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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Fantasy meets Science Fiction

Die Krone der Sterne
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Fantasy meets Science Fiction in dieser neuen Reihe von Kai Meyer. Aber trotz ferner Planeten und Raumschiffen hatte ich überwiegend den Eindruck, es wurde damit nur die Kulisse ausgetauscht für ein weiteres ...

Fantasy meets Science Fiction in dieser neuen Reihe von Kai Meyer. Aber trotz ferner Planeten und Raumschiffen hatte ich überwiegend den Eindruck, es wurde damit nur die Kulisse ausgetauscht für ein weiteres Epos voll überbordender Fantastik. Die Handlung war gewohnt komplex, mir aber teilweise zu theoretisch, zu dialogträchtig und ausschweifend, so dass ich fast schon Mühe hatte, mitzuhalten und die verschiedenen Gruppierungen nicht durcheinander zu bringen. Die aktive Handlung ('Action') nimmt in meinen Augen dagegen nur einen vergleichsweise bescheidenen Anteil ein. Ein wenig befremdlich fand ich die weiblichen Stimmlagen des Erzählers. Sie machten es zwar einfacher zu erkennen wer gerade spricht, wirkten aber eher verstellt als glaubwürdig. Diese Reihe wird sicher keiner meiner Favoriten des Autors werden, aber sie bietet genug Unterhaltungswert dass ich auch die Fortsetzung lesen bzw. hören werde.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Gemächlicher Krimi vor historischer Kulisse

Der Nordseespuk
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Eher gemächlich entwickelt sich die Geschichte, der das historische Setting einen zusätzlichen, wenn auch übelriechenden, Charme verleiht. Der Name Theodor Storm wirkt hier zwar als Zugpferd, sein literarisches ...

Eher gemächlich entwickelt sich die Geschichte, der das historische Setting einen zusätzlichen, wenn auch übelriechenden, Charme verleiht. Der Name Theodor Storm wirkt hier zwar als Zugpferd, sein literarisches Können ist für die Handlung allerdings ohne Belang. Der Fall, den es aufzulösen gilt, ist durchaus geheimnisvoll und hält bis zum Ende einige Überraschungen bereit. So bereitet einem das Buch durchaus ein paar angenehme, gemütliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ziemlich verrückt

Das Marzi rettet die Tortentiere
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Mina staunt nicht schlecht, als der Marzipan-Maulwurf, den sie als Dekoration auf die Torte gesetzt hat, plötzlich lebendig wird. Und das Marzi hat eine Mission - nur welche, weiß es selbst nicht so genau. ...

Mina staunt nicht schlecht, als der Marzipan-Maulwurf, den sie als Dekoration auf die Torte gesetzt hat, plötzlich lebendig wird. Und das Marzi hat eine Mission - nur welche, weiß es selbst nicht so genau. Also hilft es überall da, wo es das für angebracht hält...und richtet dabei auch selbst einiges Chaos an.

Eine ziemlich irrwitzige Geschichte, die für einige Lacher gut ist, vor allem wenn das Marzi wieder mal schön schief singt. Mir persönlich war die Handlung dann doch etwas zu willkürlich, aber Spaß gemacht hat das Lesen allemal.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Unterhaltsam

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
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Der Klappentext klang sehr vielversprechend nach einem modernen und spannenden Weihnachtsabenteuer. Besonders gefreut hat es mich dann noch zu entdecken, dass in dem Buch auch viele alte, in Vergessenheit ...

Der Klappentext klang sehr vielversprechend nach einem modernen und spannenden Weihnachtsabenteuer. Besonders gefreut hat es mich dann noch zu entdecken, dass in dem Buch auch viele alte, in Vergessenheit geratene Weihnachtswesen auftauchen, wie Krampusse oder Julenisse. Pluspunkt: diese werden in einem Anhang am Ende des Buches kurz erklärt.

