dass keine Polizeibehörde der Welt einen Kommissar in der Gegend rumreisen lassen würde, nur um zwei Personen Fragen zu stellen, die man auch am Telefon hätte stellen können.

Tja, und dann die Auflösung des Falls. Hier war ich mal total enttäuscht, denn das Motiv empfand ich als dermaßen banal, dass ich mich fragte, wieso es hier fast 400 Seiten Roman gebraucht hat. Auch ist die Verbindung zwischen den zwei Handlungssträngen im Buch für mich total unnötig. Der zweite Fall macht den ersten für mich total kaputt.

Insgesamt habe ich das Buch nicht gerne gelesen. Das Team brauche ich ehrlich nicht, der Fall war banal und am Ende stümperhaft gelöst, der zweite Fall unnötig, weil er das Buch nur in die Länge zog und viel zu viele Personen in die Geschichte brachte, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Die Frau, die es verdient, ins Gefängnis zu gehen

Die schuldige Frau
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Bethany hat ein Verhältnis mit dem reichen Calum. Nach einem Treffen mit ihr wird dieser ermordet. Da die verheiratete Bethany verhindern will, dass ihr Verhältnis bekannt wird, erzählt sie der Polizei ...

Bethany hat ein Verhältnis mit dem reichen Calum. Nach einem Treffen mit ihr wird dieser ermordet. Da die verheiratete Bethany verhindern will, dass ihr Verhältnis bekannt wird, erzählt sie der Polizei nicht, dass sie die letzte war, die Calum getroffen hat. Plötzlich tauchen bedrohliche Nachrichten in ihrem Heim auf. Jemand weiß, dass sie und Calum ein Paar waren. Kann Beth den wahren Mörder finden, bevor sie selbst unter Verdacht gerät?

Ehrlich, ich habe schon lange keinen Roman mit einer so dummen Protagonistin gelesen. Für mich war es ab einem bestimmten Punkt im Buch sogar so, dass ich Bethany gewünscht habe, dass sie endlich ins Gefängnis kommt, damit all ihre dummen Handlungen bestraft werden. Zuerst konnte ich ja noch verstehen, dass Beth verhindern will, dass ihr Mann von ihrer Affäre mit Cal erfährt. Doch sie benimmt sich so dumm und auffällig, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Anstatt direkt zur Polizei zu gehen, als die Nachrichten anfangen, verheimlicht sie alles, ist sogar so dumm, die Tatwaffe anzufassen, als sie in ihrem Haus auftaucht, begeht einen Einbruch, der absolut keinen Sinn macht, und benimmt sich insgesamt stümperhaft und auffällig. Als dann auch noch ihre beste Freundin, die ANWÄLTIN ist, genauso dämliche Tipps und Anregungen an Bethany verteilt, die diese noch mehr reinreißen, war für mich und meine Geduld alles zu spät.

Nachdem ich mich kopfschüttelnd und laut seufzend durch die Kapitel gelesen habe, war der Schluss noch mal eine kleine (oder vielleicht doch große) Überraschung, aber dieser Twist reißt den Roman nicht raus. Für mich war es wirklich kein Vergnügen, Beth bei ihrem Gestolper durch ein Gewirr aus Tollpatschigkeit, Lügen und Dummheit zu begleiten.

Für mich gibt es hier leider nur 2,5 Sterne, und die auch nur, weil sich das Buch gut lesen lässt und ich die Grundidee gut finde. Die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen, was man gut daran erkennt, dass ich laut jubeln wollte, als man Bethany verhaftet hat. Das hat sie nämlich wirklich verdient!

Veröffentlicht am 26.07.2018

Ich hatte so viel mehr erwartet

New York Diaries – Claire
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Claire kehrt nach einer gescheiterten Beziehung in England nach Hause zurück, wo sie erst mal in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern einzieht. Schnell merkt sie, dass sie das nicht glücklich macht, ...

Claire kehrt nach einer gescheiterten Beziehung in England nach Hause zurück, wo sie erst mal in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern einzieht. Schnell merkt sie, dass sie das nicht glücklich macht, so dass sie bei ihrer besten Freundin und ihrem Kumpel Danny in eine WG in New York zieht. Doch das Zusammenleben der Freunde bleibt nicht harmonisch, weil plötzlich alte Gefühle wieder hochkommen, die das Zusammenleben schwerer machen.

Das Buch stand sehr lange auf meiner Wunschliste und ich freute mich wirklich darauf, es endlich zu lesen. Der Einstieg in die Geschichte gelang auch gut, weil Claires Rückkehr nach Hause und der Einzug in ihr altes Kinderzimmer im Haus ihrer Eltern witzig erzählt waren. Der Einzug in die Wohnung ihrer Freunde änderte leider die komplette Geschichte, so dass aus der witzigen Erzählung für mich ein echtes Ärgernis wurde. Die Protagonisten sind alle über 30 Jahre alt, benehmen sich jedoch plötzlich wie Zwölfjährige bei einer Pyjamaparty. Alles ist Drama und es wird sich über jeden Laut gestritten, den einer der drei macht. Legendär in Erinnerung sind mir die „Der-Morgen-danach-Gespräche“, wenn einer der drei einen Übernachtungsgast hatte. Ich fand es allerdings sehr fragwürdig, ob das ganze Haus nächtliche Geräusche kommentieren und diskutieren würde. Abgesehen davon fand ich viele Dinge so unnötig. Da braucht Claire eine Einrichtung für ihr Zimmer (den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin), also taucht eine Oma auf, von der vorher und nachher keine Rede war. Oder die Tagebucheinträge … okay, es gibt viele Leute, die ihr Leben in Tagebüchern festhalten, aber so? Ich fand es irgendwie lächerlich und doof.

Leider hat mich Claires Geschichte nicht wirklich unterhalten, im Gegenteil: Ich habe mich sehr häufig über sie und ihr verkorkstes Leben geärgert. Die Liebesgeschichte war auch viel zu vorhersehbar, als dass mich irgendwas daran hätte überraschen können. Die Gefühle kommen leider auch überhaupt nicht rüber, so dass ich das Buch am Ende seufzend und mit einem schlechten Gefühl zugeklappt habe. Schade, da war so viel Potenzial!