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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

mittelmäßig

Abgeschlagen
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Abgeschlagen ist das Prequel zu Michael Tzokos Roman Abgeschnitten, der auch bereits verfilmt wurde. Ich habe das Buch nicht gelesen aber den Film gesehen. Da die Geschichte ja ca. 10 Jahre früher spielt, ...

Abgeschlagen ist das Prequel zu Michael Tzokos Roman Abgeschnitten, der auch bereits verfilmt wurde. Ich habe das Buch nicht gelesen aber den Film gesehen. Da die Geschichte ja ca. 10 Jahre früher spielt, muss man kein Vorwissen mitbringen und versäumt auch keine Entwicklung beim Hauptdarsteller Paul Herzfeld.

Der Plot des Romans beruht auf tatsächlichen Morden, die Tzokos für diese fiktive Geschichte aufgearbeitet hat. Er ist im realen Leben ja zuallererst Rechtsmediziner in der Charité Berlin. Das merkt man vor allem den Textstellen an, die direkt mit seinem Beruf zu tun haben. Hier geht er ins Detail, beschreibt sehr genau und professionell. Das ist sicherlich nichts für schwache Mägen aber für Thirllerfans wie mich durchaus interessant.

Ich weiß nicht, wie Tzokos gemeinsam mit Fitzek geschrieben hat, kann also nicht über die Unterschiede fachsimpeln. Ich hatte das Gefühl, dass die Story noch mehr unterfüttert werden hätten können. Die Figuren bleiben für meinen Geschmack etwas blass. Es gab auch keine überraschenden Wendungen sondern der Täter ist relativ früh schon im Visier des Lesers. Ein Thriller für zwischendurch. Aber nichts, was man unbedingt gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 07.03.2019

unkonventionell

Stella
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"Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht ...

"Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht und ich fragte mich kurz, ob es ein tatsächliches Bild von Stella ist.

Der Schreibstil war interessant. Man merkt, meiner Meinung nach, dass der Autor ein versierter Journalist ist. Er versteht sich darauf, mit relativ wenigen Worten auch komplizierte und dramatische Geschehnisse zu beschreiben. Die Kunst des Andeutens und Weglassens beherrscht er ebenso wie passende Beschreibungen und schnörkellose Wahrheiten.

Meiner Meinung nach ist es in diesem Fall mal ausnahmsweise gar nicht schlecht, wenn an vorher etwas über die Hauptdarstellerin weiß, damit man ein bisschen reflektieren kann darüber, wie Takis Würger die Sache angeht, wie er erzählt, wie er sie darstellt und beschreibt. Anfangs fand ich das etwas dünn und blass aber nach und nach habe ich erkannt, dass hier vor allem die Ambivalenz von Stella erzählt wurde und die unterschiedlichen Gefühle, die sie in den Menschen auslöst, die von ihrem Leben und ihren Taten hören.

Ein nicht ganz leicht verdauliches Thema, ungewöhnlich aufbereitet. Regt zum Nachdenken und Nachforschen an.

Veröffentlicht am 07.03.2019

grandios

Liebes Kind
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Liebes Kind von Romy Hausmann ist ein Thriller-Debut der Extraklasse. Dank vorablesen bin ich hier auf eine Autorin aufmerksam geworden, die ihr Handwerk versteht und den Leser von der ersten Seite an ...

Liebes Kind von Romy Hausmann ist ein Thriller-Debut der Extraklasse. Dank vorablesen bin ich hier auf eine Autorin aufmerksam geworden, die ihr Handwerk versteht und den Leser von der ersten Seite an zu fesseln weiß.