Insgesamt war mir die Geschichte aber zu simpel gestrickt und vor allem die Figuren zu stereotyp. Die Idee, das moderne Weihnachtsgeschäft zu hinterfragen, das alte Weihnachtsbräuche in Vergessenheit geraten lässt, hat mir extrem gut gefallen. Aber die Details waren mir zu wenig ausgefeilt, vieles blieb irgendwie nur oberflächlich angerissen. Für ein Kinderbuch reicht das möglicherweise aus, könnte aber an der ein oder anderen Stelle auch Verwirrung stiften.
Am Ende fand ich das Buch ganz unterhaltsam, aber nicht wirklich bemerkenswert.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Interessant: ja, lesenswert: na ja...

Tagebuch eines Buchhändlers
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Viele Buchliebhaber träumen von der eigenen kleinen Buchhandlung, in der man den ganzen Tag von geliebten Büchern umgeben ist, anregende Gespräche mit netten, gleichgesinnten Buchnarren führt und vor allem ...

Viele Buchliebhaber träumen von der eigenen kleinen Buchhandlung, in der man den ganzen Tag von geliebten Büchern umgeben ist, anregende Gespräche mit netten, gleichgesinnten Buchnarren führt und vor allem natürlich ganz viel liest...

Wie die Realität aussieht, schildert Shaun Bythell in seinem Tagebuch, das etwa ein Jahr seines antiquarischen Buchhändler-Daseins beschreibt. Darin wird der Alltag allerdings alles andere als rosig geschildert: oft finanzielle Sorgen, der übermächtige Konkurrent amazon, mit dem man sich trotz allem arrangieren muss, schwierige Kunden - Shaun Bythell kann jedem, der den Wunsch hegt selbst Buchhändler zu werden, eigentlich nur davon abraten. Warum aber behält er dann trotz aller Widrigkeiten seinen Laden? Warum gibt er sich tagein, tagaus nicht nur mit unhöflichen Kunden, sondern auch mit anstrengendem Personal ab? Warum ruiniert er sich beim Bücherkisten schleppen langsam aber sicher den Rücken?

Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es nicht, man kann nur verschwommen erahnen, dass ihn seine Liebe zu Büchern - die er übrigens nur noch selten selbst liest - allen Widrigkeiten zum Trotz weitermachen lässt. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Bequemlichkeit...

Das Buch hinterlässt den Eindruck, dass man es umso mehr zu würdigen weiß, je näher man an Wigtown wohnt und je besser man Herrn Bythell kennt. Viele Anekdoten fand ich schlichtweg langweilig und wiederholend. Was vielleicht als witziger Running Gag gemeint war, ließ mich z.B. nur mit der Frage zurück, warum er sein Personal dann nicht einfach auswechselt statt sich täglich darüber aufzuregen. Auch war der durchweg zynische Ton, der sich durch das gesamte Buch zog, auf Dauer anstrengend und regte nicht wirklich dazu an, das Buch zu Ende lesen zu wollen.

Einzig die Beschreibungen, wie er neue Bücher 'jagt' und manchmal dabei ungeahnte Schätze entdeckt, waren halbwegs positiv besetzt - also eigentlich gerade jene Begebenheiten, die sich außerhalb der Buchhandlung abspielen. Auch einige Erwähnungen bestimmter Bücher und eingestreute Erläuterungen von Fachbegriffen waren durchaus interessant. Und am allerbesten gefielen mir die Auszüge aus George Orwell's 'Erinnerungen an eine Buchhandlung', die jedes Kapitel eröffnen.

Man merkt, dass es sich um ein authentisches Tagebuch handelt, das einfach nur 1:1 abgedruckt wurde - dadurch reicht es aber leider nur zu reichlich trockenem Lesefutter. Andererseits wollte der Autor wohl genau damit diese abschreckende Wirkung erzielen, aber mir war es insgesamt einfach 'too much'. Mein widersprüchliches Fazit lautet daher: sicherlich interessant, aber nicht wirklich lesenswert.