Die Geschichte ist so dramatisch wie traurig. Eine Frau und zwei kleine Kinder werden Jahre lang in einer hermetisch abgeschlossenen Hütte gefangen gehalten. Erst eine schwere Erkrankung der Frau führt dazu, dass die Freiheit greifbar wird. Aus wechselnden Perspektiven wird hier ein Thriller erzählt, der auch die leisen Töne beherrscht und den Leser bis in seine Träume verfolgen kann. Die Traumata der Gefangenen sind so gravierend und so gut beschrieben, dass man Beklemmungen und Ängste nachvollziehen kann. Es ist ein Buch, welches man nicht aus der Hand legen möchte, eines welches an der Menschheit zweifeln lässt, weil man um die wahren Fälle solcher Opfer weiß. Immer wieder musste ich an das Mädchen Kampusch denken, die viele Jahre lang darum gekämpft hat, wieder ins normale Leben zu finden und es doch wohl nie mehr ganz erreichen wird.

Ich würde den Hauptdarstellern dieser Geschichte wünschen, dass sie es mal besser haben. Das Ende der Story ist logisch und spannend und ich bin rund herum begeistert von „Liebes Kind“.

Veröffentlicht am 22.01.2019

nicht meine Geschichte

Die Ballade von Max und Amelie
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Manchmal greift man einfach zu einem Buch und hat ganz ganz falsche Vorstellungen. Mich haben das Cover und meine Liebe zu Tieren auf die Fährte von der Ballade von Max und Amelie gebracht und ich habe ...

Manchmal greift man einfach zu einem Buch und hat ganz ganz falsche Vorstellungen. Mich haben das Cover und meine Liebe zu Tieren auf die Fährte von der Ballade von Max und Amelie gebracht und ich habe mir das Buch ausgeliehen.

Als Kind habe ich zum letzten Mal ein Buch gelesen, welches aus der Sicht von Tieren spielt. Nein, halt. Ich habe noch ein Buch über Kakerlaken gelesen, welches genial schräg war und meine Sicht auf diese Viecher nachhaltig verändert hat. Aber Max und Amelie ist eigentlich ein Buch über Menschen in einem Hundekörper. Also über Reinkarnation. Nein, das ist so gar nicht meines. Sorry, ich bin Biologe, Wissenschaftler, frei von Esoterik und Religiosität.

Dass die Tiere menschliche Gefühle wie Liebe haben, okay, damit kann ich leben. Dass sie Pläne schmieden, Rache üben, Sorgen haben auch. Aber dass hier zwei Seelen durch Körper wandern und sich immer wieder finden. Und das am Ende alles, aber auch wirklich ALLES gut wird. Das ist nicht meins. Für mich war das Buch nichts.

Das Cover finde ich aber nach wie vor Klasse.

Veröffentlicht am 22.01.2019

mittelmäßig

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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„Der Hunger der Lebenden“ ist der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée. Es ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg und die Menschen müssen um die alltäglichen Kleinigkeiten wie Lebensmittel, ...

„Der Hunger der Lebenden“ ist der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée. Es ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg und die Menschen müssen um die alltäglichen Kleinigkeiten wie Lebensmittel, Wohnraum, Kleidung ringen. Die Besatzungsmächte befinden sich noch in Deutschland und bei der Polizei sind weibliche Ermittler immer noch nicht gern gesehen.

Das Setting hat mich sehr angesprochen. Ich habe mir das Buch also gleich nach Erscheinen gekauft, obwohl ich den ersten Teil noch nicht kenne. Da ich erst kürzlich einen Roman von Frank Goldammer gelesen habe, der zur gleichen Zeit spielte, hatte ich so eine gewisse Erwartungshaltung an das Buch.

Leider hat mich der Roman nicht wirklich gefesselt. Die Hauptdarstellerin ist nett aber mir nicht taff genug. Ihr männliches Pendant, ein englischer Offizier, auf seine bärbeißige Art ein guter Kontrast, aber es knistert nicht richtig, finde ich. Die zwei Mordermittlungen werden alsbald zusammengelegt und beide arbeiten mehr oder weniger erfolgreich zusammen. Teilweise fand ich den Plot zu holprig. Reiner Zufall spielt eine große Rolle bei der Handlung, so was mag ich nur im Ausnahmefall.

Mir fehlte einfach ein bisschen Düsternis und eine Krimihandlung, die aus dem Einheitstrott anderer Krimis herausragt. An Goldammer und Kutscher kommt Frau Sauer leider nicht ran.